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Die Kathedrale von Ourense ist die Bischofskirche des Bistums Ourense in der spanischen Autonomen Gemeinschaft Galicien Sie tragt das Patrozinium des heiligen Martin von Tours und steht am Ubergang von der Romanik zur Gotik Ihre Ursprunge reichen bis ins spate 12 Jahrhundert zuruck Aus romanischer Zeit hat sie einen reichen Skulpturenschmuck bewahrt und aus der Renaissance sind bedeutende Altarretabel und das Chorgestuhl erhalten 1887 wurde der Kathedrale vom Papst der Titel einer Basilica minor verliehen Am 3 Juni 1931 wurde sie zum Kulturdenkmal Monumento Nacional erklart Kathedrale von OurenseWestfassade Konig David Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Portal des nordlichen Querschiffes 4 Portal des sudlichen Querschiffes 5 Portico del Paraiso 6 Chorraum und Vierung 7 Capilla del Cristo 8 Weitere Ausstattung 9 Orgel 10 Kreuzgang 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grundung des Bistums von Orense wird auf die Zeit der Suebenherrschaft zuruckgefuhrt Im Zuge der maurischen Eroberung der iberischen Halbinsel im 8 Jahrhundert fiel auch Ourense unter arabische Herrschaft Unter Alfons III el Magno 866 910 wurde die Stadt zuruckerobert und wieder Bischofssitz Die Cronica Albeldense erwahnt einen Bischof namens Sebastian und die Existenz einer Kathedrale Unter dem Konig Sancho II 1065 1072 wurde die Kirche Santa Maria Madre errichtet der Vorgangerbau der heutigen Kathedrale Letztere wurde ab dem Ende des 12 Jahrhunderts bis in die zweite Halfte des 13 Jahrhunderts gebaut Architektur BearbeitenDie Kathedrale San Martin hat den Grundriss eines lateinischen Kreuzes Das Langhaus ist dreischiffig Es erstreckt sich uber acht Joche und tragt ein Kreuzrippengewolbe Mittel und Seitenschiffe trennen Spitzbogenarkaden die auf achteckigen Pfeilern mit Saulenvorlagen ruhen Die Halbsaulen sind mit Blatt und Figurenkapitellen versehen Die Querhauser erstrecken sich uber drei Joche Die Kathedrale besitzt drei Portale Portal des nordlichen Querschiffes Bearbeiten nbsp Linkes Gewande des Nordportals mit der Darstellung eines ProphetenDas romanische Portal des nordlichen Querhauses wurde im 15 Jahrhundert nach Beschadigungen verandert Es wird von drei Archivolten uberspannt die auf je drei mit Kapitellen verzierten Saulen aufliegen Zwei Gewandefiguren die als Prophet links bzw Apostel rechts interpretiert werden sind noch vom romanischen Portal erhalten Auf einer Saule ist ein Engel dargestellt dessen Kopf abgeschlagen ist Uber dem Portal befindet sich eine in einen Rundbogen gefasste Darstellung aus dem 15 Jahrhundert Unter einem Kreuz halten Engel die Leidenswerkzeuge und Kelche fur das Blut Christi In der Mitte sitzt Maria mit dem Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoss Zu ihrer Rechten steht Johannes mit einem Buch in der Hand neben ihm der hl Martin der Patron der Kathedrale der auf einem Pferd sitzt und seinen Mantel mit einem Bettler teilt Links von Maria stehen Maria Magdalena mit ihrem Attribut dem Parfumflacon der Apostel Jakobus als Pilger gekleidet und Petrus mit zwei grossen Schlusseln in der Hand Portal des sudlichen Querschiffes BearbeitenDas Portal des sudlichen Querhauses ist ahnlich gestaltet wie das des nordlichen Querschiffes jedoch besser erhalten Die drei Archivolten wie die Kapitelle der Gewandesaulen sind mit Figuren und Pflanzenmotiven verziert Die beiden mittleren Figuren des innersten gezackten Bogens der Laibung werden als Konig Salomo und Konigin von Saba interpretiert die eine Disputation zu fuhren scheinen Auf dem linken mittleren Kapitell windet sich eine Person aus dem Laubwerk heraus und streckt ihr nacktes Knie hervor Den oberen Abschluss der Portalzone bildet ein Rundbogenfries der auf mit Figuren versehenen Kragsteinen aufliegt In den Feldern zwischen den Bogen sind Tiere und Blatter mit ausgepragten Rippen skulptiert Portico del Paraiso Bearbeiten nbsp Portico del ParaisoDer Portico del Paraiso Vorhalle des Paradieses wurde unter dem Pontifikat des Bischofs Lorenzo 1218 1248 in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts geschaffen und ist inspiriert vom Portico de la Gloria der Kathedrale von Santiago de Compostela des Maestro Mateo Er bildet den westlichen Abschluss des Langhauses zu dem er sich in drei Rundbogenarkaden offnet Hier wird das Himmlische Jerusalem dargestellt wie es in der Geheimen Offenbarung beschrieben ist In den vier Ecken des Gewolbes stehen Engel die Posaune blasen und das Jungste Gericht ankundigen Auf den Archivolten der mittleren Arkade sind die 24 Greise der Apokalypse dargestellt die Musikinstrumente wie Viola Psalterium Drehleier oder