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Wilhelm Maria Hubert Havers 5 Januar 1879 in Aachen 2 Marz 1961 in Wien war ein deutsch osterreichischer Sprachwissenschaftler speziell Indogermanist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Wissenschaftliche Laufbahn 1 3 Die Wiener Jahre 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Wilhelm Havers wurde am 5 Januar 1879 in Aachen als Sohn des Hauptlehrers Johann Josef Havers 1849 1928 und seiner Ehefrau Maria Agnes Havers geborene Spiertz 1851 1879 geboren Nach dem Abschluss des Kaiser Karls Gymnasiums in seiner Heimatstadt Ostern 1899 widmete sich Havers dem Studium der Philologie und Sprachwissenschaft in Tubingen Munchen und Munster 1903 absolvierte Havers das Staatsexamen fur Klassische Philologie an der Universitat Munster An der Universitat Leipzig in der damaligen Hauptstadt der Indogermanistik setzte Havers von 1903 bis 1905 sein Studium fort Am 13 Dezember 1905 wurde er mit einer Dissertation uber Das Pronomen der Jener Deixis im Griechischen promoviert In seinem Lebenslauf im Anhang zu seiner Dissertation nennt er folgende Lehrer Es unterrichteten ihn folgende Herren Professoren Bohnenberger Brugmann v Christ Furtwangler v Herzog Hirt Hosius Jostes Kuhn Leskien Lindner Marquart Meister v Muller Paul v Schwabe Schmid Sievers Sonnenburg Stahl Storck Streitberg Weymann Windisch Es folgten ein Seminarjahr von Ostern 1905 bis Ostern 1906 das zweijahrige Schul Probejahr von Ostern 1906 bis Ostern 1908 sowie der einjahrige Militardienst Wissenschaftliche Laufbahn Bearbeiten Dennoch fand Havers im Studienjahr 1908 1909 Zeit seine Studien an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin zu vertiefen Am 18 Dezember 1909 habilitierte sich Havers mit Untersuchungen zur Kasussyntax der indogermanischen Sprachen bei Albert Thumb an der Universitat Strassburg Am 2 Mai 1913 erfolgte auf Betreiben Karl Brugmanns die Umhabilitation nach Leipzig An beiden Universitaten Strassburg und Leipzig lehrte er in den Jahren von 1909 bis 1915 als Privatdozent Im Jahre 1914 wurde Havers als Leutnant der Reserve zum Kriegsdienst eingezogen Gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er verwundet Am 1 Oktober 1915 erreichte ihn die Berufung an die Universitat Bern als Ordinarius fur indogermanische Sprachwissenschaft und Klassische Philologie Da er zunachst weiterhin Dienst als Offizier leisten musste konnte er dem Ruf erst im Herbst 1917 nachkommen Am 22 Janner 1917 heiratete Wilhelm Havers Maria Christina geborene Ommer Ihnen wurden vier Kinder geboren Schon am 21 Juli 1920 erhielt Havers einen Ruf an die Universitat Wurzburg dem er am 1 Oktober 1920 Folge leistete Am 1 Oktober 1929 wechselte Havers als Ordinarius an die Universitat Breslau Die Wiener Jahre Bearbeiten Schliesslich folgte er am 1 Oktober 1937 Paul Kretschmer als Ordinarius fur Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft an der Universitat Wien nach wo er wegen einer langeren Vakanz in den 1940er Jahren auch die Anglistik mitbetreute Havers war Mitglied im Nationalsozialistischen Lehrerbund in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt und im Reichsluftschutzbund 1 Dass er jedoch der fur ihn als Hochschullehrer zustandigen NS Organisation dem Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund nicht angehorte lasst auf Distanz zum NS Regime schliessen Dafur spricht auch dass er in die Sonderkommission berufen wurde die 1945 1946 uber Massregelungen von NS nahen Professoren entschied 2 Havers selbst war zuvor als unbelastet nicht beanstandet eingestuft worden so dass er kein Entnazifizierungsverfahren durchlaufen musste 3 1950 wurde Havers nach seinem Ubertritt in den Altersruhestand der Titel eines Honorarprofessors verliehen Dadurch wurde es moglich in Wien weiterhin das Studium der Indogermanistik anzubieten Zu jener Zeit war in Osterreich kein geeigneter Nachfolger verfugbar und Berufungen aus dem Ausland waren damals de facto ausgeschlossen Havers erfullte diese Aufgabe bis zu seiner endgultigen Emeritierung 1953 Wilhelm Havers starb nach zahlreichen Ehrungen am 2 Marz 1961 in Wien Er wurde am Sieveringer Friedhof bestattet 4 Familie BearbeitenHavers heiratete eine Frau namens Maria geborene Ommers die aus Lindlar kam Sie war eine Tochter des Backers Kleinhandlers und Gastwirts Karl Ommer 1857 1948 und eine