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Die Kaiserlich Iranische Marine persisch نیروی دریایی شاهنشاهی ایران englisch Imperial Iranian Navy IIN bildete von 1932 bis 1979 die Marinestreitkraft der Streitkrafte des Kaiserreichs Iran unter der Pahlavi Dynastie Iran 1964 نیروی دریایی شاهنشاهی ایران persisch Kaiserlich Iranische Marine deutsch Imperial Iranian Navy englisch Siegel der Kaiserlichen Marine mit der Pahlavi KroneFuhrungOberbefehlshaber Schahanschah Bozorg Arteshdaran Reza Schah Pahlavi 1932 1941 Mohammad Reza Pahlavi 1941 1979 Verteidigungsminister Jafar Shafaghat 1978 1979 letzter Militarischer Befehlshaber Vizeadmiral Kamal Habibollahi 1979 letzter Militarische Fuhrung Grosser Kaiserlicher GeneralstabSitz des Hauptquartiers Grosses Kaiserliches Hauptquartier in TeheranMilitarische StarkeAktive Soldaten 30 000 Stand 1977 1 Wehrpflicht Wehrtauglichkeitsalter Vollendetes 21 LebensjahrGeschichteGrundung 5 November 19321955 als eigenstandige Teilstreitkraft 2 Ablosung 11 Februar 1979 de facto bzw 31 Marz 1979 de jure Die Kaiserlich Iranische Marine stellte die erste neuzeitliche Marine Irans am persischen Golf dar und bildete seit 1955 die kleinste Teilstreitkraft der Kaiserlich Iranischen Streitkrafte 3 4 Die IIN galt bis zur Islamischen Revolution als die grosste und schlagkraftigste Marinestreitkraft des Nahen Ostens und bildete mit den beiden anderen Teilstreitkraften auf ihrem Hohepunkt die funftgrosste Militarmacht der Welt 5 Mit dem Sturz des letzten Schah Mohammad Reza Pahlavi und der Abschaffung der Monarchie 1979 wurden sie durch die Marine der Islamischen Republik Iran abgelost und infolge der anschliessenden revolutionaren Unruhen mit Massendesertionen und exekutionen 6 sowie durch den spateren Ersten Golfkrieg 1980 1988 personell und materiell stark dezimiert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 Aufrustung 1 4 Islamische Revolution 2 Aufbau 2 1 Kommandostruktur 2 2 Hauptquartier und Gliederung 2 3 Dienstgrade und Dienstgradabzeichen 2 3 1 Offiziere 2 4 Insignien 2 5 Ausbildung 2 6 Budget 2 7 Uniformierung 3 Inventar 4 Militarstrategische und gesellschaftliche Bedeutung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Seit dem antiken Perserreich bestand im Iran eine Marine Diese erreichte unter den Achamenidenreich 550 330 v Chr ihren Hohepunkt Die nachfolgenden Herrscher der Parther Arsakiden 247 v Chr 224 n Chr und Sassaniden 224 651 waren vielmehr auf eine territoriale Expansion bedacht und beschrankten die Rolle der Marine auf die Kontrolle der umliegenden Gewasser 7 Erst in der Mitte des 18 Jahrhunderts unter der Regierungszeit von Nader Schah 1736 1747 unternahm der Iran ernsthafte Versuche wieder eine bedeutendere nationale Marine aufzubauen 1736 konnte die iranische Marine Bahrain zuruckerobern und unternahm mehrere Expeditionen in den Oman um die strategisch wichtige Strasse von Hormus kontrollieren zu konnen Die westlichen europaischen Machte weigerten sich aber Schiffe an die aufstrebende persische Marine zu verkaufen weswegen Nader Schah bestrebt war eine einheimische Schiffbauindustrie zu fordern 8 Aufgrund mangelnder naturlicher Ressourcen und fehlendem Fachwissen erwies sich der Aufbau einer indigenen Flotte als wenig