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Hermann Wiedemann 7 Marz 1879 in Munchen 21 Juni oder 1 Juli 1944 war ein deutscher Opernsanger der Stimmlage Bariton Er reussierte vor allem mit Wagner und Strauss Partien war ab 1916 Ensemblemitglied der Wiener Oper und gastierte europaweit an bedeutenden Buhnen und bei Festspielen 1930 wurde er zum Kammersanger ernannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Rollenverzeichnis 2 1 Urauffuhrungen 2 2 Repertoire Auswahl 3 Tondokumente 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHermann Wiedemann wurde im Munchner Stadtteil Neuhausen geboren Er wurde als Bariton ausgebildet und debutierte laut Kutsch Riemens 1904 am Stadttheater von Elberfeld heute ein Stadtteil von Wuppertal Dort war er zwei Spielzeiten lang verpflichtet Er sang erfolgreich das lyrische und dramatischere Fach und reussierte insbesondere in Partien von Wagner und Strauss Von 1906 bis 1909 war er am Deutschen Stadttheater in Brunn engagiert dann vier Spielzeiten lang am Hamburger Stadttheater und von 1913 bis 1916 an der Berliner Hofoper 1916 folgte er einem Ruf an das k k Hof Operntheater in Wien ab 1918 Wiener Staatsoper Diesem Haus blieb er lebenslanglich treu Er trat dort in mehr als tausend Auffuhrungen auf und zahlte zu den Stutzen des Ensembles Seine Paraderollen in Wien waren Herr von Faninal 196 mal Sixtus Beckmesser 155 mal Alberich 78 mal im Rheingold 36 mal im Siegfried und Klingsor 70 mal Er sang am Ring aber auch Mozart Beethoven und das italienische Repertoire zehnmal den Escamilio in Carmen sowie in Opern von Alban Berg Julius Bittner Marco Frank Wilhelm Kienzl Erich Wolfgang Korngold Otto Nicolai Hans Pfitzner Ermanno Wolf Ferrari und Alexander von Zemlinsky Das Spektrum seiner Rollen reichte bis zur klassischen Wiener Operette Johann Strauss und Franz Lehar 1 Parallel zu seinen Festengagements gastierte Wiedemann an Hausern in ganz Europa Seine Gastspieltatigkeit begann 1907 mit einem Abstecher an die Hofoper von Dresden und 1909 mit ersten Auftritten an der Munchner Hofoper 1913 sang er im Royal Opera House Covent Garden von London den Herrn von Faninal 1938 ebendort den Sixtus Beckmesser 1927 trat er im Teatro Liceu von Barcelona auf 1936 im Theatre Royal de la Monnaie von Brussel In den 1930er Jahren war er auch am Teatro Colon von Buenos Aires zu sehen und zu horen 1922 debutierte er als Guglielmo bei den Salzburger Festspielen kehrte 1925 als Dottore Malatesta im Don Pasquale zuruck und von 1929 bis 1941 war er nahezu jeden Sommer in Salzburg als Herr von Faninal tatig Arturo Toscanini besetzte ihn 1936 und 1937 als Sixtus Beckmesser in seiner legendaren Salzburger Meistersinger Neuproduktion von der auch eine Gesamtaufnahme vorliegt 2 Es ist die einzige Hauptrolle des Sangers die vollstandig auf Tontrager erhalten ist James Forrest vom Fanfare Magazine lobte 2016 die gut erhaltene Stimme Wiedemann war zum Zeitpunkt der Auffuhrungen bereits 58 Jahre alt und dass er die Rolle nicht nur deklamierte sondern auch tatsachlich sang 3 Er gastierte auch bei den Munchner Opernfestspielen als Donner und Alberich und als Alberich und Beckmesser von 1934 bis 1941 fast alljahrlich bei den Festspielen in der Waldoper von Zoppot einer Freilichtbuhne nahe Danzig welche als Bayreuth des Nordens bekannt wurde 4 Laut Kutsch Riemens kam er auch als Konzertsanger zu einer bedeutenden Karriere 1930 wurde er von seinem Stammhaus der Wiener Staatsoper zum Kammersanger ernannt Ab 1942 unterrichtete er operndramatische Darstellung an der Wiener Musikakademie Unklarheit besteht uber Todesort und Todestag Genannt werden drei Orte Wien Berlin und Puchberg am Schneeberg und zwei Daten Laut Osterreichischem Musiklexikon starb der Sanger im Sanatorium Strengberg der kleinen niederosterreichischen Gemeinde Puchberg Hermann Wiedemann war verheiratet mit Marie Dopler geboren am 20 Februar 1886 in Wien einer hochdramatischen Sopranistin die vor dem Ersten Weltkrieg in Brunn Hamburg und Magdeburg reussierte Auch sie trat an der Wiener Hofoper auf allerdings nur dreimal In der Spielzeit 1911 12 sang sie im Haus am Ring jeweils einmal Elektra Ortrud und Siegfried Brunnhilde 5 Sie starb 1942 und wurde am 13 Juni 1942 im Grab ihrer Familie am Hietzinger Friedhof bestattet 6 nbsp Schallplatte von Hermann Wiedemann Berlin 1912 Hermann Wiedemann hinterliess wenige Schallplatten auf Gramophone Berlin 1912 13 Rollenverzeichnis BearbeitenUrauffuhrungen Bearbeiten 1911 Der Schmuck der Madonna von Ermanno Wolf Ferrari Kurfursten Oper Berlin 23 Dezember als Raffaele 1912 Die Brautwahl von Ferruccio Busoni Hamburger Stadttheater 15 April