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Dieser Artikel befasst sich mit dem Philologen Hermann Hitzig Zum Rechtshistoriker siehe Hermann Ferdinand Hitzig Hermann Hitzig 9 Mai 1843 in Hottingen 27 August 1918 in Zurich war ein Schweizer klassischer Philologe und Padagoge Als Professor in Zurich gab er zusammen mit seinem Kollegen Hugo Blumner die Schriften des Pausanias mit Kommentar heraus Diese Edition wird heute immer noch als Hitzig Blumner zitiert Hermann Hitzig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Hitzig stammte aus einer alten Gelehrtenfamilie deren Stammbaum bis ins 17 Jahrhundert zuruckreicht Sein Vater war der protestantische Theologe Alttestamentler und Exeget Ferdinand Hitzig der aus Baden stammte und 1833 von Heidelberg als ordentlicher Professor der Theologie an die neugegrundete Universitat Zurich berufen wurde Hermann Hitzig besuchte die Volksschule und die ersten Klassen des Gymnasiums in Zurich und wechselte 1861 mit seiner Familie nach Heidelberg wohin der Vater als Professor berufen worden war Hier legte Hermann Hitzig die Reifeprufung ab und bezog die Universitat um Klassische Philologie Theologie und Philosophie zu studieren er trat der Burschenschaft Allemannia Heidelberg bei Spater wechselte er nach Gottingen wo ihn Hermann Sauppe und Ernst Curtius beeinflussten Nach einem Semester in Berlin legte er 1864 in Karlsruhe das Erste Staatsexamen ab Im folgenden Jahr wurde er in Heidelberg mit der Dissertation Quaestiones Herculeae gedruckt Heidelberg 1866 promoviert Anschliessend arbeitete er von Juni bis Oktober als Hauslehrer in Offenbach am Main und erlangte so die Mittel seine Studien im Wintersemester 1865 1866 in Berlin zu vertiefen Nach seinen Studienjahren kehrte Hitzig in die Schweiz zuruck und arbeitete zunachst am Progymnasium in Burgdorf bei Bern wo er 1867 Emilie geborene Steiner 1838 1926 heiratete Sie war die Schwester des Dialektdichters und Kunstmalers Leonhard Steiner 1838 1920 des Musikkritiker der NZZ sowie Ehrendoktor der philosophischen Fakultat der Universitat Zurich Adolf Steiner Schweizer 1848 1930 und des Orientalisten Heinrich Steiner des zweiten Amtsnachfolgers seines Vaters Ferdinand Hitzig Mit seiner Frau uber die er auch mit dem Zurcher Sprachwissenschaftler und Philologen Heinrich Schweizer Sidler verschwagert war hatte Hitzig drei Sohne und zwei Tochter 1 Im Jahr 1869 wurde Hitzig als Nachfolger von Arnold Hug an das Gymnasium zu Winterthur berufen wo er mit Eduard Wolfflin und Johann Jakob Welti zusammenarbeitete Hier erwarb sich der beruhmte Numismatiker Friedrich Imhoof Blumer bei Hitzig seine ersten Griechischkenntnisse Nach dem Deutsch Franzosischen Krieg zog Hitzig 1871 nach Heidelberg wo er zwei Jahre lang in der Nachbarschaft seiner Eltern am Gymnasium unterrichtete Hier widmete er sich in einem Schulprogramm zum ersten Mal seinem spateren Spezialgebiet der Textkritik und Erklarung des Reiseschriftstellers Pausanias Beitrage zur Textkritik des Pausanias 1872 1873 Auch nach der Ruckkehr nach Burgdorf 1873 wo er als Rektor mithalf das Progymnasium zum Gymnasium auszubauen blieb Hitzig bei diesem Thema Mit seiner Habilitation fur Gymnasialpadagogik an der Berner Universitat 1878 eroffnete sich ihm die akademische Karriere die er als planmassiger ausserordentlicher Professor in Bern antrat Bei der Grundung des Stadtischen Gymnasiums aus der Zusammenlegung zweier Institute wurde Hitzig 1880 zu deren Rektor ernannt Wahrend der nachsten sechs Jahre arbeitete Hitzig weiter an Pausanias und auch Isaios 1884 unternahm er eine Griechenlandreise auf der er Heinrich Schliemann kennenlernte nbsp Grab Friedhof Enzenbuhl ZurichAls sein Winterthurer Vorganger Arnold Hug 1886 aus Krankheitsgrunden die Professur in Zurich aufgeben musste verliess Hitzig Bern und ging als ordentlicher Professor der Klassischen Philologie an die Zurcher Universitat Hier zahlten der Grammatiker und Sanskritist Adolf Kaegi der Indogermanist Eduard Schwyzer und ganz besonders der Archaologe Hugo Blumner zu seinen Kollegen Seine Antrittsvorlesung am 22 Januar 1887 hielt Hitzig uber die Glaubwurdigkeit des Periegeten Pausanias Im gleichen Jahr fand in Zurich die 39 Philologenversammlung statt als deren Vorstandsmitglied Hitzig fur die Vorbereitungen und das Einstudieren eines griechischen Theaterstucks verantwortlich war Die Universitat Zurich wahlte