www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kastell Visegrad Sibrik in der Antike wahrscheinlich Pone Navata 1 genannt ist ein ehemaliges romisches Militarlager das als spatantike Grenzfestung fur die Bewachung eines Donauabschnitts des pannonischen Limes zustandig war Der Strom bildete in weiten Abschnitten die romische Reichsgrenze Das teilweise ergrabene und sichtbar gemachte Kastell liegt auf dem zum Visegrader Gebirge gehorenden Sibrik Hugel bei Visegrad Plintenburg im ungarischen Komitat Pest Die romischen Umfassungsmauern blieben noch im hohen Mittelalter in Gebrauch Kastell Visegrad SibrikAlternativname Pone Navata Limes Pannonischer LimesAbschnitt 3Datierung Belegung a Festung konstantinisch Ende der 20er Jahre oder 50er 60er Jahre des 4 Jh bis vor 380 aufgelassen b Burgus bis zum Untergang der ProvinzTyp spatantike FestungEinheit Auxilia UrsarensiaGrosse 114 130 mBauweise SteinErhaltungszustand Reste im Gelande sichtbarOrt VisegradGeographische Lage 47 47 53 5 N 18 58 48 3 O 47 798208333333 18 980086111111 175Hohe 175 mVorhergehend Burgus Visegrad Lepence sudwestlich Anschliessend Kleinkastell Kisoroszi nordostlich Kastell Dunabogdany Cirpi sudostlich Der Limes Pannonicus am Pilisgebirge Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Baugeschichte 3 1 I Phase 3 2 2 Phase 3 3 3 Phase 4 Funde und Befunde 5 Fundverbleib 6 Limesverlauf zwischen Visegrad Sibrik bis Kisoroszi 7 Denkmalschutz 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenLage BearbeitenDie Anlage wurde unter bester Ausnutzung der vorhandenen topographischen Gegebenheiten auf dem abgerundeten trapezformigen Plateau des 176 Meter uber der Donau stehenden Sibrik Hugels errichtet Nach Sudwesten war ein weiter Blick bis zum Gleithang des sich dort Richtung Norden windenden Donauknies moglich Nach Nordosten konnten die Soldaten noch die nordliche Spitze der grossen Donauinsel Szentendrei Sankt Andra Insel beobachten An diesem Punkt trennt sich der schon in der Antike breitere Ostarm des Stroms von seiner westlichen zumeist parallel fliessenden Abzweigung die sich nahe dem Pilisgebirge nach Suden entlangzieht Die Romer hatten die Insel sowie das Ostufer des Donau Ostarms wahrend der Spatantike in ihr Uberwachungssystem mit einbezogen was neben Landeburgi die Arbeiten an dem vorgeschobenen Kastell God Bocsaujtelep zeigen Das dem Kastell Visegrad Sibrik gegenuberliegende Ufer war Barbaricum Es fand sich an anderer Stelle weiter westlich am Zulauf der Eipel jedoch auch auf der gegenuberliegenden Uferseite ein spatromischer Wachturm so dass dort zumindest mit einer mehr oder weniger regelmassigen Anwesenheit von Truppenkontingenten zu rechnen ist Der pannonische Donaulimes wird in der ungarischen Forschung haufig Ripa lateinisch fur Ufer genannt Forschungsgeschichte BearbeitenMit slawischen Siedlern des 9 Jahrhunderts erhielt das Kastell wohl seinen heutigen Namen Visegrad bedeutet Hohe Burg 1009 erfolgte die erste schriftliche Erwahnung Das Wissen um den alten besiedelten Platz der die Keimzelle des fur die ungarischen Geschichte so wichtigen Ortes Visegrad bildete bewahrte sich lange Zeit neben der weiter verwendeten romischen Wehrmauer auch in einem machtigen valentinianischen Turm der im Mittelalter repariert worden ist Die Forschung nimmt an dass in diesem Turm Konig Salomon