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Ignaz Freiherr von Plener 21 Mai 1810 in Wien 17 Februar 1908 ebenda war ein osterreichischer Politiker Minister und Ministerprasident Ignaz Freiherr von Plener Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIgnaz von Plener war der Sohn des k k Hofsekretars der allgemeinen Hofkammer und spateren Sektionsrats Ignaz Plener 1785 1863 und dessen Ehefrau Augusta geb Mikos von Tarrodhaza 1787 1875 Seine Schwester Auguste 1812 12 November 1870 heiratete den spateren Ministerprasidenten Ludwig von Holzgethan Per kaiserlichem Dekret vom 4 Mai 1856 war Ignaz Plener senior aus Anlass seiner Versetzung in den bleibenden Ruhestand sowie in Wurdigung seiner 50jahrigen dem Staate geleisteten Dienste sowie des Umstandes dass er im Jahre 1848 wahrend der Octoberereignisse in Wien mehreren Officieren das Leben gerettet hatte als Edler von Plener in den erblichen osterreichischen Adelsstand erhoben worden Ignaz Plener junior studierte 1827 bis 1833 Rechtswissenschaft an der Universitat Wien und trat 1836 in den Staatsdienst ein 1841 kam er als Finanzrat nach Eger 1848 nach Prag spater nach Pest und 1851 als Landesfinanzdirektor nach Pressburg 1857 wurde er nach der Nobilitierung des Vaters nunmehr Edler von Plener als Landesfinanzdirektor nach Lemberg berufen Er war wesentlich beteiligt an der Durchsetzung der neoabsolutistischen Steuerverwaltung in der Monarchie 1859 kehrte er als Mitglied des Reichsrats nach Wien zuruck wo er sich fur die parlamentarische Finanzkontrolle einsetzte 1 2 Von 1860 bis 1865 war Plener osterreichischer Finanzminister Schon 1862 konnte er durch Sparpolitik und Reduzierung des Banknotenumlaufs einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen Damit schuf er die Grundlagen fur den wirtschaftlichen Aufschwung der Grunderzeit Er war beteiligt an der Ausarbeitung des Februarpatents und ab 1861 Mitglied des bohmischen Landtags Er bekampfte die absolutistische und foderalistische Politik von Ministerprasident Richard Belcredi 3 Aus Protest gegen dessen Sistierung der Verfassung trat er 1865 zuruck 2 Fur Plener war der Zentralismus lebensnotwendig denn die Deutschen wollen und mussen es wollen dass sie weil in Bohmen sich in der Minoritat befindend mit den Deutschen der anderen Kronlander ein geeintes Ganze mittels des Central Parlaments bilden damit sie nicht im bohmischen Landtag aufgehen 4 Er sah in der deutschen im heutigen Sprachgebrauch deutschosterreichischen Dominanz und der ungestorten Verbindung mit den Deutschbohmen und Deutschmahrern eine elementare Voraussetzung fur nationale Existenz und Starke des Austrodeutschtums 5 Im Burgerministerium von 1867 bis 1870 war Plener Handelsminister Sein besonderes Interesse galt dabei dem Ausbau des Eisenbahnsystems durch Konzessionierung vieler Privatbahnen einer Reform der Grossbanken Einfuhrung der Statistik und des Haftpflichtgesetzes sowie der Neuorganisation der Handelskammern vom 15 Janner bis 1 Februar 1870 fungierte er ubergangsweise als osterreichischer Ministerprasident nbsp Grab von Ignaz von Plener auf dem Hietzinger FriedhofVon 1873 bis zu seinem Lebensende war er fur den konservativen Flugel der altliberalen Verfassungspartei Abgeordneter des Herrenhauses 1 Politisch war er mit dem Lager des Liberalismus verbunden wehrte sich aber lebhaft gegen die Abspaltung der Nationalliberalen wie uberhaupt gegen den Vormarsch der Idee eines einheitlichen Reiches aller Deutschen auf Kosten des durch die Habsburger dynastisch historisch gepragten Staatsverstandnisses Im Jahr 1888 wurde in Wien Wahring 18 Bezirk die Plenergasse nach ihm benannt 1907 wurde er in den erblichen Freiherrenstand erhoben 1 Familie BearbeitenFreiherr von Plener fand seine letzte Ruhestatte in der Familiengruft auf dem Hietzinger Friedhof Er war seit 1836 mit Paulina Anna Jakobina Leopoldina von Schuster 1812 Tochter des k k Staatsrats Offizials Anton Ritter von Schuster verheiratet Auch sein Sohn Ernst von Plener wurde osterreichischer Finanzminister dann Rechnungshofprasident Wappen BearbeitenDie Blasonierung des per Adelsdiplom vom 6 Juli 1856 anlasslich der Erhebung des Ignaz Plener 1785 1863 in den Adelsstand verliehenen Wappens