erfolgversprechend Daher bestand die persische Marine hauptsachlich aus auslandischen Schiffen z B aus Indien 7 Die Flotte der Afschariden blieb in ihrer Schlagkraft durch mangelnde Erfahrung und Kompetenz von Soldaten und Flottenfuhrung stark beeintrachtigt und Flotten wie jener der Osmanen Russen oder Briten unterlegen Im Persisch Osmanischen Krieg 1743 1746 wurde 1743 ein Grossteil der persischen Flotte zerstort 8 Die Entdeckung von Erdolvorkommen zu Beginn des 20 Jahrhunderts im Iran machte es fur den Iran notwendig eigene Seestreitkrafte zu unterhalten um den steigenden Seehandel zu schutzen und die regionale Sicherheit im Persischen Golf zu garantieren 7 9 Die Kadscharen begannen als Teil ihrer Reformen mit dem Wiederaufbau einer iranischen Marine Am Vorabend des Ersten Weltkriegs bestand die Flotte der Kadscharen aus nur wenigen Schiffen Die grossten bildeten die 1885 erworbene Persepolis ein 1200 Tonnen Kanonenboot mit eisernem Rumpf der deutschen Schiffsbauunternehmung AG Weser 1925 ausrangiert und die Suna die ebenfalls bei der AG Weser in Auftrag gegeben wurde und als Patrouillenboot fungierte Beide Schiffe wurden zunachst von deutschen Besatzungen bemannt waren aber mangels Wartung und Pflege bald nicht mehr einsatztauglich Die Susa wurde 1906 noch mit einer 4 Zoll BL Kanone zwei 30 Pdr Kanonen BL und zwei leichten Revolverkanonen bewaffnet 1899 wurde das Kanonenboot Muzaffer 400 Tonnen und 1902 die Kaiserliche Yacht Selika in Dienst gestellt 10 Die Muzaffer stand im Ersten Weltkrieg im Dienst der britischen Marine wurde in der Bombay Werft der Royal Indian Navy uberholt und dem Iran nach Kriegsende restituiert wo sie bis 1936 in Dienst stand Ebenfalls im Kriegseinsatz waren der Zolldampfer Azerbaidjan mit Heimathafen in Maskat der zunachst bei der Royal Indian Navy eingesetzt wurde und 1919 dem Iran ubergeben wurde und der bewaffnete Dampfer Perebnoia der 1920 von Sowjetrussland bei Bandar Anzali am Kaspischen Meer beschlagnahmt wurde 10 Als Reza Shah am Putsch vom 21 Februar 1921 in Teheran teilnahm und Kriegsminister im Kabinett der Premierminister Hassan Mostofi und Hassan Pirnia wurde begann er parallel zum Aufbau der Kaiserlich Iranischen Armee mit der Reformierung der iranischen Seestreitkrafte Mit der Machtubernahme der Pahlavi Dynastie 1925 arrivierte die Aufrustung und Modernisierung der iranischen Armee zum Hauptanliegen des neuen Herrschers Reza Shah Pahlavi 11 1922 erwarb der Iran das deutsche Minensuchboot FM24 aus dem Jahr 1918 170 Tonnen das 1926 zuerst in Fatiya spater in Pahlavi und 1935 in Shahan umbenannt wurde und in den 1940er Jahren ausrangiert wurde Gleichzeitig wurden zwei Schaluppen vier Motortorpedoboote und sechs Motorkanonenboote vom italienischen Schiffbauunternehmen Cantiere navale di Palermo gekauft und 1936 die neue kaiserliche Yacht Chahsever und der Schlepper Neyrou in Dienst gestellt Die erworbenen Patrouillenboote bildeten die Aserbaidschan Klasse und waren allesamt 30 Tonnen schwer und 20 88 3 81 1 07 m gross Sie wurden von zwei Krupp Dieselmotoren mit 300 PS angetrieben Die Klasse umfasste die Schiffe Gehlani Mazendern Babolsar Gorgan Sef Indreude alle 1935 ausrangiert Die Schaluppen der sogenannten Babr Klasse waren 63 9 3 m grosse 950 Tonnen Schiffe