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Die lustigen Weiber von Windsor ist eine komisch fantastische Oper in drei Akten mit Tanz von Otto Nicolai Das Libretto verfasste Salomon Hermann Mosenthal nach Shakespeares Komodie The Merry Wives of Windsor Die Urauffuhrung fand am 9 Marz 1849 am Koniglichen Opernhaus in Berlin unter dem Dirigat des Komponisten statt WerkdatenTitel Die lustigen Weiber von WindsorForm Komisch phantastische Oper in drei Akten mit TanzOriginalsprache DeutschMusik Otto NicolaiLibretto Salomon Hermann MosenthalUrauffuhrung 9 Marz 1849Ort der Urauffuhrung Konigliches Opernhaus BerlinSpieldauer ca 2 StundenOrt und Zeit der Handlung Windsor Beginn des 17 JahrhundertsPersonenSir John Falstaff Bass Robin Falstaffs Page Sprechrolle Herr Fluth Burger von Windsor Bariton Herr Reich Burger von Windsor Bass Fenton Tenor lyrischer Tenor Junker Sparlich Tenor Spieltenor Dr Cajus Bass Frau Fluth Sopran Koloratursopran Frau Reich Mezzosopran Jungfer Anna Reich Sopran lyrischer Sopran Wirt im Gasthaus zum Hosenbande Sprechrolle Kellner im Gasthaus zum Hosenbande Sprechrolle Erster Burger Tenor Zweiter dritter und vierter Burger Sprechrollen Zwei Knechte des Herrn Fluth stumme Rollen Burger und Frauen von Windsor Kinder Masken von Elfen Feen und anderen Geistern Mucken Wespen usw Kellner Chore und Ballett Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Erster Akt 1 2 Zweiter Akt 1 3 Dritter Akt 2 Gestaltung 2 1 Musik 2 2 Instrumentation 3 Werkgeschichte 3 1 Entstehung 3 2 Rezeption 4 Weblinks 5 Aufnahmen Tontrager 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenErster Akt Bearbeiten Hof zwischen den Hausern von Fluth und ReichDie verheirateten Damen Fluth und Reich entdecken dass sie beide gleichzeitig vom verarmten Landadligen Falstaff Liebesbriefe erhalten haben Sie beschliessen ihm eine Lektion zu erteilen und ziehen sich zuruck um einen Plan auszuhecken Nun treten die beiden Herren Fluth und Reich auf Anna die Tochter der Reichs ist im heiratsfahigen Alter und drei Herren halten um ihre Hand an Dr Cajus ein franzosischer Galan ist der Favorit der Mutter Vater Reich wunscht sich den schuchternen Junker Sparlich als Schwiegersohn aber Anna selbst ist in den mittellosen Fenton verliebt Zimmer bei FluthFrau Fluth hat Falstaff zu einem vermeintlichen Stelldichein eingeladen er tritt mit grossen pathetischen Gesten auf und beginnt sie plump zu umgarnen Als Frau Reich wie vereinbart die Ruckkehr des misstrauischen Herrn Fluth meldet wird Falstaff in einem Waschkorb versteckt dessen Inhalt kurz darauf in den Wassergraben geleert wird Herr Fluth hat unterdessen ohne Erfolg die ganze Wohnung durchsucht und muss seiner Frau glauben die ihre Unschuld beteuert Zweiter Akt Bearbeiten Gasthaus Zum Hosenbande Im Wirtshaus hat sich Falstaff von seinem Bad erholt und singt derbe Trinklieder Ein Bote bringt ihm einen Brief in dem Frau Fluth ein weiteres Rendezvous vorschlagt Ihr Mann erscheint in Verkleidung und stellt sich als Herr Bach vor um Falstaff in ein Gesprach uber dessen Liebschaften zu verwickeln Dieser prahlt ahnungslos uber sein Verhaltnis zu Frau Fluth was den Zorn des Ehemannes anstachelt Garten hinter Reichs HausSparlich und Cajus schleichen vor Annas Fenster auf und ab doch bevor sie es wagen sich zu nahern werden sie vom Standchen des Fenton vertrieben und verstecken sich in den Buschen Von dort aus beobachten sie die schwarmerische Liebesszene zwischen den beiden Geliebten Zimmer bei FluthWieder ist Falstaff bei Frau Fluth und wieder warnt Frau Reich die beiden vor dem heimkehrenden Ehemann Diesmal wird der dicke Ritter Falstaff in