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Die Kathedrale von Santiago de Compostela in Spanien ist eine Kathedralkirche des Erzbistums Santiago de Compostela Sie steht uber einer Grabstatte die dem Apostel Jakobus zugeschrieben wird und ist Ziel des Jakobsweges Durch die bischofliche und papstliche Anerkennung der aufgefundenen Gebeine als Reliquien des Jakobus gilt die Kathedrale von Santiago als Grabeskirche des Apostels Jakobus Die armenische Jakobskathedrale in Jerusalem beansprucht aber im Besitz des Schadels des Apostels zu sein Westfassade der Kathedrale Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Ausstattung 2 1 Hochaltar 2 2 Krypta 2 3 Portico de la Gloria 2 4 Botafumeiro 3 Orgel 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksArchitektur Bearbeiten nbsp Nordfassade der KathedraleDer Kathedralbau begann 1075 unter der Herrschaft von Alfons VI uber den Resten einer alteren Kirche aus dem 8 Jahrhundert 1120 wurde sie zum Sitz des ersten Erzbischofs des Erzbistums Santiago de Compostela Diego Gelmirez Heute ist nur noch das romanische Sudportal Puerta de las Platerias in der ursprunglichen Gestalt erhalten Die zahlreichen Erweiterungen der Kathedrale fuhren mit dem barocken Westportal der klassizistischen Nordfassade und den gotischen Kreuzgangen im Inneren mehrere Baustile zusammen Die Grundflache wurde dabei von ehemals 8 200 m auf 23 000 m erweitert Betritt man den Dom vom Obradoiro Platz aus uber die doppelte Treppe begegnet man im Eingang des Westportals Fachada del Obradoiro als Erstes einem der bedeutendsten Kunstschatze der Kathedrale dem Portico de la Gloria Er wurde von Maestro Mateo und seiner Werkstatt bis 1188 geschaffen Das mit Skulpturen ausgestattete Portal gilt als kunstlerisches Meisterwerk Durchschreitet man den Portico fallt der Blick durch das insgesamt fast 100 m lange 8 5 m breite und fast 20 m hohe Mittelschiff auf den gegenuberliegenden prachtigen Hauptaltar der uber dem Grab des Apostels errichtet wurde Die Westfassade entsprach sowohl der barocken Lust nach Uppigkeit als auch der Notwendigkeit den seit fast sechs Jahrhunderten seine Farbe verlierenden Portico de la Gloria vor den Unbilden der Witterung zu schutzen An den Seiten der Westfassade erheben sich die etwa 75 m hohen Turme von denen der sudliche rechts nach seiner Funktion Glockenturm Torre de las Campanas und der nordliche links Torre de las Carracas genannt wird nach den Klappern oder Knarren mit denen in der Karwoche semana santa das Lauten der Glocken ersetzt wird Im Mittelgiebel erhebt sich das Standbild des Apostels Jakobus in einer Darstellung als Pilger Zu seinen Seiten und etwas unterhalb begleiten ihn seine Schuler Atanasius und Theodor 1985 wurde die Altstadt von Santiago de Compostela und damit auch die Kathedrale zum UNESCO Weltkulturerbe erklart Das Bild der Kathedrale schmuckt die kleinen Euro Cent Munzen aus Spanien Die Kathedrale ist als Modell auch im Mini Europa Park in Brussel als ein Stellvertreter fur Spanien nachgebildet Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht vom Mittelschiff in Richtung ChorraumHochaltar Bearbeiten Der Hochaltar ist von einem vergoldeten Baldachin uberfangen Im Zentrum des Retabels befindet sich eine lebensgrosse sitzende Figur des hl Jakobus d A deren Schulterumhang reich u a mit mehreren Jakobsmuscheln verziert ist Rechts vom Altar fuhrt eine Treppe hinter dieser Figur nach oben wo Pilger deren Schulter von hinten umarmen und folgenden Dank sprechen konnen Gracias amigo Santiago hermano