www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Friedrich von Savigny 19 September 1814 in Berlin 11 Februar 1875 in Frankfurt am Main war ein preussischer Diplomat und katholischer Politiker Er war enger Mitarbeiter Bismarcks in der Zeit als Deutschland vereinigt wurde 1864 1871 Danach trug er zur Bildung der katholischen Zentrumspartei bei Carl Friedrich von Savigny Photographie von L Haase Comp Berlin um 1874 Karl Friedrich von Savigny Stahlstich von A Weger nach einer Photographie Leipzig um 1870 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Familie 4 Anmerkungen 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenSavigny war der Sohn des bedeutenden preussischen Rechtsgelehrten und Staatsmanns Friedrich Carl von Savigny und der Kunigunde Brentano einer Schwester der schriftstellerisch bekannt gewordenen Clemens Brentano und Elisabeth Brentano die sich nach ihrer Heirat Bettina von Arnim nannte Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Munchen und Berlin trat Savigny in den preussischen Staatsdienst ein und lernte wahrend seiner Tatigkeit im Regierungsprasidium Aachen Otto von Bismarck naher kennen 1840 trat er in den diplomatischen Dienst Preussens ein und war in den Gesandtschaften in Dresden 1840 Lissabon 1842 Kassel 1844 und Den Haag 1845 tatig Im Revolutionsjahr 1848 war Savigny in diplomatischer Mission in London Paris und Frankfurt tatig Im Juni desselben Jahres wurde Savigny zum Wirklichen Legationsrat und Vortragenden Rat in der politischen Abteilung des Aussenministeriums und war im November 1849 in der engeren Umgebung des spateren Kaisers Wilhelm tatig Politik BearbeitenEs folgten 20 Jahre in denen er als preussischer Gesandter in verschiedenen deutschen und europaischen Hauptstadten war Von 1849 bis 1859 in Karlsruhe dann bis 1862 in Dresden und den anderen sachsischen Herzogtumern und von 1862 bis 1864 in Brussel Im Jahr 1864 wurde er Gesandter Preussens beim Bundestag des Deutschen Bundes in Frankfurt am Main In seine Amtszeit fallen die beiden ersten Einigungskriege gegen Danemark und Osterreich Seine Tatigkeit endete im Sommer 1866 Nach dem Bundesbeschluss vom 14 Juni gegen Preussen erklarte Savigny dieser rechtswidrige Beschluss habe den Bund aufgelost Anerkannt wurde dies von Osterreich und den anderen Mittelstaaten freilich erst nach ihrer Niederlage im Deutschen Krieg Nach dem Sieg uber Osterreich und seine Verbundeten war Savigny Bismarcks Beauftragter fur Verhandlungen zur Grundung des Norddeutschen Bundes und anschliessend Vorsitzender einer Regierungskonferenz die die Verfassung des Norddeutschen Bundes ausarbeitete Savigny erarbeitete einen der Entwurfe Bismarck hatte ursprunglich das Amt des Bundeskanzlers als eine mehr ausfuhrende Tatigkeit gedacht vergleichbar dem Prasidialgesandten im alten Bundestag Fur diese Position hatte er Savigny ausgewahlt Als der konstituierende Reichstag jedoch die lex Bennigsen angenommen hatte wodurch der Bundeskanzler die Bundesexekutive wurde ubernahm Bismarck selbst das Amt Savigny ging daraufhin 1868 in den einstweiligen Ruhestand und schied nach einer kurzen Tatigkeit wahrend des Deutsch Franzosischen Kriegs 1871 endgultig aus dem Staatsdienst aus Bereits seit 1867 sass Savigny fur die Freikonservativen im Norddeutschen Reichstag 1 Dem Preussischen Abgeordnetenhaus gehorte er 1867 und 1868 sowie erneut von 1870 bis 1875 an 2 Von 1871 bis zu seinem Tode vertrat von Savigny fur die Zentrumspartei den Wahlkreis Regierungsbezirk Koblenz 3 Koblenz St Goar im Reichstag 3 Dort setzte er sich sowohl fur die Hegemonie Preussens in Deutschland als auch fur die Belange der katholischen Bevolkerungsteile im neuen Reich ein Er war massgeblich an der Grundung der Zentrumspartei beteiligt deren Fraktionsvorsitzender er sowohl im Reichstag als auch im preussischen Abgeordnetenhaus wurde Mit dem von Savigny vorgeschlagenen Namen Zentrum sollte auch Protestanten der Eintritt in die neue Fraktion