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Karl Paul Emil Fahrenhorst 24 Februar 1882 in Berlin 17 September 1945 in Oranienburg war ein deutscher Journalist Gewerkschaftsfunktionar rassistischer Genealoge und volkisch nationalsozialistischer Politiker Karl Fahrenhorst Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon 1905 war er Generalsekretar der Evangelischen Jugendfursorge anschliessend bis 1918 als Soldat im Weltkrieg im Feldeinsatz und Oberleiter der Soldatenheime der Heeresgruppe Linsingen und Eichhorn Am 19 November 1922 beteiligte sich Fahrenhorst im Restaurant Reichskanzler in der Yorckstrasse an der durch Gerhard Rossbach Albert Leo Schlageter und Heinz Oskar Hauenstein vorangetriebenen Grundung der Grossdeutschen Arbeiterpartei GDAP die als Tarnorganisation und Fortsetzung der kurz zuvor in Preussen verbotenen NSDAP diente und die er zusammen mit Arno Chwatal und Hermann Kretzschmann leitete bis die GDAP am 10 Januar 1923 verboten wurde 1 Mit Rossbach grundete Fahrenhorst zudem im Herbst 1922 in Berlin den Arbeiterbefreiungsbund eine Auffangorganisation fur den verbotenen Deutschvolkischen Schutz und Trutzbund 2 Seit 1923 war er in Charlottenburg Fuhrer des von Chwatal mitbegrundeten Reichsbundes volkischer Kampfgewerkschaften und leitendes Mitglied der DFVP Im Grundungsaufruf hetzte Fahrenhorst gegen das judische Finanzkapital und pries Adolf Hitler als historischen Retter der deutschen Arbeiter Das ist das grosse geschichtliche Verdienst Adolf Hitlers die deutsche Arbeiterschaft sehend und dadurch fahig gemacht zu haben ihre geschichtliche Mission das deutsche Volk aus den Sklavenketten des Borsenkapitals zu befreien restlos durchzufuhren 3 Ebenfalls seit 1923 war Fahrenhorst bis 1935 Redakteur bei der Der Deutsche Roland dem Mitteilungsblatt des 1904 von Bernhard Koerner gegrundeten Deutschen Rolands Verein fur deutsch volkische Sippenkunde zu Berlin e V Im Mai 1924 wurde Fahrenhorst auf Reichswahlvorschlag in den Reichstag gewahlt wo er in der zweiten Wahlperiode die Nationalsozialistische Freiheitspartei eine Listenvereinigung aus DVFP und Ersatzorganisationen der seinerzeit verbotenen NSDAP vertrat Fahrenhorsts Listenplatz war ursprunglich fur einen Nationalsozialisten vorgesehen Bei der Aufstellung der Liste gab DVFP Fuhrer Albrecht von Graefe Fahrenhorst gegenuber Nationalsozialisten wahrheitswidrig 4 als NS Anhanger aus In einer parlamentarischen Rede zur Frage der Kriegsbeschadigtenfursorge hetzte Fahrenhorst gegen den Staatsgerichtshof zum Schutze der judischen Vorherrschaft in Leipzig nannte die Revolution vom 9 November 1918 das grosste Verbrechen der Weltgeschichte und eine judische Borsenrevolution behauptete durch den auf der Frage der Schuldluge grundenden Dawes Plan wurden die deutschen Arbeitnehmer zu Sklavenarbeitern des judischen internationalen Grosskapitals gepresst riet zur Enteignung des ganze n ostjudische n Galiziergesindel s das mit dem Kaftan voll Lausen nach Deutschland kam zur Losung aller sozialen Fragen und prophezeite dazu einen volkischen Staat den man notfalls durch Kampf auf den Strassen Berlins einrichten werde Wegen des Ausdrucks dreimal verfluchte Judenrepublik wurde er vom Vizeprasidenten des Reichstags Johannes Bell zur Ordnung gerufen 5 1925 wurde Fahrenhorst Bezirksverordneter in Charlottenburg 1928 gehorte er dem engeren Fuhrungsrat der Deutschvolkischen Freiheitsbewegung DVFB an zugleich leitete er den Bund volkischer Freiheitskampfer die paramilitarische Saalschutz und Propagandatruppe der DVFB Zum 1 November 1931 trat Fahrenhorst von der DVFB zur NSDAP uber Mitgliedsnummer 711 606 6 Ab 1931 war er Stadtverordneter in Berlin 7 1933 wurde Fahrenhorst fur die NSDAP in den letzten freien Preussischen