die von zwei Fiat Dieselmotoren mit einer Nennleistung 1200 PS angetrieben wurden und eine Hochstgeschwindigkeit von 15 Knoten erreichen konnten 10 Zwischen 1924 und 1927 erwarb der Iran zwei neue Schiffe aus dem Deutschen Reich und Grossbritannien 7 1926 wurde erstmals eine Gruppe iranischer Kadetten nach Italien zur Ausbildung entsandt 9 1928 beantragte die Kaiserlich Iranische Regierung von Mehdi Qoli Chan Hedayat dem iranischen Parlament die Zustimmung von 200 000 Toman zur Reparatur der bereits bestehenden Marineflotte und zum Kauf neuer bewaffneter Schiffe aus Italien fur die Nordflotte Am 20 Marz 1928 genehmigte das Parlament den Antrag und verabschiedete eine Resolution die es dem damaligen Kriegsministerium erlaubte jeweils einen aus Italien abgesandten Marineoffizier und Maschinenbauingenieur fur drei Jahre in Dienst der Iran zu stellen 12 1931 liefen vier Motorboote der Charogh Klasse vom Stapel Sie waren sie mit drei 102 mm Geschutzen und zwei Maschinengewehren bewaffnet 331 Tonnen schwer und massen 52 6 7 1 83 Meter Sie wurden von zwei Fiat Dieselmotoren mit einer Leistung von 900 PS angetrieben und erreichten eine Hochstgeschwindigkeit von 15 5 Knoten Spater wurde die Bewaffnung durch je zwei 75 mm und 37 mm Doppelzweck QF Kanonen verstarkt 10 1932 wurde offiziell die Kaiserliche Iranische Marine als eigene Teil streitkraft gegrundet welche aber vorerst Teil des Heeres blieb Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs erklarte der Iran seine Neutralitat Zeitgleich mit der deutschen Invasion Polens 1939 hatten funf deutsche und mehrere italienische zivile Schiffe im Persischen Golf im Hafen von Bandar e Schahpur Zuflucht gesucht was die Alliierten als eine Zunahme der militarisch politischen Prasenz der Achsenmachte im Iran werteten 1941 lief ein britisches Marineschiff unter Missachtung von mehreren Warnungen der iranischen Marine im Hafen von Khosrowabad in Abadan ein und ankerte Daruber hinaus wurden britische Schiffe entlang des Schatt al Arab positioniert 12 Wahrend der anglo sowjetischen Invasion des Iran im August September 1941 sah sich die iranische Flotte einem Uberraschungsangriff der sowjetischen und britischen Truppen ausgesetzt und wurde beinahe vollstandig zerstort 13 Am 25 August 1941 griffen britische Marineeinheiten die Hafen Chorramschahr und Abadan an und versenkten alle der dort geankerten Fregatten und Kanonenboote Anschliessend eroberten indische Truppen den Marinestutzpunkt in Chorramschahr und die Raffinerie in Abadan Bei Bandar i Pahlavi bombardierte die sowjetische Kaspische Meeresflottille den Hafen und landete mit Truppen an Bereits am gleichen Tag war die gesamte iranische Flotte zerstort oder festgesetzt 9 Drei Boote der Aserbaidschan Klasse sowie zwei Babr Schaluppen waren versenkt worden wahrend die vier Schiffe der Charogh Klasse festgesetzt wurden und erst 1946 an Iran restituiert wurden 10 Wahrend des insgesamt sechstagigen Konflikts waren drei wichtige Zentren der iranischen Marine vollstandig zerstort und besetzt worden der Hafen Bandar e Schahpur wo die deutschen und italienischen Schiffe angelegt hatten Abadan Standort der wichtigsten iranischen Olanlagen und das Marinehauptquartier in Chorramschahr Schatzungsweise 600 iranische