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Hohenstein ist ein Stadtteil der Grossen Kreisstadt Hohenstein Ernstthal im Landkreis Zwickau in Sachsen Er wurde im Jahr 1898 mit der Stadt Ernstthal zur Stadt Hohenstein Ernstthal vereinigt HohensteinGrosse Kreisstadt Hohenstein ErnstthalKoordinaten 50 48 N 12 42 O 50 802606 12 707129 Koordinaten 50 48 9 N 12 42 26 OFlache 1 89 km Eingemeindung 1898Postleitzahl 09337Vorwahl 03723Hohenstein Sachsen Lage von Hohenstein in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage und Verkehr Bearbeiten nbsp Ehemaliges Strassenbahndepot Hohenstein Ernstthal nbsp Bahnhof Hohenstein ErnstthalHohenstein bildet den westlichen Teil des Stadtkerns von Hohenstein Ernstthal Nordostlich des Stadtteils befindet sich der Pfaffenberg 479 m u NHN der auf dem Ubergang vom Nordrand des Erzgebirgsbeckens und dem Sudrand des Mittelsachsischen Losslehm Hugellandes liegt Der Pfaffenberg gehort zum Landschaftsschutzgebiet Pfaffenberg Oberwald 1 Die durch Hohenstein verlaufenden Bache Huttengrundbach und Goldbach entwassern uber den Lungwitzbach in die Zwickauer Mulde Der historische Ursprung von Hohenstein mit der Kirche St Christophori und dem Rathaus am Altmarkt befinden sich im Norden des Stadtteils Nordlich von Hohenstein verlauft die Bundesautobahn 4 die Anschlussstelle Hohenstein Ernstthal liegt nordwestlich des Stadtteils Zu ihr fuhrt die Bundesstrasse 180 die Hohenstein im Westen tangiert Im sudlichen Teil von Hohenstein verlauft die Bahnstrecke Dresden Werdau mit dem Bahnhof Hohenstein Ernstthal Dort begann zwischen 1913 und 1960 die Strassenbahn Hohenstein Ernstthal Oelsnitz In der Flur von Hohenstein befanden sich die Haltestellen Hohenstein Ernstthal Guterbahnhof Hohenstein Ernstthal August Bebel Strasse und Betriebsbahnhof Nachbarorte Bearbeiten Obercallenberg Waldenburger Oberwald LangenbergKuhschnappel mit Tirschheim nbsp ErnstthalHermsdorf OberlungwitzGeschichte Bearbeiten nbsp Rathaus Hohenstein Ernstthal im Stadtteil Hohenstein nbsp Sudfassade St Christophori Hohenstein nbsp Bethlehemstift Hohenstein Ernstthal nbsp Klaus Muhle Hohenstein Ernstthal nbsp Mineralbad Hohenstein Bergmannsheim nbsp Huttengrundviadukt nbsp Streckenkarte SachsenringBereits zwischen 1400 und 1450 begannen am Pfaffenberg erste Bergbauversuche Urkundlich erwahnt wurde das Gebiet um den Hohen Stein erstmals 1411 in einer Urkunde uber Jagdgerechtsame der Herrschaft Schonburg Vermutlich kamen diese ersten Bergbauversuche durch die Hussitenkriege 1430 wieder zum Erliegen Unter den Schonburger Grafen Ernst I 1480 89 und seinem Sohn Ernst II 1534 wurden sowohl das Stadtewesen als auch der Bergbau gefordert Um 1473 kaufte der Freiberger Ratsherr Munzner ein liegengebliebenes Bergwerk bei Hohenstein Um 1500 begann der Bergbau auf Silber am Zechenberg mit der Anlage der Schachte Lampertus St Anna und Gottes Wille Gleichzeitig entstand um 1490 die Anlage der Bergmannssiedlung Hohenstein sudwestlich des Pfaffenbergs auf Oberlungwitzer Flur Aufgrund des aufbluhenden Bergbaus wuchs diese Siedlung so schnell dass die damalige Regentin Grafin Anna von Schonburg 2 dem Ort Hohenstein im Jahr 1510 die Rechte einer Bergstadt verlieh Dies spiegelte sich auch in den Bergmannssymbolen Schlagel und Eisen im ursprunglichen Hohensteiner Wappen wider Kirchlich war die junge Bergstadt bis 1526 nach Oberlungwitz gepfarrt Die 1536 von Bergleuten erbaute Kapelle wurde 1565 1567 durch einen einfachen Kirchenbau ersetzt der dem