www.wikidata.de-de.nina.az
Jerzy Karol Buzek ˈjɛʒɨ karɔl ˈbuzɛk 3 Juli 1940 in Smilowitz Landkreis Teschen ist ein polnischer Politiker des liberalkonservativen Spektrums heute PO Er war von 1997 bis 2001 Ministerprasident Polens und von 2009 bis 2012 Prasident des Europaischen Parlaments Als Ministerprasident erreichte er den NATO Beitritt und verhandelte die Bedingungen fur den EU Beitritt seines Landes Er stand dem Europaparlament wahrend der Eurokrise und nach den Kompetenzerweiterungen im Vertrag von Lissabon vor Er gilt als Experte fur Energie und Aussenpolitik Jerzy Buzek Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und akademische Laufbahn 2 Politische Laufbahn 2 1 Ministerprasident Polens 1997 2001 2 2 Mitglied des Europaischen Parlaments seit 2004 2 3 Prasident des Europaischen Parlaments 2009 2012 3 Familie und Privates 4 Ehrungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusbildung und akademische Laufbahn BearbeitenJerzy Buzek wurde in der evangelisch lutheranischen Familie des Ingenieurs Pawel Buzek geboren Jerzy Buzek legte das Abitur 1957 am Juliusz Slowacki Gymnasium in Chorzow ab und studierte daraufhin an der Schlesischen Technischen Universitat polnisch Politechnika Slaska in Gliwice wo er das Studium 1963 als Ingenieur fur Chemie abschloss Danach arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Gliwice und wurde dort 1969 in Chemie promoviert Fortan lehrte er als Dozent in Gliwice und an der Technischen Universitat Opole an der er 1997 zum Professor ernannt wurde Buzek war 2002 bis 2004 Prorektor der Polonia Akademie in Czestochowa 1 Buzek ist Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften und Vertreter Polens in der Internationalen Energieagentur Politische Laufbahn BearbeitenVon September 1980 an engagierte sich Buzek in der Gewerkschaft Solidarnosc 1981 als Vorsitzender des ersten Solidarnosc Kongresses Wahrend des Kriegszustandes bis 1983 unter General Wojciech Jaruzelski entging er der Verhaftung und wirkte im Untergrund in fuhrenden Positionen der Solidarnosc unter anderem als Herausgeber der illegal gedruckten Zeitung Biuletin S bis er sich wegen einer schweren Erkrankung seiner Tochter 1987 in die wissenschaftliche Arbeit zuruckzog der er sich auch nach dem Systemumbruch 1989 widmete 1 Ministerprasident Polens 1997 2001 Bearbeiten Von 1997 bis 2001 war Buzek polnischer Ministerprasident Dabei fuhrte er zunachst eine Koalition der gemassigt konservativen Akcja Wyborcza Solidarnosc AWS und der liberalen Unia Wolnosci UW Nach dem Ausscheiden der Unia Wolnosci aus der Regierung im Jahr 2000 leitete er eine AWS Minderheitsregierung Von Januar 1999 bis Oktober 2001 war er auch Vorsitzender der AWS die als eine Sammlungsbewegung von rund 50 Einzelgruppierungen und vier unterschiedlichen ideologischen Grundstromungen an die Macht gekommen war und die von Beginn der Regierung an von Uneinigkeit und Unzuverlassigkeit gepragt war 2 Der starke Mann der Regierung war zunachst nicht der weithin unbekannte und ohne politische Machtbasis agierende Buzek sondern der Partei und Fraktionsvorsitzende der AWS Marian Krzaklewski Es gelang Buzek mit seiner moderierenden Amtsfuhrung jedoch gegen die Erwartungen der meisten Beobachter eine Parlamentsmehrheit hinter seiner Regierung uber die gesamte Legislaturperiode zu versammeln 3 Die Politik Buzeks zielte auf eine rasche Hinfuhrung Polens zur Europaischen Union ab seine