Marinesoldaten starben 12 Mit der erzwungenen Abdankung Reza Schahs trat dessen Sohn Mohammad Reza Pahlavi dessen Nachfolge an Im Rahmen des Dreimachteabkommens zwischen dem Iran Grossbritannien der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten wurden dem Iran im Rahmen des wirtschaftlichen und militarischen Wiederaufbaus zwei Schiffe als Entschadigung fur die erlittenen Verluste ausgeliefert 12 Obwohl der neue Schah umgehend mit dem Wiederaufbau der iranischen Armee begann wurde der Wiederaufrustung der Marine keine Prioritat eingeraumt 7 Aufrustung Bearbeiten nbsp Scheich Saqr ibn Muhammad al Qasimi nimmt iranische Offiziere nach der Besetzung der Insel Abu Musa in Empfang 1971 In der Nachkriegszeit erwarb der Iran eine Handvoll Schiffe und Patrouillenboote aus den Vereinigten Staaten und Grossbritannien 1965 zahlte die IIN 6000 Mann Im Jahr 1968 als Grossbritannien den Ruckzug aus dem Persischen Golf bis 1971 ankundigte beschloss die iranische Marinefuhrung und der Schah das sich ergebene Machtvakuum zu fullen und die Briten als fuhrende Seemacht in der Region abzulosen 7 Der Ruckzug Grossbritanniens am Persischen Golf 1971 ermoglichte Iran die fast alleinige Kontrolle der Gewasser 14 Mit der ab 1970 beginnenden massiven Aufrustung der Kaiserlich Iranischen Streitkrafte sollte die Marine planmassig und systematisch zur vorherrschenden Seestreitmacht in Vorderasien ausgebaut werden und bis 1980 eine dauerhafte iranische maritime Prasenz im Indischen Ozean etabliert werden Im gleichen Zeitraum sollte die Personalstarke der Marine auf rund 40 000 steigen Der Schah strebte in Zusammenarbeit mit australischen und sudafrikanischen Seestreitkraften die Schaffung einer trilateralen Sicherheitskraft zum Schutz der Seewege an 15 Am 30 November 1971 besetzte die iranische Marine in Zusammenarbeit mit einem Kontingent des Heeres die Insel Abu Musa und die Tunb Inseln auf die der Iran seit langem historische Anspruche erhoben hatte 16 Die Inseln in der Mundung der Strasse von Hormus waren fur den Iran von grossem strategischem Interesse da er mit ihnen den sie Zugang zum Persischen Golf kontrollieren konnte 1972 wurde auf Ersuchen des Sultans Qabus bin Said ein iranisches Militarkontingent nach Oman geschickt Die Eingreiftruppe der Imperial Iranian Task Force IITF sollte einen Aufstand mehrere linker Guerillagruppen in der Dhofar Provinz niederschlagen Die iranische Marine wurde zur Unterstutzung der omanische Marine abkommandiert in dem sie die Nachschublinien der Rebellen entlang der Kuste unterband und die Truppen an Land durch Geschutzfeuer unterstutzte 17 1972 zahlte die Marine rund 9000 Soldaten besass einen Zerstorer zwei mit Flugabwehrraketen bestuckte Fregatten vier Korvetten 24 Patrouillenboote vier Landungsboote sechs Kustenminensuchboote zehn Luftkissenfahrzeuge und 24 Hubschrauber Zwischen 1966 und 1978 erwarb die IIN zwei Zerstorer der US amerikanischen Allen M Sumner Klasse und einen britischen Zerstorer der Battle Klasse vier britische Raketen Korvetten der Vosper Klasse 12 franzosische Patrouillenboote der La Combattante II Klasse 12 Luftkissenfahrzeuge und eine grosse Flotte von Marinehubschraubern aus US Produktion Mit den Vereinigten Staaten wurde zusatzlich ein Abkommen