Flote spielen Auf den Saulen unter den Archivolten stehen Propheten und Apostel die Schriftrollen mit ihrem Namen in den Handen halten Auf den Archivolten der sudlichen Arkade sind die Seligen und die Verdammten dargestellt deren Urteil auf den beiden Schriftrollen in der Mitte geschrieben steht VENITE BENEDICTI PATRIS MEI Kommt her ihr Gesegneten meines Vaters bzw ITEM MALEDICTI IN IGNEM ETERNUM Gehet hin von mir ihr Verfluchten in das ewige Feuer Matthaus 25 34 und 41 1 Chorraum und Vierung Bearbeiten nbsp Kuppel uber der VierungUber der Vierung erhebt sich uber Trompen eine achtteilige Kuppel mit einem Sterngewolbe und den Skulpturen der zwolf Apostel Sie ist das Werk von Rodrigo de Badajoz und entstand zwischen 1499 und 1505 Den Abschluss des Altarraumes bildet ein die gesamte Ostwand einnehmender Schnitzaltar aus dem fruhen 16 Jahrhundert der dem flamischen Bildhauer Cornielles de Hollanda zugeschrieben wird Auf dem Retabel ist in 19 Szenen das Leben Jesu dargestellt von der Geburt Mariens bis zur Auferstehung Christi Die einzelnen Szenen werden erganzt durch 40 vollplastische Darstellungen von Propheten Aposteln Heiligen und Martyrern die im 19 Jahrhundert eine weisse marmorahnliche Farbfassung erhielten In der Apsis befindet sich heute ein Teil des Chorgestuhls aus Nussbaumholz das Ende des 16 Jahrhunderts von Diego de Solis und Juan de Anges angefertigt wurde Ursprunglich bestand es aus zwei Reihen mit insgesamt 70 Sitzen und war in den ersten drei Jochen des Hauptschiffes untergebracht Es ist reich skulptiert mit Personen des Alten und Neuen Testamentes mit Kirchenvatern und Propheten den Aposteln und Evangelisten zahlreichen Heiligen Darstellungen der Tugenden und Szenen des Paradieses Capilla del Cristo BearbeitenMit mehreren vergoldeten Schnitzaltaren ausgestattet ist die Capilla del Cristo die sich im Osten an das nordliche Querhaus anschliesst Unter einem geschnitzten vergoldeten Baldachin befindet sich der Hauptaltar der Kapelle mit einem Kruzifix aus dem 14 Jahrhundert An den Wanden sind weitere Teile des Chorgestuhls aus dem 16 Jahrhundert untergebracht Auf drei Seiten der Kapelle verlauft eine Empore an deren Unterseite in Palisanderholz geschnitzt die zehn Sibyllen dargestellt sind Die Reliefs wurden 1703 von Castro Canseco geschaffen Weitere Ausstattung BearbeitenIn der Kirche befinden sich acht Wandnischengraber mit Liegefiguren aus dem 13 bis 15 Jahrhundert In sechs Grabern sind Bischofe von Ourense bestattet In der Capilla de la Asuncion wird ein romanisches Kruzifix des Viernageltypus aufbewahrt Die Gitter vor dem Chor und an der Capilla del Santo Cristo wurden Ende des 16 bzw Anfang des 17 Jahrhunderts geschaffen von Juan Bautista Celma ebenso die beiden Kanzeln Orgel BearbeitenDie Orgel der Kathedrale wurde 1924 von der Orgelbaufirma Elezgaray amp Co erbaut und im Jahre 1978 von der Orgelbaufirma Aspiazu umfassend restauriert Das Instrument hat 28 Register auf zwei Manualen und Pedal 2 I Gran organo C c41 Montre 16 2 Principal 8 3 Bordon 8 4 Octava 4 5 Nazardo 2 2 3 6 Lleno IV7 Trompeta magna 8 8 Clarin 4 II Recitativo C c49 Bordon 8 10 Flauta travesera 8 11 Trompa nocturna 8 12 Viola de gamba 8 13 Principal 4 14 Octavin 2 15 Clarin 4 Tremolo II Positivo C c416 Violon 8 17 Salicional 8 18 Octavante 4 19 Quincena 2 20 Clarinete 8 21 Trompeta real 8 Tremolo Pedal C f122 Contrabajo 16 23 Subbajo 16 24 Bordon dulce 16 25 Bordon 8 26 Bajo 8 27 Octava 4 28 Gran Bombarda 16 Kreuzgang BearbeitenAn die Sudseite der Kathedrale schliessen sich die vier Joche des Kreuzganges an Er wurde gegen Ende des 13 Jahrhunderts oder Anfang des 14 Jahrhunderts begonnen und nicht fertiggestellt Die vier Joche sind mit Kreuzrippengewolben versehen die von Saulenbundeln getragen werden Ihre Kapitelle sind mit figurlichen Szenen und Pflanzenmotiven skulptiert Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von OrenseLiteratur BearbeitenJose Manuel Garcia Iglesias Hrsg La Catedral de Ourense Laracha 1993 ISBN 84 86614 68 6 Ramon Yzquierdo Perrin Miguel Angel Gonzalez Garcia Jose Hervella Vazquez La Catedral de Orense Edilesa 1993 ISBN 84 8012 053 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Ourense Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historia e imagenes de la Catedral de Ourense Memento vom 1 Mai 2013 im Internet Archive Geschichte und Bilder zur Kathedrale von Ourense spanisch Einzelnachweise Bearbeiten Bibel online Nahere Informationen zur Orgel PDF 398 kB abgerufen am 7 Januar 2017 42 336444444444 7 8628611111111 Koordinaten 42 20 11 2 N 7 51 46 3 W Normdaten Geografikum GND 4814021 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Ourense amp oldid 231887284