Regierung hatte erhebliche Schwierigkeiten die dafur notwendigen Massnahmen innenpolitisch durchzusetzen Der Popularitatsverlust fuhrte zu Konflikten innerhalb der Regierungspartei AWS die 2001 eine herbe Wahlniederlage erlitt Jerzy Buzek wurde nach der Wahl von Leszek Miller SLD abgelost und zog sich fur einige Jahre aus der aktiven Politik zuruck In seiner Amtszeit wurde Polen in 16 neue Woiwodschaften umstrukturiert der Beitritt Polens zur NATO erreicht und die Verhandlungen zum EU Beitritt gefuhrt Ausserdem wurden weitreichende Veranderungen des Sozialsystems Rente Gesundheit Bildung und der Wirtschaft Bergbau durchgefuhrt Buzek bezeichnete seine Politik im Ruckblick als hartes aber erfolgreiches Reformprogramm Wenn Sie politisch mutig sind konnen Sie selbst unglaublich grosse Krisen losen 4 Er setzte sich als Ministerprasident dafur ein in Oswiecim ein internationales Bildungszentrum fur Menschenrechtsfragen einzurichten 1 Mitglied des Europaischen Parlaments seit 2004 Bearbeiten nbsp Bei der Diskussion Wohin geht Europa mit Michael Spindelegger 2012 Jerzy Buzek ist heute Mitglied der liberalkonservativen Platforma Obywatelska PO Burgerplattform und wurde bei der Europawahl 2004 als Abgeordneter in das Europaische Parlament gewahlt Als Abgeordneter der Burgerplattform ist Buzek Mitglied der Fraktion EVP ED und ist Vorsitzender des Ausschusses fur Industrie Forschung und Energie 5 Bei den Europawahlen 2009 und 2014 wurde er ins Europaische Parlament wiedergewahlt Buzek gilt als sehr aktiver Abgeordneter und wurde dafur mehrfach von verschiedenen Medien ausgezeichnet unter anderem unterstutzte er die Orange Revolution in der Ukraine Er aussert sich regelmassig zu aussen und energiepolitischen Fragen Buzek gehort zu den 89 Personen aus der Europaischen Union gegen die Russland im Mai 2015 ein Einreiseverbot verhangt hat 6 Prasident des Europaischen Parlaments 2009 2012 Bearbeiten nbsp Die drei Prasidenten 2011 Buzek links mit dem Prasidenten der EU Kommission Jose Manuel Barroso Mitte und dem Prasidenten des Europaischen Rates Herman van Rompuy rechts Am 14 Juli 2009 wurde Buzek als erster Osteuropaer zum Prasidenten des Europaischen Parlaments gewahlt 7 und folgte damit dem deutschen Christdemokraten Hans Gert Pottering nach Aufgrund eines Kompromisses mit der Sozialdemokratischen Partei Europas amtierte Buzek die erste Halfte der Wahlperiode des Europaischen Parlaments von funf Jahren als Prasident was einer regularen Amtszeit fur Fuhrungsaufgaben im Europaischen Parlament von zweieinhalb Jahren entspricht Buzek kundigte zu Beginn an Menschenrechte zu einer Prioritat seiner Amtszeit zu machen 8 Buzek bemuhte sich die Macht des Parlaments zu starken und schaffte es mit Verhandlungsgeschick dessen Rolle in der seine Amtszeit pragenden Eurokrise auszubauen um die demokratische Verantwortung und Rechenschaftspflicht der EU zu starken 4 Wahrend des Arabischen Fruhlings 2011 verschaffte sich Buzek mit seinem Einsatz fur die Demonstranten des Tahrir Platzes in Agypten und die libyschen Rebellen internationales Gehor 9 Am 14 Oktober 2011 eroffnete Buzek nach vier Jahren Planungs und Bauzeit das Parlamentarium Es handelt sich dabei um das grosste Besucherzentrum eines Parlaments in Europa Am 17 Januar 2012 wurde der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz zu Buzeks Nachfolger als Parlamentsprasident gewahlt 10 Buzeks personlich zuruckgenommene