als Voswindel 1934 Giuditta von Franz Lehar Wiener Staatsoper 20 Januar als Manuele BiffiRepertoire Auswahl Bearbeiten Beethoven Don Pizarro im FidelioBerg Doktor in WozzeckBittner Hofrat Emil Freiherr von Weidinger in Das VeilchenBizet Escamillo in CarmenDonizetti Belcore in Der LiebestrankHumperdinck Peter in Hansel und GretelJanacek Altgesell in JenufaKienzl Johannes Freudhofer in Der EvangelimannKorngold Simone Trovai in Violanta Frank in Die tote Stadt Schwertrichter in Das Wunder der HelianeMascagni Alfio in Cavalleria rusticanaMeyerbeer Graf Nevers in Die HugenottenMozart Graf Almaviva in Die Hochzeit des Figaro Guglielmo in Cosi fan tutte Papageno in Die ZauberfloteMussorgski Andrei Schtschelkalow in Boris GodunowNicolai Herr Fluth in Die lustigen Weiber von Windsor Pfitzner Graf Luna in PalestrinaPuccini Marcello in La Boheme Scarpia in Tosca Sharpless in Madame Butterfly Jack Rance in Das Madchen aus dem goldenen Westen Marcel in Il tabarro Ping in TurandotJohann Strauss Dr Falke in Die FledermausRichard Strauss Jochanaan in Salome Orest in Elektra Herr von Faninal im Rosenkavalier Harlekin und Musiklehrer in Ariadne auf Naxos Graf Waldner in Arabella Notar in IntermezzoTschaikowski Graf Tomski und Plutus in Pique DameVerdi Graf Luna im Troubadour Paolo Albiani in Simone Boccanegra Samuel Graf Horn Hastings in Un ballo in maschera Amonasro in AidaWagner Paolo Orsini in Rienzi Wolfram von Eschenbach in Tannhauser Friedrich von Telramund und Heerrufer des Konigs in Lohengrin Melot in Tristan und Isolde Sixtus Beckmesser in Die Meistersinger von Nurnberg Donner in Das Rheingold Alberich in Das Rheingold Siegfried und Gotterdammerung Klingsor in ParsifalTondokumente BearbeitenTrotz der langen Dauer seiner Karriere gibt es nur wenige Tondokumente Lange Zeit waren akustische HMV Schallplatten aus den Jahren 1912 bis 1914 Auszuge aus Tannhauser und der Sangerkrieg auf Wartburg und Der Schmuck der Madonna die einzigen Dokumente Es existiert auch eine Schellack mit der Arie Ich soll ein Gluck entbehren aus der Hochzeit des Figaro Aus der Wiener Staatsoper bestehen zumindest drei Aufnahmen einzelner Szenen als Alberich mit Luise Helletsgruber Enid Szantho und Dora With als Rheintochter als Klingsor und Beckmesser Folgende Gesamtaufnahme stammt aus Salzburg Richard Wagner Die Meistersinger von Nurnberg Aufnahme der Salzburger Festspiele 1937 mit Hans Hermann Nissen Hans Sachs Henk Noort Walther von Stolzing Richard Sallaba David Maria Reining Eva Kerstin Thorborg Magdalene Herbert Alsen Veit Pogner Georg Maikl Kunz Vogelgesang Rolf Telasko Konrad Nachtigall Hermann Wiedemann Sixtus Beckmesser Viktor Madin Fritz Kothner Anton Dermota Balthasar Zorn Eduard Fritsch Ulrich Eisslinger Hermann Gallos Augustin Moser Alfred Muzzarelli Hermann Ortel Carl Bissuti Hans Schwarz und Nachtwachter sowie Karl Ettl Hans Foltz Chor der Wiener Staatsoper Wiener Philharmoniker unter Arturo ToscaniniAuch besteht eine Gesamtaufnahme aus Buenos Aires in welcher er jedoch nur eine Nebenpartie in Tristan und Isolde singt Richard Wagner Tristan und Isolde Live Mitschnitt mit Max Lorenz Tristan Anny Konetzni Isolde Karin Branzell Brangane Herbert Janssen Kurwenal Emanuel List Konig Marke Hermann Wiedemann Melot Koloman von Pataky Stimme eines jungen Seemanns Hirt Victor Bacciato Steuermann Dirigent Erich Kleiber aufgenommen im Teatro Colon Buenos Aires 18 September 1938Weblinks BearbeitenKutsch Riemens Grosses Sangerlexikon S 5040 Bayerisches Musiker Lexikon Online Wiedemann Hermann Osterreichisches Musiklexikon Wiedemann Hermann Hermann Wiedemann im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten Archiv der Wiener Staatsoper Vorstellungen mit Hermann Wiedemann abgerufen am 4 Juni 2020 Archiv der Salzburger Festspiele Spielplansuche abgerufen am 2 Juni 2020 Immortal Performances ARTURO TOSCANINI Die Meistersinger von Nurnberg Salzburg 1937 1936 abgerufen am 2 Juni 2020 Weisbrod Wolansky Deutsches Theater Lexikon de Gruyter 2015 S 3319 Archiv der Wiener Staatsoper Vorstellungen mit Marie Dopler abgerufen am 2 Juni 2020 Friedhofe Wien Grabsuche Memento des Originals vom 13 April 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www friedhoefewien at Stichwort Marie Wiedemann abgerufen am 2 Juni 2020Normdaten Person GND 124121128 lobid OGND AKS VIAF 76566426 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wiedemann HermannKURZBESCHREIBUNG Opernsanger der Stimmlage BaritonGEBURTSDATUM 7 Marz 1879GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 21 Juni 1944 oder 1 Juli 1944 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Wiedemann amp oldid 227978332