Santiago por ayudarme a llegar hasta aqui Gracias por tu persona por tu compania por tu testimonio por tu legado 1 spanisch deutsch Danke lieber Freund und Bruder Jakobus dass du mir geholfen hast hier anzukommen Danke fur deine Person fur deine Begleitung fur dein Zeugnis fur dein Vermachtnis Krypta Bearbeiten Unter dem Hochaltar befindet sich die Krypta mit dem eigentlichen Ziel des Jakobswegs einem silbernen Schrein der die Gebeine des Apostels Jakobus beinhalten soll 1 vgl Kontroversen um die spanische Jakobuslegende Des Weiteren wird in der Krypta unter anderem ein auf das Jahr 874 datiertes goldenes Kruzifix verehrt in das ein Splitter des Wahren Kreuzes eingearbeitet worden sein soll Der Eingang zur Krypta befindet sich links hinter dem Hochaltar Im Oktober 2021 war sie nur vom Aussenzugang an der Ostseite der Kathedrale zu erreichen Portico de la Gloria Bearbeiten nbsp Portico de la Gloria Heliographie 1889Das dreiteilige Hauptportal der Kathedrale im Westen wurde vom Baumeister Maestro Mateo im 12 Jahrhundert gestaltet Sein ikonographisches Programm ist stark von der Offenbarung des Johannes beeinflusst 2 So steht im Zentrum des mittleren Bogens Christus sowohl als Erloser und als auch als Richter An den am Kreuz gestorbenen Erloser erinnern die Wundmale der Kreuzigung an Handen und Fussen sowie an seiner rechten Seite Die rechts und links angeordneten Engel tragen dementsprechend Attribute der Passion Saule Kreuz Dornenkrone Nagel Lanze Kreuzesinschrift Wasserkrug des Pontius Pilatus Peitsche und ein weiteres Folterinstrument Rohr mit Essigschwamm Um Christus herum angeordnet sind Statuen der vier Evangelisten Offb 4 6 8 EU Sie nutzen mit Ausnahme des Evangelisten Matthaus das ihnen zugeordnete Evangelistensymbol als Schreibunterlage 3 Die Archivolte stellt die 24 Altesten mit ihren Instrumenten dar Sie bereiten ihre Instrumente und schauen dabei einander an 4 Rechts und Links von Christus und den Evangelisten im zentralen Bogen befinden sich die Erlosten in langen Gewandern Offb 3 5 EU und mit Kronen Offb 2 10 EU ausgestattet Botafumeiro Bearbeiten Zu hohen Feiertagen oder auf Bestellung wird der beruhmte Botafumeiro durch das Querschiff geschwenkt Es handelt sich dabei um ein etwa 1 60 m grosses Weihrauchfass das an einem etwa 66 m langen Seil von der Decke hangt nach dem Hochamt von acht Mannern in Bewegung gesetzt und bis hoch unter die Decke geschwungen wird Ausser seiner ublichen Funktion in der Liturgiefeier diente der Botafumeiro dazu den Geruch der Pilger zu neutralisieren welche nach ihrer Wallfahrt auf dem Jakobsweg eine ganze Nacht wachend und betend in der Kathedrale verbrachten nbsp Detail des Hochaltars nbsp Ruckseite der sitzenden Jakobusfigur am Hochaltar nbsp Reliquienschrein in der Krypta nbsp Der BotafumeiroOrgel Bearbeiten nbsp Sudlicher OrgelprospektDie Orgel der Kathedrale von Santiago wurde in den Jahren 1977 1978 von der Orgelbaufirma Mascioni Italien in dem historischen Orgelgehause von Manuel de las Vinas aus den Jahren 1704 1712 erbaut Dabei fand das Pfeifenmaterial der Vorgangerorgeln Wiederverwendung Das Instrument hat 59 Register auf drei Manualen und Pedal Die Trakturen sind elektromagnetisch 5 I Positivo C c40 1 Principal 0 8 0 2 Flautado chimenea 0 8 0 3 Flauta 0 4 0 4 Sesquialtera 0 2 2 3 0 5 Quincena 0 2 0 6 Decinovena 0 1 1 3 0 7 Veintidosena 0 1 0 8 Cimbala II 0 4 0 9 Trompeta Real 0 8 10 Cromorno 0 8 Tremolo II Gran Organo C c411 Principal 16 12 Bordon 16 13 Principal 0 8 14 Flautado 0 8 15 Flauta 0 8 16 Octava 