www.wikidata.de-de.nina.az
Die Jakobskirche in Weimar ist ein Kirchengebaude des Barock In ihrer Sakristei wurden Johann Wolfgang von Goethe und Christiane Vulpius getraut Der zugehorige Jakobsfriedhof beherbergt unter anderem die Graber von Lucas Cranach und Friedrich Schiller Sudansicht der JakobskircheInnenraum mit Altar und EmporenInnenraum mit Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Glocken 5 Personlichkeiten 5 1 Pfarrer Erich Kranz 1977 1994 6 Siehe auch 7 Publikation 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche tragt ihren Namen als Station des Jakobsweges nach Santiago de Compostela Das ursprungliche Gebaude stand bereits 1168 auf dem danach benannten Jakobshugel Als im 13 Jahrhundert eine zusammenhangende Stadtmauer entstand blieb die Kirche ausserhalb der Stadtmauern 1712 wurde das alte Gebaude wegen Baufalligkeit abgetragen 1713 liess Herzog Wilhelm Ernst an seiner Stelle eine einschiffige Barockkirche errichten Dieses durfte der Landbaumeister Johann Adolph Richter realisiert haben 1 Nach dem Brand des Weimarer Schlosses wurde die Jakobskirche 1774 zur Hofkirche Die Restaurierung nach der Besatzung durch die Truppen Napoleons unter anderem durch den Oberbaudirektor Clemens Wenzeslaus Coudray fachlich begleitet wurde 1817 abgeschlossen Ausstattung BearbeitenDas Mauerwerk der Jakobskirche enthalt einen Stein der auf die Einweihung der ersten Kapelle im Jahr 1168 hinweist Die Ausstattung der Umgange und Emporen erfolgte im klassizistischen Stil Der von Peter Kaufmann auf dem Hochaltar gestaltete Segnende Christus ist hierbei besonders auffallig wegen der Bekleidung wie auch der Gestik die an romische Vorbilder hinweist Zudem betont seine Umrahmung durch eine Adikula die Vorbildwirkung der romischen Antike In der Kirche befindet sich der Sarkophag des englischen Malers Charles Gore der auch Teilnehmer der beruhmten Tafelrunden von Herzogin Anna Amalia in Tiefurt gewesen war Bei der Einweihung der damals hier befindlichen Orgel von 1721 soll Johann Sebastian Bach anwesend gewesen sein Das Aussehen des Inneren der Jakobskirche um 1930 ist auf einem Pastell des Weimarer Malers Franz Huth uberliefert 2 Im Jahr 2007 wurde bei Renovierungsarbeiten am Fussboden der Jakobskirche eine Grabplatte des im Dreissigjahrigen Krieg erschossenen Hans Melchior Marschall entdeckt Die Platte liegt noch immer unter den Dielen der Kirche und ist durch eine im Boden eingelassene Glasplatte mit zuschaltbarer Beleuchtung zu sehen Auf dem heute nicht mehr benutzten Jakobsfriedhof befinden sich die Grabmale von Lucas Cranachs dem Alteren Johann Karl August Musaus und Christiane von Goethe Orgel Bearbeiten nbsp Prospekt der Schulze Orgel nbsp Bohm OrgelDie erste Orgel wurde am 1 Dezember 1721 als herzogliche Schenkung geweiht Gebaut hatte sie Heinrich Nicolaus Trebs aus Weimar Sei war jener von St Ursula in Taubach sehr ahnlich Das Instrument hatte 18 Register Am 31 Oktober 1817 erfolgte die Weihe der von Johann Christoph Friedrich Schulze aus Milbitz gebauten neuen Orgel Von der Schulze Orgel ist nur noch der Prospekt auf der Westempore erhalten Mit Gottes Hulfe ward dieses Werk von treuer und geschickter Kunstlerhand ausgefuhrt es steht nun in einfach schoner und wohlgefalliger Gestalt vor unseren Augen um das gunstige Urtheil derer welche es kunstverstandiger Prufung unterworfen offentlich zu bewahren sagte Johann Friedrich Rohr 1824 1863 erfolgte durch Karl Friedrich Peternell aus