Frauenkleider gesteckt und gibt sich als Waschweib aus Herr Fluth tritt auf und findet wieder nichts ausser der alten Wascherin die er zornig aus dem Haus wirft Dritter Akt Bearbeiten Zimmer bei ReichDie Herren Fluth und Reich werden endlich von ihren Frauen in den Plan eingeweiht und zu viert beschliessen sie Falstaff ein letztes Mal hereinzulegen In einer grossen Maskerade im Wald von Windsor soll der Ritter blamiert werden Herr und Frau Reich planen jeder fur sich zusatzlich Anna bei diesem Verwirrspiel mit dem jeweiligen Lieblings Freier zu verkuppeln Diese aber vereinbart stattdessen ein Treffen mit Fenton im nachtlichen Wald Wald bei WindsorIm Hintergrund die Eiche des Jagers Herne im Vordergrund ein Jagdpavillon kurz vor Mitternacht MondscheinNach einem durch Chor und Orchester illustrierten Mondaufgang beginnt das Verkleidungsspiel im Wald Falstaff als Ritter Herne verkleidet wird zunachst von den beiden Damen gelockt dann aber von verschiedenen als Geister Elfen und Insekten verkleideten Statisten erschreckt Nachdem die Masken abgelegt und Falstaff von allen verspottet wurde erscheinen Anna und Fenton die sich in der Waldkapelle das Jawort gegeben haben In einer frohlichen Schlussnummer versohnen sich alle Beteiligten Gestaltung BearbeitenMusik Bearbeiten Die Oper steht in der Singspiel Tradition die musikalischen Nummern sind also mit gesprochenen Dialogen verbunden Nicolai hat wie auch die Bezeichnung komisch fantastische Oper zeigt einen Konsens zwischen der romantischen Oper im Stil von Carl Maria von Weber und den damals sehr beliebten komischen Opern von Albert Lortzing hergestellt Auf die romantische Seite gehoren die Liebesszenen zwischen Anna und Fenton die Geister und Elfenmusiken und naturlich der Mondaufgang Das Buffo Element kommt in der Figur des Falstaff den Ehemannern und den beiden von Anna verschmahten Freiern zum Tragen Instrumentation Bearbeiten Die Orchesterbesetzung der Oper enthalt die folgenden Instrumente 1 Holzblaser zwei Floten 2 auch Piccolo zwei Oboen zwei Klarinetten zwei Fagotte Blechblaser vier Horner zwei Trompeten drei Posaunen Pauken Schlagzeug Grosse Trommel Becken Kleine Trommel Triangel Streicher Buhnenmusik Glocke in G HarfeWerkgeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Die Musik komponierte Otto Nicolai in den Jahren 1845 bis 1849 Zuvor hatte er mit einigen italienischen Opern grosse Erfolge verbucht doch diese Oper sollte sein Meisterwerk in deutscher Sprache werden Nicolai schrieb Die lustigen Weiber von Windsor wahrend seiner Tatigkeit als erster Kapellmeister am Karntnertortheater in Wien wo er vertragsgemass auch eine deutsche Oper komponieren sollte Da er Probleme hatte einen geeigneten Stoff zu finden und auch ein Preisausschreiben im Marz 1842 kein befriedigendes Libretto ergab verzogerte sich die Komposition jedoch Schliesslich entschied er sich fur den Vorschlag seines Freundes Siegfried Kapper Shakespeares Komodie Die lustigen Weiber von Windsor als Vorlage zu nutzen Nach einigen Probearbeiten von Jakob Hoffmeister der jedoch nicht fur das vollstandige Libretto zu gewinnen war beauftragte Nicolai Salomon Hermann Mosenthal mit der Arbeit wobei er genaue Vorgaben fur die musikalischen Teile machte und die gesprochenen Dialoge selbst verfasste 1 Nicolai beendete den ersten Akt am 9 Juli 1846 und den zweiten am 10 September Zu diesem Zeitpunkt lehnte der Intendant des Theaters Carlo Balocchino eine Auffuhrung jedoch ab da Nicolai die Oper laut Vertrag schon 1845 hatte liefern sollen Nicolai arbeitete dennoch weiter an dem Werk und beendete die Komposition mit Ausnahme der Ouverture und des Finales im Oktober 