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Friedrich Imhoof Blumer 11 Mai 1838 in Winterthur 26 April 1920 ebenda war ein Schweizer Numismatiker Friedrich Imhoof BlumerFriedrich Imhoof Blumer um 1862 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Imhoof Blumer war der Sohn des Kaufmanns Friedrich Imhoof Hotze und dessen Ehefrau Sophie Hotze Nach seiner Schulzeit durchlief er eine kaufmannische Lehre um anschliessend in die elterliche Firma einzusteigen Schon im Alter von 12 oder 13 Jahren sammelte Imhoof Blumer Munzen zuerst schweizerische und moderne ab den fruhen 1860er Jahren zunehmend auch griechische ein handschriftliches Verzeichnis seiner griechischen Munzen von 1863 fuhrt bereits hunderte von Stucken auf Im Jahr 1866 erwarb er zwei grosse Sammlungen zum einen rund 2 000 griechische Munzen und Kleinbronzen aus der Sammlung des Basler Kaufmanns und Rothschild Agenten Christian Fischer 1 in Palermo zum anderen rund 7 000 Schweizer Munzen und Medaillen von den Erben des bernischen Historikers und Regierungsrates Carl Friedrich Ludwig Lohner aus Thun Der Erwerb der Sammlung Fischer bestimmte fortan sein sammlerisches Interesse das sich nun zur griechischen und romischen Antike verlagerte Die Sammlung Lohner vereinigte er in den Jahren 1866 1871 mit seiner eigenen Sammlung von Schweizer Munzen erweiterte den Bestand markant und schenkte die Sammlung 1871 schliesslich dem Munzkabinett seiner Heimatstadt damals noch unter dem Dach der Stadtbibliothek dessen ehrenamtlicher Leiter er seit 1861 war Mit dieser Schenkung von 10 578 Munzen und Medaillen machte er das Munzkabinett zur grossten Sammlung ihrer Art in der Schweiz Durch das Import Export Geschaft seines Vaters konnte er viele Kontakte in den Nahen Osten knupfen Speziell nach Griechenland und in die Turkei unternahm er ab den 1850er Jahren mehrere Reisen die er offenbar auch zu Ankaufen nutzte Durch Sprach und Geschichtsunterricht bei Hermann Hitzig gut vorbereitet konnte Imhoof Blumer sein Sammeln bald schon auf eine wissenschaftlich fundierte Basis stellen 1862 heiratete er in Glarus Elisabeth Blumer Mit ihr hatte er zwei Tochter Anlasslich dieser Eheschliessung anderte er seinen Namen Imhoof in Imhoof Blumer Mit 32 Jahren zog sich Imhoof Blumer 1870 allmahlich aus dem Familienunternehmen zuruck und kummerte sich bis an sein Lebensende nur noch um seine Sammlungen und das stadtische Munzkabinett sowie die Bibliothek deren Quastor er war Als er 1900 seine griechische Munzsammlung an das Berliner Munzkabinett verkaufte umfasste diese 22 000 Munzen Dieser Kauf kam durch Vermittlung des Altertumswissebschaftlers und Wissenschaftsorganisators Theodor Mommsen zustande Mit einem Teil des Erloses 100 000 Mark finanzierte Imhoof Blumer eine Arbeitsstelle am Griechischen Munzwerk Corpus Nummorum in Berlin das er zusammen mit Theodor Mommsen 1889 gegrundet hatte und dessen wissenschaftlicher Leiter er war Verschiedene junge Numismatiker die Imhoof zum Teil selbst ausbildete Behrendt Pick profitierten davon Nach 1900 legte Imhoof Blumer auch eine zweite Sammlung griechischer Munzen an Nach seinem Tod erbte diese sein Schwiegersohn und Arzt Oscar Bernhard 1927 konnte Kurt Regling daraus etwa 2000 Bronzemunzen fur das Munzkabinett Berlin erwerben 900 Munzen kamen 1952 als Geschenk der Erben an das Munzkabinett Winterthur darunter eine grossere Anzahl hervorragend erhaltener Stucke von denen sich Imhoof im Jahr 1900 nicht getrennt hatte Im Rahmen der intensiven Forschungs und Publikationstatigkeit von Imhoof Blumer wuchs auch eine Sammlung von Gips und Siegellackabdrucken griechischer Munzen heran die Munzen dokumentierte die Imhoof bei seinen Besuchen in Museen und Privatsammlunge gesehen hatte oder die ihm zugeschickt worden waren Diese Studiensammlung die sich heute im Munzkabinett Winterthur befindet und rund 135 000 Gipsabgusse sowie etwa 30 000 Siegellackabdrucke und Abriebe in Papier zahlt