Seligenthal eine Reparatur und die Erganzung von zwei neuen Registern Den gutachterlichen Bericht verfasste Johann Gottlob Topfer 1884 1885 wurde durch Adam Eifert aus Stadtilm als op 45 ein Umbau mit nun 22 Registern getatigt 1947 nahm Paul Laubs Erfurt sowohl eine Pneumatisierung als auch Erweiterung auf nunmehr 33 Register und drei Manuale vor was auch an der Orgel vermerkt wurde Die heutige Orgel wurde 1977 von dem Orgelbauer Gerhard Bohm aus Gotha erbaut Sie befindet sich rechts im Altarraum und hat 17 Register auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischen Schleifladen Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 3 I Hauptwerk C g31 Principal 8 2 Koppelflote 8 3 Octave 4 4 Nasard 2 2 3 5 Waldflote 2 6 Mixtur IV 1 1 3 Tremulant II Brustwerk C g37 Weitgedackt 8 8 Blockflote 4 9 Principal 2 10 Superoctave 1 11 Sesquialtera II 2 2 3 12 Scharff III 2 3 13 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C f114 Subbass 16 15 Kupferoktave 8 16 Nachthorn 4 17 Trompetenbass 8 Koppeln II I I PGlocken BearbeitenIm Turm hangen heute im historischen Holzglockenstuhl drei Glocken Die alteste wurde 1631 von den Erfurter Glockengiessern Hieronymus und Melchior Mohring gegossen und hing nachdem sie im Dreissigjahrigen Krieg von Herzog Wilhelm aus dem Kloster Gerode im Eichsfeld ins Schloss Glockenhaus verbracht wurde bis 1713 im Schlosskirchturm Dies war das Jahr als er sein funfstimmiges Gelaut von Nicolaus Jonas Sorber erhielt Die beiden anderen Glocken goss die Firma Schilling aus Apolda Sie alle tragen die Tradition und Geschichte mehrerer Vorgangerglocken in sich 4 5 Foto Giesser Giessort Gussart Jahr O mm Gewicht kg Nominal Glockenzier und Inschriften Glockengeschichte nbsp Franz Schilling Sohne Apolda Bronze 1964 1140 1000 fis1 Trinitatis Gelaut Vater Hals Giesserzeichen und langgestrecktes Salbeiblatt Schulter Also hat GOTT Die Welt geliebt Dass er seinen eingeborenen SOHN gr Kreuz gab auf Dass alle die an IHN glauben nicht verloren werden SONDERN DAS EWIGE LEBEN HABEN Flanke Relief Krippe und Kreuz Flanke andere Seite Relief Kreuz und geoffnetes Grab Christi Auferstehung 1614 Bronzeglocke Hieronymus Moeringk Erfurt aus Niedergrunstedt requiriert 1713 Ruckgabe nach Niedergrunstedt 1713 Bronzeglocke Nicolaus Jonas Sorber Weimar 1872 gesprungen 1876 Bronzeglocke Gebruder Ulrich Apolda 1917 kriegsbedingter Verlust eingeschmolzen 1930 Bronzeglocke Franz Schilling Sohne Apolda Verlust im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen nbsp Hieronymus und Melchior Moering k Erfurt Bronze 1631 1005 630 g1 Marienglocke spater Sohn genannt Schulter funf stegbegrenzte Bander zwei und vier mit Inschrift ANNO M DC XXXI DA GOSSEN MICH HIERONYMUS UND MELCHIOR MEHRINGE ZV ERFFURT IM NAMEN GOTTES Palmette DIE ZEIT REGIERTE HERR IOHANNE BRAVER Palmette ABBATE IN GERODA GLORIA IN EXCELSIS DEO AMEN Fries aus Rankenvoluten mit Rehen und Vogeln Flanke in Viertel geteilt 1 Relief Erzengel Michael 2 Relief Christus am Kreuz 3 Relief Mondsichelmadonna mit dem Kind 4 Relief Erzengel Michael mit Schwert und Waage Wolm zwei Rundstege Schlag zwei Rundstege im Dreissigjahrigen Krieg von Herzog Wilhelm aus Kloster Gerode im Eichsfeld in Schloss Glockenhaus verbracht 1713 von Schlosskapelle in Jakobskirche verbracht 2 Weltkrieg nach Hamburg abgeliefert 11 23 375 1950 Ruckkehr 2 Liste 19 1 1951 nbsp Franz Schilling Sohne Apolda Bronze 1964 820 452 h1 Trinitatis Gelaut Heiliger Geist Hals Giesserzeichen