staatsmannische Amtsfuhrung fand Zustimmung im Urteil der meisten europaischen Journalisten 9 wahrend Martin Schulz ihn als Grussaugust 4 und Daniel Cohn Bendit ihn als anstandig ein netter Mensch aber auch nicht mehr bezeichnete 11 Familie und Privates BearbeitenBuzek ist evangelisch lutherischer Konfession Er war nach Felicjan Slawoj Skladkowski 1936 1939 der zweite protestantische Regierungschef Polens 12 Buzek ist Kuratoriumsmitglied des evangelikalen Vereins ProChrist der Massenevangelisationen veranstaltet 13 Er ist verheiratet mit der Chemieprofessorin Ludgarda Buzek und Vater der Schauspielerin Agata Buzek Auch Vorfahren Buzeks waren in der Politik sein Grossonkel Jozef Buzek war 1907 bis 1918 nationaldemokratisches 14 Mitglied des osterreichischen Reichsrates 15 und dann polnischer Senator 1922 1927 Ehrungen BearbeitenIm Jahr 1998 erhielt Buzek das Grosse Goldene Ehrenzeichen am Bande fur Verdienste um die Republik Osterreich 16 Das polnische Politikmagazin Wprost ernannte ihn 2010 zum Mann des Jahres 2009 polnisch Czlowiek Roku 2009 fur seine Arbeit als Prasident des Europaischen Parlaments 17 2013 erhielt Buzek die Martin Luther Medaille des Rates der EKD verliehen in der Heiliggeistkirche Heidelberg am 31 Oktober 2013 durch den Vorsitzenden des Rates der EKD Nikolaus Schneider Fur seine Verdienste um die europaische Einigung und die deutsch polnische Aussohnung erhielt Buzek im Mai 2015 das Grosse Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 18 Buzek erhielt die Ehrendoktorwurden der Universitaten Seoul Dortmund Isparta und Oppeln 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jerzy Buzek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von Jerzy Buzek polnisch englisch franzosisch Jerzy Buzek in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments Literatur von und uber Jerzy Buzek im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c Jerzy Buzek Prasident des Europaischen Parlaments In Europarl Europa eu Klaus Ziemer Claudia Yvette Matthes Das politische System Polens In Wolfgang Ismayr Hrsg Die politischen Systeme Osteuropas Leske amp Budrich Opladen 2002 ISBN 978 3 322 96397 0 S 185 237 hier S 217 Frances Millard Politics and Society in Poland Routledge Studies of Societies in Transition Routledge London 2003 ISBN 0 203 44467 1 S 27 30 a b c Florian Eder EU Parlamentsprasident Buzek Ich sehe einige neue Spaltungen in Europa In Die Welt 16 Januar 2012 Interview mit Jerzy Buzek zur Energieunion Memento des Originals vom 30 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www europarl de In Europarl de 26 Februar 2015 Andreas Borcholte Einreise Verbote Russland wirft EU Politikern Show Gehabe vor In Spiegel Online 31 Mai 2015 abgerufen am 1 Juni 2015 RUS Russische Visasperrliste PDF 23 KB In yle fi 26 Mai 2015 abgerufen am 1 Juni 2015 Nikolas Busse EU Parlamentsprasident Pole Buzek mit grosser Mehrheit gewahlt In Frankfurter Allgemeine Zeitung 14 Juli 2009 Carolyn Henson EU Parliament Elects Ex Polish PM Buzek As President The Wall Street Journal 14 Juli 2009 a b Brigitte Jaeger Dabek Martin Schulz Nachfolger von Jerzy Buzek als EU Parlamentsprasident In Das Polen Magazin de 8 Februar 2012 Nikolas Busse Neuer Prasident des Europaparlaments Schulz Der Glaube an das Europaprojekt ist bedroht In Frankfurter Allgemeine Zeitung 17 Januar 2012 Reinhold Vetter Bronislaw Geremek Der Stratege der polnischen