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Die Heinkel HE 5 war ein deutsches Schwimmer Aufklarungsflugzeug der 1920er Jahre Das Kurzel HE steht fur Heinkel Eindecker Heinkel HE 5Heinkel HE 5aTyp SeeaufklarerEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller HeinkelSvenska AeroCVVErstflug Juli 1926Indienststellung 1927Produktionszeit 1927 1937Stuckzahl 57 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Versionen 4 Technische Daten 5 Erhaltene Exemplare 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Folge der Aufhebung der nach dem Ersten Weltkrieg im Versailler Vertrag festgelegten Beschrankungen hinsichtlich der technischen Parameter fur die in Deutschland zugelassenen zivilen Motorflugzeuge initiierte der Deutsche Luftfahrt Verband e V im Februar 1926 den noch im selben Jahr geplanten Deutschen Seeflug Wettbewerb Offizielles Ziel war die Entwicklung eines leistungsfahigen und seetuchtigen Postflugzeugs Da die auf insgesamt 360 000 RM dotierten Geldpreise aber von der als Initiatorin hinter dem Verein fungierenden Marineleitung bereitgestellt wurden kann von einer ins Auge gefassten zukunftigen Verwendung militarischer Art ausgegangen werden Heinkel entwickelte in kurzester Zeit neben dem Doppeldecker HD 24 die als Eindecker ausgelegte HE 5 von der zwei Exemplare fur den Wettbewerb gebaut wurden Das erste als HE 5a bezeichnete Exemplar war mit einem englischen Reihenmotor Napier Lion ausgerustet die als HE 5b betitelte zweite Maschine erhielt die franzosische Lizenzausfuhrung eines Jupiter Sternmotors nbsp Die beim Wettbewerb von 1926 versenkte HE 5bDer im Juli 1926 ausgetragene Wettbewerb wurden von den beiden HE 5 dominiert die nach vier Streckenflugen uber insgesamt fast 4000 km auf den vordersten Platzen lagen Bei der als letztes ausgefuhrten Seefahigkeitsprufung verschatzte sich der auf dem zweiten Platz liegende Pilot Ottfried von Dewitz jedoch bei der Landung und setzte seine HE 5b so hart auf der Wasseroberflache auf dass die vorderen Schwimmersegmente wegbrachen Zusatzlich wurde das Flugzeug noch von einem zu Hilfe kommenden Sicherungsboot gerammt und endgultig versenkt Zwar schied von Dewitz nach dieser Havarie aus aber Heinkels zweiter Pilot Wolfgang von Gronau konnte mit der HE 5a die Prufung erfolgreich beenden und den Wettbewerb fur sich entscheiden Anschliessend konnte er die Zuverlassigkeit der Konstruktion nochmals unter Beweis stellen und zusammen mit dem schwedischen Flieger Tornberg am 2 bzw 10 November 1926 zwei Hohenweltrekorde erfliegen die ersten Deutschlands die nach dessen Wiederaufnahme in die FAI international Anerkennung fanden Sie erreichten mit 1000 kg Nutzlast 4492 m Hohe sowie mit 500 kg 5731 m Die Erfolge zogen eine Bestellung der schwedischen Luftstreitkrafte im Oktober 1926 uber vorerst vier Flugzeuge nach sich die bei Svenska Aero in Lizenz gebaut und im Mai Juni 1927 ausgeliefert wurden Anschliessend wurde die Bestellung um weitere 36 Stuck erweitert deren Bau 1937 abgeschlossen wurde Sie waren unterschiedlich motorisiert und wurden dementsprechend als S 5 oder S 5A bis S 5D bezeichnet Erste und letztere Version erhielten als Bewaffnung zwei 8 mm MG m 22 Die letzten dieser schwedischen Flugzeuge wurden erst 1945 ausgemustert Zwei S 5 wurden 1928 bei der Rettungsexpedition fur das im Eismeer mit seinem Konstrukteur