der Widersacher des Konigs Ladislaus I wegen Thronstreitigkeiten um 1080 eingekerkert worden ist Der in der Vergangenheit dafur bekannt gewordene Salomon Turm der Kernbau einer mittelalterlichen Bastion im Verteidigungskonzept der koniglichen Burganlage von Visegrad wurde erst im 13 Jahrhundert errichtet Romische Steindenkmaler wurden in Visegrad bereits im 19 Jahrhundert geborgen so 1894 in der Flur Varkert Schlossgarten Der fast unuberbaute Kastellplatz wurde 1951 bis 1952 1954 2 und 1970 bis 1975 von Sandor Soproni 1926 1995 und Matyas Szoke teilweise ergraben Anschliessend folgte die Restaurierung und Konservierung eines Mauerabschnitts sowie des nachkastellzeitlichen Turmes Auf der ostlich gelegenen Flur Schlossgarten auf dem Grundstuck mit der Parzellenummer 2558 fuhrte Soproni 1955 eine Teilsondierung durch und fand eine Villa Rustica mit unregelmassigem Grundriss und Resten von Wandmalereien Bei der Zitadelle Fellegvar und gleichfalls in der Flur Schlossgarten wurden zudem romische Graber entdeckt 3 nbsp Der Sibrik Hugel mit den restaurierten Fundamentresten des Kastells nbsp Visegrad rechts am Berg Die Ruine der Fellegvar Obere Burg aus dem 12 Jh in der Senke zwischen dem rechten und linken Berg der Salomon Turm aus dem 13 Jh zwischen diesem Turm und dem hintersten Berg lag auf dem kleineren Hugel die Hohe Burg das Kastell nbsp Rekonstruktionsversuch der Anlage in nachvalentinianischer Zeit 3 Phase nbsp Zum 1000 jahrigen Jubilaum von Visegrad 2009 am Kastell errichtete Tafel die neben den antiken und mittelalterlichen Befunden auch die erste Visegrader Kirche im Donautal zeigt nbsp Blick aus sudwestlicher Richtung auf das Kastellareal im Hintergrund die Donau nbsp Blick uber das Kastellareal Richtung Suden auf die Visegrader BergeBaugeschichte BearbeitenI Phase Bearbeiten nbsp Der Bereich des von Soproni ermittelten spateren Osttors wahrend der ersten Bauphase mit einem Zwischenturm nbsp Wahrend eines Umbaus entstand das Osttor nbsp Zuletzt wurde der Komplex mit einem burgusartigen Bauwerk erneut verandert Die spatromische rund 114 130 Meter umfassende Fortifikation wurde mit einem zeittypischen unregelmassigen Grundriss errichtet der die Hohe des Sibrik Hugels in Form eines Drachenvierecks einnimmt Die Mauerstarke der Umwehrung mass 1 1 bis 1 2 Meter 4 die dicht aufeinanderfolgenden Seitenturme wiesen eine hufeisenformige Grundform auf wahrend die Eckturme facherformig ausgebildet waren Im Inneren konnten keine Bebauungsspuren festgestellt werden Lediglich an der Mauerinnenseite waren kleinere Raume angebaut Nach Soproni befand sich im Osten das einzige mit zwei Durchgangen versehene Tor das moglicherweise von zwei hufeisenformigen Turmen flankiert wurde 5 Dies zweifelte der Archaologe Endre Toth mit dem Hinweis an dass die Lage des Tores bis heute unbekannt ist 6 Soproni bestimmte die Grundungszeit der Anlage aufgrund von 50 Munzen die wahrend der teilweisen Freilegung der Wehrmauer aufgefunden wurden auf das Ende der 20er Jahre des 4 Jahrhunderts In Bezug auf spatantike Festungsanlagen stellte er speziell mit Blick auf Visegrad Sibrik die Hypothese auf dass alle in Pannonien bekannten facher und hufeisenformigen Turme in die Regierungszeit Konstantins 306 337 zu datieren seien Dieser Meinung folgte der Archaologe Andras Mocsy Den veroffentlichten