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Die Heinkel HD 39 war ein deutsches Frachtflugzeug das vom Ullstein Verlag in den 1920er Jahren zur Beforderung von Zeitungen genutzt wurde Das Kurzel HD steht fur Heinkel Doppeldecker Heinkel HD 39Typ ZeitungsfrachtflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller HeinkelErstflug 1926Indienststellung 1926Stuckzahl 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Konstruktion 3 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenMitte der 1920er Jahre erteilte der Ullstein Verlag den Albatros Flugzeugwerken den Auftrag zur Konstruktion zweier speziell fur die Beforderung von Zeitungen ausgelegter Flugzeuge Sie sollten eine zugige Auslieferung der Gazetten bewerkstelligen und dabei helfen speziell den Anspruch der von Ullstein verlegten B Z am Mittag die schnellste Zeitung der Welt zu sein umzusetzen Als Reaktion wurde unter der Leitung von Albatros Chefkonstrukteur Gustav Lachmann und des technischen Direktors Rudolf Schubert die L 72 a entwickelt Ernst Heinkel als er von der Auftragsvergabe erfuhr intervenierte sofort beim verlagseigenen Redakteur Walther Kleffel um eine Erweiterung der Bestellung zu seinen Gunsten zu erreichen Kleffel selbst ein ehemaliger Fliegeroffizier und auch verantwortlicher Fachredakteur fur Luftfahrt hatte schon den Auftrag fur Albatros initiiert und erreichte bei der Verlagsleitung eine Erhohung der Bestellung um ein drittes Flugzeug fur das Heinkel den Bauauftrag erhielt Im Heinkelschen Stammwerk in Warnemunde entstand daraufhin in kurzester Zeit dem sogenannten Heinkel Tempo als Weiterentwicklung der HD 27 und als Einzelanfertigung die HD 39 mit der Werknummer 238 Sie war als Besonderheit mit einer Abwurfvorrichtung im Frachtraum ausgerustet mit der bis zu zehn hangend transportierte 50 kg Zeitungspakete uber Seilzuge und Hebel einzeln angewahlt und durch ein im Rumpfboden befindliches Rolltor abgeworfen werden konnten Als Antrieb war ein BMW IV Motor mit 230 PS ausgewahlt worden Die HD 39 wurde am 4 Februar 1926 vom Interalliierten Luftfahrt Garantiekomitee ILGK genehmigt und erhielt ihre Zulassung mit dem Kennzeichen D 889 Am 8 April gleichen Jahres wurde das Flugzeug zusammen mit den beiden ebenfalls fertiggestellten L 72 a auf dem Flughafen Berlin Tempelhof in einer feierlichen Zeremonie auf den Namen B Z I getauft wahrend die beiden Albatros Muster die Namen B Z II und B Z III erhielten Alle drei Flugzeuge hatten auffallige schwarz gelbe Streifen am Rumpf sowie den B Z Schriftzug auf den Flugeln und am Bug erhalten Die Kennzeichen wurden erst zu einem spateren Zeitpunkt angebracht Als Stadte wurden zunachst Hamburg Leipzig Halle Saale und Chemnitz angeflogen wobei in ersteren gelandet und entladen in Chemnitz die Fracht aber nur abgeworfen wurde Die Zeitungen wurden anschliessend sofort ausgetragen oftmals wurde schon direkt nach der Landung am Flugzeug begonnen sie zu verteilen Spater kamen noch Routen im hauptsachlich nord und ostdeutschen Raum unter anderem nach Plauen und Swinemunde hinzu in Stettin und Binz Rugen wurde die Ladung wiederum nur angeworfen Als Eigentumer fungierte offiziell die Ullstein AG Halter und Nutzer war die Luft Hansa Die HD 39 bewahrte sich in dieser Zeit besser als ihre beiden Konkurrenzmuster deren Betrieb durch Komplikationen mit dem Kuhler und den noch unausgereiften Lachmann Spaltklappen beeintrachtigt wurde Das Heinkel Muster konnte deshalb bis zum Jahresende 1926 mehr als die doppelte Flugstundenzahl als beide L 72 zusammen absolvieren 1 Im April 1931 ubernahm die Deutsche Luftfahrt GmbH die Halterschaft und flog die HD 39 noch bis in den