uber den Kauf von vier Zerstorern und drei Diesel U Booten abgeschlossen 18 Bis 1977 steigerte die Marine ihre Personalstarke auf rund 30 000 Personen 19 Sie verfugte damit schatzungsweise uber dreimal mehr Mannkraft als die Marinen der anderen Anrainerstaaten Irak Saudi Arabien Kuwait Vereinigte Arabische Emirate Katar Bahrain und Oman zusammen 20 Das Inventar der IIN umfasste gemass dem International Institute for Strategic Studies 1977 drei Zerstorer vier Fregatten mit Boden Luft Raketen 25 Patrouillenboote sowie eine grosse Streitmacht von Luftkissenfahrzeugen Minensuchern Landungsfahrzeugen Hilfs und Logistikschiffen und 57 Hubschraubern Zusatzlich sollten 12 U Boote Harpoon Uberschallraketen vier Kreuzer und 12 Zerstorer sowie Seefernaufklarer Flugzeuge des Modells Lockheed P 3 erworben werden Im Gegensatz zur Luftwaffe die im Wesentlichen von amerikanischer Technologie abhangig war beschaffte die Marine ihre Ausrustung aus einer Reihe westlicher Lander darunter den Vereinigten Staaten 18 Islamische Revolution Bearbeiten Wahrend der Jahre 1978 1979 als das Land von massiven inneren Unruhen betroffen war wurde die Anschaffung hochentwickelter Waffen stark reduziert Mit der Islamischen Revolution wurde im Iran die islamische Republik ausgerufen Mit der damit verbundenen Ausserkraftsetzung der alten Verfassung von 1906 wurden dem Schah samtliche Kommandorechte entzogen Samtliche Insignien mit Bezug zur Monarchie wurden entfernt und die Kaiserliche Marine in Marine der Islamischen Republik Iran umbenannt Gleichzeitig kam es zu gross angelegten Sauberungsaktionen gegen vermeintliche und tatsachliche schahtreue Offiziere und Soldaten 21 Der Sturz des Schahs sowie die Massenexekutionen und verhaftungen zahlreicher hochrangiger Offiziere sowie die Desertionen grosser Teile der Armee betrafen die iranische Marine nicht in dem Masse wie das Heer oder die Luftwaffe da sie kaum an Aktionen gehen schahkritische Krafte beteiligt war Als einzige Teilstreitkraft blieb diese weitestgehend von den revolutionaren Sauberungen verschont und konnte ihre Kampfkraft auch nach 1979 in einem gewissen Mass aufrechterhalten Lediglich ca 3000 bis 4000 Soldaten desertierten 22 Aufbau BearbeitenKommandostruktur Bearbeiten Der Schah war gemass der Verfassung von 1906 Oberbefehlshaber samtlicher Streitkrafte Er fuhrte in dieser Eigenschaft den Titel Bozorg Arteshdaran Oberbefehlshaber Die Kommandogewalt des Schahs umfasste neben der Fuhrung des Oberbefehls auch das Treffen von samtlichen wichtigen Entscheidungen bezuglich der Verteidigungsbedurfnisse des Iran Der Schah ubte die operative Kontrolle der Marine durch den Stab des Oberbefehlshabers aus eine gemeinsame Organisation die die Aktivitaten der drei Teilstreitkrafte Heer Marine und Luftwaffe lose koordinierte 5 Die operative Kontrolle des Marine wurde nominell durch den Chef des Stabes ausgeubt Zu dessen Aufgaben geohrte die Organisation des Marinehauptquartiers in Teheran die Pflege von Ufereinrichtungen und die Koordination der maritimen Operationen Der Stabschef des Schahs fungierte als dessen Stellvertreter im Kaiserlichen Oberkommando Zu dessen Mitarbeitern gehorte ein stellvertretender Stabschef sowie die stellvertretenden Kommandanten fur die Bereiche