ihn 1890 1892 zum Dekan der Philologischen Fakultat I und 1906 1908 zum Rector magnificus Neben seiner Lehr und Forschungstatigkeit war Hitzig Mitglied der kantonalen Maturitatskommission und von 1893 bis 1899 Mitglied des kantonalen Erziehungsrates Hitzig erganzte seine Forschungsarbeit durch Auslandsreisen Gemeinsam mit seinem Kollegen Blumner veranstaltete er Sammlungen zur Unterstutzung Griechenlands im Turkisch Griechischen Krieg 1896 1897 wofur er zum Komtur des griechischen Erloser Ordens ernannt wurde Im Juli 1911 traf Hitzig mit dem unerwarteten Tod seines Sohnes Hermann Ferdinand Hitzig ein herber Schlag von dem er sich nur langsam erholte 2 In den Jahren nach seinem 70 Geburtstag machte ihm eine Sehschwache zu schaffen die ihn schliesslich Ostern 1917 dazu zwang seine Vorlesung teilweise an jungere Kollegen abzugeben An seinem 75 Geburtstag dem 9 Mai 1918 reichte er sein Rucktrittsgesuch ein und wurde pensioniert Noch zum Wintersemester 1918 1919 kundigte er eine Vorlesung uber die Oden des Horaz an Am 12 August erkrankte er jedoch an einer schweren Lungenentzundung der er in seinem geschwachten Zustand nach zwei Wochen erlag Am 29 August wurde er auf dem Friedhof Enzenbuhl der Erde ubergeben Seine Grabrede hielt sein Kollege Blumner der selbst nur wenige Monate spater starb Leistungen BearbeitenHermann Hitzig hat sich in der Klassischen Philologie besonders als Textkritiker einen Namen gemacht Sein Hauptwerk ist die kritische Edition des Reiseschriftstellers Pausanias die er gemeinsam mit Hugo Blumner samt einem deutschsprachigen Kommentar in drei Banden herausgab sechs Teilbande Berlin 1896 1910 Diese Ausgabe gilt noch heute als grundlegend Im Gegensatz zu anderen Forschern etwa Ulrich von Wilamowitz Moellendorff suchten Hitzig und Blumner die Verlasslichkeit des Pausanias nachzuweisen Hitzig war auch einer der ersten Schweizer Dozenten die sich mit der Papyrologie beschaftigten Er hielt offentliche Vortrage und Kollegien daruber und zog zu textkritischen und exegetischen Zwecken die Fragmente im Seminar stets zu Rate Literatur BearbeitenEduard Schwyzer Prof Dr Hermann Hitzig 9 Mai 1843 bis 27 August 1918 Prof Dr Hugo Blumner 9 August 1844 bis 1 Januar 1919 In Jahresbericht der Universitat Zurich 1918 19 S 55 58 Digitalisat Otto Waser Hermann Hitzig in Biographisches Jahrbuch fur die Altertumswissenschaft 42 Jahrgang 1922 S 11 23 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hermann Hitzig Quellen und Volltexte Literatur von und uber Hermann Hitzig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ueli Dill Hitzig Hermann In Historisches Lexikon der Schweiz Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Hermann Hitzig an der Universitat Zurich Wintersemester 1886 bis Sommersemester 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann und Emilie Hitzig Steiner abgerufen am 26 November 2023 Waser 1922 S 20 f Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Bern Grazistik Karl Jahn 1834 1854 Otto Ribbeck 1856 1861 Hermann Usener 1861 1863 Johann Melchior Knaus 1863 1878 Hermann Hagen 1878 1898 Karl Praechter 1897 1907 Otto Schulthess 1907 1932 Edouard Tieche 1932 1943 Willy Theiler 1944 1968 Thomas Gelzer 1970 1991 Heinz Gunther Nesselrath 1992 2001 Arnd Kerkhecker seit 2003 Latinistik I Georg Rettig 1834 1878 Hermann Hitzig 1878 1886 Friedrich Haag 1887 1906 Wilhelm Havers 1915 1920 Albert Debrunner 1920 1925 Oskar von Allmen 1931 1932 Walter Wili 1933 1966 Max Imhof 1970 1992 Latinistik II Olof Gigon 1948 1982 Christoph Schaublin 1982 2002 Martin Korenjak 2003 2009 Gerlinde Huber Rebenich seit 2009 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Zurich Erstes Ordinariat ab 1969 Grazistik Hermann Kochly 1850 1864 Conrad Bursian 1864 1869 Arnold Hug 1869 1886 Hermann Hitzig 1886 1918 Ernst Howald 1918 1952 Fritz Wehrli 1952 1967 Walter Burkert 1969 1996 Christoph Riedweg seit 1996 Zweites Ordinariat Latinistik Heinz Haffter 1959 1970 Hermann Trankle 1971 1997 Therese Fuhrer 1997 2004 Ulrich Eigler seit 2005 Normdaten Person GND 116917563 lobid OGND AKS LCCN n88607756 VIAF 2832503 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hitzig HermannKURZBESCHREIBUNG Schweizer klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 9 Mai 1843GEBURTSORT HottingenSTERBEDATUM 27 August 1918STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Hitzig amp oldid 239480345