damaligen Grabungsbeobachtungen lasst sich das Alter des Kastells indes nicht entnehmen 7 Insgesamt ist Sopronis Uberlegung umstritten Die hufeisenformigen Turme in Visegrad Sibrik weisen als Besonderheit eine sehr gedruckte Bogenform auf Dieses bautypische Merkmal findet sich in Pannonien nur selten so beispielsweise am Kastell Klosterneuburg in Szentendre und in Nagyteteny Der Archaologe Zsolt Visy geht mit Blick auf die bis ins erste Jahrzehnt des 21 Jahrhunderts vorliegenden neueren Forschungsergebnisse davon aus dass Visegrad Sibrik erst wesentlich spater in den 50er und 60er Jahren des 4 Jahrhunderts entstanden ist 8 2 Phase Bearbeiten An der donauseitigen Ostfront des Kastells wurde der bisherige Zwischenturm abgebrochen An seiner Stelle entstand ein Doppeltor Diese Toranlage soll laut Soproni bereits wahrend der Regierungszeit des Kaisers Constantius II 337 361 umgebaut worden sein Er vermutete dass dabei die Torturme abgebrochen wurden 9 Diese Uberlegungen stehen heute auf dem Prufstand 3 Phase Bearbeiten Nach dem Tode Kaiser Valentinians I im Jahr 375 wurde das Kastell noch vor 380 moglicherweise aufgelassen und seine Besatzungstruppe die Auxilia Ursarensia laut Notitia dignitatum nach Ad Statuas Vardomb verlegt 10 Der Grund hierfur lag im starken Bedeutungsverlust des Standortes auf dem Sibrik Hugel nach Aufgabe des grossen Wallsystems um 378 das weit in die ungarische Tiefebene vorgeschoben bis zu diesem Zeitpunkt eine Pufferzone fur die hinter der Donau liegenden pannonischen Provinzen gebildet hatte Damit war eine hohere Truppenkonzentration an der jetzt direkt bedrohten Ostgrenze der Provinz entlang der von Norden nach Suden fliessenden Donau notwendig geworden Die Befestigung wurde eventuell als kleinerer Wachposten weiterverwendet ein sicherer Nachweis dieser Annahme ist aufgrund der spateren weitgehenden Zerstorung des antiken Bodenniveaus unmoglich 11 Die neue Besatzung errichtete an der mutmasslichen Stelle des Tores einen machtigen viereckigen Burgus 12 der einen Innendurchmesser von 11 75 11 75 Metern aufwies Dieser war bis zur Aufgabe der Provinz in Verwendung 9 Seine Ruine war allem Anschein nach bis in das 11 Jahrhundert als sein Mauerwerk wieder erneuert wurde noch gut erhalten und deutlich sichtbar Wahrend der Grabungen 1974 bis 1975 stiessen die Archaologen innerhalb der Umwehrung im facherformigen Turm an der Nordostecke sowie im gegenuberliegenden Bereich auf Ziegelstempel des Terentius Dux der nach Fundausweis zweier Wachturme am Donauknie offenbar bis 371 die Amtsgeschafte in der Provinz innehatte 13 Mit den Ziegeln verbinden sich mogliche Bau oder Reparaturarbeiten kurz vor Aufgabe der Anlage Baulicher Zustand und Befunde nbsp Restauriertes Fundament des Sudostturmes nbsp Die Sudmauer des Kastells rechts ein mittelalterlicher Einbau aus der Zeit um 1050 der romische Fundamente uberlagert nbsp Nachvalentinianischer Turm der im Bereich der mutmasslichen Kastellzufahrt errichtet wurde nbsp Ubereinanderliegende Baustufen im Turm nbsp Im Inneren des nachvalentinianischen Turms nbsp Der machtige nachtraglich errichtete Turm als Idealrekonstruktion im GrundrissFunde und Befunde BearbeitenWie bei anderen pannonischen Limeskastellen der Spatantike fand sich wahrend der Grabungen der 1970er Jahre auf dem Sibrik Hugel unter anderem in zwei von