0 4 17 Flauta Chimenea 0 4 18 Docena 0 2 2 3 19 Quincena 0 2 20 Decinovena 0 2 21 Veintidosena22 Veintiseisena23 Veintinovena24 Lleno IV 0 1 1 3 25 Corneta V 0 8 26 Trompeta Magna 16 27 Trompeta Real 0 8 28 Trompeta 0 8 29 Clarin 0 4 III Recitativo C c430 Quintadena 16 31 Principal 0 8 32 Bordon 0 8 33 Viola da gamba 0 8 34 Octava 0 4 35 Flauta 0 4 36 Lleno V 0 2 37 Nazardo 0 2 2 3 38 Flautin 0 2 39 Flauta diecisetena 0 1 3 5 40 Voz celeste 0 8 41 Fagot 16 42 Trompeta Real 0 8 43 Clarin 0 4 Tremolo Pedal C g144 Contras 16 45 Subbajo 16 46 Bordon 16 47 Quinta 10 2 3 48 Bajo 0 8 49 Principal 0 8 50 Bordon 0 8 51 Quinta 0 5 1 3 52 Octava 0 4 53 Flauta 0 4 54 Lleno VI 0 2 2 3 55 Bombarda 16 56 Fagot 16 57 Trompeta 0 8 58 Fagot 0 8 59 Clarin 0 4 Koppeln Normalkoppeln III I I II III II I P II P III P Superoktavkoppeln I I III I I II II II III II III III I P II P III P Suboktavkoppeln I I I II Spielhilfen Elektronische Setzeranlage diverse Absteller Literatur Bearbeitennach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Kenneth J Conant The early architectural history of the cathedral of Santiago de Compostela Cambridge Mass 1926 Kenneth J Conant Arquitectura Romanica da Catedral de Santiago de Compostela Santiago de Compostela 1983 Neuausgabe des erstmals 1926 erschienenen Standardwerkes Jose Guerra Campos Jesus Precedo Lafuente Guia de la Catedral de Santiago de Compostela Santiago de Compostela 1981 Christoph Kuhn Die Kathedrale von Santiago de Compostela Das Ziel des Jakobsweges In Sternenweg Mitteilungen der Deutschen St Jakobus Gesellschaft 17 Jahrgang 2004 Heft 33 S 17 23 Heft 34 S 14 21 Annette Munchmeyer Sonke Kruse Master Mateo Skilled Artist or Medieval Engineer PDF In Karl Eugen Kurrer Werner Lorenz Volker Wetzk Hrsg Proceedings of the Third International Congress on Construction History Neunplus Berlin 2009 ISBN 978 3 936033 31 1 S 1081 1088 Francisco Singul Lorenzo Hrsg Die Kathedrale von Santiago de Compostela Das Ziel des Jakobsweges Santiago de Compostela 1995 Anke Wunderwald Jens Ruffer Die Kathedrale von Santiago de Compostela Konstruktion Gestalt Programm In Mitteilungen der Carl Justi Vereinigung zur Forderung der kunstwissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Spanien und Portugal 20 Jahrgang 2008 S 134 138 Einzelnachweise Bearbeiten a b Infobroschure der Kathedrale spanisch PDF 455 kB Deutsche Version abgerufen am 2 Dezember 2018 Vgl Serfin Moralejo Alvarez The Portico og Glory A Coruna 2008 ubersetzt von Nick Shaw 1 u o Vgl Serfin Moralejo Alvarez The Portico og Glory A Coruna 2008 ubersetzt von Nick Shaw 12 14 So die Deutung von Rosalia de Castro bei Serfin Moralejo Alvarez 14 Nahere Informationen zur Orgel der Kathedrale Memento vom 7 Juni 2012 im Internet Archive spanisch PDF 189 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Santiago de Compostela Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Kathedrale von Santiago de Compostela Offizielle Website fur den Tourismus in Spanien Informationen uber Kathedrale von Santiago de Compostela deutsch Ausfuhrliche Informationen zur Kathedrale Fotos aller Kapitelle mit Verortung im Grundriss der Kathedrale Fotos der Skulptur des Narthex samt Portico de la Gloria HyperSculpture Fotos der Skulptur des Westportals Puerta de las Platerias 42 880555555556 8 5438888888889 Koordinaten 42 52 50 N 8 32 38 W Normdaten Geografikum GND 4224747 0 lobid OGND AKS LCCN n85379208 VIAF 122531297 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Santiago de Compostela amp oldid 234943122