Heiligen Christophorus geweiht wurde Auf den Umfassungsmauern des ursprunglichen Gebaudes entstand 1756 1757 ein barocker Neubau Um 1529 entstand in Hohenstein ein eigenes Bergamt das von den Wettinern und Schonburgern gemeinsam verwaltet wurde Es wurde auf Anordnung des sachsischen Kurfursten Johann Georg I im Jahr 1617 dem Bergamt Scheibenberg unterstellt welches auch gemeinschaftlich verwaltet wurde da es ursprunglich zur schonburgischen Grafschaft Hartenstein gehorte Das Bergamt Hohenstein existierte danach als Unterbergamt weiter Im Jahr 1767 wurde das Bergamt Scheibenberg wiederum dem Bergamt Annaberg unterstellt 3 In der ersten Blutezeit des Bergbaus Ende des 16 Jahrhunderts wurden unter anderem die Fundgruben Lampertus und Romer Fundgrube und die Grosse Bretschneider Fundgrube betrieben Im Jahr 1720 wurde im Tiefen St Lampertus Erbstolln die erste Steinkohle im Erzgebirgischen Becken gefunden Nachdem sich in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts die Leineweberei und Bleicherei spater auch die Strumpfwirkerei in Hohenstein und Umgebung ausbreitete dominierte ab dem 17 Jahrhundert nicht mehr der Bergbau sondern die Weberei Nachdem im Jahr 1680 die Pest in Hohenstein ausgebrochen war erhielt der Handelsherr Johann Simon welcher mit seinem Vater Jacob Simon im Jahr 1679 am oberen Haynholz ostlich von Hohenstein ein Waldhaus errichtet hatte Zutrittsverbot nach Hohenstein Daraufhin erwarb er in den Waldern ostlich von Hohenstein in Oberlungwitzer Flur grossere Baugrundstucke die er dann an sich ansiedelnde Weber und Hohensteiner verausserte Die beiden Grafen Christian Ernst von Schonburg 1655 1718 4 und August Ernst von Schonburg 1666 1729 5 unterstutzten Simon beim Bau der Siedlung die letztendlich zu Ehren der beiden Grafen den Namen Ernstthal erhielt Im Gegensatz zu Hohenstein gehorte die neue Stadt Ernstthal zur Schonburgischen Herrschaft Glauchau Amt Hinterglauchau von dem sie aber territorial getrennt war Die Bergstadt Hohenstein gehorte grosstenteils auch zur Herrschaft Glauchau allerdings zum Amt Forderglauchau von dem sie aber auch territorial getrennt lag Lediglich sieben Hauser im Osten und Suden und der Waldenburger Oberwald der heute eine eigene Gemarkung bildet gehorten zur schonburgischen Herrschaft Waldenburg Dies waren u a das Bad Hohenstein das Rote Vorwerk und die Rote Muhle Die Huttenmuhle und die Klaus Muhle gehorten wie der Huttengrund damals zu Oberlungwitz 6 7 8 Das Rote Vorwerk und die Rote Muhle liegen sudlich von Hohenstein In das Rote Vorwerk zog 1799 die Freimaurerloge vom Rittergut Rusdorf ein 9 die 1826 nach Chemnitz umzog 10 An sie erinnert die Logenstrasse im Suden von Hohenstein Sudwestlich des Roten Vorwerks befindet sich die Rote Muhle welche sich heute in der gleichnamigen Strasse befindet Einige Quellen erwahnen die Muhle schon Mitte des 14 Jahrhunderts Gerichtsakten belegen eine Erbauung vor 1708 als Pochwerk mit Schmelzhutte Da die Bergbautatigkeit in Hohenstein bereits am Abklingen war wurde die Rote Muhle vermutlich um 1710 in eine Mahlmuhle umgewandelt Erst seit 1927 gehort die Rote Muhle zum Stadtgebiet 11 Das Mineralbad Hohenstein nordwestlich von Hohenstein befindet sich im oberen Teil des Huttengrunds und lag ursprunglich in der Flur von Kuhschnappel Nachdem um das Jahr 1765 die Hohensteiner Quelle entdeckt wurde kaufte Furst Otto Karl Friedrich von Schonburg Waldenburg den Brunnen Unter dem Grafen Karl Heinrich von Schonburg wurde die Quelle gefasst