insgesamt drei aufgedeckten Grubenhausern und in einer Abfallgrube einglattverzierte Keramik 14 die vielleicht von neuangekommenen Siedlern mitgebracht worden ist und beispielsweise im gleichfalls spatromischen Kleinkastell Pilismarot Malompatak auch hergestellt wurde 15 Es besteht jedoch auch die Moglichkeit dass die spaten einglattverzierten Stucke eine in der Spatantike zu beobachtende barbarisierte Bevolkerung erzeugte Neben der Einglattkeramik kamen grobe handgeformte barbarische Gefasse sowie unglasierte tongrundige provinzialromische Stucke aus dem Boden Als weitere Keramikart trat Keramik mit geglatteter Oberflache auf wie sie auch auf handgeformten Gefassen zu finden ist 16 Endre Toth erwahnt im Zusammenhang mit den Funden aus den beiden Wohngruben und der Abfallgrube die eingeglattete Gittermusterkeramik 17 Die allgemeinen Diskussionen um eine genaue Altersbestimmung der einglattverzierten Ware sind noch im Gange nachdem festgestellt worden ist dass diese Keramik bereits im Fundgut der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts auftaucht 18 Dies steht alteren Forschungen entgegen da dort Einglattkeramik junger datiert wird So fuhrt Herbert Mitscha Marheim sie noch als reine sogenannte Foederatenkeramik auf 19 Als Foederati bezeichnet die Forschung barbarische Soldner denen in der Spat und Endzeit des Limes vielfach die Grenzsicherung oblag Zu den Altfunden aus Visegrad gehoren einige Altarsteine wie das stark zerstorte weiter oben bereits genannte 1894 aufgefundene Stuck das ins 3 Jahrhundert datiert wird Zu den wichtigsten antiken Hinterlassenschaften im Umfeld des Kastells zahlen Flussfunde die unterhalb der romischen Befestigung bei den immer wieder notwendigen Ausbaggerungen des Donaubetts zu Tage treten Ein besonders wichtiges Stuck war die bei Kismaros gefundene insgesamt 12 7 Zentimeter hohe Bronzebuste eines Satyrn bzw Silen der jedoch trotz der ortlichen Nahe nicht mit dem Kastell in Verbindung gebracht werden kann Das Stuck zeigt januskopfartig auf der einen Seite das Gesicht eines jungen Satyrn auf der anderen das eines alten Die Plastik wird durch insgesamt vier Phalli dominiert die unterschiedlich erigiert sind und die ebenfalls den Gegensatz von Jung und Alt aufnehmen und auf der imaginaren Trennlinie diese beiden Gesichter sitzen Auch ein Ohr ist als Phallus ausgeformt wahrend das andere die typische spitze Satyrnform zeigt jedoch um 180 Grad abwarts gerichtet Der Hals tragt ein eingraviertes Fruchtbarkeitszeichen 20 Fundverbleib BearbeitenFunde aus den Grabungen insbesondere Steindenkmaler aber auch die Flussfundstucke aus der Donau 20 befinden sich im Matyas Kiraly Muzeum Konig Matthias Museum in Visegrad andere werden im Salomon Turmmuseum ausgestellt Limesverlauf zwischen Visegrad Sibrik bis Kisoroszi BearbeitenSpuren der Limesbauwerke im Gemeindegebiet von Visegrad Strecke 21 Name Ort Beschreibung Zustand3 Visegrad Varkert Burgus Solva 26 nbsp Waffenfunde aus dem um 270 n Chr zerstorten Wachturm nbsp Die am Wachturm geborgene weibliche Helmmaske nbsp Wandmalerei aus der 1955 untersuchten Villa Rustica In der Flur Schlossgarten wurde in den Jahren 1962 1963 am Fuss des Sibrik Berges unmittelbar am Donauufer ein bereits teilweise zerstorter Limeswachturm aus den Regierungsjahren des Kaisers Commodus 180 192 durch Sandor