www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kathedrale von Lille Basilique cathedrale Notre Dame de la Treille de Lille ist die Bischofskirche des romisch katholischen Erzbistums Lille in Lille Region Hauts de France Sie wurde 1854 im neugotischen Stil als monumentaler Schrein fur das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Treille begonnen und 1999 mit der modernen Westfassade vollendet Seit 1904 ist sie Basilica minor seit 1913 Kathedrale des neu errichteten Bistums Lille Mit diesem wurde sie 2008 zum Metropolitansitz erhoben Kathedrale von Lille Portalfassade 1999 sudlicher Querhausarm GlockenturmAltarinsel Neugestaltung nach 2000 und ChorInneres nach Westen Inhaltsverzeichnis 1 Marienbild 2 Kirche 2 1 Baugeschichte und Architektur 2 2 Ausstattung 2 3 Orgel 3 Einzelnachweise 4 WeblinksMarienbild BearbeitenDas Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Treille 1 war eine Holzskulptur Marias mit dem Kind vom Ende des 12 Jahrhunderts die seit Mitte des 13 Jahrhunderts in der Stiftskirche Saint Pierre in Lille aufbewahrt und als wundertatig verehrt wurde Ihr Fest am Sonntag nach Dreifaltigkeit wurde mit Wallfahrt Prozession und Jahrmarkt begangen Seit 1634 war Unsere Liebe Frau von Treille Stadtpatronin von Lille Bei der Zerstorung und Abtragung von Saint Pierre im Verlauf der Franzosischen Revolution barg ein Stiftsgeistlicher die Statue 1801 kam sie in die Kirche Sainte Catherine wo sie zunachst unbeachtet blieb Mit dem Renouveau catholique wurde auch die Verehrung Unserer Lieben Frau von Treille wiederbelebt und Ende der 1840er Jahre fassten wohlhabende Burger von Lille den Plan der Stadtpatronin im historischen Stadtzentrum eine grosse Kirche im Stil der franzosischen Kathedralgotik zu bauen 1874 zwanzig Jahre nach der Grundsteinlegung wurde das Gnadenbild im fertiggestellten Chor der Kirche feierlich gekront Im Juli 1959 wurde das altverehrte Marienbild gestohlen An seiner Stelle schuf Marie Madeleine Weerts eine Nachbildung Kirche BearbeitenBaugeschichte und Architektur Bearbeiten Der Grundstein der Marienkirche von Lille wurde am 1 Juli 1854 gelegt wenige Monate vor der Dogmatisierung der Unbefleckten Empfangnis Mariens Das Projekt stiess mit seiner Grosse an die Grenzen des Realisierbaren was sich in der langen Bauzeit und im letztlich unvollendeten Zustand der Kirche widerspiegelt Die Plane fur die gewaltige Basilika auf Kreuzgrundriss schuf Charles Leroy aus Lille Bis 1869 war der funfjochige Umgangschor mit polygonaler Apsis fertiggestellt und wurde geweiht 1874 anlasslich der Kronung des Marienbildes wurde der Basilika ein grosses Gelaut gestiftet fur das eilig auf der Sudseite ein freistehender dreigeschossiger Glockenturm gebaut wurde Bei diesem Provisorium blieb es bis heute Bis 1897 folgte die Chorscheitelkapelle eine Saalkirche danach bis 1908 die weiteren vier Oktogone des Kapellenkranzes Vor Beginn des Ersten Weltkriegs konnte noch die Sakristei angefugt werden Im 20 Jahrhundert trieb Achille Kardinal Lienart Bischof von Lille von 1928 bis 1968 den Bau massgeblich voran Von 1922 bis 1938 wurde an den beiden dreischiffigen und dreijochigen Armen des Querhauses mit den grossen figurenreichen Portaltympana gebaut Gleichzeitig wurde die Krypta vollendet mit 2 500 m2 die grosste Europas 1941 im Zweiten Weltkrieg begann der Bau des sechsjochigen Langhauses das 1947 bis zur Hohe des Triforiums vollendet war Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Baustopp beschlossen und das Langhaus erhielt eine provisorische Westwand 1953 fiel die Entscheidung die Gewolbe niedriger und einfacher als geplant auszufuhren Dennoch dauerte ihre Fertigstellung bis 1974 1991 