langgestrecktes Salbeiblatt Schulter Komm heiliger GEIST erfull die HERZEN deiner GLAUBIGEN Und entzund in Ihnen das FEUER deiner gottlichen LIEBE zwischen den Zeilen am Ende Flanke Relief einer Taube 1713 Bronzeglocke Nicolaus Jonas Sorber Weimar 1917 eingeschmolzen 1930 Bronzeglocke Franz Schilling Sohne Apolda Verlust im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen Personlichkeiten BearbeitenAm 19 Oktober 1806 traute Pfarrer Wilhelm Christoph Gunther in der Sakristei der Kirche Johann Wolfgang von Goethe und Christiane Vulpius Pfarrer Erich Kranz 1977 1994 Bearbeiten Pfarrer Erich Kranz 1929 1999 wirkte von 1977 bis 1994 als Pfarrer der Jakobskirchgemeinde und als Stadtjugendpfarrer Im Herbst 1989 war er einer der Initiatoren und Identifikationsfiguren der Friedlichen Revolution in der Region Die Stadt Weimar wurdigte diese Verdienste und ernannte Kranz zu ihrem Ehrenburger 2013 ehrte die Jakobskirchgemeinde ihren einstigen Pfarrer und dankte ihm mit einem Portrat Buch 6 7 8 Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen in Weimar Liste der Orgeln im Landkreis Weimarer Land und in der Stadt Weimar Liste von Glocken im Landkreis Weimarer Land und in Weimar CranachgruftPublikation BearbeitenCD The Jakob Singers live in concert 18 Aufnahmen aus der Jakobskirche Weimar 2004 2006 Chorleitung Bertram Schulz und Peter Seelig Weimar 2007 Literatur BearbeitenPortrat in Michael von Hintzenstern Kirchen im Weimarer Land 22 Portrats Fotos Bert Zander Rudolstadt 1999 ISBN 978 3 930215 84 3 S 14ff Viola Bianka Kiessling Himmlische Instrumente Ein Glocken Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda Buttstadt Weimar Apolda 2012 OCLC 914357542 Viola Bianka Kiessling Konigin der Instrumente Ein Orgel Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg Landratsamt Weimarer Land Fagott Orgelverlag Friedrichshafen 2007 ISBN 978 3 00 021071 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakobskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite der Evangelischen Kirchgemeinde Weimar mit Informationen zur Jakobskirche Prasentation zur Baugeschichte der Weimarer JakobskircheEinzelnachweise Bearbeiten Carl Grabner Die grossherzogliche Haupt und Residenz Stadt Weimar nach ihrer Geschichte Erfurt 1830 S 200 https www ek weimar de images aktuelles GemeindebriefMaerz 2021 pdf S 4 Viola Bianka Kiessling Konigin der Instrumente Ein Orgel Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg Landratsamt Weimarer Land Fagott Orgelverlag Friedrichshafen 2007 ISBN 978 3 00 021071 6 Bernd Mende Die Glocken der Weimarer Schlosskirche In Stadtmuseum Weimar Hg Weimarer Schriften Heft 62 Weimar 2008 S 22 Viola Bianka Kiessling Himmlische Instrumente Ein Glocken Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda Buttstadt Weimar Apolda 2012 OCLC 914357542 Christoph Victor Hg Der Mut zum aufrechten Gang Erinnerungen an den Weimarer Pfarrer und Ehrenburger Erich Kranz Weimar 2013 http weimar tlz de web lokal leben detail specific 300 Jahre Weimarer Jakobskirche Pfarrer Erich Kranz mit Buch gewuerdigt 161675229 http www kirchenkreis weimar de attachment 1e04a530a4a2ea84a5311e0b398655a31b0aa30aa30 1e2918b2edf1342918b11e2818e0505d069a37ba37b jahresprogramm2013 web pdf50 983387 11 327358 Koordinaten 50 59 0 2 N 11 19 38 5 O Normdaten Geografikum GND 1244927392 lobid OGND AKS VIAF 2364163631435923690008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakobskirche Weimar amp oldid 237170739