Enkelin des Gastwirts Christian Ommer 1820 1900 Aus dieser Ehe stammte der Sohn Leo Havers 1919 1989 der als Professor fur Anasthesie an der Universitat Bonn den ersten dortigen Bereich fur Anasthesie aufbaute 5 Auszeichnungen Bearbeiten1959 Osterreichisches Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst 1960 Preis der Stadt Wien fur GeisteswissenschaftenSchriften Auswahl BearbeitenUntersuchungen zur Kasussyntax der indogermanischen Sprachen Trubner Strassburg 1911 Die Unterscheidung von Bedingungen und Triebkraften beim Studium der menschlichen Rede Carl Winter Heidelberg 1928 Sonderdruck aus Germanisch Romanische Monatsschrift Jg 16 1928 S 13 31 Handbuch der erklarenden Syntax Ein Versuch zur Erforschung der Bedingungen und Triebkrafte in Syntax und Stilistik Carl Winter Heidelberg 1931 Neuere Literatur zum Sprachtabu Akademie der Wissenschaften in Wien Philosophisch Historische Klasse Sitzungsberichte 223 Band 5 Abhandlung Rohrer Wien 1946 Zur Entstehung eines sogenannten sakralen u Elementes in den indogermanischen Sprachen Wien 1947 Sonderdruck aus Anzeiger der Philosophisch Historischen Klasse der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Nr 15 1947 S 139 165 Weiterhin schrieb Wilhelm Havers rund 50 Aufsatze in Zeitschriften und Sammelbanden Literatur BearbeitenGeorg Renatus Solta Havers Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 137 f Digitalisat Heinz Kronasser Festschrift fur Wilhelm Havers Zur Vollendung des achtzigsten Lebensjahres Die Sprache Band 6 ISSN 0376 401X Harrassowitz Wiesbaden Verlag der Wiener Sprachgesellschaft Wien 1960 Swets amp Zeitlinger Amsterdam 1966 c 1949 OCLC 18810521 Deutsch Englisch Franzosisch First published in 1949 as separate publication of the Die Sprache Zeitschrift fur Sprachwissenschaft Band 1 Roman Pfefferle Hans Pfefferle Glimpflich entnazifiziert die Professorenschaft der Universitat Wien von 1944 in den Nachkriegsjahren mit Professorenportraits Universitat Wien Archiv Schriften des Archivs der Universitat Wien Band 18 V amp R Unipress Gottingen Vienna University Press Wien 2014 ISBN 978 3 8471 0275 5 ISBN 978 3 8470 0275 8 Online Ausgabe als E Book kostenpflichtig S 77 94 116 290 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Havers im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Wilhelm Havers an der Universitat Leipzig Wintersemester 1913 bis Sommersemester 1914 Einzelnachweise Bearbeiten Roman Pfefferle Hans Pfefferle Glimpflich entnazifiziert Die Professorenschaft der Universitat Wien von 1944 in den Nachkriegsjahren Vienna University Press Wien 2014 ISBN 978 3 8471 0275 5 S 290 Roman Pfefferle Hans Pfefferle Glimpflich entnazifiziert Die Professorenschaft der Universitat Wien von 1944 in den Nachkriegsjahren Vienna University Press Wien 2014 S 77 und 116 Roman Pfefferle Hans Pfefferle Glimpflich entnazifiziert Die Professorenschaft der Universitat Wien von 1944 in den Nachkriegsjahren Vienna University Press Wien 2014 S 94 Grabstelle Wilhelm Havers Wien Sieveringer Friedhof Gruppe 28 Reihe 1 Nr 8 Jan Carstensen Ein Humanist und Gentleman diente Medizin und Kultur Prof Leo Havers Arzt und Freund der Heimat mit Lindlar verbunden Rheinisch Bergischer Kalender 1992 Heider Verlag Bergisch Gladbach Seite 212 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Bern Grazistik Karl Jahn 1834 1854 Otto Ribbeck 1856 1861 Hermann Usener 1861 1863 Johann Melchior Knaus 1863 1878 Hermann Hagen 1878 1898 Karl Praechter 1897 1907 Otto Schulthess 1907 1932 Edouard Tieche 1932 1943 Willy Theiler 1944 1968 Thomas Gelzer 1970 1991 Heinz Gunther Nesselrath 1992 2001 Arnd Kerkhecker seit 2003 Latinistik I Georg Rettig 1834 1878 Hermann Hitzig 1878 1886 Friedrich Haag 1887 1906 Wilhelm Havers 1915 1920 Albert Debrunner 1920 1925 Oskar von Allmen 1931 1932 Walter Wili 1933 1966 Max Imhof 1970 1992 Latinistik II Olof Gigon 1948 1982 Christoph Schaublin 1982 2002 Martin Korenjak 2003 2009 Gerlinde Huber Rebenich seit 2009 Normdaten Person GND 118709267 lobid OGND AKS LCCN n81040598 VIAF 302022436 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Havers WilhelmALTERNATIVNAMEN Havers Wilhelm Maria HubertKURZBESCHREIBUNG SprachwissenschaftlerGEBURTSDATUM 5 Januar 1879GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 2 Marz 1961STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Havers amp oldid 239174562