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Henning Frenzel 3 Mai 1942 in Geithain ist ein ehemaliger deutscher Fussballspieler In der hochsten Spielklasse des DDR Fussballs der Oberliga spielte er fur den SC Lokomotive Leipzig den SC Leipzig und den aus dem SC herausgelosten 1 FC Lokomotive Leipzig Mit dem 1 FC Lok wurde er 1976 FDGB Pokalsieger Frenzel ist 56 facher DDR A Nationalspieler Mit der ostdeutschen Olympiaauswahl gewann er 1964 bei den Sommerspielen in Tokio die Bronzemedaille Henning FrenzelFrenzel im DDR Trikot 1966 PersonaliaGeburtstag 3 Mai 1942Geburtsort Geithain Deutsches ReichGrosse 176 cmPosition SturmHerrenJahre Station Spiele Tore 11960 1963 SC Lokomotive Leipzig 62 34 1963 1978 SC 1 FC Lokomotive Leipzig 348 118 2004 2005 1 FC Lokomotive Leipzig 1 0 1 NationalmannschaftJahre Auswahl Spiele Tore 1960 DDR U 18 1 0 0 1961 DDR U 23 3 0 2 1964 1971 DDR Olympia 16 0 7 1962 DDR B 1 0 1 1961 1974 DDR 56 19 Stationen als TrainerJahre Station1989 BSG Motor Grimma1 Angegeben sind nur Ligaspiele Inhaltsverzeichnis 1 Sportliche Laufbahn 1 1 Jugend 1 2 SC Lokomotive Leipzig 1 3 Sport und Fussballclub in Leipzig 1 4 Auswahleinsatze 1 5 Erfolge 2 Trainerlaufbahn 3 Privatleben 4 Trivia 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSportliche Laufbahn BearbeitenJugend Bearbeiten Henning Frenzel wuchs in der westsachsischen Kleinstadt Geithain auf Er begann 1952 bei der heimatlichen Betriebssportgemeinschaft Motor Geithain Fussball zu spielen und kam bereits als Juniorenspieler in der 1 Mannschaft zum Einsatz 1 1959 wechselte er zum DDR Oberligisten SC Lokomotive Leipzig Dort spielte er zunachst in der Juniorenmannschaft und gewann 1960 mit ihr den Junge Welt Pokal den Cup Wettbewerb der Altersklasse 17 18 SC Lokomotive Leipzig Bearbeiten Sein erstes Spiel in der DDR Oberliga bestritt der 1 76 Meter grosse Frenzel fur den SC Lokomotive bereits mit 18 Jahren am 26 Juni 1960 dem zwolften Saisonspieltag Beim 1 1 bei Motor Zwickau wurde er als halblinker Sturmer eingesetzt In dieser Saison kam Frenzel schon zu 15 Oberligaeinsatzen 1961 62 als die Oberliga wegen des Wechsels vom Kalenderjahr Rhythmus auf das Sommer Fruhling Spieljahr uber 39 Punktspiele lief war Frenzel mit 37 Punktspieleinsatzen bereits Stammspieler in der Angriffsformation der Leipziger Mit seinen 20 Toren wurde er erstmals Torschutzenkonig seiner Mannschaft ein Erfolg den er im Laufe seiner Karriere noch sechsmal wiederholte Bis zum Ende der Saison 1962 63 kam Frenzel auf 72 Oberligaspiele in denen er 34 Tore erzielte Von den 15 Messepokalspielen der Leipziger Stadtauswahl in Frenzels Oberligazeit bestritt er sieben Begegnungen und schoss funf Tore Sport und Fussballclub in Leipzig Bearbeiten 1963 gehorte Frenzel zu den Spielern die im Zuge einer Neuordnung des Leipziger Fussballs dem neu geschaffenen und besonders forderungswurdigen SC Leipzig zugeordnet wurden Die erste Saison 1963 64 verlief fur den Sportclub enttauschend er wurde vom Lokalrivalen BSG Chemie Leipzig der uberraschend Meister wurde in den Schatten gestellt und auch die Pokalhoffnungen wurden nach der 2 3 Endspielniederlage gegen den 1 FC Magdeburg zerstort Bis zum Jahresende 1965 hatte Frenzel in 62 Oberligaspielen fur den SC Leipzig mitgewirkt Im Januar 1966 wurde die Fussballsektion des SC Leipzig im Rahmen der Fussballclubgrundungen in der DDR ausgegliedert und in den 1 FC Lokomotive Leipzig umgewandelt Die Saison schloss der FC als Meisterschaftsdritter ab und