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Die Brautwahl ist eine musikalisch phantastische Komodie in drei Akten und einem Nachspiel von Ferruccio Busoni WerkdatenOriginaltitel Die BrautwahlOriginalsprache DeutschMusik Ferruccio BusoniLibretto Ferruccio Busoni nach der Erzahlung aus Die Serapionsbruder von E T A HoffmannUrauffuhrung 13 April 1912Ort der Urauffuhrung Stadttheater HamburgSpieldauer ca 3 StundenOrt und Zeit der Handlung im burgerlichen Berlin um 1820PersonenKommissionsrat Voswinkel Bariton Albertine seine Tochter Mezzosopran Thusman Geheimer Kanzleisekretar Tenorbuffo Edmund Lehsen ein junger Maler Lyrischer Tenor Baron Bensch ein judischer Elegant Tenor grotesco die Freier der Goldschmied Leonhard serioser Bass der Jude Manasse ein Greis Bass ein Diener Voswinkels Tenor Volksmenge stumme Rollen ein Wirt stumme Rolle Chor Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Konzeption 2 Instrumentation 3 Handlung 3 1 1 Akt 3 2 2 Akt 3 3 3 Akt 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseEntstehung und Konzeption BearbeitenIn den Jahren 1906 bis 1909 schrieb Busoni den Text und von Marz 1909 bis Oktober die Partitur Das Libretto halt sich beinahe wortlich an die Prosavorlage von E T A Hoffmann Die Brautwahl ist bewusst wirklichkeitsfremd konzipiert Der Kontrast von irrealen und realen Momenten der Handlung ist im Einklang mit Busonis Ideal der Oper als Scheinwelt die das Leben entweder in einem Zauberspiegel oder einem Lachspiegel reflektiert Anm 1 von essentieller Bedeutung Seine kritische Einstellung zum durchkomponierten Musikdrama von Richard Wagner manifestiert sich im oftmaligen Gebrauch geschlossener musikalischer Formen symphonische Stucke wie Vor und Zwischenspiele vokale Formen wie Lied Duett etc und verschiedene marsch und tanzartige Elemente wie Menuett Galopp Marsch Walzer oder Polka 1 Instrumentation Bearbeiten3 Floten 3 auch Piccoloflote 2 Oboen Englischhorn 2 Klarinetten Bassettklarinette 2 Fagotte Kontrafagott 4 Horner 3 Trompeten 3 Posaunen Tuba Pauken Schlagzeug Glockenspiel mit Klaviatur grosse Trommel kleine Trommel Becken Triangel Tamtam Xylofon Celesta Harfe Streicher Buhnenmusik auf der Szene Flote 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte 2 Horner 2 Trompeten Kornett Pauken Schlagzeug 2 Spieler Becken Triangel Trommel grosse Trommel Glocke Glockenspiel Cembalo oder Tafelklavier Celesta Orgel 1 Handlung Bearbeiten1 Akt Bearbeiten Nach einem Platzkonzert In den Zelten im Berliner Tiergarten darf der junge Maler Edmund den wohlhabenden Voswinkel und dessen Tochter Albertine die schon lange fur Edmunds Bilder schwarmt nach Hause begleiten Wahrend sie in der Dunkelheit verschwinden tritt der Goldschmied Edmunds geheimnisvoller Schutzgeist auf Szenenwechsel Spandauer Strasse mit dem Rathaus und einem angrenzenden alten Turm In dieser Nacht prophezeit Leonhard Thusman dass am Fenster des Turms um elf Uhr die Gestalt jenes Madchens erscheinen werde das die glucklichste Braut in Berlin sei Phantastisch beleuchtet erscheint Albertine die vom Vater schon lange Thusman versprochen ist im Turmfenster In einer sparlich beleuchteten Weinstube will Leonhard den verliebten Thusman davon abbringen um Albertine zu freien Manasse mischt sich ein und die beiden Alten geraten in Streit Sie ubertrumpfen einander mit Zauberspuk und Thusman flieht 2 Akt Bearbeiten In einem Zimmer in seinem Haus betrachtet Voswinkel zufrieden sein von Edmund gemaltes Portrat Da sturzt Thusman herein und berichtet dass er Albertine mit einem jungen Mann tanzen sah und dass er selbst von zahllosen Spiegeln umgeben so lange tanzen musste bis er bewusstlos geworden sei Voswinkel vermutet hinter der Geschichte die Phantasien eines Betrunkenen Da erscheint Manasse als Brautwerber fur seinen Neffen den reichen Baron Bensch doch Thusman hat die alteren Rechte In einem anderen Zimmer des Voswinkel schen Hauses ist Edmund damit beschaftigt Albertine zu portratieren Da erscheint Thusman und Albertine muss erfahren dass sie ihm vom Vater versprochen ist 3 Akt Bearbeiten Der verschmahte Thusman will sich bei Mondschein im Froschlaich im Berliner Tiergarten ertranken Leonhard halt ihn davon ab Im Zimmer in dem Thusman die Geschichte seines Tanzes inmitten der Spiegel erzahlt hatte sitzt Voswinkel abends verwirrt daheim Er hat dem jungen Maler die Tur gewiesen und ihm sein Portrat zuruckgeschickt Leonhard macht ihm einen Vorschlag wie er Albertines kunftigen Ehemann bestimmen solle In eines von drei Kastchen solle das Bild der Braut gelegt werden und die drei Freier sollen sich je ein Kastchen auswahlen Wer das Kastchen mit Albertines Bild wahlt gewinnt sie zur Braut Albertine ist uber die Entscheidung des Vaters die Wahl ihres kunftigen Mannes dem Zufall zu uberlassen entsetzt Sie versinkt in einen traumahnlichen Zustand in dem ihr Leonhard verspricht er werde dafur sorgen dass Edmund den sie liebt das Spiel gewinnt In einer Vision fuhrt er ihr Edmund vor dem Altarbild einer Kirche umgeben von Orgelklangen und Chorgesang vor Er versucht Albertine damit zu erklaren dass Edmund wegen seines Genius immer wieder aus der Realitat in eine ihr fremde Welt abschweifen wird Im Nachspiel begrusst Voswinkel am nachsten Vormittag im Saal seines Hauses die drei Freier und fuhrt ihnen Albertine vor die brautlich geschmuckt ist Thusman und Bensch die bei der Wahl des Kastchens kein Gluck haben werden von Leonhard mit Geschenken entschadigt Edmund jedoch erhalt Albertine zur Frau 1 Literatur BearbeitenPipers Enzyklopadie des Musiktheaters Band 1 Abbatini Donizetti S 473 474 Verlag R Piper GmbH amp Co KG Munchen 1986 ISBN 3 492 02411 4Anmerkungen Bearbeiten aus Ferruccio Busoni Von der Zukunft der Oper Berlin 1913 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Pipers Enzyklopadie 1986 S 474 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Brautwahl amp oldid 239004042