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Die Zuverlassigkeit eines technischen Produkts oder Systems ist eine Eigenschaft Verhaltensmerkmal die angibt wie verlasslich eine dem Produkt oder System zugewiesene Funktion in einem Zeitintervall erfullt wird Sie unterliegt einem stochastischen Prozess und kann qualitativ oder auch quantitativ durch die Uberlebenswahrscheinlichkeit beschrieben werden sie ist nicht unmittelbar messbar Hiervon sind die sogenannten deterministischen Eigenschaften Merkmale eines Produkts zu unterscheiden welche direkt messbar sind wie Gewicht Abmessungen Festigkeit Farbe elektrische und Warmeleitfahigkeit Das Merkmal Zuverlassigkeit ist allen technischen Produkten inharent das heisst dass kein technisches Produkt frei von der Moglichkeit ist auszufallen Die Zuverlassigkeit eines Produkts kann entweder empirisch durch die Ermittlung der Ausfallhaufigkeit oder analytisch aus der Ableitung der Zuverlassigkeitswerte der Teile des Produkts ermittelt werden Bei einfachen technischen Geraten wird in der Regel der empirische Ansatz gewahlt Bei komplexen industriellen Grossanlagen lasst sich der Zuverlassigkeitsnachweis hinsichtlich gefahrlicher Zustande in aller Regel nur analytisch fuhren Inhaltsverzeichnis 1 Historie der Zuverlassigkeitstechnik 2 Zuverlassigkeitsmodelle 3 Software Zuverlassigkeit 4 Zuverlassigkeitsdaten 4 1 Allgemeines 4 2 Lebensdauer Bestimmung nach Arrhenius 5 Begriffsdefinitionen 6 Ziele des Zuverlassigkeitsmanagements 6 1 Allgemein 6 2 Spezifisch 6 3 Zuverlassigkeitserhohende Massnahmen 7 Anwendungsbereiche und Regelwerke der Zuverlassigkeitstechnik 7 1 Luft und Raumfahrt 7 2 Kerntechnik 7 3 Automobilindustrie 7 4 Chemie Ol amp Gasindustrie 7 5 Bahnindustrie 7 6 Elektroenergie und Geratetechnik Elektrosicherheit 8 Verweise 8 1 Quellen 8 2 EinzelnachweiseHistorie der Zuverlassigkeitstechnik BearbeitenDie Entwicklung militarischer Fluggerate in den 1940er und 50er Jahren war mit hohen Ausfallraten der Fluggerate verbunden V1 Marschflugkorper in Deutschland Minuteman System in den USA VDI 4002 MIL HDBK 338 1 Je umfangreicher und komplexer ein Gerat war desto fehleranfalliger zeigte es sich Es bestand daher die Notwendigkeit Methoden zu entwickeln mit denen die Zuverlassigkeit der Gerate gesteigert werden konnte Dieses leitete die Entwicklung der Zuverlassigkeitsmethoden ein und liess die Disziplin der Zuverlassigkeitstechnik entstehen In einer der ersten deutschsprachigen Zuverlassigkeitsliteratur Technische Zuverlassigkeit Messerschmitt Bolkow Blohm Springer Verlag 1977 heisst es Die Zuverlassigkeit ist eine Sacheigenschaft die durch eine statistisch zu messende Grosse aufgrund beobachteter Ausfallhaufigkeiten empirisch oder mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung abgeschatzt werden kann Der Bedarf nach geeigneten Methoden zur Ermittlung der Zuverlassigkeit technischer Produkte zeigte sich insbesondere in der Luft und Raumfahrt und mit einigem Zeitversatz in der Kerntechnik Die Modellierung der grosstechnischen Systeme mit dem einfachen Blockdiagramm Black Box war nicht mehr ausreichend und erforderte verbesserte Methoden In der amerikanischen Luft und Raumfahrt kamen bereits Ende der 1960er Jahre die Methoden der Fehlerbaum Ausfallart und Fehlereffekt FMEA und Fault Hazard Analyse zur Anwendung beispielsweise Boeing System Safety Documents In Deutschland erhielt die Zuverlassigkeitstechnik mit der Grundung des VDI Fachausschusses Zuverlassigkeit und