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Die Heinkel He 176 war das erste funktionsfahige Flugzeug der Welt das von einem regelbaren Flussigkeitsraketentriebwerk angetrieben wurde Der Erstflug wurde am 20 Juni 1939 von Erich Warsitz auf dem Gelande der Erprobungsstelle der deutschen Luftwaffe Peenemunde West in Peenemunde durchgefuhrt Heinkel He 176Typ ExperimentalflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich NS Deutsches ReichHersteller Ernst Heinkel FlugzeugwerkeErstflug 20 Juni 1939Indienststellung 1939Stuckzahl 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Technische Daten 4 Verbleib 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits in den 1920er Jahren begannen deutsche Ingenieure mit Feststoffraketentriebwerken als Antriebsquelle zu experimentieren Diese Versuche mundeten 1929 in der von Alexander Lippisch entwickelten Ente dem ersten bemannten Flugzeug mit einem Raketentriebwerk Die Feststoffraketentriebwerke hatten jedoch den gravierenden Nachteil dass der Schub nicht geregelt werden konnte und dass sie einmal gezundet nicht abschaltbar waren Die Entwicklung der He 176 begann in den spaten 1930er Jahren und war eine Zusammenarbeit der Ernst Heinkel Flugzeugwerke mit Wernher von Braun und dessen Konstrukteursgruppe welche die Entwicklung eines Raketenantriebs mit flussigem Brennstoff vorantrieben Die Entwicklung wurde von Ernst Heinkel der eine Leidenschaft fur neue Technologien fur Hochgeschwindigkeits Flugzeugantriebe hatte personlich gefordert So wurde in eine He 112 ein Flussigkeitsraketentriebwerk eingebaut dieser Prototyp explodierte jedoch bei den Startvorbereitungen Anderen Quellen zufolge explodierte nur ein Rumpf den Heinkel von Braun fur Einbauversuche zur Verfugung gestellt hatte der Prototyp ist hingegen erfolgreich geflogen Davon gibt es auch einen Bildnachweis 1 bzw Filmaufnahmen Zur weiteren Flugerprobung von Raketenantrieben wurde dann die Heinkel He 176 entwickelt Konstruktion BearbeitenBei der Heinkel He 176 wurde von vornherein auf den herkommlichen Propellerantrieb verzichtet Die Mitteldecker Konstruktion mit einem tief angesetzten Kreuzleitwerk entstand rund um das von Hellmuth Walter neuentwickelte Wasserstoffperoxid Raketentriebwerk sogenannter kalter Antrieb ohne Flamme Walter R 1 203 Das Flugzeug war sehr einfach aufgebaut und wurde in konventioneller Schalenbauweise aus Leichtmetall gefertigt Fur eine zuweilen angegebene Konstruktion aus Holz gibt es keine Belege zudem hatte Heinkel kaum Erfahrung im Bau von Holzflugzeugen auch gab es keinen Grund fur die Verwendung von schwerem Holz gegenuber Leichtmetall Alle Entwurfe Heinkels aus dieser Zeit waren Leichtmetallkonstruktionen Der Rumpf war im Querschnitt kreisrund und hatte eine verglaste Spitze sowie eine abnehmbare Cockpitverglasung Das Flugzeug besass eine mittels Druckluft absprengbare Rettungskapsel aus der sich der Pilot jedoch zum Fallschirmabsprung selber befreien musste Die Rettungskapsel wurde nur vom Rumpf getrennt und durch einen Verzogerungsschirm der mechanisch ausgeschossen wurde abgebremst Dies sollte die Belastung beim Rettungsabsprung fur den Piloten verringern und einen sicheren Absprung uberhaupt erst ermoglichen Die He 176 hatte ein einziehbares Spornradfahrwerk Fur die Rollversuche in Peenemunde wurde zusatzlich ein starres Bugrad montiert das vor den Flugversuchen wieder demontiert wurde Nach dem erfolgreichen Erstflug der vermutlich am 20 Juni 1939 stattfand nicht belegt wurde der Prototyp am 3 Juli 1939 dem Reichsluftfahrtministerium RLM vorgefuhrt das jedoch kein Interesse zeigte Kurz nach dem Kriegsausbruch wurde auf Weisung des RLM die Weiterarbeit an der He 176 eingestellt obwohl Heinkel die Maschine zu einem Objektschutzjager weiterentwickeln wollte Alle Unterlagen zur He 176 wurden vernichtet Die haufig in der Presse genannten Flugleistungen wie die Hochstgeschwindigkeit von uber 750 km h sind nicht belegt Es gibt nur zwei Fotografien