erleichtert werden Zusammen mit Ludwig Windthorst den Brudern Peter und August Reichensperger und Hermann von Mallinckrodt war er eine der wichtigsten Personen in der fruhen Phase des Zentrums Als Fraktionsvorsitzender hatte er massgeblichen Anteil daran die verschiedenen Positionen innerhalb des Zentrums zu einem Ausgleich zu bringen Familie BearbeitenEr heiratete 1853 in Boitzenburg Freda Sophie Karoline Marie geb von Arnim Boitzenburg 1831 1906 eine Tochter des Innenministers Adolf Heinrich von Arnim Boitzenburg 1803 1868 Das Paar hatte vier Sohne und funf Tochter darunter Leo 1863 1910 Professor fur Staats Verwaltungs Volker und Kirchenrecht in Marburg und Munster Freiin Maria von Amelunxen 1882 1957 Karl 1855 1928 Mitglied des preussischen Abgeordnetenhauses und des Reichstages Freiin Maria von Amelunxen 1882 1957 Adolf 1857 1920 preussischer Gerichtsreferendar Elisabeth 1856 1902 Freiherr Rudolf von Buol Berenberg 1842 1902 Maria Freda 1859 1890 Barmherzige Schwester vom heiligen Karl Borromaus in Osnabruck Friedrich 1861 1891 Helene 1864 1908 Ordensfrau vom heiligen Herzen Jesu Oberin in Graz Hedwig 1867 1898 Ordensfrau vom heiligen Herzen Jesu Josepha 1874 1945 Freiherr Adolf von Schonberg 1864 1927 Fideikommissherr auf NiederzwornitzAnmerkungen Bearbeiten Bernd Haunfelder Klaus Erich Pollmann Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867 1870 Historische Photographien und biographisches Handbuch Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 2 Droste Dusseldorf 1989 ISBN 3 7700 5151 3 Foto S 287 Kurzbiographie S 460 461 Bernhard Mann Bearb unter Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh Thomas Kuhne Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 3 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 S 335 zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kuhne Handbuch der Wahlen zum Preussischen Abgeordnetenhaus 1867 1918 Wahlergebnisse Wahlbundnisse und Wahlkandidaten Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 6 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5182 3 S 359 362 Wahlkreis Oppeln 6 freikonservativer Abgeordneter und S 786 789 Wahlkreis Aachen 1 Abgeordneter der Zentrumspartei Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 159 vgl auch A Phillips Hrsg Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883 Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage zum Zollparlament sowie zu den funf ersten Legislatur Perioden des Deutschen Reichstages Berlin Verlag Louis Gerschel 1883 S 108 zur Kurzbiographie vergleiche auch Hirth Georg Hrsg Deutscher Parlaments Almanach 9 Ausgabe vom 9 Mai 1871 Berlin Verlag Franz Duncker 1871 S 251fLiteratur BearbeitenNorbert M Borengasser Savigny Karl Friedrich von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 8 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 053 0 Sp 1453 1456 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Hans Christof Kraus Savigny Karl Friedrich Georg von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 473 f Digitalisat Willy Real Hrsg Karl Friedrich von Savigny Briefe Akten Aufzeichnungen aus dem Nachlass eines preussischen Diplomaten der Reichsgrundungszeit Zwei Bande Boldt Boppard 1981 Willy Real Hrsg Katholizismus und Reichsgrundung Neue Quellen aus dem Nachlass Karl Friedrich von Savignys Schoningh Paderborn u a 1988 Willy Real Karl Friedrich von Savigny 1814 1875 Duncker amp Humblot Berlin 1990 Weblinks BearbeitenKarl Friedrich von Savigny in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenNormdaten Person GND 118605917 lobid OGND AKS LCCN n82026650 VIAF 54156171 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Savigny Karl Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Diplomat und Politiker Zentrum MdRGEBURTSDATUM 19 September 1814GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 11 Februar 1875STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Friedrich von Savigny amp oldid 239120404