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Die Heinkel P 1079 war ein Nachtjager Entwurf der Ernst Heinkel Flugzeugwerke aus der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs Aufgrund des Kriegsendes wurde kein Exemplar gebaut Heinkel P 1079ModellfotoTyp NachtjagerEntwurfsland Deutsches Reich NS Deutsches ReichHersteller HeinkelErstflug nicht erfolgtStuckzahl 0 Inhaltsverzeichnis 1 Entwurfsgeschichte 2 Konstruktion 3 Einordnung 4 Technische Daten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksEntwurfsgeschichte BearbeitenDas Projekt 1079 ist einer der letzten Entwurfe die bei Heinkel vor Kriegsende entstanden Der Entwurf war eine Reaktion auf die Forderung des Reichsluftfahrtministeriums RLM einen modernen Nachtjager zu schaffen Im Rahmen der Richtlinie 12376 45 gab das RLM am 27 Januar 1945 folgende technische Forderungen heraus Geschwindigkeit von 900 km h in 9000 m Flughohe Gesamtflugdauer von vier Stunden ausschliesslich Offensivbewaffnung mit vier Maschinenwaffen Ausrustung mit dem FuG 244 Bremen zwei Besatzungsmitglieder An dieser Ausschreibung nahmen neben Heinkel die Firmen Arado Blohm amp Voss und Messerschmitt teil Heinkel verfugte bereits uber Erfahrungen auf diesem Gebiet da es mit der Heinkel He 219 das erste explizit als Nachtjager entworfene deutsche Flugzeug gebaut hatte Das Projekt 1079 wurde im April kurz vor dem Einrucken alliierter Truppen im Heinkel Werk am Flughafen Schwechat Heidfeld von Dipl Ing Siegfried Gunter und seinen Mitarbeitern Walter Hohbach und Gerhard Eichner konstruiert Die Projektunterlagen wurden anschliessend an die Air Technical Intelligence der USAAF ubergeben die im Rahmen der Operation LUSTY technische Ausrustung und Entwurfe der Deutschen sicherte und auswertete Nach Kriegsende wurde Gunter in Landsberg am Lech mit der Zusammenfassung seiner Tatigkeiten beschaftigt wofur er auch das Projekt 1079 weiter ausarbeitete Die Messungen und Berechnungen zum Entwurf datieren auf den 11 August 1945 das Projekt wurde also erst nach Kriegsende konzipiert Konstruktion BearbeitenDas P 1079 wurde als freitragender Mitteldecker entworfen bei dem besonderer Wert auf gunstige Aerodynamik gelegt wurde Der Rumpf sollte einer zweikopfigen Rucken an Rucken sitzenden Besatzung Platz bieten Im Bug sollte ausserdem das Funkmessgerat FuG 244 Bremen eine Weiterentwicklung des FuG 240 Berlin untergebracht werden Dieses speziell fur die Nachtjagd entwickelte aktive Radargerat mit einer Reichweite von 5 km befand sich bei Kriegsende in Erprobung Der Antrieb sollte durch zwei Strahltriebwerke vom Typ Heinkel HeS 011 erfolgen die aus Kraftstoffbehaltern im Rumpf sowie den inneren Tragflachen gespeist werden sollten Die geplante Integration der Triebwerke in die Tragflachenwurzeln hatte eine spezielle Holmkonstruktion erfordert Die Tragflachen wiesen ebenso wie das V Leitwerk eine Pfeilung von 45 auf Das Fahrwerk mit einer Spurbreite von 2 60 m war als Bugradfahrwerk ausgelegt Das Bugrad sollte um 90 gedreht flachliegend in der Bugkanzel Platz finden wahrend das Hauptfahrwerk um 180 gedreht nach vorne in den Rumpf eingezogen werden sollte Als Bewaffnung waren vier Rheinmetall Borsig MK 108 an der Unterseite des Rumpfbugs sowie zwei Mauser MG 151 20 in den Tragflachenwurzeln vorgesehen Einordnung BearbeitenGemessen an anderen Strahlflugzeugen und Entwurfen des Zweiten Weltkriegs erscheint die Aerodynamik des P 