Qualitatskontrolle im Jahr 1964 VDI 4001 und dem DIN Facharbeitskreis Fachbereich KT Zuverlassigkeit kerntechnischer Anlagen ihre wesentliche methodische Grundlage Sie fand ihren Niederschlag im VDI Handbuch Technische Zuverlassigkeit VDI 4001 sowie in den DIN Normen Fehlerbaum Ereignisbaum Ausfallart und Fehlereffekt Analyse DIN 25419 DIN 25424 und EN 60812 Diese Normen wurden uber mehrere Jahre der Facharbeitstatigkeit erarbeitet und haben noch heute ihre Gultigkeit Die Verwendung der verschiedenen Analysearten war jedoch je nach Erfahrungsstand des Anwenders sehr unterschiedlich Es fehlte noch ein gesamtheitlicher Ansatz fur die Methoden Aus diesem Erfahrungsstand heraus entwickelte sich auch die Methode der Risikoanalyse die sich gleichermassen der Methoden der Zuverlassigkeitstechnik bedient Mit der ersten Risikoanalyse fur eine grosstechnische Anlage der sogenannten Rasmussen Studie WASH 1400 Reactor Safety Study an Assessment of Accident Risk in US Commercial NPP NUREG 75 014 1975 2 wurde auch erstmals ein gesamtheitlicher Ansatz fur die Ereignisbaum und Fehlerbaumanalyse erarbeitet Die zu analysierenden Storfallablaufe waren derart komplex dass sie nicht unmittelbar in einem Fehlerbaummodell dargestellt werden konnten Die logischen Strukturen der Storfallablaufe liessen sich ungleich ubersichtlicher in Ereignisbaumen darstellen Uber die Verzweigungspunkte im Ereignisbaum sind die Systeme die zur Beherrschung des Storfalls dienen eingebunden Sie werden dann in den Fehlerbaumen analysiert und dargestellt Das Risikomodell der Gesamtanlage besteht dementsprechend aus einer Vielzahl von ineinander verzahnten Ereignis und Fehlerbaumen die in ihrer Gesamtheit nur noch mit den Mitteln eines Rechenprogramms analysiert und qualitatsgesichert werden konnen Mit der Anwendung der Risikoanalyse Probabilistische Sicherheitsanalyse wurde auch der Bedarf fur eine Weiterfuhrung der Zuverlassigkeits Methoden deutlich wie zum Beispiel die Human Factor Analyse Menschlicher Faktor VDI 4006 die Analyse des abhangigen Ausfalls redundanter Komponenten Common Cause Failure Gemeinsam verursachte Ausfalle GVA oder CCF und die Quantifizierung der Unsicherheiten der Analyseergebnisse Dieser Entwicklungsstand spiegelt sich auch in der neuen Norm zur Ausfallart und Fehlereffektanalyse FMEA 2006 gegenuber DIN 25448 1990 wider Im Anderungsvermerk zur neuen Norm wurden nach 3 die folgenden Anderungen vorgenommen a Betrachtung von Ausfallen mit gemeinsamer Ursache b Einbeziehung menschlicher Einflusse c Behandlung von Softwarefehlern d Einfuhrung des Konzeptes von Fehlzustandsart Auswirkungen und Kritizitat e Einbeziehung von in der Autoindustrie verbreitet genutzten Methoden f Erganzte normative Verweisungen und Zusammenhange mit anderen Fehlzustandsart Analyse Methoden g erganzte Beispiele h Behandlung von Vorteilen und Nachteilen unterschiedlicher FMEA Methoden Die Methoden und Begriffe der Zuverlassigkeitstechnik sind heute in den nationalen und internationalen Normenwerken und Risikostandards umfassend beschrieben und gelten im Grundsatz fur alle technischen Produkte und Systeme vergleiche auch Abschnitt Anwendungsbereiche der Zuverlassigkeitstechnik Zuverlassigkeitsmodelle BearbeitenDie Zuverlassigkeiten grosstechnischer Anlagen wie ein Chemiewerk oder Kernkraftwerk konnen aufgrund ihrer Komplexitat und der geringen Versagenswahrscheinlichkeiten nicht allein aus der Betriebsbeobachtung gewonnen werden Hierzu bedient man sich analytischer