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Wilhelm Christoph Gunther auch Christoph Wilhelm Gunther 11 Februar 1755 in Cospeda bei Jena 15 November 1826 in Weimar war ein deutscher Pfarrer Autor Mitglied der Polizeibehorde Weimar Direktor der Waisenverpflegungsanstalt Aufseher der Zuchthausanstalten und der Lazarethverpflegung Weimar Mitadministrator der landesherrlichen Guter Direktor des grossherzoglichen Oberconsistoriums Hofprediger und Doktor der Theologie enger Freund Goethes und Herders Ritter des weissen Falkenordens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGunther wurde im Pfarrhaus zu Cospeda bei Jena geboren Mit zwei Jahren kam er mit seinen Eltern nach Mattstedt ins dortige Pfarrhaus da sein Vater Carl Christoph Gunther die dortige Pfarrstelle angetreten hatte Nach Gymnasium in Weimar und theologischem Abschluss der Universitat in Jena wurde er 1781 auf Herders Empfehlung Hilfsprediger in Weimar ab 1785 wurde er Substitut Hilfsprediger und ging seinem Vater zu Hilfe Im Jahr 1790 trat er die Nachfolge seines Vaters in Mattstedt an Bereits 1787 erschien in Erfurt seine Edition der Kindermarchen Bereits in Jugendjahren musste er Johann Karl Wilhelm Voigt spaterer Bergrat unter Goethe in Mattstedt kennengelernt haben Dieser hatte 1767 dort am Schosserberg ein Vorkommen an Lettenkohle ausgemacht Der Begriff Lettenkohle wurde spater auf alle Vorkommen des Keuper ausgedehnt Nachdem Karl August von Sachsen Weimar Eisenach 1757 1828 wegen Brennstoffmangel im Jahr 1799 angeordnet bekannte Lagerstatten zu erschliessen erbat Gunther fur Mattstedt um die Erlaubnis welche er bereits am 16 Februar 1766 erhielt Zwischen 1799 und 1801 wurden mit 16 Mann ca 12000 Scheffel 19000 Zentner aus einem Floz von 7 bis 16 cm Machtigkeit abgebaut Anfangs gab es 7 Stollen im Abstand von 25 Metern Der spater angelegte tiefste Stollen wurde 120 Meter in den Berg getrieben Auf die fossilienreiche Kohle aufmerksam geworden kam auch Goethe nach Mattstedt Fur den 8 August 1800 und den 26 April 1801 sind Besuche Goethes in der Chronik des Ortes verzeichnet Er und Gunther wurden Freunde Um die Kohle nach Weimar zu transportieren wurde die Leipziger Strasse heute Bundesstrasse B87 auf Goethes Empfehlung zur Chaussee ausgebaut Leider wurde die Qualitat der Kohle zunehmend schlechter und somit der Abbau nach 6 Jahren eingestellt Einzig erhalten geblieben ist das damalige Vorwerk und die Bezeichnung des Ortsteils Poche 1 1801 wurde Gunther in Weimar zum Oberkonsistorialrat und Hofprediger ernannt Er sollte Nachfolger von Herder werden Er selbst schlug seinen Schwager welcher Pfarrer in Wormstedt war als Nachfolger vor da er die Annehmlichkeiten des Landlebens bevorzugte Auf Anregung Karl Augusts und dessen Mitfinanzierung wurde in Weimar ein Waisenhaus gebaut dessen Direktor Gunther wurde Mit weiteren Verwaltungsaufgaben betraut wurde er wie auch Goethe zum Berater des Grossherzogs Nach dem Plunderungsversuch franzosischer Truppen am 14 Oktober 1806 in Goethes Haus am Frauenplan in Weimar welchen Christiane Vulpius zu verhindern wusste traute Gunther im selben Jahr am 19 Oktober Johann Wolfgang von Goethe und Christiane Vulpius in der Sakristei der Jakobskirche die Heirat galt nach 18 Jahren wilder Ehe als nicht standesgemass Auch wurde das notwendige dreifache Aufgebot nicht bestellt Man hatte die Gunst der Stunde wegen der Kriegswirren genutzt Goethe wahlte den Tag der Schlacht als Hochzeitsdatum und liess dieses in die Ringe gravieren Gunther war verheiratet mit Auguste geb Loffler einer Tochter des Gothaer Superintendenten Josias Friedrich Loffler Am 15 November 1826 verstarb Gunther in Weimar In einem langen Begrabniszug wurde er am 17 November 1826 in der Familiengruft auf dem Jacobskirchhof beigesetzt 2 nbsp Pfarrhaus Mattstedt nbsp Gedenktafel fur Pfarrer Wilhelm Christoph Gunther nbsp Grabstein auf dem JacobskirchhofWerke BearbeitenKindermahrchen aus mundlicher Erzahlung gesammelt Keyser Erfurt 1787 2 Auflage Frommann Jena 1857 Digitalisat Neuausgabe Hrsg von Thomas Eicher unter Mitarbeit von Christel Altmeyer und Eva Maria Nusse Mit Illustrationen von Maike Hohmeier Athena Oberhausen 1999 ISBN 978 3 932740 31 2 Die Waisen im Grossherzogthum Sachsen Weimar Geschichte der Versorgungsanstalt der Waisen durch Privaterziehung in Familien nebst ihrem Erfolg binnen vierzig Jahren Zur Feier des Regierungs Jubelfest s Sr Konigl Hoheit des Grossherzogs Landes Industrie Comptoir Weimar 1825 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Christoph Gunther Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wilhelm Christoph Gunther in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kohle Alaun und Vitriol Historische Rohstoffgewinnung Hans Hagdorn und Klaus Peter Kelber 2015 S 19 Wilhelm Christoph Gunther Kindermahrchen aus mundlichen Erzahlungen gesammelt Gebundene Ausgabe Thomas Eicher Eva Laubrock Tobias Moersen 14 Dezember 1998 S 127 133 ISBN 3 932740 31 9Normdaten Person GND 116914459 lobid OGND AKS VIAF 13070900 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gunther Wilhelm ChristophALTERNATIVNAMEN Gunther Christoph WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Pfarrer und AutorGEBURTSDATUM 11 Februar 1755GEBURTSORT Cospeda bei JenaSTERBEDATUM 15 November 1826STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Christoph Gunther amp oldid 221266443