Juni des Folgejahres Dann wurde sie aus der Luftfahrtrolle gestrichen und ging in den Besitz der Deutschen Luftfahrtsammlung uber wo sie wie viele andere Objekte in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verschwand Konstruktion Bearbeiten nbsp Blick auf den linksseitig angeordneten Fuhrerstand der HD 39Die HD 39 ist ein einstieliger verspannter Doppeldecker in Holzbauweise mit starrem Fahrwerk Der Rumpf wird aus vier Langsholmen mit viereckigem Querschnitt die zum Heck in einer Schneide auslaufen gebildet Im Bugbereich besteht die Verkleidung aus abnehmbaren Aluminiumblechen im restlichen Teil aus Sperrholzbeplankung Der Frachtraum befindet sich hinter dem Brandschott des Motors und vor der Pilotenkabine Rechts neben dem Sitz des Flugzeugfuhrers ist ein klappbarer Notsitz fur den Flugbegleiter angebracht Das Tragwerk ist stark gestaffelt und durch N Streben miteinander verbunden Die Tragflachen mit leichter V Stellung oben 1 unten 2 besitzen zwei Holme zwischen denen die Beplankung ebenso wie die Flugelvorderkante aus Sperrholz besteht der Rest ist mit Stoff bespannt Im Oberflugel ist der 300 Liter fassende Kraftstofftank untergebracht Das Leitwerk besteht grosstenteils aus mit Stoff bespannten Stahlrohrrahmen einzig die Seitenflosse ist aus Holz gefertigt Die abgestrebte Hohenflosse kann im Flug verstellt werden samtliche Ruder sind ausgeglichen Das starre Fahrwerk besitzt eine Spurbreite von 3 26 m und keine Achse am Heck befindet sich ein Schleifsporn Technische Daten Bearbeiten nbsp DreiseitenansichtKenngrosse DatenBesatzung 2Lange 10 55 mSpannweite oben 14 3 munten 12 7 mHohe 4 18 mFlugelflache 52 3 m Leermasse 1320 kgZuladung 840 kgNutzlast 400 kgStartmasse 2160 kgAntrieb ein flussigkeitsgekuhlter Sechszylinder Viertakt ReihenmotorTyp BMW IVStartleistungDauerleistung 275 PS 202 kW 230 PS 169 kW in 4000 mKraftstoffvolumen 300 lHochstgeschwindigkeit 166 km h in 500 m HoheLandegeschwindigkeit 68 km hSteigzeit 6 6 min auf 1000 m15 4 min auf 2000 m29 5 min auf 3000 mGipfelhohe 3800 m bei maximaler ZuladungFlugdauer 5 5 hAktionsradius 850 kmStartrollstrecke 295 mLiteratur BearbeitenVolker Koos Ernst Heinkel Flugzeugwerke 1922 1932 Heel Konigswinter 2006 ISBN 3 89880 502 6 S 95 96 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinkel HD 39 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Das Lasten und Verkehrsflugzeug Albatros L 72 S 9ff abgerufen am 9 November 2017 ein Beitrag der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Luftfahrthistorik Normdaten Sachbegriff GND 7670463 4 lobid OGND AKS Liste von Flugzeugtypen des Herstellers Heinkel Fruhe Typen HE 1 HE 2 HE 3 HE 4 HE 5 HE 6 HE 7 HE 8 HE 9 HE 10 HE 12 HD 14 HD 15 HD 16 HD 17 HE 18 HD 19 HD 20 HD 21 HD 22 HD 23 HD 24 HD 25 HD 26 HD 27 HD 28 HD 29 HD 30 HE 31 HD 32 HD 33 HD 34 HD 35 HD 36 HD 37 HD 38 HD 39 HD 40 HD 41 HD 42 HD 43 HD 44 HD 45 HD 46 HD 49 HD 50 HD 55 HD 56 HE 57 Heron HE 58 HD 59 HD 60 HD 61 HD 62 HD 63 HE 64 HD 66 Spatere Typen mit RLM Nr He 42 He 45 He 46 He 49 He 50 He 51 He 59 He 60 He 63 He 64 He 66 He 70 Blitz He 71 He 72 Kadett He 74 He 100 He 111 He 112 He 113 He 114 He 115 He 116 He 118 He 119 He 162 Salamander He 170 He 172 He 176 He 177 Greif He 178 He 179 He 219 Uhu He 270 He 274 He 277 He 280 He 319 He 343 He 419 He 519 He 535Projekte mit nur interner Bezeichnung P 1041 P 1060 P 1068 P 1073 P 1075 P 1077 Julia P 1078 P 1079 Lerche WespeProjekte nach 1945 He 011 He 021 He 031 Florett He 211 He 231 GreifFlugzeugtriebwerken HeS 1 HeS 3 HeS 8 HeS 30 HeS 40 HeS 50 HeS 60 HeS 011 HeS 021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinkel HD 39 amp oldid 215069056