Zuverlassigkeitsmodelle wie dem Fehlerbaum und Ereignisbaummodell in denen die Ausfallstruktur des Gesamtsystems abgebildet und berechnet wird Die Berechnung der Zuverlassigkeit beziehungsweise der Versagenswahrscheinlichkeit des Gesamtsystems erfolgt dann auf der Grundlage der empirisch gewonnenen Ausfallhaufigkeiten Ausfallraten der Einzelkomponenten des Systems Die mathematische Ableitung der Zuverlassigkeit durch die Ausfallrate ist in Ausfallrate dargestellt Die Durchfuhrung komplexer Zuverlassigkeitsanalysen erfordert ein erfahrenes Bearbeitungsteam eine systematische Planung aller erforderlichen Arbeitsschritte eine geeignete Zuverlassigkeitsdatenbasis und eine Zuverlassigkeitssoftware Diese organisatorische Aufgabe wird mit Zuverlassigkeitsmanagement Dependability Management bezeichnet und ist in VDI 4003 und IEC 60300 umfassend beschrieben VDI 4003 gibt auch einen Gesamtuberblick uber die Vielzahl der heute zur Anwendung kommenden analytischen Methoden zur Zuverlassigkeitsanalyse und ermittlung Software Zuverlassigkeit BearbeitenSoftware Zuverlassigkeit wird definiert als die Wahrscheinlichkeit einer fehlerfreien Software Anwendung uber eine spezifizierte Zeitdauer und unter spezifizierten Umgebungsbedingungen nach ANSI91 4 MIL HDBK 338B Kap 9 1 1 Software ist immateriell und unterliegt keinem Verschleissmechanismus wie es bei Hardware der Fall ist Die Fehlerrate der Software ist damit unabhangig von ihrem Alter und der Haufigkeit ihrer Anwendung 5 Drei verschiedene Fehlerarten von Software werden unterschieden 6 1 Fehlerhafte Anforderung Fehler in der Software Anforderung die die Umgebungsbedingungen in der die Software verwendet wird spezifiziert Auslegungsfehler Fehlerhafte Auslegung in Bezug auf die spezifizierte Anforderung Programmfehler Fehlerhafte Programmierung hinsichtlich Ubereinstimmung mit dem Software Entwurf Software muss immer in Hardware implementiert werden bevor sie getestet werden kann Wenn ein Fehler auftritt ist in der Regel schwierig festzustellen ob der Fehler auf die Hardware Software oder auf deren Interaktion zuruckzufuhren ist 1 Kap 9 3 Softwarefehler soweit sie nicht bereits bei den Entwicklungsprufungen erkannt und eliminiert wurden liegen als verdeckte Fehlermechanismen vor latente Fehler vgl 4 Kap 2 2 die erst unter bestimmten Systembedingungen in Erscheinung treten Mit der Haufigkeit unterschiedlicher Systemanwendungen wachst auch die Haufigkeit der Erkennung latenter Fehler und durch die Elimination der latenten Fehler sinkt die Fehlerrate der Software entsprechend den Fruhausfallen von Hardware Systemen vgl 5 Testverfahren zur Uberprufung der Software siehe Software Zuverlassigkeit Zuverlassigkeitsdaten BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Die Ermittlung verlasslicher probabilistischer Daten ist fur die Zuverlassigkeitsanalyse von besonderer Bedeutung Sie werden aus der Betriebserfahrung im Einsatz der technischen Produkte gewonnen in dem die Haufigkeiten und Ursachen der Ausfalle gleichartiger Produkte systematisch ausgewertet werden Die Erfahrungen aus diesen Datenerhebungen zeigen dass das Ausfallverhalten technischer Produkte uber ihre Lebensdauern generell drei verschiedene Phasen durchlauft Zu Beginn des Einsatzes des Produktes treten vermehrt die sogenannten Fruhausfalle auf die durch anfangliche Auslegungsschwachen begrundet sind und mit zunehmender Betriebserfahrung ausgemerzt werden Danach schliesst sich die sogenannte Brauchbarkeitsphase an die durch ein