gilt noch heute als ein wichtiges Referenzinstrument weil sie zahlreiche griechische Munzen dokumentiert die heute nicht mehr greifbar sind Imhoof Blumer konnte auf gekonnte Weise die Numismatik mit verwandten Fachern wie Griechische Mythologie Philologie und Archaologie verknupfen und er legte die Grundlagen fur neue und noch heute gultige Forschungsmethoden zum Beispiel die Stempelanalyse Damit zahlt er bis heute zu den bedeutendsten Kennern der antiken Numismatik und ist einer der Pioniere der wissenschaftlichen Numismatik Imhoof Blumer war korrespondierendes Mitglied der Preussischen der Bayerischen der Niederlandischen und der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1895 erhielt er den Orden Pour le merite fur Wissenschaften und Kunste Im Alter von 82 Jahren starb Friedrich Imhoof Blumer am 26 April 1920 in seiner Heimatstadt Winterthur Friedrich Imhoof Blumer war mit einer Schwester des Industriellen und Politikers Othmar Blumer verheiratet Auszeichnungen Bearbeiten1870 Dr phil h c der Universitat Zurich 1895 Pour le Merite fur Wissenschaft und Kunste Ehrenmitglied der Society for the Promotion of Hellenic StudiesSchriften Auswahl BearbeitenZur Munzkunde und Palaeographie Boeotiens In Numismatische Zeitschrift Bd 3 1871 ISSN 0250 7838 S 321 387 Digitalisat auch als Separatdruck Selbstverlag des Verfassers Wien 1873 Die Munzen Akarnaniens In Numismatische Zeitschrift Bd 10 1878 S 1 180 Digitalisat auch als Separatdruck Manz Wien 1878 Portratkopfe auf romischen Munzen der Republik und der Kaiserzeit Fur den Schulgebrauch Teubner Leipzig 1879 Digitalisat 2 verbesserte Auflage ebenda 1892 und ofter Monnaies Grecques Muller Amsterdam 1883 Digitalisat Portratkopfe auf antiken Munzen hellenischer und hellenisierter Volker Teubner Leipzig 1885 Digitalisat mit Percy Gardner A numismatic commentary on Pausanias 3 Teile London 1885 1887 Nachdruck aller drei Teile s n London 1887 Digitalisat Teil 1 Book I 39 44 Megarica Book II Corinthiaca In The Journal of Hellenic Studies Bd 6 1885 S 50 101 doi 10 2307 623387 Teil 2 Books III IV V VI VII VIII In The Journal of Hellenic Studies Bd 7 1886 S 57 113 doi 10 2307 623633 Teil 3 Books IX X I 1 38 And Supplement In The Journal of Hellenic Studies Bd 8 1887 S 6 63 doi 10 2307 623450 als Herausgeber Die antiken Munzen Nord Griechenlands Unter Leitung von F Imhoof Blumer herausgegeben von der Kgl Akademie der Wissenschaften Reimer Berlin 1898 ff bis 1920 3 Bande Literatur BearbeitenO W Zum 80 Geburtstag von Friedrich Imhoof Blumer In Die Schweiz Bd 22 1918 S 217 220 Kurt Regling Nachruf auf Friedrich Imhoof Blumer In Zeitschrift fur Numismatik Bd 33 1922 S 134 139 Adolf Engeli Friedrich Imhoof Blumer 1838 1920 Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur 258 Neue Serie 8 ISSN 0254 3680 Buchdruckerei Winterthur Winterthur 1924 Hansjorg Bloesch Imhoof Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 156 f Digitalisat Hans Markus von Kaenel Imhoof Friedrich In Historisches Lexikon der Schweiz Hans Markus von Kaenel Friedrich Imhoof Blumer 1838 1920 ein bedeutender Winterthurer Gelehrter Sammler und Mazen In Winterthurer Jahrbuch Bd 37 1990 ISSN 1422 0725 S 81 95 Benedikt Zach Famous Numismatists Les grand numismates Friedrich Imhoof Blumer 1838 1920 In Commission internationale de numismatique CIN Compte rendu 54 2007 2008 S 30 37 2 Hans Markus von Kaenel Imhoof Blumer Friedrich In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 609 610 Christian Schinzel Benedikt Zach Greek and Swiss coins Friedrich Imhoof Blumer s networks in two scientific communities In Stefan Krmnicek Hadrien Rambach Hrsg The Numismastic world in the long nineteenth century Bd 2 Institutions and Individuals Routledge New York 2023 ISBN 978 0 367 65183 1 S 160 173 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Friedrich Imhoof Blumer Quellen und Volltexte Friedrich 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