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Heinrich Graf von Podewils der Fursichtige 3 Oktober 1696 in Krangen 29 Juli 1760 in Magdeburg war ein preussischer Wirklicher Geheimer Staats Kriegs und Kabinettsminister Heinrich von Podewils Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familienbesitz 3 Familie 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHeinrich Graf von Podewils entstammte dem namhaften in Pommern schlossgesessenen Adelsgeschlecht von Podewils Seine Eltern waren der kurbrandenburgische Obrist Ernst Bogislaw von Podewils 1651 1718 und Barbara Katharina von Dewitz 1667 1742 die Tochter des Generals Joachim Balthasar von Dewitz Podewils wuchs auf dem vaterlichen Gut Krangen in Hinterpommern auf Er studierte Rechtswissenschaften in Halle bei Thomasius Ludwig und Bohmer sowie in Leiden bei Noodt und Gravesende Er galt als sprachlich sehr begabt und als genauer Formulierer in Wort und Schrift In dieser Eigenschaft half er spater dem preussischen Konig bei der Abfassung verschiedener Schriften und Vertrage 1 Im Jahre 1720 wurde Podewils als Geheimer Kriegsrat in das preussische Generalkriegskommissariat berufen Obwohl Podewils von Zeitgenossen als Zauderer oder Zitterer von Natur beschrieben wurde erwarb er durch seine Umsichtigkeit das Vertrauen von Friedrich Wilhelm I Dieser ernannte ihn 1722 zum Geheimen Finanzrat im Generaldirektorium und ubertrug ihm diverse diplomatische Missionen wie 1728 die Gesandtschaft in Kopenhagen und 1729 die in Stockholm Unter Friedrich II wurde Podewils Wirklicher Geheimer Kriegs Etats und Kabinett Minister und war damit fur die gesamte Aussenpolitik Preussens zustandig Podewils versuchte in dieser Position den Konig immer wieder vor Feldzugen zu warnen oder setzte sich fur vernunftige Kompromisse in ausweglosen Situationen ein Die Aussenpolitik wurde jedoch von Friedrich II dominiert wodurch sich Podewils auf die Position eines Assistenten zuruckzog Dennoch blieb er lange Zeit ein enger Vertrauter Friedrichs II und umsichtiger Berater in der Reichspolitik Als Minister leitete er die Friedensverhandlungen mit Osterreich und Sachsen die zu den Friedensvertragen von Breslau und Berlin 1742 bzw Frieden von Dresden 1745 fuhrten Durch den Ausbruch des Siebenjahrigen Krieges den Podewils nicht verhindern konnte schwand sein Einfluss in der Politik Karl Wilhelm Finck Graf von Finckenstein wurde nun neuer Kriegsminister und Vertrauter des Konigs Podewils starb bald darauf in Magdeburg wohin sich der Hof aus Berlin zuruckgezogen hatte Friedrich II beklagte seinen Tod als den eines Ministers dessen Hingebung und Eifer fur meine Interessen bestandig meinem Andenken empfohlen bleiben werden der Verlust der mich in der Person eines so wurdigen und treuen Dieners trifft wird mir stets eine traurige Erinnerung sein 2 Familienbesitz BearbeitenPodewils Erbherr auf Krangen in Hinterpommern besass seit 1732 ein Palais in der Berliner Klosterstrasse 3 1749 erwarb er das Gut Fredersdorf bei Berlin von dem damaligen Besitzer Hans Ludwig von Gortzke Nachkomme des beruhmten Generals Joachim Ernst von Gorzke Bis zum Jahre 1775 wurden weitere Flachen rund um das Gut hinzugekauft sodass die Familie Podewils bis 1811 als alleinige Besitzer im Grundbuch eingetragen waren Er war weiterhin Erbherr auf Suckow Hasenfier Jannowitz Gross u Klein Quesdow und Bollensdorf In Fredersdorf auf dem Gelande der dortigen evangelischen Kirche liess Karl Ernst Georg Graf von Podewils 1780 uber dem vaterlichen Grab ein Mausoleum fur die gesamte Familie errichten nbsp Schloss Krangen Hinterpommern nbsp Palais Podewils in Berlin nbsp Gruft der Podewilsschen Familie in Fredersdorf bei BerlinFamilie