geringes und weitgehend konstantes Ausfallverhalten gekennzeichnet ist Die Ausfallwahrscheinlichkeit eines solchen Systems ist exponentialverteilt Am Ende der Lebensdauer treten vermehrt Verschleissausfalle auf die wiederum zum Anstieg der Ausfallhaufigkeit bis hin zur Unbrauchbarkeit des Produktes fuhren Der Verlauf der Ausfallrate ist durch die sogenannte Badewannen Kurve Bathtub curve Geratelebensdauer charakterisiert VDI 4010 Blatt 3 Zur Modellierung von Zuverlassigkeit die durch fallende konstante oder steigende Ausfallraten charakterisiert ist kann die Weibull Verteilung mit ihrer diesbezuglich sehr flexiblen Parametrisierung verwendet werden MTBF engl mean time between failures ist auch ein Mass fur die Zuverlassigkeit von Einheiten Baugruppen Gerate oder Anlagen die sich instand setzen reparieren lassen Fur den Fall dass die Ausfallrate konstant ist die Zuverlassigkeitsgrosse ist exponentialverteilt es gibt lediglich Zufallsausfalle erhalt man aus dem Kehrwert der Ausfallrate den MTBF Letzteres gilt auch fur die Zuverlassigkeitsangabe MTTF engl mean time to failure welche fur nicht reparierbare Einheiten genutzt wird Die systematische Erhebung von Zuverlassigkeitsdaten aus der Betriebserfahrung ist in der Regel aufwendig kostenintensiv und uber langere Zeitraume notwendig Die Bereitstellung qualifizierter Zuverlassigkeitsdaten erfordert nicht nur ein erfahrenes Team von Zuverlassigkeitsexperten sondern auch die nicht immer selbstverstandliche Mitwirkung von erfahrenen Betriebsingenieuren die fur eine qualifizierte Beurteilung der beobachteten Ausfallursachen notwendig sind Allgemein zugangliche Zuverlassigkeitsdatenbanken standen daher im Vergleich zu den Zuverlassigkeitsmethoden auch erst zu einem sehr viel spateren Zeitpunkt zur Verfugung vgl 7 8 9 Weitere wichtige Zuverlassigkeitsgrossen sind die Nichtverfugbarkeit sowie die Fehlerrate des Gemeinsamverursachten Ausfalls GVA redundanter technischer Einrichtungen und Komponenten Die Nichtverfugbarkeit kommt im Zuverlassigkeitsmodell z B dem Fehlerbaum fur so genannte Stand by Komponenten zur Anwendung die im Anforderungsfall in Funktion treten sollen z B der Notstromdiesel bei Stromausfall der Brandmelder und die Feuerloschpumpe im Brandfall vgl 10 Kap 3 2 5 2 11 Kap 2 1 4 und 6 3 Fur diese Komponenten wird in der stand by Phase in der Regel der passive nichtselbstmeldende Ausfall angenommen und mit einer entsprechenden Ausfallrate bewertet Die Nichtverfugbarkeit als probabilistische Grosse ermittelt sich dann aus dem Produkt der Ausfallrate Annahme l ist konstant und 1 und der Zeitdauer bis zur nachsten Funktionsprufung der Komponente 12 Das Prufintervall der Komponente geht damit linear in die Nichtverfugbarkeit der Komponente ein Zusatzlich wird die Nichtverfugbarkeit durch die Instandsetzungszeit bei Ausfall der Komponente als aditativer Teil zur stand by Nichtverfugbarkeit bestimmt aus dem Produkt von Ausfallrate und Instandsetzungszeit Bei redundanten technischen Einrichtungen und Komponenten die in ihrer Art gleich sind besteht grundsatzlich die Moglichkeit dass beide Einheiten durch einen gemeinsamen Fehlermechanismus ausfallen konnen der als Gemeinsamverursachter Ausfall GVA bezeichnet wird Im Rahmen der Probabilistischen Sicherheitsanalysen PSA fur Kernkraftwerke wurden national wie international umfangreiche Methodenentwicklungen zur Analyse und Datenerfassung von GVA durchgefuhrt vgl 10 Kap 3 3 11 Anhang A Lebensdauer Bestimmung nach Arrhenius