Frenzel wurde zum einzigen Mal in seiner Karriere mit 22 Treffern Torschutzenkonig der DDR Oberliga Am 9 Juni 1966 meldete die DDR Sporttageszeitung Deutsches Sportecho dass Frenzel zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Manfred Geisler zum FC Carl Zeiss Jena wechseln wolle Aus dem Wechsel wurde jedoch nichts da er vom DDR Fussballverband nicht genehmigt wurde Daraufhin erreichte Frenzel 1967 mit der Vizemeisterschaft sein bestes Ergebnis in der Oberliga In der Saison 1968 69 wurde er mit nur sechs Treffern bester Torschutze des 1 FC Lok Es war ein sichtbares Zeichen des Qualitatsschwunds der Mannschaft die folgerichtig als Tabellenletzter abstieg Trotz seines Status als Nationalspieler konnte Frenzel seinen Verbleib beim Leipziger Club durchsetzen und sorgte mit seinen 29 Punktspieleinsatzen und 17 Toren in der DDR Liga fur den sofortigen Wiederaufstieg Uberraschend erreichten die Leipziger das Pokalendspiel doch zum zweiten Mal in seiner Karriere musste Frenzel nach dem 2 4 gegen den FC Vorwarts Berlin eine Endspielniederlage hinnehmen Von der Saison 1971 72 an wechselte der nun 29 jahrige Frenzel vom Angriff in das Mittelfeld In der Saison 1973 74 spielte der 1 FC Lok erstmals im UEFA Pokal und kam nach spektakularen Siegen unter anderem uber den AC Turin und Fortuna Dusseldorf bis in das Halbfinale wo erst Tottenham Hotspur mit 2 1 und 2 0 das Stoppzeichen setzte Frenzel bestritt alle zehn Spiele Sein einziges Tor erzielte er im Achtelfinalspiel beim 3 0 Heimsieg gegen Fortuna Dusseldorf Es war ein Schuss der mit viel Effet hoch im Netz landete und von der ostdeutschen Fachzeitschrift fuwo Die neue Fussballwoche als ein Tor jener Kategorie charakterisiert wurde das man uber Jahre und Jahrzehnte in der Erinnerung behalt 2 1976 hatte Frenzel auch endlich Erfolg im FDGB Pokalwettbewerb Am 1 Mai stand er zum dritten Mal im Finale Im Spiel gegen den FC Vorwarts Frankfurt wurde er als zentraler Mittelfeldspieler eingesetzt das hinderte ihn jedoch nicht daran die Tore zum 1 0 und zum 2 0 zu erzielen mit denen er den 3 0 Sieg seiner Mannschaft einleitete Er hatte auch alle sechs vorangegangenen Pokalspiele absolviert Trotz seines hohen Fussballalters von 34 Jahren blieb Frenzel mit 25 bzw 24 Punktspieleinsatzen in den Spielzeiten 1976 77 und 1977 78 Stammspieler beim 1 FC Lok 1977 wurde er nachdem er in der Saison teilweise wieder als Mittelsturmer eingesetzt worden war mit sieben Treffern noch einmal bester Torschutze der Leipziger Erst im Fruhjahr 1978 wurde das nahende Ende seiner Laufbahn als Fussballspieler sichtbar Er bestritt zwar noch elf Spiele in der Ruckrunde aber nur noch eine Begegnung uber 90 Minuten Sein letztes Oberligaspiel fand am 27 Mai 1978 dem 25 Punktspieltag statt Beim 4 0 Heimspielsieg uber Wismut Gera wurde Frenzel noch einmal fur 32 Minuten eingewechselt Nach seinen 286 Oberligaeinsatzen fur den 1 FC Lok Leipzig kam er damit auf insgesamt 420 Erstligaspiele mit 152 Toren 3 In den ewigen Rekordlisten der DDR Oberliga steht er damit jeweils auf Rang vier bei den Punktspieleinsatzen und bei den Punktspieltoren Auswahleinsatze Bearbeiten Am 10 Juli 1960 bestritt Frenzel in Halberstadt sein einziges Juniorenlanderspiel fur die ostdeutsche U 18 In der Begegnung DDR gegen Bulgarien wurde er beim torlosen Remis als Mittelsturmer eingesetzt 1961 kam er in drei Partien fur die Nachwuchsauswahl des DFV zum Einsatz in denen ihm zwei Treffer gelangen Eineinhalb Jahre nach seinem ersten