Logistik Marinepersonal und Operationen und Planungen zusammen mit den Direktoren fur Administration Medizin Plane und Programme Operationen Kommunikation und Informationen und Kommandos Zusatzlich waren dem Stabschef die Flotten und Stutzpunktkommandeure unterstellt 14 nbsp Organigramm der Kommandostruktur der IIN 1973 Hauptquartier und Gliederung Bearbeiten Das erste Hauptquartier der Marine befand sich in Chorramschahr in der Provinz Chuzestan am Ufer der Schatt al Arab Wasserstrasse Es wurde von Bandar Abbas abgelost wohin ein Grossteil der Flotte der Marine bis 1977 verlegt wurde 19 Die Kaiserliche Marine gliederte sich vor dem Zweiten Weltkrieg in zwei Flotten Die sudliche Flotte die vor dem Zweiten Weltkrieg Schiffe die vom Konigreich Italien dem Deutschen Reich und Grossbritannien erworben worden waren umfasste und im Persischen Golf operierte und die kleinere nordliche bzw kaspische Flotte die aus vier kleineren Schiffen und der Kaiserlichen Yacht des Schahs bestand 7 1973 organisierte sich die iranische Marine in drei Flotten die durch einen fliegenden Verband bestehend aus einer U Boot Abwehr und einer Minensuch Hubschrauberstaffel und einem Transportbataillon unterstutzt wurden Am Golf von Oman wurde zusatzlich zur sudlichen und nordlichen Flotte ein neuer Schiffsverband eingerichtet 1979 bestanden Marinestutzpunkte in Chorramschahr Bandar Abbas Buschehr Bandar i Pahlavi Bandar e Schahpur Tschahbahar und auf den Inseln Hengam und Charg 19 1977 wurden zwei Marinebataillone aufgestellt 19 Dienstgrade und Dienstgradabzeichen Bearbeiten Offiziere Bearbeiten Dienstgradgruppe Flaggoffiziere Stabsoffiziere Subalternoffiziere OffizieranwarterArmelabzeichenundSchulterstucke nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Dienstgrad Aryabod Darybod Daryasalar دریاسالار Daryaban دریابان Daryadar دریادار Nakhoda Yekomn ناخدا یکم Nakhoda Dovom ناخدا دوم Nakhoda Sevom ناخدا سوم Navsarvan ناوسروان Navban Yekom ناوبان یکم Navban Dovom ناوبان دوم Navban Sevom ناوبان سوم Dienstgrad Bundeswehr nicht vergeben Admiral Vizeadmiral Konteradmiral Flottillenadmiral Kapitan zur See Fregattenkapitan Korvettenkapitan Kapitanleutnant Oberleutnant zur See Leutnant zur See Oberfahnrich zur SeeNATO Rangcode OF 10 OF 9 OF 8 OF 7 OF 6 OF 5 OF 4 OF 3 OF 2 OF 1 OF DInsignien Bearbeiten nbsp Seeflagge 1933 1980 nbsp Gosch 1926 1974 nbsp Gosch 1974 1979 nbsp FlugzeugkokardeAusbildung Bearbeiten nbsp Hochranigige Offiziere der IIN mit dem damaligen Oberbefehlshaber Admiral Farajollah Rasaei in Bandar i Pahlavi ca 1960 Das Naval Training Center in Bandar i Pahlavi stellte den grossten Ausbildungskomplex der Marine dar und umfasste eine Offiziers und Unteroffiziersschule sowie eine Tauchschule Einige weiterfuhrende Spezialisierungen in diesen Bereichen wurden in Chorramschahr angeboten Die Ausbildung im Umgang mit Geschutzen sowie ein Flottentrainingscenter waren in Buschehr angesiedelt Die Ausbildung der Marinesoldaten erfolgte in enger Zusammenarbeit mit US amerikanischen britischen italienischen pakistanischen und turkischen Ausbildern wobei sich hier mit der Grundung eigener iranischer Ausbildungseinrichtungen in den letzten Jahren eine zunehmende Trendwende abzeichnete Die Ausbildung begann mit einer viermonatigen