Nachdem sie in der Folgezeit wieder in Vergessenheit geriet erfolgte um 1830 der Bau des Badehauses mit zwei Gebauden Der Apotheker aus Hohenstein liess Wohn und Geschaftshauser erbauen Beckert verkaufte im Jahr 1862 das Bad an den Glauchauer Fabrikanten Heinrich Beck welcher in dem Gebaude eine Teppichweberei errichtete Jahr 1884 besuchten das Bad 1200 Badegaste Bis zur Zwangsvollstreckung im Jahr 1913 konnte der Badebetrieb mit Unterbrechungen aufrechterhalten werden Die Baderaume wurden um 1930 in ein Heim umgewandelt Die Gaststatte erhielt den Namen Oberwaldschanke 12 Am 25 Februar 1842 wurde der beruhmte Schriftsteller Karl May in Ernstthal geboren In der Hohensteiner Kirche St Christophori heiratete er 1880 seine Frau Emma Pollmer An Karl Mays Wirken in Hohenstein und Ernstthal erinnern zahlreiche Gedenktafeln und das in seinem Geburtshaus eingerichtete Karl May Haus Mit der Eroffnung des Abschnitts Chemnitz Zwickau der Bahnstrecke Dresden Werdau wurde am 15 November 1858 der Bahnhof Hohenstein Ernstthal fur den Verkehr freigegeben Anfangs gehorte der Bahnhof jedoch weder zu Hohenstein noch zu Ernstthal sondern zu Abtei Oberlungwitz Das Bahnhofsgrundstuck wurde spater von der Stadt Hohenstein abgekauft 13 Nachdem auf dem Gebiet der Rezessherrschaften Schonburg im Jahr 1878 eine Verwaltungsreform durchgefuhrt wurde kam Hohenstein im Jahr 1880 zur neu gegrundeten sachsischen Amtshauptmannschaft Glauchau 14 Die Vereinigung mit Ernstthal zur neuen Stadt Hohenstein Ernstthal erfolgte im Jahr 1898 Das Hohensteiner Rathaus wurde nun das Verwaltungsgebaude der neuen Stadt welche ausserdem ein neues Stadtwappen erhielt Die letzte Bergbauperiode setzte in Hohenstein im Jahr 1873 mit der Grundung der Gewerkschaft Lampertus samt Zubehor bei Hohenstein ein Dadurch wurden die Grubenbaue und Tagesanlagen erneuert und der Lampertus Richtschacht auf 128 Meter abgeteuft Nachdem im Jahr 1910 in der Grube St Lampertus die letzte Schicht gefahren wurde endete die Bergbauara in Hohenstein Bis auf das 1846 erbaute Huthaus wurden alle Gebaude abgebrochen Das Huthaus wird seit 1998 durch den 1996 gegrundeten Freundeskreis Geologie und Bergbau Hohenstein Ernstthal e V als Vereinsheim genutzt 15 16 Im Stadtteil erinnern u a das Bergmannsdenkmal die Huttengrundstrasse der Huttengrund die Goldbachstrasse und das Silbergasschen an diese Zeit Im Jahr 1913 eroffnete die bis 1960 betriebene Strassenbahn Hohenstein Ernstthal Oelsnitz welche am Bahnhof Hohenstein Ernstthal begann und danach entlang der Goldbachstrasse verlief In der Flur von Hohenstein befanden sich die Haltestellen Hohenstein Ernstthal Guterbahnhof Hohenstein Ernstthal August Bebel Strasse bis 1945 Schonburgstrasse und Betriebsbahnhof Bei einem Gebietsaustausch zwischen Oberlungwitz und Hohenstein Ernstthal erhielt die Gemarkung Hohenstein im Jahr 1909 den bisher zu Oberlungwitz gehorigen Teil des Huttengrunds mit der Klaus Muhle 50 793636 12 687173 und der im Jahr 2012 abgebrochenen Huttenmuhle zugeordnet Durch einen Gebietsaustausch mit der Gemeinde Kuhschnappel kam 1915 auch der bisher zu Kuhschnappel gehorige Teil des Huttengrunds an die Gemarkung Hohenstein 17 50 808473 12 674147 Mit diesem Flurstuck kam auch die Gaststatte Heiterer Blick 50 80569 12 670718 und das 1891 eroffnete Bethlehemstift 50 804609 12 672123 an der heutigen B 180 und das 1829 30 eroffnete Mineralbad mit der 1765 entdeckten Hohensteiner Quelle Strassen Im Viertel und Am Sachsenring 50 811935 12 