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Das Palais Marschall war ein Adelspalais an der Wilhelmstrasse in Berlin Es wurde spater auch Voss sches Palais genannt Auf dem Grundstuck wurde 1872 die Vossstrasse angelegt Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Nutzung 2 Vossstrasse 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBau und Nutzung BearbeitenIm Zusammenhang mit der Erweiterung der Friedrichstadt und der Anlage der spater in Wilhelmstrasse umbenannten Husarenstrasse entstand um 1735 dieses Grundstuck von mehr als 400 Meter Tiefe Es reichte von der Husarenstrasse bis zur Akzisemauer die sich an der heutigen Ebertstrasse befand Fur das spatere Grundstuck Wilhelmstrasse Nr 8 beauftragte der einflussreiche Minister Samuel von Marschall 1683 1749 den Baumeister Philipp Gerlach mit der Planung eines Palais das ab 1737 gebaut wurde Zur gleichen Zeit gestaltete Gerlach auch die in der Nahe liegenden Platze Quarre Pariser Platz Oktogon Leipziger Platz und Rondell spater Belle Alliance Platz heute Mehringplatz nbsp Palais Marschall links mit blaulichem Dach am Wilhelmplatz rechts davon Wilhelmstrasse 77 spater Reichskanzlei links vorn Gold und Silbermanufaktur Wilhelmstrasse 791761 ging es an den jungeren Bruder von Konig Friedrich II Prinz August Ferdinand von Preussen der Nachwelt in Erinnerung durch den Bau des 1786 fertiggestellten Schlosses Bellevue der es aber nur kurz behielt 1763 kaufte es ihm der als Porzellanfabrikant bekannte Kaufmann Gotzkowsky ab Nach dessen Konkurs fiel es 1768 an die preussische Krone d h an Friedrich II 1770 erwarb es der Minister Karl Wilhelm von Finckenstein 1714 1800 Jugendfreund und enger Vertrauter Friedrich II der es bis zu seinem Tod nutzte Sein Schwiegersohn der Minister Otto von Voss 1755 1823 erhielt es 1800 Von nun an nannte man es Vossisches Palais Bettina und Achim von Arnim verbrachten 1811 ihre Flitterwochen im Gartenhauschen des Parks Im Besitz der Familie von Voss blieb es auch nach dem Tod des Ministers mittlerweile unter der Hausnummer 78 Besitzanspruche haben zahlreiche Familienmitglieder auch derer v Finckenstein Der Jurist am Kammergericht Carl Otto Friedrich von Voss 3 Februar 1864 war der letzte standige Bewohner Nach seinem Tod kam es zu komplizierten Erbauseinandersetzungen zwischen verschiedenen Zweigen der Familien Voss 1 und Finckenstein Eine Linie der Voss auf Buch starb 1871 aus mit General Ferdinand August Hans Friedrich von Voss Buch 17 Oktober 1788 1 Juli 1871 1833 1840 Kommandeur des Kaiser Alexander Grenadier Regiments seit 1854 pensioniert Er lebte allerdings auf Buch bei Berlin und nie in der Wilhelmstrasse Auch er war mit einer geburtigen Grafin Finck von Finckenstein verheiratet der Julie Karoline Albertine Ihre Schwester Luise Albertine Ulrike aus dem Hause Madlitz hatte Otto von Voss auf Trebichow geheiratet Mit dem Tod des Generals Graf Voss liess sich der Konflikt um das Erbe losen indem die restliche Erbengemeinschaft der vielfach verschwagerten Familien Voss und Finck von Finckenstein das Objekt zum 1 November 1871 an den Berliner Bankenverein verkaufte Bismarck unmittelbarer Nachbar in der Hausnummer 77 war strikt gegen eine private Nutzung durch Mietwohnungen in der Wilhelmstrasse und versuchte in seiner Eigenschaft als Preussischer Ministerprasident die Liegenschaft zu erwerben um Palais und Grundstuck fur Einrichtungen der preussischen Regierung oder sonst fur eine Behorde des Deutschen Reiches zu nutzen konnte jedoch den geforderten Kaufpreis nicht verantworten Vossstrasse BearbeitenDie Bank beauftragte eine Immobiliengesellschaft die das geschichtstrachtige Palais 1872 abreissen lasst und die Flache aufteilt Von der Wilhelmstrasse bis zur fruheren Stadtmauer nunmehr Koniggratzer Strasse wurde durch das langgestreckte Grundstuck eine private Erschliessungsstrasse angelegt Sie erhielt nach dem kurzlich verstorbenen General am 2 Mai 1874 den Namen Vossstrasse 2 Literatur BearbeitenLaurenz Demps Berlin Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht 3 aktualisierte Auflage Ch Links Berlin 2000 ISBN 3 86153 228 X Einzelnachweise Bearbeiten L v Zedlitz Neukirch Hrsg Neues preussisches Adels Lexicon Band 4 Gebr Reichenbach Leipzig 1837 S 301 302 GoogleBooks Vossstrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert 52 511205555556 13 383127777778 Koordinaten 52 30 40 3 N 13 22 59 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palais Marschall amp oldid 229204437