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Die Hirschberger Talbahn bis 1940 Hirschberger Thalbahn stellte in der Provinz Schlesien eine Uberlandstrassenbahn Verbindung von der Kreisstadt Hirschberg Jelenia Gora zum Nordrand des Riesengebirges her Sie wurde 1897 als normalspurige Gasbahn eroffnet 1900 auf elektrischen Betrieb und Meterspur umgebaut wobei sie den Zweiten Weltkrieg unbeschadigt uberstand Die Hirschberger Talbahn in Nieder Giersdorf im Hintergrund das Riesengebirge um 1925 Denkmal fur die Hirschberger Talbahn mit Triebwagen vom polnischen Typ Konstal 4NStreckennetzDer Betrieb wurde auf dem letzten verbliebenen Rest der Strecke zwischen Hirschberg und Bad Warmbrunn Cieplice Slaskie Zdroj 1969 eingestellt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Gasbahn 1 1 1 Hirschberger Thalbahn GmbH 1 2 Elektrische Bahn 1 2 1 Hirschberger Thalbahn AG 1 3 Omnibusbetrieb 1 4 Weiterbetrieb in Polen 2 Relikte 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenGasbahn Bearbeiten Obwohl von dem Eisenbahnknotenpunkt Hirschberg 1891 eine Staatsbahnstrecke Zackenbahn dem Tal des Zackenflusses folgend durch das Hirschberger Tal bis Petersdorf Piechowice ins Gebirge hineinfuhrte konnte diese die Wunsche der zahlreichen Touristen und Kurgaste nur unzureichend erfullen denn sie verlief auf dem linken Ufer weit von den Ortschaften entfernt Vor allem in Bad Warmbrunn das durch seine warmen Schwefelquellen bekannt war lag der Bahnhof besonders zum Kurgebiet recht ungunstig Hirschberger Thalbahn GmbH Bearbeiten So bemuhten sich die Gemeinden um ein ortsnahes Verkehrsmittel das mit zahlreichen Haltestellen die Gegend zusatzlich erschliessen konnte Diesen Bestrebungen kam ein Angebot der Deutschen Continental Gasgesellschaft in Dessau entgegen die in Hirschberg das Gaswerk betrieb Sie plante vom dortigen Hauptbahnhof aus neben einer innerstadtischen Strecke zur Jagerkaserne eine weitere Strecke uber Bad Warmbrunn bis Hermsdorf unterm Kynast unweit der Burg Kynast zu bauen Es kam zu Verhandlungen der Gas AG mit der Stadt Hirschberg und den anzuschliessenden Gemeinden die 1895 zur Grundung der Hirschberger Thalbahn GmbH fuhrten Die Strecke vom Hauptbahnhof uber die Bahnhofstrasse und den Warmbrunner Platz zur Jagerkaserne im Westen der Stadt konnte am 10 April 1897 eroffnet werden die 11 5 km lange Uberlandstrecke nach Hermsdorf die bis zum Warmbrunner Platz der Stadtlinie folgte nahm am 22 Mai 1897 den Betrieb auf Es waren insgesamt 12 8 km normalspuriger Strecken 1435 mm befahrbar die uberwiegend auf Strassen lagen Die neue Bahn wurde von zahlreichen Fahrgasten benutzt und zeigte dass sie dem bestehenden Verkehrsbedurfnis entsprach Das technische Experiment einer mit einem Gasmotor betriebenen Strassenbahn erwies sich als ungeeignet fur einen dauerhaften und technisch zuverlassigen Betrieb Die steigungsreiche Strecke machte den Triebfahrzeugen schwer zu schaffen So musste der Betrieb am 7 November 1899 wieder eingestellt werden Elektrische Bahn Bearbeiten Um alsbald wieder gunstige Fahrtmoglichkeiten zu schaffen wurde die Elektrizitats AG vormals W Lahmeyer amp Co EAG in Frankfurt am Main mit der Umstellung auf elektrischen Betrieb beauftragt Die Trassenfuhrung wurde weitgehend beibehalten und wegen der zahlreichen Kurven die Spurweite von 1000 mm Meterspur gewahlt In Herischdorf 1941 nach Bad Warmbrunn eingemeindet heute Jelenia Gora Mallinik etwa in der Mitte zwischen Hirschberg und Bad Warmbrunn entstand das Depot fur die Fahrzeuge samt Werkstatt und Kraftwerk Elektrizitatswerk Die Betriebsleitung wurde hier untergebracht Bis dorthin wurde der elektrische Betrieb der Strassenbahn am 4 Februar 1900 zusammen mit der Stadtlinie zur Jagerkaserne aufgenommen Der ubrige Abschnitt nach Hermsdorf folgte am 8 April 1900 Der Fahrplan sah einen Zwanzig Minuten Takt vor auf der Stadtlinie einen Zehn Minuten Takt Im Sommer wurde meist doppelt so oft gefahren Hirschberger Thalbahn AG Bearbeiten nbsp Aktie uber 1000 Mark der Hirschberger Thalbahn AG vom September 1913Am 28 Mai 1902 wurde die Hirschberger Thalbahn durch die EAG und die Gesellschaft fur elektrische Unternehmungen Gesfurel in Frankfurt am Main die seit 1897 zu 98 der EAG gehorte von einer GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt Die Hauptaktionar war anfangs die Gesellschaft fur elektrische Unternehmungen diese gab spater jedoch ihre Anteile an die Niederschlesische Elektrizitats AG in Hirschberg sowie zu kleinen Teilen an die Elektrowerke AG in Berlin und die Provinz Niederschlesien ab Zur besseren Bedienung