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Samuel von Marschall 29 August 1683 in Konigsberg in Ostpreussen 11 Dezember 1749 in Berlin war Minister unter den preussischen Konigen Friedrich Wilhelm I und Friedrich II Marschall gilt als einer der wichtigsten Manner Preussens in der Phase seines ersten politischen und wirtschaftlichen Aufstiegs Er fuhrte moderne Verwaltungsmethoden im absolutistischen Konigreich ein Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Grundbesitz 5 Sonstiges 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDas bis ins 11 Jahrhundert nachweisbare schottische Adelsgeschlecht Marishall de Clothoderick war weitlaufig mit dem Haus Stuart verwandt Der Vater Andreas Marishall de Clothoderick war im ostpreussischen Konigsberg als junger Kadett in brandenburgische Dienste getreten Die Mutter war Margaretha von Zuylen geboren 1662 Das niederlandische Adelsgeschlecht van Zuylen war seit dem 14 Jahrhundert in der Provinz Utrecht ansassig In Brandenburg und spater in Preussen galt die Familie als burgerlich Ende 1717 wurde die adlige Herkunft fur Preussen anerkannt nachdem Samuel Marschall enger Vertrauter des Konigs geworden war 1 Leben Bearbeiten1704 begann Marschall wie sich die Familie burgerlich nannte ein Jurastudium in Halle an der Saale Nach dessen Abschluss wurde er zunachst Postmeister in Wusterhausen an der Dosse Dort lernte ihn der Kronprinz Friedrich Wilhelm kennen 1713 wurde Friedrich Wilhelm Konig in Preussen und Marschall bat erfolgreich um eine Stelle als Hofrat und Geheimer Sekretarius Er fuhrte den jungen Konig in die Kunst des Regierens und der Verwaltung ein So gewohnte er ihn daran Randnotizen auf die ihm vorgelegten Unterlagen zu schreiben diese koniglich preussischen Randbemerkungen erlangten im 18 Jahrhundert noch einige Beruhmtheit In Nachfolge von Ehrenreich Bogislaus von Creutz wurde Marschall dann Erster Cabinetssekretarius und blieb dies bis er 1733 Minister wurde Als Vertrauter des Konigs wurde er mit einer Vielzahl von Amtern und Funktionen betraut die er gleichzeitig ausubte 1716 Geheimer Hof und Postrath 1719 Vice Direktor fur das Koniglich Joachimthalische Gymnasium und die Berliner Domkirche damals Dominikaner oder Schwarzes Kloster 1722 vereinigte der Konig die Marine mit der Rekrutenkasse und betraute Marschall mit deren Leitung 1723 Geheimer Finanz Kriegs und Domanenrath beim IV Departement Abteilung des Generaldirektoriums fur das Postwesen Oberfinanzrat 1724 Vice Direktor bei der Kurmarkischen Landschaft 1728 Landrat fur den Kreis Niederbarnim 1733 Direktor bei der Kurmarkischen Landschaft 1733 dirigierender Minister mit dem Titel Wirklicher Geheimer Finanz Kriegs und Domanenrath Vice Prasident des Generaldirektoriums 1739 gemeinsam mit Justizminister Georg Dietloff von Arnim Vorsitzender der Justizcommission mit der Aufgabe nach der Entmachtung Coccejis die Justizreform zu beschleunigenNach dem Tod Konig Friedrich Wilhelms 1740 entschied dessen Nachfolger Friedrich II dass die Rekrutenkasse und ihr Direktor bleiben und dass kunftig erst nach grundlicher Beratung mit Marschall dem Konig Antrage zur Entscheidung vorzulegen waren 1740 grundete der junge Konig das V Departement fur Fabriken Commercien und Manufakturen und berief Marschall zum dirigierenden Minister dieses Departements also zum Handels und Wirtschaftsminister Er wurde nun auch Vertrauter des Konigs in allen zivilen Angelegenheiten und erhielt