Oberligaspiel wurde Frenzel in die DDR A Nationalmannschaft berufen Sein Debut in der A Auswahl gab er am 10 Dezember 1961 im Landerspiel Marokko DDR 2 0 4 In der zweiten Halbzeit wurde er fur den halblinken Sturmer Gunter Schroter eingewechselt Anschliessend gehorte er bis 1971 zum festen Spielerstamm der Nationalmannschaft wenngleich er mehrfach nur als Wechselspieler eingesetzt wurde nbsp Henning Frenzel und Dieter Erler im Jahr 1967Nachdem Frenzel ab Anfang der 1970er Jahre in der Oberliga als Mittelfeldspieler eingesetzt worden war fand Nationaltrainer Georg Buschner nur noch wenig Verwendung fur seinen einstigen Mittelsturmer So spielte Frenzel 1972 uberhaupt nicht in der Nationalmannschaft in den Jahren 1973 und 1974 kam er nur noch viermal zum Einsatz Aus dem Aufgebot fur die Weltmeisterschaft 1974 wurde er im letzten Augenblick gestrichen Sein letztes Landerspiel bestritt Frenzel am 28 Februar 1974 im Testspiel Algerien DDR 1 3 er wurde in der 63 Minute fur den Mittelfeldspieler Wolfgang Seguin eingewechselt Zu Frenzels spektakularsten Landerspielen gehorten das Europameisterschaftsqualifikationsspiel DDR gegen Niederlande am 5 April 1967 in dem er mit drei Toren aus einem 0 2 Ruckstand noch einen 4 3 Sieg herausschoss sowie die EM Qualifikationspartie DDR gegen Ungarn am 29 Oktober 1967 als er mit seinem 1 0 Siegtreffer fur den ersten Sieg der DDR uber die Magyaren sorgte Insgesamt absolvierte Frenzel zwischen 1961 und 1972 56 A Landerspiele in denen er 19 Tore erzielte In funf Begegnungen lief er als Mannschaftskapitan auf Im April 1962 bestritt Frenzel ein Landerspiel mit der B Auswahl Beim 1 3 gegen die Tschechoslowakei schoss er den Ehrentreffer fur die DDR Wahrend Frenzel mit der A Auswahl nie die Endrunde einer Welt oder Europameisterschaft erreichte war er mit der DDR Olympiaauswahl erfolgreicher 1964 bestritt er neun der dreizehn Qualifikations vier und Endrundenspiele funf und erzielte sieben Tore davon funf beim Endrundenturnier der Spiele von Tokio Die DDR Auswahl kam in das kleine Finale in dem Agypten mit 3 1 besiegt wurde Den Weg zur Bronzemedaille ebnete Frenzel mit dem Tor zum 1 0 Vier Jahre spater scheiterte die Olympiaauswahl in der Qualifikation Frenzel hatte vier der sechs Qualifikationsspiele absolviert Von den vier Qualifikationsspielen zur Olympiade 1972 bestritt Frenzel die ersten drei Begegnungen danach wurde er wie in der A Nationalmannschaft auch nicht mehr in der Olympiaauswahl eingesetzt und verpasste so die Endrunde in der Bundesrepublik in der die DDR Auswahl erneut die Bronzemedaille gewann Von 1964 bis 1971 spielte Frenzel 16 mal in der Olympiaauswahl und schoss dabei sieben Tore Erfolge Bearbeiten Bronzemedaille Olympische Spiele 1964 DDR Pokalsieger 1976 Oberliga Torschutzenkonig 1966 DDR Juniorenpokalsieger 1960Trainerlaufbahn BearbeitenAuch nach dem Ende seiner Laufbahn als Fussballspieler engagierte sich Frenzel weiter fur den Fussball und blieb zunachst auch dem 1 FC Lok erhalten Dort arbeitete er als Trainer im Nachwuchsbereich 1989 ubernahm er fur kurze Zeit das Training des abstiegsgefahrdeten Zweitligisten Motor Grimma konnte ihn aber nicht vor dem Abstieg bewahren 1993 trainierte er die C Jugend des 1 FC Lok Nachfolgers VfB Leipzig und wurde 1994 Nachwuchstrainer beim SC Eintracht Schkeuditz Privatleben BearbeitenFrenzel hatte nach seinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Baufacharbeiter absolviert Als seine Trainertatigkeit nach den wirtschaftlichen