Landtag gewahlt Hier war er Geschaftsfuhrer der NSDAP Fraktion Im September 1933 wurde er stellvertretend fur Achim Gercke als Fuhrer des Reichsvereins fur Sippenforschung und Wappenkunde Vereine gewahlt und blieb in dieser Funktion bis zu Gerckes Sturz Anfang 1935 8 Am 1 April 1935 wurde er Burgermeister bis 1940 von Prenzlau 9 Im selben Zeitraum wurde er freier Mitarbeiter beim Sachverstandigen fur Rasseforschung im Reichsministerium des Innern Als Rassekundler schrieb er im von Kretzschmann herausgegebenen Buch Bausteine zum Dritten Reich Die Regierung der nationalsozialistischen Revolution hat durch ihre Gesetzgebung die Voraussetzungen geschaffen dass die deutsche Sippenforschung nunmehr Volkssache wird Jeder Deutsche muss sich mit der Geschichte seines Geschlechts befassen In jedem deutschen Volksgenossen muss die Erkenntnis uber die Tiefe geschichtlicher wie blutmassiger Verbundenheit zwischen seiner Sippe und dem grossen deutschen Volke lebendig werden 10 Fahrenhorst war ausserdem Mitglied der Reichsleitung der Glaubensbewegung Deutscher Christen 1940 wurde er aus der Partei ausgeschlossen 11 und Januar 1942 endgultig des Amtes als Burgermeister enthoben 12 Literatur BearbeitenErnst Kienast Hrsg Handbuch fur den Preussischen Landtag Ausgabe fur die 5 Wahlperiode Berlin 1933 S 319 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 132 Stadtarchiv Oranienburg Repositur 14 Standesamt Oranienburg Sterbebuch Oranienburg 1945 Bd 2 Reg Nr 1244 1945 Weblinks BearbeitenKarl Fahrenhorst in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Karl Fahrenhorst in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer RepublikEinzelnachweise Bearbeiten Martin Schuster Die SA in der nationalsozialistischen Machtergreifung in Berlin und Brandenburg 1926 1934 Technische Universitat Berlin 2005 S 22 43 Werner Maser Die Fruhgeschichte der NSDAP Hitlers Weg bis 1924 Athenaum Verlag Frankfurt a M und Bonn 1965 S 317 Zitiert nach Othmar Plockinger Geschichte eines Buches Adolf Hitlers Mein Kampf 1922 1945 Eine Veroffentlichung des Instituts fur Zeitgeschichte Oldenbourg Munchen 2006 S 110 ISBN 3 486 57956 8 Martin Doring Parlamentarischer Arm der Bewegung Die Nationalsozialisten im Reichstag der Weimarer Republik Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 130 Droste Dusseldorf 2001 ISBN 3 7700 5237 4 S 433 Rede in der 12 Sitzung des Reichstags am 26 Juni 1924 in Verhandlungen des Reichstags Band 381 S 337 339f Siehe hierzu Doring Parlamentarischer Arm S 209 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 8690460 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 132 Volkmar Weiss Vorgeschichte und Folgen des arischen Ahnenpasses Zur Geschichte der Genealogie im 20 Jahrhundert Neustadt an der Orla Arnshaugk 2013 S 101 und S 134 ISBN 978 3 944064 11 6 Stadtverwaltung Memento vom 20 April 2007 im Webarchiv archive today Zitiert nach Stefan Krebs Werner Tschacher Sippenforschung und Rassepolitik Albert Huyskens und der Aachener Mythos vom katholischen Widerstand Vortragsmanuskript 20 Oktober 2005 S 5 dort zitiert nach Cornelia Schmitz Berning Vokabular des Nationalsozialismus Berlin New York 1998 Stichwort Sippenforschung S 579 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 8690460 Bundesarchiv R 9361 II 221868Normdaten Person GND 129975036 lobid OGND AKS VIAF 8480402 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fahrenhorst KarlALTERNATIVNAMEN Fahrenhorst Karl Paul Emil vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und Politiker NSDAP MdR MdLGEBURTSDATUM 24 Februar 1882GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 17 September 1945STERBEORT Oranienburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Fahrenhorst amp oldid 233876621