Soproni ergraben Nach Fundlage war der Turm von drei kleineren Graben umlagert Es wurde festgestellt dass dieser Wachposten um 230 repariert und um 270 endgultig zerstort wurde Einen spatantiken Burgus Nachfolger hat es an dieser Stelle nicht gegeben Zum Fundmaterial am Turm gehoren Ziegelstempel der in Aquincum stationierten Legio II Adiutrix und der Cohors milliaria Nova Surorum 22 23 Diese Kohorte ist seit der Zeit um 175 n Chr im weiter sudlich gelegenen Kastell Szentendre als Stammheinheit belegt Ausserdem fand sich eine bronzene weibliche Gesichtsmaske 24 Nahebei wurde von Soproni die bereits weiter oben genannte romische Villa Rustica angeschnitten Dort kam mit Grabern 1955 auch eine romische Inschrift ans Licht 25 Eine weitere Inschrift war in der gleichen Flur bereits 1894 als Spolie bei Grabungen am einstigen Basilitenkloster gefunden worden 26 Dieses Kloster hatte der ungarische Konig Andreas I 1046 1060 gegrundet Zudem hatte es vom 9 bis ins 11 Jahrhundert eine arpadenzeitliche Siedlung im Schlossgarten 27 sowie eine Dekanatskirche mit einem Friedhof gegeben Die Untersuchung der um diese Kirche gelegten Graber brachte Funde des 11 12 und 13 Jahrhunderts zutage 3 Visegrad Kisvillam Burgus Solva 27 Der Wachturm lag am Fuss des ostlich vom Kisvillam Bach verlaufenden Tales gegenuber der Nordspitze der Donauinsel Szentendrei und wurde bei Strassenbauarbeiten 1962 1963 zerstort Moglicherweise gehorte der aus Holz errichtete Turm in die fruheste Phase des 2 Jahrhunderts 28 24 3 Visegrad Szentgyorgypuszta Burgus Solva 28 29 nbsp Der von Soproni mit gezielten Schnitten erfasste Burgus Der Burgus Visegrad Szentgyorgypuszta 1 wurde auf dem anstehenden Felsen eines kleinen Hugels errichtet der nach Norden zum Donauufer hin steil abfallt und im Suden an den Hang des Mogyorohegy anschliesst 1955 fuhrte hier Soproni mit funf Suchgraben eine Sondierung durch Im Inneren mass die Anlage in nordsudlicher Richtung 9 35 und in ostwestlicher Richtung 9 15 Meter und besass im aufgehenden Mauerwerk eine Starke von 1 05 Metern Die Aussenmasse des aus ortlich vorkommenden Andesit in Opus incertum errichteten Burgus betrugen 10 40 10 20 Meter Ziegelstempel des Caris trb Caris tribunus und des Frigeridus dux zeugen von einer Entstehung unter der Herrschaft Valentinians I 28 24 Frigeridus amtierte zwischen 371 und 373 n Chr als Dux Valeriae ripensis Heerfuhrer der Provinz Valeria Von den baulichen Resten ist heute nichts mehr zu sehen Der Turmhugel zeichnet sich jedoch deutlich im Gelande ab 3 Visegrad Szentgyorgypuszta Burgus Solva 29 Der Burgus Visegrad Szentgyorgypuszta 2 lag 300 bis 400 Meter sudostlich der vorher genannten Anlage am sudostlichen Ufer des Kisvillam Baches der die Gemeindegrenze zwischen Visegrad und Dunabogdany bildet Unmittelbar sudlich der Hauptstrasse wurden bei Kanalisierungsarbeiten 1970 romische Baureste angeschnitten Der quadratische in Opus incertum errichtete Wohn und Wachturm mit seinen 1 2 Meter dicken Mauern stand wahrscheinlich in einem von einer Mauer umzogenen Innenhof Die an dieser Fundstelle geborgenen Munzen deuten auf eine Entstehung unter Kaiser Valentinian I hin 28 24 Soproni erwahnte als weiteres Fundgut noch Kleinbronzen aus dem 4 Jahrhundert 30 3 Kisoroszi Kleinkastell 31 Am gegenuberliegenden Ufer liegt die Donauinsel Szentendrei Dort