Revolution Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 8305 3251 4 S 353 Buzek zostal przewodniczacym Parlamentu Europejskiego In Gazeta Wyborcza 14 Juli 2009 abgerufen am 15 Juli 2009 polnisch Kuratorium ProChrist Memento des Originals vom 7 September 2010 auf WebCite nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www prochrist org Teresa Stochel Nabielska Das polnische Parteienspektrum in Galizien vor 1914 Dissertation PDF 2 5 MB 2008 abgerufen am 8 Juli 2011 Jerzy Buzek Wir sind ein einziger parlamentarischer Korper Der Prasident des Europaischen Parlaments im EU Hauptausschuss In OTS at 8 Juli 2011 abgerufen am 8 Juli 2011 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Jerzy Buzek Czlowiek Roku 2009 In Wprost 19 Januar 2010 Bundesverdienstkreuz fur Prof Jerzy Buzek Memento vom 18 Oktober 2015 im Internet Archive Auf der Webseite Deutsche Vertretungen Polen 11 Mai 2015 Jerzy Buzek In EPPGroup eu Prasidenten des Europaischen Parlaments Hans Furler Gaetano Martino Jean Duvieusart Victor Leemans Alain Poher Mario Scelba Walter Behrendt Cornelis Berkhouwer Georges Spenale Emilio Colombo Simone Veil Piet Dankert Pierre Pflimlin Henry Plumb Baron Plumb Enrique Baron Crespo Egon Klepsch Klaus Hansch Jose Maria Gil Robles Nicole Fontaine Pat Cox Josep Borrell Hans Gert Pottering Jerzy Buzek Martin Schulz Gianni Pittella kommissarisch Martin Schulz Antonio Tajani David Sassoli Roberta MetsolaMinisterprasidenten der Dritten Republik Polens seit 1989 Tadeusz Mazowiecki Jan Krzysztof Bielecki Jan Olszewski Waldemar Pawlak Hanna Suchocka Waldemar Pawlak Jozef Oleksy Wlodzimierz Cimoszewicz Jerzy Buzek Leszek Miller Marek Belka Kazimierz Marcinkiewicz Jaroslaw Kaczynski Donald Tusk Ewa Kopacz Beata Szydlo Mateusz Morawiecki Siehe auch Liste der Ministerprasidenten Polens und Dritte Polnische RepublikKabinett Buzek 1997 2001 Jerzy Buzek Artur Balazs ab 1999 Wladyslaw Bartoszewski ab 2000 Marek Biernacki ab 1999 Stanislaw Iwanicki ab 2001 Aldona Kamela Sowinska ab 2001 Longin Komolowski Bronislaw Komorowski ab 2000 Jerzy Kropiwnicki Grzegorz Opala ab 2000 Janusz Palubicki Janusz Steinhoff Antoni Tokarczuk ab 1999 Halina Wasilewska Trenkner ab 2001 Jerzy Widzyk 1997 1999 und ab 2000 Andrzej Wiszniewski Edmund Wittbrodt ab 2000 Andrzej Zielinski ab 2001 Ausgeschiedene Leszek Balcerowicz 1997 2000 Jaroslaw Bauc 2000 2001 Franciszka Cegielska 1999 2000 Andrzej Chronowski 2000 2001 Ryszard Czarnecki 1997 1999 Bronislaw Geremek 1997 2000 Miroslaw Handke 1997 2000 Jacek Janiszewski 1997 1999 Lech Kaczynski 2000 2001 Teresa Kaminska 1997 1999 Wojciech Maksymowicz 1997 1999 Eugeniusz Morawski 1997 1998 Janusz Onyszkiewicz 1997 2000 Maciej Srebro 1999 2000 Hanna Suchocka 1997 2000 Tadeusz Syryjczyk 1998 2000 Jan Szyszko 1997 1999 Tomasz Szyszko 2000 2001 Janusz Tomaszewski 1997 1999 Kazimierz Michal Ujazdowski 2000 2001 Wieslaw Walendziak 1997 1999 Emil Wasacz 1997 2000 Joanna Wnuk Nazar 1997 1999 Andrzej Zakrzewski 1999 2000 Marek Zdrojewski 1997 1999 Normdaten Person GND 120671808 lobid OGND AKS LCCN n80075246 VIAF 32833332 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buzek JerzyALTERNATIVNAMEN Buzek Jerzy Karol vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG polnischer Politiker Mitglied des Sejm MdEP Ministerprasident 1997 2001 GEBURTSDATUM 3 Juli 1940GEBURTSORT Smilowitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jerzy Buzek amp oldid 238438508