Grundausbildung in Rascht Anschliessend konnte freiwillig ein achtmonatiger Zusatzkurs mit Spezialisierungen in den Bereichen Seemannschaft Ingenieurwesen sowie Elektrodynamik in Bandar i Pahlavi besucht werden Erst nach Ablegen der Grundausbildung bzw Besuch des Zusatzkurses war die praktische Ausbildung auf See vorgesehen die zunachst in Rascht erfolgte Anschliessend wurden die Wehrpflichtigen auf die verschiedenen Marinestationen Irans verteilt 14 Ein Teil des Offiziersstandes insbesondere Unteroffiziere wurde ahnlich wie beim Heer im Ausland USA Turkei Pakistan ausgebildet Stand 1971 14 Die meisten iranischen Marineoffiziere wurden an der Militarakademie des Heeres ausgebildet oder haben auslandische Marineakademien besucht Zusatzlich zur Militarakademie des Heeres bestand eine Offiziersschule in Bandar i PahlaviDie Kaiserlich Iranische Marine nahm regelmassig an bilateralen Seemanovern mit den Seestreitkraften des Vereinigten Konigreichs ARYA und KHARGEX sowie mit den Partnerstaaten der CENTO MIDLINK teil 14 Budget Bearbeiten 1978 wurde vom Schah ein Rustungsprogramm mit dem Ziel der Verdoppelung der Flottengrosse und dem Ausbau der Militarprasenz im indischen Ozean im Umfang von rund funf Milliarden US Dollar aufgelegt Das Programm umfasste unter anderem den Kauf von sechs deutschen U Booten sowie von Fregatten mindestens acht Minensuchern und einigen Patrouillenbooten verschiedener europaischer Hersteller im Wert von ca 3 5 Milliarden US Dollar Zusatzlich wurden drei gebrauchte US amerikanische U Boote der Tang Klasse sowie vier Zerstorer der Spruance Klasse die Anfang der 1980er Jahre an Iran ausgeliefert werden sollten bestellt Die Gesamtkosten fur diesen Rustungskauf wurden auf uber 1 5 Milliarden US Dollar geschatzt 20 Uniformierung Bearbeiten nbsp Schah Mohammad Reza Pahlavi in Marineuniform mit US Prasident John F Kennedy beim Abnehmen eines Manovers der United States Navy in North Carolina 1962 Die Uniformen der Kaiserlichen Marine zeichneten sich durch den intensiven Gebrauch des damals nationalen Symbols in Form eines goldenen Lowen aus Dieser wurde auf Knopfen als Gurtelschnalle und Mutzenabzeichen verwendet Je nach Jahreszeit wechselte die Uniformfarbe Im Fruhling und Sommer trugen Angehorige der Seestreitkrafte blau farbene Uniformen im Winter hingegen eine weisse Wehrpflichtige trugen einen konventionellen marineblauen Pullover mit breitem Klappkragen einem Halstuch und einer Mutze Daneben bestanden zusatzliche spezialisierte und funktionale Uniformen einschliesslich fur Studenten der Militarakademie und fur Paraden und Zeremonien Die Schulterklappen fur Offiziere waren schwarz 23 Inventar BearbeitenInventar der IIN 1975 24 Waffenart Modelle Bestand BestelltZerstorer mit Flugabwehrraketen 3 0Kouroush Klasse 0 4U Boote Tang Klasse 0 3Fregatten mit Boden Boden Raketen Boden Luft Rakete 4 0schnelle Patrouillenboote mit Boden Boden Raketen 0 12Patrouillenboote 25 0Korvetten 4 0Minenabwehrfahrzeuge 5 0Landungsfahrzeuge 4 2Versorgungsschiffe 2 0Luftkissenfahrzeuge SR N6 8 0BH 7 6 0Marinehubschrauber Bell 205 AB 205A 5 0Bell 206 AB 206A 14 0Bell 212 AB 212 6 0SH 3D 20 0S 65A 6 0RH 53D 6 0 nbsp Korvette IIS Naghdi F 26 nbsp Fregatte IIS Saam DE 12 nbsp Zerstorer IIS Babr D 