schliesslich wurde beschlossen den provisorischen Westabschluss abzubrechen und statt der vorgesehenen neugotischen Westfassade mit Masswerk Rosette und zwei grossen Turmen eine postmoderne nur anspielungsweise gotisierende Schauseite mit Rundfenster zu errichten Diese entstand bis 1999 als selbststandige Konstruktion aus uberwiegend transparenten Materialien nach einem Entwurf von Peter Rice 1992 und Pierre Louis Carlier Ausstattung Bearbeiten Die Marienbasilika von Lille hat die Raumwirkung einer hochgotischen Kathedrale Mehrere Altare und Skulpturen vor allem im alteren Ostteil des Bauwerks und in den Kapellen zeigen die Formen des Historismus In bewusstem Kontrast dazu wurden die liturgischen Elemente der Altarinsel in der Vierung in den 2000er Jahren in starken Rot und Goldtonen mit alttestamentlichen Motiven vollstandig neu geschaffen Die zahlreichen grossflachigen Bleiglasfenster aus dem 19 und 20 Jahrhundert durchfluten den Raum mit farbigem Licht Eine Sonderstellung hat das Rundfenster der Westfassade von Ladislas Kijno Es verbindet heilsgeschichtliche mit weltgeschichtlicher und astrophysikalischer Symbolik Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Kathedrale besitzt eine grosse Danion Gonzalez Orgel mit 7600 Pfeifen in 102 Registern auf vier Manualen und Pedal Sie wurde 1966 fur Radio France gebaut und 2007 08 von der Firma Klais in der Kathedrale von Lille installiert 2 Die kleinere Chororgel ist ein Werk des beruhmten Orgelbauers Aristide Cavaille Coll von 1869 Grand Orgue C c4Montre 16 Bourdon 16 Flute 8 Montre 8 Bourdon 8 Gros Nasard 5 1 3 Prestant 4 Flute a chem 4 Nasard 2 2 3 Grosse Tierce 3 1 5 Quinte 2 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Cornet VFourniture VCymbale IVBombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 Chamade 8 Chamade 4 II Positif C c4Flute creuse 8 Montre 8 Bourdon 8 Salicional 8 Prestant 4 Flute 4 Nasard 2 2 3 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Larigot 1 1 3 Piccolo 1 Plein jeu IVCymbale tierce IIITrompette 8 Cromorne 8 Clairon 4 III Recit expressif C c4Quintaton 16 Flute harm 8 Flute celeste 8 Principal 8 Gemshorn 8 Gambe 8 Voix celeste 8 Cor de nuit 8 Flute octav 4 Octave 4 Cor de cham 4 Nasard harm 2 2 3 Octavin 2 Principal 2 Tierce harm 1 3 5 Piccolo 1 Plein jeu III VBombarde 16 Trompette 8 Basson Hautbois 8 Voix humaine 8 Clairon 4 Tremolo IV Echo Solo C c4Bourdon 16 Flute harm 8 Principal 8 Flute a chem 8 Quintaton 8 Flute 4 Octave 4 Nazard 2 2 3 Flageolet 2 Tierce 1 3 5 Fourniture IVCymbale IIRanquette 16 Regale 8 Clarinette 8 Chalumeau 4 Pedale C g3Principal 32 Soubasse 32 Flute 16 Principal 16 Soubasse 16 Grande quinte 10 2 3 Flute 8 Principal 8 Bourdon 8 Grande Tierce 6 2 5 Quinte 5 1 3 Flute 4 Principal 4 Principal 2 Mixture VBombarde 32 Bombarde 16 Basson 16 Trompette 8 Basson 8 Clairon 4 Basson 4 Clairon 2 Koppeln II I III I IV II III II IV II IV III auch als Sub und Superoktavkoppeln I P II P III P IV P auch als Superoktavkoppel Einzelnachweise Bearbeiten Der Name wird von einem in karolingischen Dokumenten erwahnten Weingut Treola in der Nahe der heutigen Stadt Lille hergeleitet dessen Lokalisierung jedoch unsicher ist Adriaan Verhulst The Rise of Cities in North West Europe S 104 Nahere Informationen zur Orgel franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Lille Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Netzprasenz der Kathedrale Memento vom 14 Oktober 2012 im Internet Archive franzosisch 50 64011 3 06262 Koordinaten 50 38 24 4 N 3 3 45 4 O Normdaten Geografikum GND 4543651 4 lobid OGND AKS VIAF 214348792 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Lille amp oldid 225414007