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Der Hopfenklee Medicago lupulina auch Hopfen Luzerne 1 Zetterklee oder Gelbklee genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schneckenklee Medicago Er ist in Eurasien und Afrika weitverbreitet Der Hopfenklee wird selten als Futterpflanze kultiviert und als Wildgemuse genutzt HopfenkleeHopfenklee Medicago lupulina SystematikEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Gattung Schneckenklee Medicago Art HopfenkleeWissenschaftlicher NameMedicago lupulinaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand Blute und Frucht 1 3 Chromosomenzahl 2 Ahnliche Arten 3 Okologie 4 Variabilitat der Art 5 Vorkommen 6 Taxonomie 7 Verwendung 8 Literatur 8 1 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Chimare Die Illustration vereinigt Merkmale des Hopfenklees Fruchte mit Merkmalen des Feld Klees Trifolium campestre dem die Formen der Bluten und Blutenkopfe zuzuordnen sind nbsp Stangel mit Laubblatt mit Nebenblattern und Blutenstand nbsp Zygomorphe Blute nbsp Fruchtstand nbsp Kreisformige HulsenfruchtErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Der Hopfenklee wachst als uberwinternd grune 1 ein oder zweijahrige krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 10 bis 50 Zentimetern Die niederliegenden bis aufsteigenden Stangel sind kantig oft astig und behaart 2 Er besitzt eine Pfahlwurzel die bis 50 Zentimeter lang werden kann 2 Die wechselstandig und spiralig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der Blattstiel ist an den unteren Blattern 3 bis 8 Zentimeter lang an den oberen viel kurzer 2 Die Blattspreite ist dreiteilig gefiedert Die Blattfiedern sind verkehrt eiformig fein gesagt und an der Spitze oft ausgerandet mit einer Fortsetzung der Mittelrippe Medicago Zahn Die Fiederblattchen konnen bis 18 Millimeter lang und ebenso breit werden Sie sind fast ganzrandig oder vorn mehr oder weniger gezahnelt 2 Die Nebenblatter sind breit eiformig bis lanzettlich spitz ganzrandig oder gezahnt 2 Blutenstand Blute und Frucht Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis Oktober Die relativ kleinen kugeligen traubigen blattachselstandigen Blutenstande enthalten 10 bis 50 Bluten 2 und erinnern an die des Hopfens daher der Trivialname Hopfenklee Die Blutenstande sind 4 bis 5 Millimeter breit anfangs kugelig und spater etwas verlangert 2 Die zwittrigen Bluten sind bei einer Lange von 2 bis 5 Millimetern als Schmetterlingsblute zygomorph mit doppelter Blutenhulle Der Kelch ist etwa halb so lang wie die Fahne er ist behaart und tragt vorn dreieckig lanzettliche Zipfel Die Krone ist gelb bis dunkelgelb sie wird spater nicht braun und fallt ab 2 Die Nagel der Kronblatter sind am Grund verwachsen Das Schiffchen ist sehr klein Der Fruchtknoten ist unterseits lang behaart Der Griffel ist dick und zur Blutezeit so lang wie der Fruchtknoten 2 Die bei Reife braunschwarze Hulsenfrucht ist fast nierenformig besitzt drei bis funf verastelte Langsnerven und ist einmal gewunden Gattung Schneckenklee Sie ist etwa 2 bis 3 Millimeter lang 2 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 16 oder 32 3 Ahnliche Arten BearbeitenDie Hopfen Luzerne Medicago lupulina ist im Habitus dem Faden Klee Trifolium dubium und anderen gelb bluhenden Arten der Gattung Trifolium ahnlich wie zum Beispiel dem Feld Klee Trifolium campestre Bei diesen Trifolium Arten bleibt allerdings die trockene Blutenkrone an der klein bleibenden Frucht erhalten Beim Hopfenklee geht die Krone nach der Blute schnell verloren und die schneckenartig gedrehten Fruchte sind schon vor der Vollreife gut zu sehen Wahrend beim Hopfenklee der Kelch behaart ist ist er beim Fadenklee kahl 4 Okologie BearbeitenDer Hopfenklee ist ein Therophyt bzw ein Hemikryptophyt 1 mit langer spindelformiger Wurzel und eine Pionierpflanze Vegetative Vermehrung geschieht durch Sprossverjungung durch Adventivsprosse die auch an den Wurzeln gebildet werden konnen Er wurzelt bis 50 Zentimeter tief 3 Blutenokologisch handelt es sich um nektarfuhrende Schmetterlingsblumen mit Explosionsmechanismus dabei schnellen die Staubblatter beim ersten Insektenbesuch aus dem Schiffchen heraus und drucken sich dem Insekt an den Bauch Die Bestaubung erfolgt durch die Honigbiene und andere kleine Bienenarten und durch verschiedene Dipteren nach dem Insektenbesuch ragt die Geschlechtssaule aus dem kleinen Schiffchen hervor Selbstbestaubung ist moglich fuhrt aber zu geringerem Fruchtansatz 2 Die Ausbreitung der Fruchte einsamige Nusse erfolgt durch das Wasser Regenschwemmling und durch den Menschen Variabilitat der Art Bearbeiten nbsp Medicago lupulina var glandulosa Herbarbeleg Fundort Unterfranken 1981 Medicago lupulina ist je nach Standort Dungung Mahd und Beweidung sehr veranderlich Doch steht wohl nur wenigen der vielen beschriebenen Abarten und Sorten ein systematischer Wert zu Auf feuchtem gedungtem Boden werden Laubblatter und Blutenstiele