Umberto Nobile verungluckte Luftschiff Italia eingesetzt In Deutschland wurden abzuglich der beiden Wettbewerbsmodelle 15 Exemplare ab 1927 gefertigt und mit unterschiedlichen Versionen des BMW VI ausgerustet Sie erhielten die Versionsbezeichnungen c d und e Eine HE 5e wurde im Sommer 1928 auf dem Pariser Aerosalon ausgestellt Da die HE 5 im Mobilisierungsfall fur die Lizenzfertigung vorgesehen war wurden bei Focke Wulf in Bremen vier Stuck probeweise produziert und als HE 5f bezeichnet Halter aller in Deutschland zugelassenen Maschinen war die DVS die sie offiziell zur Seeschulung einsetzte aber auch zur Erprobung von Bewaffnung und Ausrustung bei der Erprobungsstelle See des RDL Reichsverband der deutschen Luftfahrtindustrie in Travemunde Auch die Sowjetunion zeigte Interesse und erwarb 1927 je eine HE 5d und HE 5e Die HE 5d wurde ab 17 Oktober 1927 in Warnemunde getestet und am 31 Oktober zum Seetransport auf den Frachter Kalinin verladen Auf der Fahrt erlitt sie einige Schaden verursacht laut Ubernahmeprotokoll durch mangelhafte Verpackung wurde aber repariert und von Februar bis zum Mai 1928 in Sewastopol ausgiebig von den Piloten Ribaltschuk und Komarenko getestet Sie bescheinigten dem Modell die Eignung zur Verwendung auf geschlossenen Gewassern und Flussen rieten aber wegen schwieriger Start und Landeeigenschaften von einem Betrieb auf dem Meer ab 1 Die HE 5d flog anschliessend bei der 65 Fliegerabteilung der Schwarzmeerflotte und wurde am 9 August 1929 durch deren Kommandeur bei einer missgluckten Wasserung nach einem Nachtflug zerstort Sie wurde zwar gehoben wegen der starken Beschadigungen aber nicht wieder aufgebaut Die HE 5e befand sich bei ihrem Kauf noch im Bau und wurde auf Wunsch des sowjetischen Vertreters Nikolai Charlamow in dieser Phase zum Zweisitzer umgerustet nachdem zuvor im Dezember 1927 uber die sowjetische Botschaft in Berlin schon einige Anderungswunsche bei Heinkel eingegangen waren Sie umfassten die Montage eines Aussenlasttrager zur Mitnahme einer 160 kg Bombe und eines Bombenzielgerats Goerz FI 110 Weitere Bewaffnungsoptionen waren ein auf der linken Rumpfseite angebrachtes starres Vickers MG und in der hinteren Kabine eine mit einem Lewis Doppel MG bestuckte Drehringlafette Tur 6 Auch eine Kamera und Funkausrustung wurde installiert Die HE 5e wurde nach ihrer Fertigstellung im Marz 1928 ebenfalls per Schiff diesmal an Bord des Dampfers Karl Liebknecht in die Sowjetunion gebracht und an die Fliegerschule Jeisk abgegeben wo sie noch bis 1930 verwendet und anschliessend verschrottet wurde Konstruktion BearbeitenDie HE 5 ist ein halbfreitragender Tiefdecker in Gemischtbauweise Der Rumpf besitzt einen rechteckigen Querschnitt mit gewolbtem Rucken und besteht aus einem Stahlrohrfachwerkgerust mit einer Aluminiumverkleidung im Motorbereich und Stoffbespannung im sonstigen Der Fuhrerraum kann je nach Bedarf mit zwei oder drei Sitzen ausgerustet werden Die zweiholmigen rechteckigen Tragflachen mit elliptischen Randbogen und einer V Stellung von 2 5 sind zweiteilig ausgefuhrt und bestehen aus einer Holzkonstruktion die im Bereich der Flugelnase mit Sperrholz beplankt und im ubrigen mit Stoff bespannt ist Mit dem Rumpf sind sie durch Hakengelenke verbunden Das Leitwerk besteht aus dem Hohenruder mit durchgehender Achse und integrierter im Flug verstellbarer