lautet Quergetheilter Schild oben in Blau ein goldener Stern unten in Roth ein hohes silbernes aufrechtgestelltes Kreuz Auf dem Schilde ruht ein goldgekronter Turnierhelm aus dessen Krone vier Straussenfedern emporwallen deren mittlere rechte blau mittlere linke golden die aussere rechte silbern die aussere linke roth ist Die Helmdecken sind rechts blau mit Gold links roth mit Silber belegt Devise Auf einem unter dem Schilde auf und abwarts flatternden blauen Band in goldener Lapidarschrift die Worte PLENUS FIDUCIAE IN HOC SIGNO 6 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Plener Ignaz Edler von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 22 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 420 423 Digitalisat Helmut Rumpler Plener Ignaz Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 529 Digitalisat Mechtild Wolf Ignaz von Plener Vom Schicksal eines Ministers unter Kaiser Franz Joseph Verlag Lerche Munchen 1975 Wissenschaftliche Materialien und Beitrage zur Geschichte und Landeskunde der bohmischen Lander 20 ISBN 3 87478 112 1 Evelyn Werner Die beiden Plener Zwei Generationen des osterreichischen Liberalismus Ungedruckte Dissertation Wien 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ignaz von Plener Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ignaz von Plener im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten a b c W Goldinger Plener Ignaz Frh von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 8 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1983 ISBN 3 7001 0187 2 S 123 a b Helmut Rumpler Plener Ignaz Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 529 Digitalisat Eintrag zu Ignaz von Plener im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Helmut Slapnicka Die Ohnmacht des Parlamentarismus In Ferdinand Seibt Hrsg Die Chance der Verstandigung Absichten und Ansatze zu ubernationaler Zusammenarbeit in den bohmischen Landern 1848 1918 Verlag Oldenbourg Munchen 1987 ISBN 3 486 53971 X S 147 174 hier S 148 Eberhard Kolb Elisabeth Muller Luckner Europa vor dem Krieg von 1870 Verlag Oldenbourg Munchen 1987 ISBN 3 48654 121 8 S 20f Constantin von Wurzbach Plener Ignaz Edler von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 22 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 420 423 Digitalisat Ministerprasidenten Cisleithaniens in Osterreich Ungarn Friedrich Ferdinand von Beust Karl von Auersperg Eduard Taaffe Ignaz von Plener Leopold Hasner von Artha Alfred Jozef Potocki Karl Sigmund von Hohenwart Ludwig von Holzgethan Adolf von Auersperg remayr Eduard Taaffe Alfred III zu Windisch Gratz Erich von Kielmansegg Kasimir Felix Badeni Paul Gautsch von Frankenthurn Franz von Thun und Hohenstein Manfred von Clary und Aldringen Heinrich von Wittek Ernest von Koerber Paul Gautsch von Frankenthurn Konrad zu Hohenlohe Schillingsfurst Max Wladimir von Beck Richard von Bienerth Schmerling Paul Gautsch von Frankenthurn Karl Sturgkh Ernest von Koerber Heinrich Clam Martinic Ernst Seidler von Feuchtenegg Max Hussarek von Heinlein Heinrich Lammasch Siehe auch Liste der Ministerprasidenten Osterreich Ungarns 1867 1918 Ministerium Rechberg 1859 1861 Bernhard von RechbergKarl Ludwig von Bruck August von Degenfeld Schonburg Agenor Goluchowski der Altere Joseph Alexander von Helfert Alexander von Hubner Josef Lasser von Zollheim Karl Mecsery de Tsoor Franz Seraphin von Nadasdy Ignaz von Plener Anton von Schmerling Antal Szecsen Adolf von Thierry Leo von Thun und HohensteinMinisterium Erzherzog Rainer 1861 1865 Rainer von OsterreichFriedrich Moritz von Burger August von Degenfeld Schonburg Moritz Esterhazy de Galantha Karl von Franck Franz von Hein Ludwig von Holzgethan 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Ignaz von Plener Karl von Stremayr Johann von Wagner Normdaten Person GND 118595016 lobid OGND AKS VIAF 67258036 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Plener Ignaz vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Politiker Minister und MinisterprasidentGEBURTSDATUM 21 Mai 1810GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 17 Februar 1908STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ignaz von Plener amp oldid 235283912