Veranderungen in der ehemaligen DDR nicht mehr finanziert werden konnte wurde er 1990 fur mehrere Monate arbeitslos war danach Trainer auf der Basis einer staatlichen Arbeitsbeschaffungsmassnahme Ab 1993 war er bei einer Leipziger Transportfirma als Speditionskaufmann tatig Trivia Bearbeiten2004 machte er noch einmal als Fussballspieler Schlagzeilen als der damals 62 jahrige Frenzel in einem Punktspiel der 3 Kreisklasse fur den inzwischen neu gegrundeten 1 FC Lok Leipzig gegen den SV Paunsdorf Devils mitwirkte und dabei einen Treffer beisteuerte Das Spiel endete mit dem Rekordergebnis 20 0 fur den 1 FC Lok Nach Henning Frenzel ist seit Juni 2011 das Stadion in Geithain benannt 1 Literatur BearbeitenHanns Leske Enzyklopadie des DDR Fussballs Verlag Die Werkstatt Gottingen 2007 ISBN 978 3 89533 556 3 Michael Horn Gottfried Weise Das grosse Lexikon des DDR Fussballs Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2004 ISBN 3 89602 536 8 Andreas Baingo Michael Horn Die Geschichte der DDR Oberliga Verlag Die Werkstatt Gottingen 2003 ISBN 3 89533 428 6 Munzinger Archiv Internationales Sportarchiv 26 03 Uwe Nuttelmann Hrsg DDR Oberliga 1962 1991 Eigenverlag Jade 2007 ISBN 978 3 930814 33 6 Haig Latchinian Eine lebende Legende Der 1 FC Lokomotive Leipzig feiert in diesem Monat 50 Geburtstag Einer der wie kaum ein Zweiter fur die Erfolge des Vereins steht ist der Ex Geithainer Henning Frenzel vor 50 Jahren Torschutzenkonig der DDR Oberliga In Leipziger Volkszeitung Ausgabe Muldental 14 Januar 2016 Seite 27Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henning Frenzel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Henning Frenzel in der Datenbank von weltfussball de Henning Frenzel in der Datenbank des Deutschen Fussball BundesEinzelnachweise Bearbeiten a b Michael Jahn Individualist im Dienst der Mannschaft In kicker Sportmagazin 2 Mai 2022 Seite 74 Ausgabe Ost Gunter Simon Lohn der Moral sehenswerter Konter Fussball In fuwo Die neue Fussballwoche 18 Dezember 1973 Seite 8 Matthias Arnhold Henning Frenzel Matches and Goals in Oberliga RSSSF com 25 Marz 2020 abgerufen am 29 Oktober 2023 englisch Matthias Arnhold Henning Frenzel International Appearances RSSSF com 18 April 2004 abgerufen am 29 Oktober 2023 englisch Torschutzenkonige der DDR Oberliga 1949 50 Heinz Satrapa 1950 51 Johannes Schone 1951 52 Rudolf Krause Kurt Weissenfels 1952 53 Harry Arlt 1953 54 Heinz Satrapa Siegfried Vollrath 1954 55 Willy Troger 1956 Ernst Lindner 1957 Heinz Kaulmann 1958 Helmut Muller 1959 Bernd Bauchspiess 1960 Bernd Bauchspiess 1961 62 Arthur Bialas 1962 63 Peter Ducke 1963 64 Gerd Backhaus 1964 65 Bernd Bauchspiess 1965 66 Henning Frenzel 1966 67 Hartmut Rentzsch 1967 68 Gerd Kostmann 1968 69 Gerd Kostmann 1969 70 Otto Skrowny 1970 71 Hans Jurgen Kreische 1971 72 Hans Jurgen Kreische 1972 73 Hans Jurgen Kreische 1973 74 Hans Bert Matoul 1974 75 Manfred Vogel 1975 76 Hans Jurgen Kreische 1976 77 Joachim Streich 1977 78 Klaus Havenstein 1978 79 Joachim Streich 1979 80 Dieter Kuhn 1980 81 Joachim Streich 1981 82 Rudiger Schnuphase 1982 83 Joachim Streich 1983 84 Rainer Ernst 1984 85 Rainer Ernst 1985 86 Ralf Strasser 1986 87 Frank Pastor 1987 88 Andreas Thom 1988 89 Torsten Gutschow 1989 90 Torsten Gutschow 1990 91 Torsten Gutschow PersonendatenNAME Frenzel HenningKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 3 Mai 1942GEBURTSORT Geithain Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henning Frenzel amp oldid 238724752