halbfreitragender Hohenflosse und dem tief angesetzten Seitenruder Alle Ruder bestehen aus einem Stahlrohrgerust mit Stoffbespannung Das Schwimmwerk besteht aus zwei zweistufigen vorn flachen und hinten gekielten Holzschwimmern mit Duraluminboden mit 95 Reserveauftrieb und je 1475 Litern Rauminhalt Sie sind mit dem Rumpf und dem Tragwerk durch Stahlrohrstreben verbunden Versionen BearbeitenBezeichnung AnmerkungenHE 5a Erstes gebautes Exemplar mit der Werknummer 247 und dem Kennzeichen D 937 Gewinner des Deutschen Seeflug Wettbewerbs 1926 HE 5b Zweites gebautes Exemplar mit der Werknummer 248 dem Kennzeichen D 938 und nach unten vergrossertem Seitenruder Verlust wahrend des Deutschen Seeflug Wettbewerbs 1926 nach Bruchlandung und anschliessender versehentlicher Versenkung durch das Flugsicherungsboot Otto Lilienthal HE 5c Erste Serienausfuhrung es wurden 1927 zwei Stuck mit den Werknummern 275 Kennzeichen D 21164 und 276 D 1268 gebaut HE 5d Ausfuhrung mit dem Motor BMW VIa Nur ein Exemplar WNr 277 wurde gebaut und 1927 an die Sowjetunion verkauft HE 5e HE 5 VF In Deutschland meistgebaute Serienversion mit annahernd ovalem Rumpfquerschnitt anderer Seitenruderform und vergrossertem Hohenruder 1928 wurden acht Stuck gebaut Werknummern waren 289 290 297 302 Nummer 289 wurde 1927 an die Sowjetunion verkauft Die 302 erhielt Tragflachen mit verandertem Profil und ein geandertes Leitwerk und wurde 1930 als HE 5 VF in Travemunde getestet HE 5f 1932 bei Focke Wulf in Bremen in vier Exemplaren gebaute Probeserie mit BMW VI 7 3Z Triebwerk Werknummern waren 116 119 S 5 Hansa Schwedische Ausfuhrung mit Bristol Jupiter mit 450 PS 331 kW Vier Stuck wurden 1927 mit den Werknummern 32 35 gebaut und mit den taktischen Nummern 251 254 bei den schwedischen Luftstreitkraften in Dienst gestellt S steht fur Spaningsflygplan Aufklarungsflugzeug S 5A Schwedische Version mit einem Motor Bristol Jupiter VI A Insgesamt wurden 22 Stuck von Januar 1928 bis Dezember 1932 gebaut davon zehn bei Svenska Aero und zwolf bei Centrala Flygverkstaden i Vasteras CVV Zentrale Luftfahrtwerkstatt Vasteras Sie flogen mit den taktischen Nummern 465 476 S 5B 1934 bei CVV als Einzelstuck gefertigte Version mit Nohab My VI A als Antrieb 600 PS 441 kW Sie erhielt die Werknummer L und flog mit der taktischen Nummer 477 S 5C Ebenfalls bei CVV produzierte und mit Nohab My VI A ausgerustete Serie von neun Flugzeugen Sie entstanden von 1935 bis 1937 mit den Werknummern M N P R Z und wurden mit den taktischen Nummern 478 486 eingesetzt S 5D Die letzte in vier Exemplaren erschienene Version wurde von 1935 bis 1937 mit den Werknummern A D gebaut und bekam die taktischen Nummern 487 490 zugewiesen Als Antrieb diente ein Nohab My VII A mit 675 PS 496 kW Produziert wurde sie bei CVV Technische Daten Bearbeiten nbsp Dreiseitenriss der HE 5a links unten eine Seitenansicht mit nicht naher benanntem Funfzylinder SternmotorKenngrosse HE 5a 2 HE 5b 2 HE 5c 2 HE 5e 2 HE 5f 2 Erstflug 1926 1927 1928 1929Besatzung 3 2 3Triebwerk ein Napier Lion XI ein Gnome et Rhone Jupiter VI ein BMW VI 5 5 ein BMW VI 5 5Z ein BMW VI 7 3ZLeistung 450 PS 331 kW 420 PS 309 kW 600 PS 441 kW 650 PS 478 kW 750 PS 552 kW Lange 11 8 m 12 1 m 12 18 m 12 1 mSpannweite 16 8 m 16 74 m 16 8 mHohe 4 56 m 4 36 m k A 4 25 m 4 24 mFlugelflache 48 98 m 48 94 m 47 8 m 48 94 m Rustmasse 