1846 Da es 1847 zu keiner Vertragsverlangerung kam wechselte Nicolai am 1 Marz 1848 an das Konigliche Opernhaus in Berlin Im vorangegangenen Dezember hatte er noch die Ouverture fertiggestellt Am 27 Januar 1848 wurde zunachst das Duett Frau Fluth Frau Reich in einem Hofkonzert prasentiert und so gut aufgenommen dass Konig Friedrich Wilhelm IV die Auffuhrung der ganzen Oper anordnete Aufgrund der Revolutionsereignisse und wegen Besetzungsschwierigkeiten musste sie jedoch verschoben werden 1 Die Urauffuhrung fand schliesslich am 9 Marz 1849 unter der musikalischen Leitung des Komponisten statt Es sangen August Zschiesche John Falstaff Julius Krause Fluth August Mickler Reich Julius Pfister Fenton Eduard Mantius Sparlich August Lieder Cajus Leopoldine Tuczek Frau Fluth Pauline Marx Frau Reich Louise Koster Anna Reich und August Fischer Wirt 2 Sie war kein Erfolg und die Oper wurde bereits nach vier Vorstellungen abgesetzt 1 Rezeption Bearbeiten Erst nach Nicolais Tod setzte sich die Oper allmahlich durch 1 und ihre Beliebtheit halt bis heute an Wenn auch das Libretto und die Dramaturgie dem heutigen Zuschauer etwas altmodisch erscheinen so hat das Werk doch aufgrund seiner musikalischen Qualitaten seinen Platz im Repertoire der Opernhauser bis heute behaupten konnen Giuseppe Verdi legte 1893 mit seinem Falstaff eine eigene Bearbeitung des Stoffes vor Bei den Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker 1982 1992 und 2010 wurde die Ouverture als Auftakt gespielt 1982 als Auftakt des ersten 1992 und 2010 als Auftakt des zweiten Teiles Weblinks BearbeitenThe Merry Wives of Windsor Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Handlung und Libretto von Die lustigen Weiber von Windsor in deutscher Sprache bei Opera Guide Oper in nuce Tonbeispiele MIDI Aufnahmen Tontrager BearbeitenArtur Rother Dir mit Wilhelm Strienz Georg Hann Ludwig Windisch Walther Ludwig Lore Hoffmann Irma Beilke Marie Luise Schilp Berliner Rundfunk Sinfonie Orchester Chor der Stadtischen Oper Berlin 1943 CD Preiser Cantus Classics Aura Hans Altmann Dir mit Georg Hann Clara Ebers Benno Kusche Josef Traxel Paul Kuen Gerhard Misske Karl Mosch Gisa Nerz Maria Muhlenbeck Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Munchen 1949 CD Gala Wilhelm Schuchter Dir mit Arnold van Mill Walter Berry Peter Klein Karl Terkal Wilma Lipp Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper 1953 Robert Heger Dir mit Gottlob Frick Ernst Gutstein Kieth Engen Fritz Wunderlich Edith Mathis Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper Munchen 1962 CD EMI Bernhard Klee Dir mit Kurt Moll Bernd Weikl Peter Schreier Edith Mathis Hanna Schwarz Helen Donath Chor der Deutschen Staatsoper Berlin Staatskapelle Berlin 1976 CD Berlin Classics Rafael Kubelik Dir mit Karl Ridderbusch Wolfgang Brendel Claes Hakan Ahnsjo Heinz Zednik Helen Donath Trudeliese Schmidt Lilian Sukis Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks 1977 CD Decca Helmuth Froschauer Dir mit Franz Hawlata Dietrich Henschel Heinz Zednik Juliane Banse Regina Klepper Landesjugendchor NRW WDR Rundfunkorchester Koln Capriccio 2002 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Robert Didion Die lustigen Weiber von Windsor In Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters Band 4 Werke Massine Piccinni Piper Munchen Zurich 1991 ISBN 3 492 02414 9 S 423 426 9 Marz 1849 Die lustigen Weiber von Windsor In L Almanacco di Gherardo Casaglia Normdaten Werk GND 300113943 lobid OGND AKS LCCN n81081328 VIAF 182661787 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die lustigen Weiber von Windsor Oper amp oldid 224441536