Bearbeiten Eine Methode zur Bestimmung der Lebensdauern Fehlerraten ist das beschleunigte Alterungsverfahren nach der Arrhenius oder Eyring Methode die haufig von Komponentenherstellern bei kleinen Komponenten Populationen angewendet wird Die Methode vgl Highly Accelerated Life Test und End of Life Tests ist in verschiedenen Standards festgelegt ISO Standard 18921 2008 Imaging materials Compact discs CD ROM Method for estimating the life expectancy based on the effects of temperature and relative humidity Standard ECMA 379 identisch zu ISO IEC 10995 2008 Test Method for the Estimation of the Archival Lifetime of Optical Media USA National Institute of Standards and Technology NIST Optical Media Longevity Study Aus Feldversuchen ist jedoch bekannt dass die Ergebnisse aus diesen Laborversuchen die reale Fehlerrate haufig unterschatzt da nicht alle moglichen Fehlermechanismen vorausgedacht und im Labor nachgebildet werden konnen In einem grossen Feldversuch fur Computer Festplatten wurden jahrliche Fehlerraten zwischen ca 2 bis 9 ermittelt wohingegen die Herstellerangaben unter 2 lagen 13 In der Informationstechnik gewinnt fur die Langzeitarchivierung digitaler Informationen die Bestimmung der Lebensdauern digitaler Datentrager wie Festplatten USB Sticks CD DVD Magnetbander und Disketten zunehmende Bedeutung Aufgrund der sehr unterschiedlichen Technologien der Datentrager haben diese unterschiedliche Versagensmechanismen und dementsprechend auch unterschiedliche Lebensdauern vgl Wikipedia Informationstechnik Begriffsdefinitionen BearbeitenDer Begriff Zuverlassigkeit Reliability Dependability hat in den Normwerken zwei unterschiedliche Bedeutungen Er wird einerseits als ein ubergeordnetes Merkmal das andere Merkmale mit einschliesst und andererseits als alleinstehendes Merkmal angesehen vgl nachstehende Definitionen Die zum Teil abweichenden Definitionen im deutschen und englischen Sprachraum machen auch deutlich dass der Prozess der Begriffsdefinitionen zur Zuverlassigkeitstechnik noch nicht abgeschlossen ist Zuverlassigkeit Zusammenfassender Ausdruck fur die Funktionszuverlassigkeit Verfugbarkeit Sicherheit Instandhaltbarkeit VDI 4003 Zuverlassigkeitsmanagement 2005 07 Beschaffenheit einer Einheit bezuglich ihrer Eignung wahrend oder nach vorgegebenen Zeitspannen bei vorgegebenen Anwendungsbedingungen die Zuverlassigkeitsforderung zu erfullen DIN 40041 1990 12 Dependability Collective term used to describe the availability performance and its influencing factors reliability performance maintainability performance and maintenance support performance IEC 60050 191 02 06 RAMS Abkurzung fur Reliability Availability Maintainability SafetyDer Begriff RAMS hat sich in verschiedenen Industriebranchen durchgesetzt wie beispielsweise in EN 50126 Bahnanwendungen Spezifikation und Nachweis der Zuverlassigkeit Verfugbarkeit Instandhaltbarkeit Sicherheit RAMS Deutsche Fassung 1999 Funktionszuverlassigkeit Fahigkeit einer Betrachtungseinheit eine geforderte Funktion unter gegebenen Bedingungen fur ein gegebenes Zeitintervall zu erfullen Die Funktionszuverlassigkeit kann einerseits qualitativ beschrieben oder andererseits quantitativ als Uberlebenswahrscheinlichkeit ermittelt werden VDI 4003 Reliability The ability of an item to perform a required function under given conditions for a given time interval IEC 60050 191 02 06 The probability that an item can perform a required function under given conditions for a given time interval IEC 50 1992 