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Hans Melchior Marschall Marschalch 12 Januar 1602 in Weimar 14 Juni 1628 zwischen Erfurt und Weimar war ein junger Adliger der im Dreissigjahrigen Krieg zu Tode kam und an den heute noch eine Grabplatte in der Jakobskirche in Weimar erinnert Grabplatte in der Weimarer Jakobskirche Leben BearbeitenHans Melchior entstammt der alten Thuringer Adelsfamilie der Marschalle und war der Sohn des Hans Dietrich Marschall 1557 23 Juli 1630 zu Wechmar und Wulfershausen und der Sibyllen von Spitznas Die Grosseltern waren Hans Dietrich Marschall zu Wulfershausen und Tannheim und Clara geb von Lichtenberg Im Alter von elf Jahren wurde er von den Eltern nach Magdeburg zum Bruder der Mutter dem Domherrn Wolfgang von Spitznas geschickt um gemeinsam mit dessen Sohn zu studieren 1617 musste er aus gesundheitlichen Grunden das Studium abbrechen und nach Hause zuruckkehren Da ihm eine praktische Tatigkeit eher als das Studieren lag wurde er in Arnstadt Leibpage des Grafen Gunther von Schwarzburg Nach vier Jahren wechselte er als Page an den Hof des Herzogs Albrecht von Sachsen wo er funf Jahre zubrachte 1625 wurde er Page des Herzogs Bernhard von Sachsen Dieser unterzog ihn ab September 1627 einer militarischen Ausbildung in der danischen Armee Er starb im Alter von nur 26 Jahren bei Kampfhandlungen im Dreissigjahrigen Krieg Als Leibgardenleutnant kampfte er an der Seite des Herzogs Bernhard von Sachsen in Sudthuringen unweit von seiner engeren Heimat Als am 14 Juni 1628 Herzog Bernhard mit seinen Truppen vor der feindlichen Ubermacht von Georgenthal nach Erfurt zu den Armeeverbanden seiner Bruder Herzog Albrecht und Ernst zog wurden sie in der Mittagszeit nahe dem Dorf Bosefeld von den herumstreifenden kroatischen Einheiten der kaiserlichen Armee angegriffen Die Lage fur den Herzog war insofern ausserst gefahrlich dass er beim Mittagstisch ohne Waffen und ohne Ross uberrascht worden ist und so sich nicht verteidigen konnte Als die Kroaten in die Nahe des Herzogs drangen um ihn zu toten oder zu gefangen sprang Hans Melchior Marschall mit zwei Kameraden schutzend vor seinen Herrn wie ein lebender Schild wobei der junge Leutnant von Gewehrkugeln todlich getroffen wurde Als die Kroaten zuruckgeschlagen wurden ist der tote Leutnant auf Anordnung des Herzogs Bernhard zuerst in die Behausung des Forstmeisters Wilhelm Schieferdecker in der Nahe des Ortes Linderbach und am nachsten Tag in die Stadt Weimar gebracht worden Dort wurde er nach adelichem Brauch am 20 Juni 1628 in der Stadt und Hofkirche zu St Jakob nach der Trauerpredigt und Segnung des Hofpfarrers David Lipach in Gegenwart der Herzoge Ernst Albrecht und Bernhard beigesetzt Herzog Ernst schrieb tief beeindruckt vom Heldentod des jungen Leibgardisten gleich am 15 Juni einen trostenden Brief an dessen Vater in Wechmar Die Teilnahme der Herzoge an der vom Hofpfarrer gefuhrten Begrabnisfeier die sonst fur Hochadel und hohe Hofbeamten reservierte Begrabnisstatte und die vom Hof bestellte Grabplatte sind Hinweise wie hoch geschatzt Hans Melchior Marschall am Weimarer Hof und wie dankbar die Herrscherfamilie fur seine Selbstaufopferung war Nach Hans Melchior Marschalls Tod liessen seine Eltern eine aufwandige Grabplatte anfertigen Diese wurde 2007 fast 400 Jahre nach seinem Tod bei Renovierungsarbeiten in der Weimarer Jakobskirche gefunden Marschall wurde am 14 Juni 1628 zwischen Erfurt und Weimar erschossen Seine Beerdigung in der Jakobskirche war am 20 Juni 1628 Der Titel seiner Leichenpredigt von David Lipach die 1629 in Jena bei dem Verleger Tobias Steinmann erschien lautet Christlicher Sermon Bey dem Leichbegangniss Des WohlEdlen Vhesten und Manhafften Hans Melchior Marschalchs S Des Hans Dietrich Marschalchs zu Wechmar und Wolffershausen einigen eheleiblichen Sohns Welcher den 14 Iunii des abgelauffenen 1628 Jahres in einem Aufflauff der Crabaten zwischen Weimar und Erfurth neben noch andern zweyen Furstl Sachs Dienern in jammerlicher unnd unbilliger Weise niedergeschossen Und Zu Weimar in der Kirchen zu S Jacob den 20 eiusdem beygesetzet worden Gehalten in der Stadtkirchen und in Druck gegeben Durch M David Lipachen Furstl Sachs Hoffprediger daselbst Die Grabplatte BearbeitenDie Grabplatte ist von einer hohen kunstlerischen Qualitat und in einem guten Erhaltungszustand Sie zeigt im Relief einen Ritter in Rustung mit Schwert zu seinen Fussen ein Helm mit Federn Umgeben ist die Figur mit Schriftband welches auch die Todesursache nennt und Ahnenwappen Die Platte liegt noch immer unter den Dielen der Kirche und ist durch eine im Boden eingelassene Glasplatte mit zuschaltbarer Beleuchtung zu sehen Diese Grabplatte warf eine Reihe an Fragen auf u a nach den Grunden fur derartig aufwandige Familiengraber Literatur BearbeitenLeichenpredigt fur Hans Melchior Marschall von 1629 in Sammlung Ponickau Drucke des 17 Jahrhunderts digitalisat Leichenpredigt fur Hans Dietrich Marschall von 1630 S 18 ff digitalisat Zeitschrift Friedhofskultur Ausgabe 4 2007 Literatur von und uber Hans Melchior Marschall im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 121650596 lobid OGND AKS VIAF 59516902 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marschall Hans MelchiorALTERNATIVNAMEN Marschalch Hans MelchiorKURZBESCHREIBUNG Soldat im Dreissigjahrigen Krieg dessen Grabplatte uberliefert istGEBURTSDATUM 12 Januar 1602GEBURTSORT WeimarSTERBEDATUM 14 Juni 1628STERBEORT bei Erfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Melchior Marschall amp oldid 198187167