befand sich auf einer uberschwemmungssicheren kleinen Anhohe das bis heute kaum bekannte und nicht sichtbare Kleinkastell Kisoroszi Denkmalschutz BearbeitenDie Denkmaler Ungarns sind nach dem Gesetz Nr LXIV aus dem Jahr 2001 durch den Eintrag in das Denkmalregister unter Schutz gestellt Das Kastell Visegrad Sibrik sowie alle anderen Limesanlagen gehort als archaologische Fundstatten nach 3 1 zum national wertvollen Kulturgut Alle Funde sind nach 2 1 Staatseigentum egal an welcher Stelle der Fundort liegt Verstosse gegen die Ausfuhrregelungen gelten als Straftat bzw Verbrechen und werden mit Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren bestraft Siehe auch BearbeitenListe der Limeskastelle in UngarnLiteratur BearbeitenJeno Fitz Hrsg Der Romische Limes in Ungarn Bulletin du musee roi Saint Etienne Serie A Band 22 Fejer Megyei Muzeumok Igazgatosaga Szekesfehervar 1976 Ulrich Brandl Karte 6 Ziegelstempeldistribution der Legio II Adiutrix In ders Untersuchungen zu den Ziegelstempeln romischer Legionen in den nordwestlichen Provinzen des Imperium Romanum Katalog der Sammlung Julius B Fritzemeier Lidorf Rahden 1999 ISBN 3 89646 173 7 S 68 Nr 9 Zsolt Mrav Die Bautafel eines Heiligtums aus Visegrad Zur Erganzung der Inschrift RIU 815 306 In Antaeus Communicationes ex Instituto archaeologico Academiae scientiarum Hungaricae Band 24 Budapest 1998 S 306 310 Sandor Soproni Ein romische Wachturm bei Szent gyorgy puszta Visegrad In Studia Comitatensia I 1972 S 39 43 in ungarischer Sprache Sandor Soproni Matyas Szoke Visegrad Sibrik domb Kom Pest In Archaeologiai Ertesito 104 1977 S 267 Sandor Soproni Der spatromische Limes zwischen Esztergom und Szentendre Akademiai Kiado Budapest 1978 ISBN 963 05 1307 2 Sandor Soproni Die letzten Jahrzehnte des pannonischen Limes C H Beck Munchen 1985 ISBN 3 406 30453 2 Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Theiss Stuttgart 1988 ISBN 3 8062 0488 8 Zsolt Visy Endre Toth Denes Gabler Laszlo Kocsis Peter Kovacs u a Von Augustus bis Attila Leben am ungarischen Donaulimes Theiss Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1541 3 Schriften des Landesmuseums Aalen 53 Zsolt Visy The ripa Pannonica in Hungary Akademiai Kiado Budapest 2003 ISBN 963 05 7980 4 S 52 Zsolt Visy Definition Description and Mapping of Limes Samples CE Project Danube Limes UNESCO World Heritage 1CE079P4 Budapest 2010 S 22 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kastell Visegrad Sibrik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kastell von Visegrad Sibrik theoretische Rekonstruktion um 400 n Chr Anmerkungen Bearbeiten Zsolt Visy Definition Description and Mapping of Limes Samples CE Project Danube Limes UNESCO World Heritage 1CE079P4 Budapest 2010 S 22 23 hier S 22 Jeno Fitz Hrsg Der Romische Limes in Ungarn Fejer Megyei Muzeumok Igazgatosaga 1976 S 8 Jeno Fitz Hrsg Der Romische Limes in Ungarn Fejer Megyei Muzeumok Igazgatosaga 1976 S 65 Endre Toth Die spatromische Militararchitektur in Transdanubien In Archaeologiai Ertesito 134 Budapest 2009 S 41 Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 ISBN 3 8062 0488 8 S 72 73 Endre Toth Die spatromische Militararchitektur in Transdanubien In Archaeologiai Ertesito 134 Budapest 2009 S 51 Endre Toth Die spatromische Militararchitektur in Transdanubien In Archaeologiai