The capability of the software product to maintain a specified level of performance when used under specified conditions IEC 9126 1 2001 Verfugbarkeit Fahigkeit einer Einheit zu einem gegebenen Zeitpunkt oder wahrend eines gegebenen Zeitintervalls eine geforderte Funktion unter gegebenen Bedingungen erfullen zu konnen vorausgesetzt dass die erforderlichen ausseren Hilfsmittel bereitgestellt sind IEV 191 02 05 Betrachtungseinheit Die Betrachtungseinheit auch Einheit ist Gegenstand der Zuverlassigkeitsuntersuchung sie kann Teil eines Produktes oder das gesamte Produkt sein Sie muss definiert werden VDI 4003 Produkt Unter dem Begriff Produkt werden eindeutig beschriebene lieferbare aus Hardware und oder Software Anteilen zusammengesetzte Gerate Systeme Verfahren Prozesse Anlagen und Dienstleistungen verstanden und als abgegrenzte Einheit Betrachtungseinheit aufgefasst VDI 4003 Beispiele Strassenverkehr Verkehrswege Strassen Verkehrsregeln Fahrzeuge Personen Fahrer Passanten Fahrzeuge Fahrzeugteilsysteme Bremssystem Scheibenbremse Bremsklotze Die Begriffe Produkt Betrachtungseinheit und System werden im Sinne der hier genannten Definitionen als synonym verstanden Ziele des Zuverlassigkeitsmanagements BearbeitenAllgemein Bearbeiten Nachweis einer geringen Ausfallwahrscheinlichkeit des Produkts Optimierung der Zuverlassigkeit Verfugbarkeit Instandhaltung und Sicherheit des Produkts uber seinen gesamten Lebenszyklus Systemverbesserung durch Vergleich alternativer Systementwurfe mittels Zuverlassigkeitsbewertung Erkennung kritischer Komponenten Schwachstellenanalyse Optimierung der InstandhaltungsprozesseSpezifisch Bearbeiten Gewinnung von Planungswerten fur den Einsatz des Produktes unter okonomischen wie Risikoaspekten Definition der Zuverlassigkeitsziele Vergleich der Zielwerte mit Daten aus der Betriebsbeobachtung Garantie Gewahrleistung Produkthaftung Aufbau einer Wissensbasis uber die Zuverlassigkeitsmerkmale des Produkts Gewinnung von Kennzahlen zur quantitativen Bewertung der Qualitat Schutzgute und Elektrosicherheit elektrotechnischer Anlagen und Gerate aus der Sicht des ArbeitsschutzesZuverlassigkeitserhohende Massnahmen Bearbeiten Einsatz betriebsbewahrter und qualifizierter Komponenten Einsatz redundanter und diversitarer Komponenten Massnahmen der Fehlerselbsterkennung Anwendung des Prinzips Fail Safe Prufbarkeit der Komponenten und Systemkomplexe Qualifizierung der Instandhaltung der Komponenten Ergonomische Gestaltung der Bedienbarkeit der Komponenten Auswertung des Erfahrungsruckflusses zur Verbesserung der Zuverlassigkeitsdatenbasis die gleichermassen Aufschluss uber die Effektivitat des Zuverlassigkeitsmanagements gibt Anwendungsbereiche und Regelwerke der Zuverlassigkeitstechnik BearbeitenDie Anwendung der Zuverlassigkeitstechnik in den verschiedenen Industriebereichen spiegelt sich ganz wesentlich in den branchenspezifischen Regelwerken wider welche hier nachfolgend ohne Anspruch auf Vollstandigkeit aufgefuhrt sind Luft und Raumfahrt Bearbeiten FAA System Safety Handbook December 2000 14 NASA Fault Tree Handbook with Aerospace Applications office of safety and mission assurance W Vesely u a Version 1 1 August 2002 15 MIL HDBK 338B Electronic Reliability Design Handbook 10 1998 1 EUROCONTROL Review of techniques to support the EATMP safety assessment methodology Volume 1 01 2004Kerntechnik Bearbeiten NRC NUREG 0492 Fault Tree Handbook W E Vesely F F Goldberg N H Roberts D F Haasl 1981 16 NUREG CR 2300 PRA