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Johann Hans Josef Hack genannt Hans Hack 19 Dezember 1898 in Ripsdorf 1978 in Kleve war ein deutscher Politiker KPD NSDAP FDP und Burgermeister zur Zeit des Nationalsozialismus sowie wahrend des Zweiten Weltkrieges im deutsch besetzten Polen als Kreishauptmann tatig Leben BearbeitenHack besuchte ein katholisches Gymnasium und nahm von 1914 bis 1918 am Ersten Weltkrieg als Soldat teil Ab 1919 absolvierte er ein Praktikum bei der Verwaltung in Mulheim an der Ruhr und stand in dieser Stadt von 1918 bis 1921 einer antispartakistischen Einwohnerwehr vor Hack trat 1919 in den Polizeidienst ein und war in Bochum und Hagen bei der Schutzpolizei tatig 1923 schied Hack der zuvor in Recklinghausen einen Lehrgang zum Kommissar absolviert hatte aus dem Polizeidienst aus Hintergrund war angeblich die Weitergabe polizeilicher Interna an die KPD Danach betatigte sich Hack beim Deutschen Beamtenbund DBB wo er 1921 Sekretar in Westfalen und im Rheinland sowie bereits ein Jahr spater Sekretar fur Propaganda und Organisation beim DBB in der Berliner Zentrale wurde Wahrend dieser Zeit besuchte Hack Volkswirtschaftsseminare an der Universitat Berlin Danach war Hack als Arbeiter im Saargebiet beschaftigt und engagierte sich fur die Wiedereingliederung dieses Gebiets ins Deutsche Reich 1 Hack trat der KPD 1923 bei und amtierte fur diese Partei ab 1924 als Stadtrat und Fraktionsvorsitzender in Barmen Zudem wurde Hack Mitglied des Provinziallandtages der Rheinprovinz und engagierte sich als Generalsekretar der Internationalen Arbeiterhilfe in Dusseldorf Zusatzlich betatigte er sich journalistisch Hack der bereits 1927 die KPD verlassen hatte brach nach einer Reise in die Sowjetunion im Sommer 1928 endgultig mit dem Kommunismus 2 Von 1930 bis 1931 gehorte er dem Reichsbanner Schwarz Rot Gold an wurde aber aufgrund seiner vorherigen KPD Mitgliedschaft nicht in die SPD aufgenommen Beruflich betatigte er sich schliesslich im Silberhandel Danach schloss er sich zum 1 Mai 1932 der NSDAP Mitgliedsnummer 1 078 307 3 und im selben Jahr der SA an Bereits ein Jahr zuvor hatte er auf Honorarbasis unter anderem fur den Volkischen Beobachter gearbeitet Bei der NSDAP machte Hack schnell Karriere trotz seiner kommunistischen Vergangenheit die auch seinen neuen Parteigenossen bekannt war Beim Stadtrat von Augsburg wurde Hack 1933 Geschaftsfuhrer der Fraktion der NSDAP und zusatzlich bekleidete er die Funktion des Adjutanten des SA Fuhrers Hermann Ritter von Schopf Ab 1933 amtierte er zudem als Burgermeister von Friedberg und wurde dort ein Jahr spater in Personalunion stellvertretender Kreisleiter Hack gewann 1934 einen Wettbewerb als bester Rundfunksprecher beim Reichssender Munchen 1935 wurde Hack aufgrund nicht naher bekannter parteiinterner Differenzen seiner Amter enthoben 1 Der Entlassung war ein Verfahren vor dem Obersten Parteigericht der NSDAP vorangegangen in dem zwischen dem Kreisleiter von Friedberg und Hack als dessen Stellvertreter vermittelt wurde Hack wurde gerugt erhielt jedoch Ruhestandsbezuge Mitte 1936 war Hack kurzzeitig wegen des Verdachts auf Brandstiftung inhaftiert wurde jedoch wieder aus dem Gefangnis entlassen da sich der Verdacht nicht erhartete Anschliessend verdingte er sich als Vertreter 1 Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges meldete sich Hack Ende Dezember fur einen Landratsposten im Wartheland Seine Bewerbung wurde abgelehnt jedoch eine Beschaftigung im Generalgouvernement in Aussicht gestellt Hack wurde dort zunachst Leiter der Personalabteilung im Amt des Distrikts Radom unter Gouverneur Karl Lasch Im April 1940 wechselte er auf den Posten des stellvertretenden Kreishauptmanns unter Eduard Jedamzik nach Kielce In der Stadt Kielce wurde am 31 Marz 1941 fur die ca 25 000 Juden des Kreises und weitere 1 004 Juden die im Februar 1941 aus Wien deportiert wurden das Ghetto Kielce eingerichtet 4 Nach dem Angriff auf die Sowjetunion stieg Hack im August 1941 zum Kreishauptmann von Horodenka im eroberten Distrikt Galizien auf Anfang April 1942 wurde die Kreisverwaltung in Horodenka aufgehoben er wurde von seiner Tatigkeit im Generalgouvernement entbunden und zur Wehrmacht einberufen Dort fungierte er als Reichsredner bei der Truppenbetreuung in Nord und Westeuropa 1 Am 5 Juni 1945 wurde Hack beim Ubertritt nach Osterreich durch Angehorige der US Armee verhaftet und blieb bis Dezember 1948 in Kriegsgefangenschaft Anschliessend dolmetschte er bis 1950 fur den Stab der Britischen Armee in Dusseldorf Hack war unter anderem als Sprachlehrer Vertreter Eiscafebetreiber und beim Bundesluftschutz tatig und hielt auch Vortrage Hack wurde Mitglied der FDP und engagierte sich spater bei der SPD 5 Gegen Hack wurde in den 1960er Jahren ein Ermittlungsverfahren gefuhrt das am 26 Marz 1969 durch die Staatsanwaltschaft Darmstadt eingestellt wurde In diesem Zusammenhang wurde Hack am 12 April 1965 zu seinen Tatigkeiten als Kreishauptmann vernommen 6 Literatur BearbeitenMarkus Roth Herrenmenschen Die deutschen Kreishauptleute im besetzten Polen Karrierewege Herrschaftspraxis und Nachgeschichte Wallstein Verlag Gottingen 2009 ISBN 978 3 8353 0477 2 Dieter Pohl Nationalsozialistische Judenverfolgung in Ostgalizien 1941 1944 Oldenbourg Munchen 1997 ISBN 3 486 56233 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Kurzbiografie bei Markus Roth Herrenmenschen Gottingen 2009 S 477f Markus Roth Herrenmenschen Gottingen 2009 S 95f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 12820124 deathcamps org Ghetto Kielce Markus Roth Herrenmenschen Gottingen 2009 S 410 Dieter Pohl Nationalsozialistische Judenverfolgung in Ostgalizien 1941 1944 Munchen 1997 S 81 Normdaten Person GND 1226994415 lobid OGND AKS VIAF 2706161332377952420008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hack JohannALTERNATIVNAMEN Hack HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD NSDAP FDP GEBURTSDATUM 19 Dezember 1898GEBURTSORT RipsdorfSTERBEDATUM 1978STERBEORT Kleve Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Hack amp oldid 234685295