weitere Amter und Funktionen 1743 Mitglied einer Kommission zur Wiederbelebung und Vereinigung der Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Kunste anschliessend Ehrenmitglied der Akademie 2 1745 General Postmeister Marschall trug uber 35 Jahre hinweg entscheidend dazu bei dass das preussische Postwesen zu einer modernen und sehr leistungsfahigen Institution wurde 1747 Leitung des Kolonistenwesens Anwerbung auswartiger Siedler In Preussen begann Marschall die systematische Berufs und Wirtschaftsstatistik Mit den Ergebnissen belegte er Menge und Art fehlender Bauern und Handwerker fur die vorhandenen Produktionsstatten Als Konsequenz schuf er in nichtpreussischen Gebieten ein Agentennetz das die Aufgabe hatte die jeweilige Produktions und Handelsstruktur festzustellen und gezielt Fachkrafte abzuwerben Schliesslich trug er den Titel Wirklicher Geheimer Etats und Kriegsminister Familie BearbeitenEr heiratete Marianna Karoline von Boerstell Das Paar hatte eine Tochter und drei Sohne 3 Sophia Wilhelmine Dorothea 1723 8 Marz 1748 4 27 Juni 1743 Reichsgraf Rudolph I von Buenau 27 Juli 1711 5 8 Februar 1772 Friedrich Wilhelm Legationsrat Domherr in Havelberg 6 1805 Sophie Christine Dorothea 18 November 1734 14 August 1802 Tochter von Heinrich Graf von Podewils Wilhelm Friedrich starb als Kind bei einem Unfall 7 Friedrich Karl Domherr in Havelberg N N von WreechGrundbesitz Bearbeiten nbsp Palais Marschall links mit blaulichem Dach am Wilhelmplatz rechts davon Wilhelmstr 77 spater Reichskanzlei links vorn Gold und Silbermanufaktur Wilhelmstr 791722 erwarb er Grundbesitz in Rahnsdorf und Umgebung Nach einem weiteren Grundstuckskauf 1737 liess er durch Philipp Gerlach ein Palais in der Wilhelmstrasse damals Nr 8 erbauen Seit 1872 verlief dann die Vossstrasse mitten durch das Grundstuck von Palais und ruckwartigem Garten 1928 30 reichte ein Erweiterungsbau der Reichskanzlei auf Teile des Palais Grundstucks und schliesslich wurde auf dem Garten des Palais Hitlers Reichskanzlei gebaut 1739 erfolgte der Kauf des Ritterguts Ranft am Rand des Oderbruchs Er liess dort eine Umwallung vornehmen und einen Kanal anlegen was spater der Eindeichung und Trockenlegung des gesamten Oderbruchs als Vorbild diente Zudem war Marschall Besitzer der Landguter Dahlwitz Munchehofe Tasdorf heute Ortsteil von Rudersdorf bei Berlin Sonstiges BearbeitenSeine letzte Ruhe fand Samuel von Marschall in der Gruft der Kirche in Dahlwitz Nicht nach ihm sondern vermutlich nach Marschall Blucher wurde die einige hundert Meter von seinem Palais entfernte Marschallbrucke benannt Literatur BearbeitenRolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 S 617 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Karl Spiegelberg Peter Bickhardt Samuel von Marschall Diener zweier Konige viademica 2004 ISBN 3 932756 91 6 Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Band 4 Spreeland An der Spree Rahnsdorf Laurenz Demps Berlin Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht Ch Links Berlin ISBN 3 86153 080 5 Einzelnachweise Bearbeiten Maximilian Gritzner Chronologische Matrikel der Brandenburgisch Preussischen Standeserhohungen und Gnadenacte von 1600 1873 Berlin 1874 S 18 Marschall Samuel von In Werner Hartkopf Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag Berlin 1992 ISBN 3 05 002153 5 S 232 Neu vermehrtes Historisch und Geographisches 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