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Die Heinkel HE 12 war ein 1929 im Deutschen Reich in einem Exemplar gebautes Katapultflugzeug mit Schwimmern Sie war speziell zur Verwendung auf dem Schnelldampfer Bremen vorgesehen von dem sie mit einem Katapult auf dem Atlantik gestartet werden konnte um Post vom Schiff fruhzeitig an Land zu bringen Das Kurzel HE steht dabei fur Heinkel Eindecker und ist nicht zu verwechseln mit der 1932 vom RLM zugewiesenen He Werkskennung Heinkel HE 12Das Flugzeug auf dem Katapult an Bord der Bremen Typ einmotoriges KatapultflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller HeinkelStuckzahl 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Einsatze 3 1 Todlicher Unfall 3 2 Europa und die neuen Flugzeuge 4 Technische Daten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Norddeutsche Lloyd NDL hatte 1927 bereits ein Junkers F 13 Schwimmerflugzeug auf dem Dampfer Lutzow mitgefuhrt um den Passagieren bei Hafenaufenthalten Rundfluge anbieten zu konnen Die Leitung des NDL erkannte dass ein Schwimmerflugzeug an Bord eines Schnelldampfers zusatzliche Verdienstmoglichkeiten eroffnete da bei grosseren Entfernungen vom Zielhafen dieser Transport die Post vom Schnelldampfer erheblich fruher an Land bringen wurde Daraufhin begann der Flugzeughersteller Heinkel die Konstruktion eines Katapultes und der NDL plante auf seinen neuen Schnelldampfern Bremen und Europa Katapult und Flugzeug fur den Posttransport ein Da die Besatzung der Lutzow Probleme mit der Wartung der F 13 gehabt hatte erklarte sich die Lufthansa bereit dem Projekt operative Unterstutzung zu geben Als die Bremen 1929 zu ihrer Jungfernfahrt aufbrach hatte sie die Heinkel HE 12 D 1717 an Bord Konstruktion BearbeitenDie einzige Heinkel HE 12 war eine Weiterentwicklung der fur militarische Zwecke konstruierten HE 9 Sie war ein konventionell verstrebter Tiefdecker Das Tragwerk war in Holzbauweise mit Stoffbespannung ausgefuhrt der Rumpf bestand aus einem mit Stoff bespannten geschweissten Stahlrohrgerust Die Rumpfoberseite bis hinter den zweiten Sitz war ebenso wie der Motorvorbau mit Leichtmetallblech beplankt Pilot und Funker sassen hintereinander in offenen Cockpits und die Post befand sich in einem Frachtraum hinter ihnen Einsatze BearbeitenAm 22 Juli 1929 110 km vor New York startete die HE 12 unter Jobst von Studnitz und Karl Kirchhoff erfolgreich von der Bremen Am nachsten Tag taufte der Burgermeister Jimmy Walker vor 3500 Schaulustigen die HE 12 auf den Namen seiner Stadt Eigentlich sollte der Start 400 km vor New York erfolgen aber die Schiffsleitung verzogerte den Start da sie sich das Blaue Band sichern wollte und nicht durch eine etwaige Panne der Maschine aufgehalten werden wollte Auf der Ruckfahrt startete die jetzt New York genannte Maschine am 1 August nahe Cherbourg und flog in 4 5 Stunden 940 km bis nach Bremerhaven wo die Post umgeladen wurde und mit einer anderen Maschine noch am Nachmittag Berlin erreichte 5 Tage nachdem sie New York verlassen hatte Bis zum Ende der Saison fuhrte die Maschine weitere sechs Fluge durch von denen nur der nach New York am 9 September im Nebel scheiterte Die HE 12 drehte um fand den Schnelldampfer wieder und war nach 4 Stunden 21 Minuten wieder an Bord 1930 fuhrte die Maschine 18 Postvorausfluge zwischen dem 29 April und 28 September durch 1931 ab dem 10 Mai weitere 15 Im Juli mussten allerdings funf Fluge wegen eines Schadens ausfallen Todlicher Unfall Bearbeiten Am 5 Oktober 1931 startete die Heinkel HE 12 D 1717 bereits 2500 km vor New York Es war ihr 39 Postvorausflug Sie wollte zuerst Sydney Nova Scotia anfliegen wie es auch schon die Maschine des Schwesterschiffes Europa im September gemacht hatte Die Maschine