Procedures Guide A Guide to the Performance of Probabilistic Risk Assessments for Nuclear Power 17 IAEA Development and Application of Level 1 Probabilistic Safety Assessment for Nuclear Power Plants Specific Safety Guide Series No SSG 3 April 27 2010 18 Development and Application of Level 2 Probabilistic Safety Assessment for Nuclear Power Plants Specific Safety Guide Series No SSG 4 May 25 2010 19 Automobilindustrie Bearbeiten In der Automobilindustrie kommt international die FMEA Failure Mode and Effects Analysis insbesondere in der Design bzw Entwicklungsphase neuer Produkte oder Prozesse zur Anwendung und wird auch von Lieferanten von Serienteilen fur die Automobilhersteller gefordert siehe FMEA QS 9000 FMEA Fehler Moglichkeits und Einfluss Analyse 20 Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie ZVEI Handbook for Robustness Validation of Semiconductor Devices in Automotive Applications 04 2007 SEA The New J1879 Robustness Validation Standard A New Approach for Optimum Performance Levels 21 Robustness ValidationChemie Ol amp Gasindustrie Bearbeiten Health and Safety Executive Application of QRA in operational safety issues 2002 NORSOK STANDARD Z 013 Risk and emergency preparedness analysis 1 September 2001 22 American Petroleum Institute API Publication 581 Base Resource Document Risk Based Inspection 23 OREDA Offshore Reliability Data Handbook 2002 8 Bahnindustrie Bearbeiten EN 50126 2 Bahnanwendungen Spezifikation und Nachweis der Zuverlassigkeit Verfugbarkeit Instandhaltbarkeit Sicherheit RAMS Deutsche Fassung 1999 The Yellow Book Engineering Safety Management Published by Rail Safety and Standards Board on behalf of the UK rail industry 24 Elektroenergie und Geratetechnik Elektrosicherheit Bearbeiten Siegfried Altmann Hrsg Elektrosicherheit und Zuverlassigkeit Wissenschaftliche Berichte TH Leipzig 1985 Heft 13 1988 Heft 9 1989 Heft 16 siehe 25 Siegfried Altmann Hrsg Elektrosicherheit und Zuverlassigkeit ELEKTRIE Berlin 1980 Heft 4 1982 Heft 6 und 1985 Heft 9 siehe 25 Verweise BearbeitenQuellen Bearbeiten Siegfried Altmann Die Toleranzgrenzen Zuverlassigkeit von Elektroenergieanlagen als Entscheidungshilfe fur die Schutzgutebewertung ELEKTRIE Berlin 31 1977 Heft 3 S 126 138 Siegfried Altmann Anwendung der Zuverlassigkeitstheorie bei der quantitativen Bewertung instandhaltungsgerechter Konstruktionen im Starkstromanlagenbau unter dem Aspekt des Arbeitsschutzes Der Elektro Praktiker Berlin 31 1977 Heft 4 S 111 120 Siegfried Altmann Elektrosicherheit und Zuverlassigkeit Wissenschaftliche Berichte der TH Leipzig 1985 Heft 13 88 Seiten ISSN 0138 3809 P Bitter Technische Zuverlassigkeit Problematik Grundlagen Untersuchungsmethoden Herausgegeben von Messerschmitt Bolkow Blohm Springer 1971 Digitalisiert 27 Febr 2008 ISBN 978 3 540 05421 4 David J Smith RELIABILITY MAINTAINABILITY AND RISK Practical Methods for Engineers 6th edition Butterworth Heinemann 2000 1 Marko Cepin Assessment of Power System Reliability Methods and Applications Springer 2011 2 DIN 25424 1 Fehlerbaumanalyse Methode und Bildzeichen Beuth Verlag 1981 09 DIN EN 62502 Verfahren zur Analyse der Zuverlassigkeit Ereignisbaumanalyse ETA IEC 62502 2010 Beuth Verlag DIN EN 60812 2006 11 Analysetechniken fur die Funktionsfahigkeit von Systemen Verfahren fur die Fehlzustandsart und auswirkungsanalyse FMEA IEC 60812 2006 Beuth Verlag 3 VDI 4001 Allgemeine Hinweise zum VDI Handbuch Technische Zuverlassigkeit 1985 10 VDI 4002 Systemtechnische Grundlagen