1650 kg 1530 kg 1890 kg 2227 kg 1950 kgNutzlast k A k A 300 kg 95 kg 190 kgStartmasse 2500 kg 2870 kg 2900 kgHochstgeschwindigkeit 209 km h in Bodennahe 200 km h in Bodennahe 230 km h in Bodennahe 226 km h in Bodennahe 230 km h in BodennaheReisegeschwindigkeit 180 km h 190 km h 179 km h 185 km hLandegeschwindigkeit 86 km h 85 km h 88 km h 101 km h 88 km hSteigzeit 3 54 min auf 1000 m Hohe8 18 min auf 2000 m Hohe 4 06 min auf 1000 m Hohe8 48 min auf 2000 m Hohe 3 18 min auf 1000 m Hohe7 30 min auf 2000 m Hohe 2 54 min auf 1000 m Hohe6 30 min auf 2000 m Hohe 3 18 min auf 1000 m Hohe7 24 min auf 2000 m HoheDienstgipfelhohe 5800 km 5000 km 5800 km 5220 km 6000 mReichweite 800 km 1000 km 630 km 950 kmStartrollstrecke k A k A k A 230 m k A Erhaltene Exemplare Bearbeiten nbsp Wrack einer HE 5f im Luftfahrtmuseum KrakauVon der HE 5 ist kein vollstandiges Exemplar erhalten geblieben Einzig im polnischen Luftfahrtmuseum in Krakau konnen die Reste einer HE 5f besichtigt werden Das Flugzeug mit der Werknummer 117 gehorte zu der 1932 bei Focke Wulf gefertigten Probeserie und ist ehemaliger Bestandteil der Deutschen Luftfahrtsammlung Berlin Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenVolker Koos Ernst Heinkel Flugzeugwerke 1922 1932 Heel Konigswinter 2006 ISBN 3 89880 502 6 S 23 25 Volker Koos Ernst Heinkel Vom Doppeldecker zum Strahltriebwerk Delius Klasing Bielefeld 2007 ISBN 978 3 7688 1906 0 S 65 69 Wladimir Kotelnikow Heinkel HE 5 bei den Sowjets In Klassiker der Luftfahrt Nr 8 14 Motor Presse Stuttgart 2014 S 46 49 Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1919 1934 E S Mittler amp Sohn Herford 1984 ISBN 3 8132 0184 8 S 134 135 Wolfgang Zahle Seeaufklarer und Schulflugzeug Heinkel HE 5 In Fliegerrevue X Nr 95 PPV Medien Bergkirchen 2022 ISSN 2195 1233 S 8 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinkel HE 5 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dimitri Alexejewitsch Sobolew Deutsche Spuren in der sowjetischen Luftfahrtgeschichte Mittler amp Sohn Hamburg Berlin Bonn 2000 ISBN 3 8132 0675 0 S 58 59 a b c d e Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1919 1934 E S Mittler amp Sohn Herford 1984 ISBN 3 8132 0184 8 S 185 191 196 und 201 Normdaten Sachbegriff GND 7540967 7 lobid OGND AKS Liste von Flugzeugtypen des Herstellers Heinkel Fruhe Typen HE 1 HE 2 HE 3 HE 4 HE 5 HE 6 HE 7 HE 8 HE 9 HE 10 HE 12 HD 14 HD 15 HD 16 HD 17 HE 18 HD 19 HD 20 HD 21 HD 22 HD 23 HD 24 HD 25 HD 26 HD 27 HD 28 HD 29 HD 30 HE 31 HD 32 HD 33 HD 34 HD 35 HD 36 HD 37 HD 38 HD 39 HD 40 HD 41 HD 42 HD 43 HD 44 HD 45 HD 46 HD 49 HD 50 HD 55 HD 56 HE 57 Heron HE 58 HD 59 HD 60 HD 61 HD 62 HD 63 HE 64 HD 66 Spatere Typen mit RLM Nr He 42 He 45 He 46 He 49 He 50 He 51 He 59 He 60 He 63 He 64 He 66 He 70 Blitz He 71 He 72 Kadett He 74 He 100 He 111 He 112 He 113 He 114 He 115 He 116 He 118 He 119 He 162 Salamander He 170 He 172 He 176 He 177 Greif He 178 He 179 He 219 Uhu He 270 He 274 He 277 He 280 He 319 He 343 He 419 He 519 He 535Projekte mit nur interner Bezeichnung P 1041 P 1060 P 1068 P 1073 P 1075 P 1077 Julia P 1078 P 1079 Lerche WespeProjekte nach 1945 He 011 He 021 He 031 Florett He 211 He 231 GreifFlugzeugtriebwerken HeS 1 HeS 3 HeS 8 HeS 30 HeS 40 HeS 50 HeS 60 HeS 011 HeS 021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinkel HE 5 amp oldid 226349412