der He 176 die sie vermutlich in Peenemunde mit offenem Cockpit bei Rollversuchen zeigen Ein nach dem Krieg in vielen Fachpublikationen verwendetes Bild der He 176 das nach Erinnerungen von Mitarbeitern gezeichnet wurde zeigt ein Flugzeug mit ovalem Rumpf dreieckigem Leitwerk gerader Flugelvorderkante am Rumpf sitzenden Hohenleitwerk und einer durchgehenden sehr grosszugigen Kabinenhaube was nicht dem belegten Aussehen des Flugzeugs entspricht Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 1Lange 5 20 m andere Quellen 6 6 20 m Spannweite 5 00 mHohe 1 44 mFlugelflache 5 44 m Flugelstreckung 4 6Leermasse 900 kgStartmasse 1620 kgHochstgeschwindigkeit 750 km h 800 km h 2 Dienstgipfelhohe 9000 mReichweite 110 kmTriebwerke Walter R 1 203Verbleib BearbeitenNach einigen wenigen Testflugen wurde das Flugzeug in die Deutsche Luftfahrtsammlung Berlin gebracht wo es 1943 noch in den Transportkisten verpackt durch einen Bombenangriff zerstort wurde Alle Unterlagen zu dem Flugzeug gingen durch Kriegseinwirkungen verloren auch die Filmaufnahmen von der Vorfuhrung vor Vertretern des RLM sind bis heute nicht wieder aufgetaucht Nach dem Krieg gab es verschiedene Rekonstruktionsversuche von beteiligten Mitarbeitern die jedoch unstimmig blieben und sich zum Teil widersprachen Gesichert sind nur wenige Daten wie die nachweisbare Untersuchung der He 176 im grossen Windkanal der Aerodynamischen Versuchsanstalt Gottingen vom 9 bis zum 13 Juli 1938 Dabei trug die Maschine die Tarnbezeichnung He Ku Es ist eine Skizze erhalten geblieben welche die He 176 mit einer moglichen Aufhangung im Windkanal VI am 20 April 1938 zeigt Ausserdem erhalten ist der Auftrag zur Untersuchung der He 176 vom 26 Juni 1938 durch das Technische Amt LC 6 des RLM Die Untersuchungen fanden nachweislich statt Fast alle Untersuchungen wurden mit eingefahrenem Fahrwerk gemacht was die Theorie einer ersten Version mit festem Fahrwerk widerlegt Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenLutz Warsitz Flugkapitan Erich Warsitz Der erste Dusenflugzeugpilot der Welt Books on Demand Norderstedt 2006 ISBN 3 8334 5378 8 Buchinfo Volker Koos Heinkel He 176 Dichtung und Wahrheit Jet amp Prop 1 94 S 17 21 Hans Peter Dabrowski Jagdeinsitzer He 112 Waffen Arsenal Band 159 von 1996 ISBN 3 7909 0567 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinkel He 176 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Luftarchiv Website uber Erich Warsitz und Heinkel He 176 mit Video u Audiosequenzen Bildern Volker Koos Heinkel He 176 Dichtung und Wahrheit Abgerufen am 15 Juli 2019 Beitrag der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Luftfahrthistorik Einzelnachweise Bearbeiten Bild in Hans Peter Dabrowski Waffen Arsenal Bd 159 Jagdeinsitzer He 112 Wolfersheim 1996 S 26 MBB Nachruf auf Flugkapitan Erich Warsitz September 1983Normdaten Sachbegriff GND 7560431 0 lobid OGND AKS Liste von Flugzeugtypen des Herstellers Heinkel Fruhe Typen HE 1 HE 2 HE 3 HE 4 HE 5 HE 6 HE 7 HE 8 HE 9 HE 10 HE 12 HD 14 HD 15 HD 16 HD 17 HE 18 HD 19 HD 20 HD 21 HD 22 HD 23 HD 24 HD 25 HD 26 HD 27 HD 28 HD 29 HD 30 HE 31 HD 32 HD 33 HD 34 HD 35 HD 36 HD 37 HD 38 HD 39 HD 40 HD 41 HD 42 HD 43 HD 44 HD 45 HD 46 HD 49 HD 50 HD 55 HD 56 HE 57 Heron HE 58 HD 59 HD 60 HD 61 HD 62 HD 63 HE 64 HD 66 Spatere Typen mit RLM Nr He 42 He 45 He 46 He 49 He 50 He 51 He 59 He 60 He 63 He 64 He 66 He 70 Blitz He 71 He 72 Kadett He 74 He 100 He 111 He 112 He 113 He 114 He 115 He 116 He 118 He 119 He 162 Salamander He 170 He 172 He 176 He 177 Greif He 178 He 179 He 219 Uhu He 270 He 274 He 277 He 280 He 319 He 343 He 419 He 519 He 535Projekte mit nur interner Bezeichnung P 1041 P 1060 P 1068 P 1073 P 1075 P 1077 Julia P 1078 P 1079 Lerche WespeProjekte nach 1945 He 011 He 021 He 031 Florett He 211 He 231 GreifFlugzeugtriebwerken HeS 1 HeS 3 HeS 8 HeS 30 HeS 40 HeS 50 HeS 60 HeS 011 HeS 021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinkel He 176 amp oldid 231462002