1079 bemerkenswert So sind die Triebwerke nicht in freihangenden Triebswerkgondeln untergebracht sondern widerstandsarm in die Tragflachenwurzeln integriert anders als bei der Messerschmitt Me 262 oder Arado Ar 234 Auch die starke Pfeilung der Tragflachen und des Leitwerks war fur die damalige Zeit fortschrittlich Das Leitwerk in V Form war noch kaum erforscht und findet bis heute selten im militarischen Bereich Verwendung so z B bei der F 117 Mit einer geplanten Hochstgeschwindigkeit von uber 980 km h und einer Flugdauer von 2 7 Stunden hatte das P 1079 die Leistungen der Me 262 als fortschrittlichstem Jagdflugzeug der Luftwaffe deutlich ubertroffen Die schwere Bewaffnung mit vier 30 mm und zwei 20 mm Maschinenkanonen hatte eine effektive Bekampfung auch der schweren alliierten Kampfflugzeuge wie der Boeing B 17 oder der Avro Lancaster ermoglicht die den deutschen Standardjagern Messerschmitt Bf 109 und Focke Wulf Fw 190 in der Endphase des Krieges grosse Schwierigkeiten bereitete Unterm Strich kann das P 1079 als Schlusspunkt der Heinkel Entwurfe fur Nachtjager im Zweiten Weltkrieg gesehen werden Mit der gunstigen Aerodynamik den damals leistungsfahigsten Triebwerken dem modernen Radargerat und der schweren Bewaffnung wurden alle wesentlichen Erkenntnisse und Entwicklungen der letzten Kriegsjahre berucksichtigt was das Projekt zu einem sehr fortschrittlichen Entwurf machte Auf den Kriegsverlauf konnte der Entwurf keinen Einfluss nehmen Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenEinsatzzweck NachtjagerBesatzung 2Lange 14 05 mSpannweite 13 00 mFlugelflache 35 m Flugelstreckung 4 8Flachenbelastung 333 kg m Hochstgeschwindigkeit gt 980 km hFlugdauer 2 7 hTriebwerke 2 HeS 011 mit je 1300 kg SchubBewaffnung 4 MK 108 2 MG 151 20elektronische Ausrustung FuG 244 Bremen Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenDieter Herwig Heinz Rode Geheimprojekte der Luftwaffe Band II Strategische Bomber 1935 1945 1 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 1998 ISBN 3 613 01788 1 Dieter Herwig Heinz Rode Geheimprojekte der Luftwaffe Band III Schlachtflugzeuge und Kampfzerstorer 1935 1945 1 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 2002 ISBN 3 613 02242 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinkel P 1079 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste von Flugzeugtypen des Herstellers Heinkel Fruhe Typen HE 1 HE 2 HE 3 HE 4 HE 5 HE 6 HE 7 HE 8 HE 9 HE 10 HE 12 HD 14 HD 15 HD 16 HD 17 HE 18 HD 19 HD 20 HD 21 HD 22 HD 23 HD 24 HD 25 HD 26 HD 27 HD 28 HD 29 HD 30 HE 31 HD 32 HD 33 HD 34 HD 35 HD 36 HD 37 HD 38 HD 39 HD 40 HD 41 HD 42 HD 43 HD 44 HD 45 HD 46 HD 49 HD 50 HD 55 HD 56 HE 57 Heron HE 58 HD 59 HD 60 HD 61 HD 62 HD 63 HE 64 HD 66 Spatere Typen mit RLM Nr He 42 He 45 He 46 He 49 He 50 He 51 He 59 He 60 He 63 He 64 He 66 He 70 Blitz He 71 He 72 Kadett He 74 He 100 He 111 He 112 He 113 He 114 He 115 He 116 He 118 He 119 He 162 Salamander He 170 He 172 He 176 He 177 Greif He 178 He 179 He 219 Uhu He 270 He 274 He 277 He 280 He 319 He 343 He 419 He 519 He 535Projekte mit nur interner Bezeichnung P 1041 P 1060 P 1068 P 1073 P 1075 P 1077 Julia P 1078 P 1079 Lerche WespeProjekte nach 1945 He 011 He 021 He 031 Florett He 211 He 231 GreifFlugzeugtriebwerken HeS 1 HeS 3 HeS 8 HeS 30 HeS 40 HeS 50 HeS 60 HeS 011 HeS 021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinkel P 1079 amp oldid 215401229