bedeutend grosser an offenen trockenen Wuchsorten konnen die Stangel sehr lang und zah ja fast dornenartig werden Als eine der Varietaten sei Medicago lupulina var glandulosa Mertens amp Koch erwahnt Diese zeichnet sich durch eine drusige Behaarung der Fruchte oder auch aller oberirdischen Pflanzenteile aus oft ist sie auch noch starker seidig behaart In Deutschland kommt diese Varietat wohl nur in den warmen Tieflagen namlich dem Oberrheintal Neckargebiet und Frankens vor 5 Ausserhalb Deutschlands sind Funde aus Nordamerika und Japan bekannt 6 Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet von Medicago lupulina erstreckt sich im Norden bis Skandinavien im Osten bis Zentral und Ostasien im Suden bis zum Himalaja und bis Nord und Ostafrika Der Hopfenklee kommt fast in ganz Europa vor 7 Medicago lupulina kommt in ganz Eurasien vor besonders in den mittleren und sudlichen Regionen Der Hopfenklee fehlt nur im mitteleuropaischen Tiefland und in Gegenden mit kalkarmem Gestein in kleineren Gebieten sonst kommt er in Mitteleuropa sehr haufig vor 8 In Osterreich ist sie sehr haufig und in allen Bundeslandern anzutreffen Durch Saatgutverunreinigung botanisch auch als Speirochorie bezeichnet ist sie heute nahezu weltweit verbreitet Sie gehort daher in einzelnen Regionen zu den sogenannten Neophyten Der Hopfenklee kann seit der Bronzezeit in Suddeutschland nachgewiesen werden Der Hopfenklee besiedelt in Mitteleuropa Wegrander Damme Erdanrisse Raine trockene Fettwiesen Kalk Magerrasen Halbtrockenrasen und Acker Er wird gelegentlich zur Begrunung zusammen mit ausgesprochenen Pionierpflanzen auf rohen Boden ausgesat Er steigt in den Alpen ortlich bis in Hohenlagen von etwa 1800 Metern Er wurde fruher gelegentlich als eiweissreiche Futterpflanze angebaut Die Aussaat zur Begrunung hat sicher zu seiner weiteren Verbreitung in Mitteleuropa beigetragen 8 Der Hopfenklee gedeiht am besten auf sommerwarmen massig trockenen basenreichen kalkhaltigen nicht allzu nahrstoffarmen Lehm oder Lossboden 8 Nach Ellenberg ist er eine Halblichtpflanze ein Massigwarmezeiger und eine Verbandscharakterart Subozeanischer Halbtrockenrasen Mesobromion Er kommt aber auch in Gesellschaften der Ordnung Arrhenatheretalia und der Verbande Caucalidion Fumario Euphorbion oder Sisymbrion vor 3 In den Allgauer Alpen steigt er im Tiroler Teil auf der Mittleren Hochalpe bei Steeg bis zu einer Hohenlage von 1500 Metern auf 9 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 10 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Medicago lupulina erfolgte durch Carl von Linne Das Artepitheton lupulina bedeutet hopfen artig und ruhrt vom Hopfen Humulus lupulus her Die Ubersetzung als wolfchenartig ist unrichtig 2 Verwendung BearbeitenDer Hopfenklee wird als Futterpflanze meist in Klee und Grasmischungen kultiviert Literatur BearbeitenManfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Siegmund Seybold Hrsg Schmeil Fitschen Die Flora von Deutschland interaktiv Sehen Bestimmen Wissen Der Schlussel zur Pflanzenwelt CD ROM Version 2 0 Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2004 ISBN 3 494 01368 3 Heinz Ellenberg Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer dynamischer und historischer Sicht UTB fur Wissenschaft Grosse Reihe Band 8104 5 stark veranderte und verbesserte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1996 ISBN 3 8252 8104 3 Margot Spohn Marianne Golte Bechtle Was bluht denn da Die Enzyklopadie uber 1000 Blutenpflanzen Mitteleuropas Kosmos Stuttgart 2005 ISBN 3 440 10326 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Medicago lupulina L Hopfen Luzerne FloraWeb de a b c d e f g h i j k l Gustav Hegi Helmut Gams Familie Leguminosae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage Band IV Teil 3 Seite 1255 1257 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 588 Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 573 Garcke Illustrierte Flora Verlag Paul Parey 1972 S 861 Medicago lupulina var glandulosa W D J Koch gbif org Abgerufen am 2 Dezember 2020 Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 3 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Rosidae Droseraceae bis Fabaceae Eugen Ulmer Stuttgart 1992 ISBN 3 8001 3314 8 a b c Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 2 Eibengewachse bis Schmetterlingsblutengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Verlag Eching bei Munchen 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 125 Medicago lupulinaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 9 August 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hopfenklee Medicago lupulina Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Hopfenklee In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Gunther Blaich Datenblatt mit Fotos Datenblatt mit Fotos bei missouriplants com Detailfotos der KU Leuven Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hopfenklee amp oldid 236075710