des Fremdenverkehrs wurde eine Zweigbahn geplant die am Schlossplatz von Bad Warmbrunn abzweigen sollte Sie konnte am 8 August 1911 bis Nieder Giersdorf 4 0 km am 7 Mai 1914 bis zum Hohlen Stein und schliesslich am 20 Mai 1914 bis Ober Giersdorf Himmelreich eroffnet werden Besonders die letzten zwei Kilometer der Strecke wiesen starke Steigungen auf Die Verlangerung bis zum Spindlerpass unterblieb wegen der schwierigen Verhaltnisse im Ersten Weltkrieg und danach denn die teilweise enormen Steigungsverhaltnisse hatten hier besondere Losungen erfordert In diesen Jahren etwa von 1918 bis 1934 ruhte wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten der Betrieb auf der Stadtlinie zur Jagerkaserne Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs umfasste das Netz eine Gesamtlange von 17 6 km und einen Fahrzeugpark von 19 Triebwagen 25 Beiwagen einen Packwagen und zwolf Spezialwagen dazu funf Omnibusse In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs war mit 90 die Niederschlesische Elektrizitats AG in Hirschberg Grossaktionar je 5 gehorten der Elektrowerke AG und der Provinz Niederschlesien Omnibusbetrieb Bearbeiten Anstatt neue Schienenstrecken zu bauen richtete die Hirschberger Thalbahn AG seit 1940 Talbahn ab 1 September 1934 mehrere Omnibus Linien ein darunter eine Stadtlinie Im Zweiten Weltkrieg wurden sie wegen Treibstoff und Reifen Mangels nur noch eingeschrankt oder gar nicht mehr bedient Da die Bahn ohne grossere Erneuerungen nicht mehr auf Dauer leistungsfahig erschien wurde die Umstellung auf den Betrieb mit Oberleitungsbussen vorbereitet Es wurden Leitungsmasten neu aufgestellt und drei Obusse beschafft Diese kamen nicht mehr zum Einsatz Weiterbetrieb in Polen Bearbeiten Da Strecke und Fahrzeuge von direkten Kriegsschaden verschont geblieben waren blieb am Ende des Krieges der Verkehr nur fur wenige Tage unterbrochen Dann fuhr die Strassenbahn wieder bald unter der polnischen Bezeichnung Kolej Elektryczna w Jeleniej Gorze Elektrische Bahn von Hirsch Berg Allerdings unterblieben die Fahrten uber den Marktplatz und der Betrieb auf der kurzen Strecke zur Jagerkaserne wurde noch 1945 eingestellt Am Hauptbahnhof und am Ortseingang des nunmehr in Cieplice Slaskie Zdroj umbenannten Bad Warmbrunn wurden Wendeschleifen angelegt Etwas spater wurde der Wagenpark ersetzt Hierzu wurden um 1950 die ersten Zweiachser vom Typ Konstal N ahnlich dem deutschen KSW angeliefert Im Laufe der 1950er Jahre kamen weitere zweiachsige Konstal Triebwagen hinzu darunter die Typen 3N und 4N Die weiterfuhrenden Strecken nach Podgorzyn wurde 1964 und nach Sobieszow 1965 nach anderer Quelle schon 1959 stillgelegt Noch vier Jahre langer fuhr die elektrische Bahn nurmehr vom Hauptbahnhof in Jelenia Gora nach Cieplice Slaskie Zdroj Im April 1969 kam hier das Ende Die Gleise und Bahnanlagen wurden nach der Umstellung auf Omnibusbetrieb ab den fruhen 1970er Jahren nach und nach abgebaut Relikte BearbeitenDie Gleise und Anlagen sind heute nicht mehr zu sehen die letzten Reste verschwanden in den 1980er Jahren meist im Zuge von Fahrbahnerneuerungen An zahlreichen Hausern auf den Stadtstrecken sind noch die Oberleitungsrosetten zu finden daneben existieren auf den Uberlandstrecken noch diverse Oberleitungsmasten In Podgorzyn wurde ein Triebwagen vom polnischen Typ Konstal 4N als Technisches Denkmal fur die Hirschberger Talbahn aufgestellt Literatur BearbeitenSiegfried Bufe Strassenbahnen in Schlesien Stuttgart 1976 Karl Heinz Gewandt Erinnerungen an die Hirschberger Talbahn In Strassenbahn Magazin Heft 48 Mai 1983 Weblinks BearbeitenKleine Geschichte der Strassenbahn Hirschberg mit Karte und Bildern Geschichte der Hirschberger Talbahn zum 40 Betriebsjubilaum im Jahre 1937 Bild vom Bahnhof Hirschberg heute wo die Hirschberger Talbahn einst endete Abgerufen am 1 Januar 2016 Strassenbahnen und U Bahn in Polen Wroclaw Breslau Bydgoszcz Bromberg Czestochowa Tschenstochau Elblag Elbing Gdansk Danzig Gorny Slask Oberschlesien Gorzow Wielkopolski Landsberg an der Warthe Grudziadz Graudenz Krakow Krakau Lodz Mrozy Olsztyn Allenstein Poznan Posen Szczecin Stettin Torun Thorn Warszawa Warschau Ehemalige Bialystok Bielsko Biala Bielitz Biala Cieszyn Teschen Gubin Guben Inowroclaw Hohensalza Jelenia Gora Hirschberg Koszalin Koslin Kostrzyn nad Odra Kustrin Legnica Liegnitz Slubice Frankfurt Oder Slupsk Stolp Sopot Zoppot Szczekociny Tarnow Tarnau Walbrzych Waldenburg Wolomin Zgorzelec Gorlitz U Bahn Warszawa Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirschberger Talbahn amp oldid 231580715