Ertesito 134 Budapest 2009 S 48 Zsolt Visy A romai Limes Magyarorszagon The Roman Limes in Hungary Broschure 2008 S 23 a b Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 ISBN 3 8062 0488 8 S 73 Sandor Soproni Der spatromische Limes zwischen Esztergom und Szentendre Akademiai Kiado Budapest 1978 ISBN 963 05 1307 2 S 163 Sandor Soproni Die letzten Jahrzehnte des pannonischen Limes C H Beck Munchen 1985 ISBN 3 406 30453 2 S 59 Burgus Visegrad Sibrik bei 47 47 53 95 N 18 58 45 63 O 47 798319444444 18 979341666667 Sandor Soproni Die letzten Jahrzehnte des pannonischen Limes Beck Munchen 1985 ISBN 3 406 30453 2 S 63 Sandor Soproni Die letzten Jahrzehnte des pannonischen Limes C H Beck Munchen 1985 ISBN 3 406 30453 2 S 44 Manfred Kandler Hrsg Der romische Limes in Osterreich Ein Fuhrer 2 unveranderte Auflage Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1989 ISBN 3 7001 0785 4 S 31 Sandor Soproni Die letzten Jahrzehnte des pannonischen Limes C H Beck Munchen 1985 ISBN 3 406 30453 2 S 51 Endre Toth Karpen in der Provinz Valeria Zur Frage der spatromischen eingeglatteten Keramik in Transdanubien In Communicationes archeologicae Hungariae Muzsak KozmuvelUdesi Kiado Budapest 2005 S 382 Katalin Ottomanyi Keso romai besimitott keramia Nagykanizsan In Zalai Gyujtemeny Nr 18 1982 83 S 45 58 in ungarischer Sprache Herbert Mitscha Marheim Dunkler Jahrhunderte goldene Spuren Die Volkerwanderungszeit in Osterreich Verlag Wollzeilen Wien 1963 a b Sandor Soproni Satyr Silen Bronzekopf mit Meistername aus Visegrad In Folia archaeologica 41 Budapest 1990 S 43 Strecke Nummerierung folgt Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Theiss 1988 sowie Zsolt Visy The ripa Pannonica in Hungary Akademiai Kiado 2003 Jeno Fitz Hrsg Der Romische Limes in Ungarn Fejer Megyei Muzeumok Igazgatosaga 1976 S 59 Sandor Soproni Der spatromische Limes zwischen Esztergom und Szentendre Akademiai Kiado Budapest 1978 ISBN 963 05 1307 2 S 59 a b c d Zsolt Visy The ripa Pannonica in Hungary Akademiai Kiado Budapest 2003 ISBN 963 05 7980 4 S 52 Jeno Fitz u a Die romischen Inschriften Ungarns RIU Savaria Scarbantia und die Limes Strecke Ad Flexum Arrabona 1 Lieferung Akademiai Kiado Budapest 1972 S 172 Jeno Fitz u a Die romischen Inschriften Ungarns RIU Savaria Scarbantia und die Limes Strecke Ad Flexum Arrabona 1 Lieferung Akademiai Kiado Budapest 1972 S 174 Agnes Sos Die slawische Bevolkerung Westungarns im 9 Jahrhundert Beck Verlag Munchen 1973 ISBN 3 406 00492 X S 156 a b c Sandor Soproni Der spatromische Limes zwischen Esztergom und Szentendre Akademiai Kiado Budapest 1978 ISBN 963 05 1307 2 S 60 Burgus Solva 28 bei 47 48 15 7 N 18 59 53 2 O 47 80436 18 99811 Jeno Fitz Hrsg Der Romische Limes in Ungarn Fejer Megyei Muzeumok Igazgatosaga 1976 S 67 Kleinkastell Kisoroszi bei 47 48 34 65 N 19 0 3 83 O 47 809625 19 001063888889 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Pannonischer Limes in Ungarn Strecke 3 Kastell Esztergom Hidegleloskereszt Burgus Szob Burgus Pilismarot Malompatak Castra ad Herculem Kleinkastell Visegrad Gizellamajor Burgus Visegrad Lepence Kastell Visegrad Sibrik Pone Navata Kleinkastell Kisoroszi Burgus Verocemaros Dunamezo Kastell Dunabogdany Cirpi Burgus Tahitotfalu Balhavar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Visegrad Sibrik amp oldid 238931499