BearbeitenHeinrich Graf von Podewils heiratete am 1 Februar 1721 in erster Ehe Charlotte von Grumbkow 1724 die Tochter von Wilhelm von Grumbkow 1678 1739 und Sophia Charlotte de la Chevalier 1681 1749 Das Paar hatte folgende Kinder Sophia Friederika Albertina 1722 1781 12 Juni 1743 Carl Joseph von Dewitz 1718 1753 23 Februar 1756 Carl Joseph Maximilian von Furst und Kupferberg 1717 1790 Friedrich Wilhelm 1723 1746 Nach dem Tod der ersten Ehefrau heiratete er am 9 Marz 1730 Sophia Henrietta von der Schulenburg 1714 1750 die Tochter von Hans Georg von der Schulenburg 1645 1715 und Renate Sophie von der Schulenburg 1674 1743 Das Paar hatte folgende Kinder Sophie Christine Dorothea 1734 1802 4 Oktober 1751 geschieden Friedrich Wilhelm von Marschall 1805 Sohn von Samuel von Marschall 17 Juli 1758 Johann August von Haeseler 1724 1763 Sohn von August von Haeseler 18 Mai 1767 Emanuel Friedrich von Bredow 1732 1780 5 Februar 1781 Johann Ludwig von Hordt 1719 1798 Friedrich Heinrich 1737 1757 Karl Ernst Georg 1738 1789 Wilhelm Adam Otto 1739 1768 Friedrich Werner 1742 1804 Ehrungen Bearbeiten1741 wurde Heinrich von Podewils mit dem Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet 4 und anlasslich der Huldigung Friedrichs des Grossen durch die schlesischen Stande in Breslau gemeinsam mit seinen Brudern Adam Joachim von Podewils 1697 1764 Erbherr auf Varzin und nachmaliger preussischer Generalmajor Otto Friedrich Christoph von Podewils 1702 1760 Erbherr auf Wussow sowie seinem Vetter Otto Christoph von Podewils 1719 1781 Erbherr auf Gusow und preussischer Gesandter in den erblichen preussischen Grafenstand erhoben 5 In Berlin Mitte in der Klosterstrasse 68 Ecke Parochialstrasse befindet sich am nach ihm benannten Palais Podewils eine Gedenktafel Diese Parochialstrasse hiess bis 1800 Podewils Gasse oder auch Podewilsgasse 6 Literatur BearbeitenHans Wolfram von Hentig Podewils Heinrich Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 556 f Digitalisat Reinhold Koser Podewils Graf Heinrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 344 351 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Graf von Podewils Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Preussenchronik beim rbb Webseite des Heimatvereins Vogelsdorf Fredersdorf Lexikon 88 mit Kurzinfos uber Graf von PodewilsEinzelnachweise Bearbeiten Podewils In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 16 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1908 S 58 Preussenchronik beim rbb Kathrin Chod Herbert Schwenk Hainer Weisspflug Palais Podewils In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Mitte Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2003 ISBN 3 89542 111 1 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Sammlung Duncker Familie von Podewils auf Rittergut Coseeger Memento des Originals vom 11 Juni 2007 im Internet Archive PDF 293 kB nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zlb de Maximilian Gritzner Chronologische Matrikel der Brandenburgisch Preussischen Standeserhohungen und Gnadenakte von 1600 1873 Berlin 1874 S 24 Podewilsgasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen BildungsvereinsNormdaten Person GND 116247592 lobid OGND AKS VIAF 56649303 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Podewils Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Podewils Heinrich Graf von Podewils Henry de Podewils Heinrich Otto Christoph von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Wirklicher Geheimer Staats Kriegs und KabinettsministerGEBURTSDATUM 3 Oktober 1696GEBURTSORT KragSTERBEDATUM 29 Juli 1760STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Podewils Politiker amp oldid 231056101