wasserte nach 9 5 Stunden Flugzeit vor Glace Bay flog dann aber nach kurzer Zeit weiter zum nur 25 km entfernten Sydney In der vier Stunden wahrenden Pause soll der Funkermaschinist Wagenknecht dort fast ununterbrochen am Motor gearbeitet haben Kurz nach Mitternacht startete die Maschine dann zum Weiterflug nach New York Etwa 300 km sudwestlich Sydney sturzte die Maschine uber der Cobequid Bay ab Die Maschine wurde am nachsten Tag bei Ebbe gefunden Aus den Uberresten wurde geschlossen der Pilot Fritz Simon habe versucht mit einem Motorschaden zu wassern wobei er das Watt mit der Wasseroberflache verwechselt Die Leiche des Piloten wurde drei Tage spater ebenfalls gefunden Rudolf Wagenknechts Leiche konnte nicht gefunden werden Dies blieb der einzige schwere Unfall bis zum Ende der Katapultfluge von den Schnelldampfern im Jahre 1935 Nach dem Piloten Fritz Simon benannte die Lufthansa 1936 die Junkers Ju 52 WNr 5489 D AQUI Diese Maschine gehort heute nach einem wechselvollen Schicksal der Deutschen Lufthansa Berlin Stiftung und war am 30 Oktober 2008 die letzte Maschine die vom Flughafen Berlin Tempelhof startete bevor dieser offiziell geschlossen wurde Europa und die neuen Flugzeuge Bearbeiten Die im folgenden Jahr in Dienst gekommene Europa erhielt ein starkeres Katapult und ein ahnliches aber etwas schwereres Schwimmerflugzeug die Heinkel HE 58 Dieses Flugzeug D 1919 Bremen hatte einen breiteren Rumpf in dem die Besatzung nebeneinander sass Auch war der Motor teilweise verkleidet 1 Die Maschine kam 1932 auf der Bremen zum Einsatz bis sie 1933 durch neue Bordflugzeuge vom Typ Junkers Ju 46 ersetzt wurde Technische Daten BearbeitenKenngrosse HE 12 HE 58Besatzung 2 Pilot und Funkmaschinist Lange 11 56 m 11 73 mSpannweite 16 80 m 17 20 mHohe 4 55 m 4 685 mFlugelflache 48 46 m 49 40 m Flugelstreckung 5 8 6 0Nutzlast 200 kg Post 200 kg Post Leermasse 1580 kg 1850 kgStartmasse 2600 kg 3140 kgHochstgeschwindigkeit 216 km h 204 km hReisegeschwindigkeit 180 km h 175 km hReichweite ca 1600 km ca 1600 kmTriebwerk ein 9 Zylinder Sternmotor Pratt amp Whitney Hornet A mit 450 PS ca 330 kW Literatur BearbeitenJorg M Hormann Flugbuch Atlantik Deutsche Katapultfluge 1927 1939 Delius Klasing Verlag 2007 ISBN 3 7688 1973 6 Siegfried Graf Schack von Wittenau Pionierfluge eines Lufthansa Kapitans 1926 1945 Motorbuch Verlag 1981 ISBN 3 87943 764 5 H Dieter Kohler Ernst Heinkel Pionier der Schnellflugzeuge Bernard amp Graefe 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinkel HE 12 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bild der HE 58 Bremen Abgerufen am 21 September 2009 Normdaten Sachbegriff GND 7524765 3 lobid OGND AKS Liste von Flugzeugtypen des Herstellers Heinkel Fruhe Typen HE 1 HE 2 HE 3 HE 4 HE 5 HE 6 HE 7 HE 8 HE 9 HE 10 HE 12 HD 14 HD 15 HD 16 HD 17 HE 18 HD 19 HD 20 HD 21 HD 22 HD 23 HD 24 HD 25 HD 26 HD 27 HD 28 HD 29 HD 30 HE 31 HD 32 HD 33 HD 34 HD 35 HD 36 HD 37 HD 38 HD 39 HD 40 HD 41 HD 42 HD 43 HD 44 HD 45 HD 46 HD 49 HD 50 HD 55 HD 56 HE 57 Heron HE 58 HD 59 HD 60 HD 61 HD 62 HD 63 HE 64 HD 66 Spatere Typen mit RLM Nr He 42 He 45 He 46 He 49 He 50 He 51 He 59 He 60 He 63 He 64 He 66 He 70 Blitz He 71 He 72 Kadett He 74 He 100 He 111 He 112 He 113 He 114 He 115 He 116 He 118 He 119 He 162 Salamander He 170 He 172 He 176 He 177 Greif He 178 He 179 He 219 Uhu He 270 He 274 He 277 He 280 He 319 He 343 He 419 He 519 He 535Projekte mit nur interner Bezeichnung P 1041 P 1060 P 1068 P 1073 P 1075 P 1077 Julia P 1078 P 1079 Lerche WespeProjekte nach 1945 He 011 He 021 He 031 Florett He 211 He 231 GreifFlugzeugtriebwerken HeS 1 HeS 3 HeS 8 HeS 30 HeS 40 HeS 50 HeS 60 HeS 011 HeS 021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinkel HE 12 amp oldid 224097238