61 nbsp Zerstorer IS Alvand F 71 nbsp Fregatte IS Sabalan F 73 nbsp Fregatte IS Sahand F 74 nbsp Transporthubschrauber Sikorsky CH 53Militarstrategische und gesellschaftliche Bedeutung Bearbeiten nbsp Sonderausgabe 2500 Jahre auf See des Peyk Darya Magazine 1973 Die Kaiserlich Iranische Marine stellte die erste neuzeitliche Marine Irans am persischen Golf dar Sie blieb aber in ihrer Entwicklung aufgrund mangelnder Priorisierung hinter den beiden anderen Teilstreitkraften erheblich zuruck 19 Grossere und haufigere Personalfluktuationen an der Fuhrungsspitze wahrend der letzten Jahre des Schah Regimes aufgrund von Korruption z B Absetzung von Stabschef Abbas Ramzi Ataie 1976 5 erlaubten es trotz intensiv betriebener Aufrustung der Marine nicht sich in der Dynamik zu entwickeln wie es bei der Luftwaffe der Fall war Das Fehlen einer Marinetradition und die Kurzung der Militarausgaben in diesem Bereich u a Verschiebung des Baus des Marinestutzpunkts Tschahbahar Aufschiebung von neuen Waffenbeschaffungen trugen zu einer relativen Ruckstandigkeit der Marine bei 18 Das unter Schah Mohammad Reza Pahlavi zunehmende maritime Hegemonialstreben des Iran am Persischen Golf und im arabischen Meer wurde von unmittelbaren Nachbarstaaten wie dem Irak oder Anrainerstaaten wie Indien als steigende strategische Bedrohung empfunden und fuhrte zu Territorialkonflikten um Hoheitsgewasser mit Staaten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Oman 25 1972 und 1977 erwarb die IIN mehrere Hafenanlagen in Mauritius was allgemein als eine Ausweitung des Operationsgebiets der Marine auf den Indischen Ozean gewertet wurde 26 Der Iran verstand sich in der Region als einzige Schutzmacht des Olhandels und der Schifffahrtsfreiheit am Persischen Golf 27 Die Marine bestand nahezu vollstandig aus im Ausland beschafften Schiffen und Waffen und blieb daher stark auf auslandische Hilfe in den Bereichen Ausbildung und Logistik angewiesen Gleichzeitig ware sie ausserstande gewesen einen sowjetischen Angriff uber das Kaspische Meer erfolgreich abwehren zu konnen Wahrend die Flotten am Persischen Golf und im Golf von Oman eine erhebliche Steigerung ihrer Schlagkraft erfuhren unternahm der Iran kaum Verteidigungsanstrengungen an der kaspischen Kuste 14 Im Rahmen des Kalten Kriegs war der iranischen Marine vom Schah und den Vereinigten Staaten die Rolle als regionale Ordnungsmacht im Persischen Golf zugedacht die iranische Kustengebiete sowie Inseln in Kustennahe effektiv hatte verteidigen konnen Mit der fortdauernden Aufrustung der Marine wurde dieser Aufgabenbereich auf den gesamten persischen Golf sowie die Strasse von Hormus mit dem Ziel der Verteidigung der Schifffahrts und handelsfreiheit ausgeweitet Im Weiteren sollte die Kaiserliche Marine die CENTO Staaten bei der Verteidigung ihrer Hoheitsgewasser unterstutzen 14 Siehe auch BearbeitenGeschichte IransLiteratur BearbeitenRichard F Nyrop Harvey Henry Smith Iran a country study U S Govt Print Off Washington 1978 Dritte Auflage ISBN 978 0 16 086701 9 Kaveh Farrokh Iran at War 1500 1988 Osprey Publishing 2011 ISBN 978 1 84603 491 6 Sepehr Zabir The Iranian Military in Revolution and War Routledge 2011 ISBN 978 0 415 61785 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