683686 zur Stadt Hohenstein Ernstthal 18 Seitdem bildet die heutige B180 die Flurgrenze zwischen Hohenstein und Kuhschnappel Diese gehorte zwischen 1927 und 1995 zur alten Trasse der Rennstrecke Sachsenring deren Ursprunge auf das Badberg Vierecksrennen zuruckgehen Dieses wurde erstmals im Jahr 1927 ausgetragen Der 8 71 km lange Strassenkurs fuhrte gegen den Uhrzeigersinn durch Hohenstein Ernstthal nach Norden um dann in westlicher Richtung parallel zur heutigen A4 Chemnitz Gera zu verlaufen Auf der heutigen Bundesstrasse 180 ging es nach Suden um dann in der Queckenberg Kurve auf die Zielgerade einzumunden Der Bau der heute als A4 bekannten Autobahn nordlich von Hohenstein Ernstthal erfolgte im Jahr 1937 Seit der zweiten Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 gehorte Hohenstein als Teil der Kreisstadt Hohenstein Ernstthal zum Kreis Hohenstein Ernstthal im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt der 1990 als sachsischer Landkreis Hohenstein Ernstthal fortgefuhrt wurde Durch den Verlust des Kreissitzes im Jahr 1994 wurde der Stadt Hohenstein Ernstthal der Titel Grosse Kreisstadt verliehen Sie kam 1994 zum Landkreis Chemnitzer Land der 2008 im Landkreis Zwickau aufging Im Jahr 1995 ging der neue Kurs des Sachsenrings in Betrieb Am 1 Januar 1999 wurden Teile von Oberlungwitz mit 92 Einwohnern und St Egidien mit 47 Einwohnern aus Kuhschnappel eingemeindet 19 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Textil u Rennsport Museum Hohenstein ErnstthalKirche St Christophori Altmarkt mit dem Rathaus Textil und RennsportmuseumPersonlichkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste von Personlichkeiten der Stadt Hohenstein ErnstthalWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hohenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hohenstein im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Geschichte von Hohenstein Ernstthal auf der Webseite der StadtEinzelnachweise Bearbeiten Das Landschaftsschutzgebiet Pfaffenberg Oberwald auf der Webseite des Landkreises Zwickau Anna von Schonburg in der Sachsischen Biographie Das Bergamt Scheibenberg im Staatsarchiv des Freistaats Sachsen Graf Christian Ernst von Schonburg in der Sachsischen Biographie Graf August Ernst von Schonburg in der Sachsischen Biographie Handbuch der Geographie S 483ff Hohenstein im Buch Geographie fur alle Stande S 897 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 92 f Buch Christian Friedrich Tag Studien zu Leben und Werk S 152 Beschreibung von Hohenstein im Jahr 1828 S 77f Historisches Messtischblatt von Sachsen mit dem Roten Vorwerk der Roten Muhle und der Flurbezeichnung zu Oberlungwitz Historisches Messtischblatt von Sachsen mit dem Huttengrund bei Hohenstein Ernstthal aus dem Jahr 1909 Historische Ruckblicke aus dem Stadtarchiv Memento vom 15 Mai 2013 im Webarchiv archive today Die Amtshauptmannschaft Glauchau im Gemeindeverzeichnis 1900 Webseite des Besucherbergwerks St Lampertus in Hohenstein Ernstthal Webseite der Bergbaufreunde Sachsen Hohenstein Ernstthal im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Historisches Messtischblatt von 1909 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1999Ortsteile der Stadt Hohenstein Ernstthal Hohenstein Ernstthal mit Ernstthal Hohenstein und Waldenburger Oberwald Wustenbrand sowie die Siedlung Huttengrund mit der Wustung Kirchberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohenstein Hohenstein Ernstthal amp oldid 233293406