Erlauterungen zum Problem der Zuverlassigkeit technischer Erzeugnisse und oder Systeme 1986 07 VDI 4003 Zuverlassigkeitsmanagement 2005 07 VDI 4004 Zuverlassigkeitskenngrossen Ubersicht 1986 09 VDI 4006 Menschliche Zuverlassigkeit ergonomische Forderungen und Methoden 2002 VDI 4010 Uberblick uber Zuverlassigkeits Daten Systeme ZDS 1997 03 IEC 60300 1 Dependability management Systems 2003 IEC 60300 2 Guidelines for dependability management 2004 EN 61709 Elektrische Bauelemente Zuverlassigkeit Referenzbedingungen fur Ausfallraten und Beanspruchungsmodelle zur Umrechnung IEC 61709 2011 IEC 9126 1 Software engineering Product quality Part 1 Quality model 2001 BfS KT Methoden zur probabilistischen Sicherheitsanalyse fur Kernkraftwerke 1996 10 SN 29500 Ausfallrate Bauelement Erwartungswert weltweit anerkannte Hausnorm der Siemens AG 2005 ZEDB Zentrale Zuverlassigkeits und Ereignisdatenbank VGB TW804 2004 7 OREDA Offshore Reliability Data Handbook 2002 8 T Book Reliability Data of Components in Nordic Nuclear Power Plants 26 MIL HDBK 217F Reliability Prediction of Electronic Equipment 1991 27 MIL HDBK 338 Electronic Reliability Design Handbook 1998 28 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e everyspec com MIL HDBK 338B ELECTRONIC RELIABILITY DESIGN HANDBOOK nrc gov WASH 1400 Reactor Safety Study an Assessment of Accident Risk in US Commercial NPP a b beuth de DIN EN 60812 2006 11 a b cse cuhk edu hk Handbook of Software Reliability Engineering IEEE Computer Society Press and McGraw Hill Book Company a b ece cmu edu J Pan Software Reliability Dependable Embedded Systems Carnegie Mellon University Spring 1999 R Dunn Software Defect Removal McGraw Hill 1984 a b vgb org PDF 52 kB Zentrale Zuverlassigkeits und Ereignisdatenbank a b c ebook3000 com OREDA Offshore Reliability Data Handbook 2002 stralsakerhetsmyndigheten se PDF 772 kB Reliability Data Handbook for Piping Components in Nordic Nuclear Power Plants R Book Phase 2 2011 06 a b c doris bfs de PDF 2 7 MB BfS Methoden zur probabilistischen Sicherheitsanalyse fur Kernkraftwerke a b Daten zur Quantifizierung von Ereignisablaufdiagrammen und Fehlerbaumen Marz 1997 BfS KT 18 97 VDI VDE 3542 Blatt 3 Sicherheitstechnische Begriffe fur Automatisierungssysteme Anwendungshinweise und Beispiele 2000 10 static googleusercontent com PDF 247 kB E Pinheiro W Weber L Barroso Failure Trends in a Large Disk Drive Population Proceedings of the 5th USENIX Conference on File and Storage Technologies FAST 07 February 2007 american buddha com FAA System Safety Handbook December 2000 elibrary gsfc nasa gov Memento des Originals vom 28 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot elibrary gsfc nasa gov PDF 1 MB NASA Fault Tree Handbook with Aerospace Application nrc gov Fault Tree Handbook W E Vesely F F Goldberg N H Roberts D F Haasl 1981 NUREG 0492 nrc gov PRA Procedures Guide A Guide to the Performance of Probabilistic Risk Assessments for Nuclear Power Plants NUREG CR 2300 www pub iaea org PDF 1 8 MB IAEA Development and Application of Level 1 Probabilistic Safety Assessment for Nuclear Power Plants www pub iaea org PDF 1 1 MB IAEA Development and Application of Level 2 Probabilistic Safety Assessment for Nuclear Power Plants qz online de FMEA Fehler Moglichkeits und Einfluss Analyse sae org SEA The New J1879 Robustness Validation Standard standard no PDF 716 kB NORSOK STANDARD Z 013 Risk and emergency preparedness 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