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Kager ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pemfling im Landkreis Cham Oberpfalz Bayern KagerGemeinde PemflingKoordinaten 49 17 N 12 36 O 49 275833333333 12 600277777778 408 Koordinaten 49 16 33 N 12 36 1 OHohe 408 m u NHNEinwohner 123Eingemeindung 1946Postleitzahl 93482Vorwahl 09466 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Namensherkunft 2 2 Geschlechtername 2 3 Urkundliches uber die Besitzverhaltnisse 2 4 Pfarreizugehorigkeit 2 5 Entstehung des Dorfes Kager heute 2 6 Burg Kager Hofmarkschloss Kager 2 6 1 Lage 2 6 2 Bauentwicklung 2 6 3 Heutiger Zustand 3 Wirtschaft Einwohnerentwicklung 4 Personlichkeiten 5 Baudenkmal 6 Bodendenkmal 7 Vereine 8 Veranstaltungen 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Dorf Kager liegt etwa 60 km nordostlich von Regensburg und etwa 10 km nordwestlich der Kreisstadt Cham und damit im ostlichsten Landkreis des Bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz Kager befindet sich innerhalb des Naturparks Oberer Bayerischer Wald Geschichte BearbeitenNamensherkunft Bearbeiten Kager bedeutet so viel wie Pfahlwerk dichtes Gestrauch lebender Zaun 1 Der Name ist sehr haufig und in vielen Gegenden Altbayerns und Osterreichs anzutreffen Geschlechtername Bearbeiten Im Mittelalter wird in dieser Gegend haufig das Geschlecht der Kagerer alias Kager von der Kager 2 3 die unter anderem auf Geigant Lkr Cham ihren Sitz hatten 4 genannt Dieses weitverzweigte deutsche Rittergeschlecht soll seinen Namen nach deren Stammburg Kager und dem Dorf Kager spater Kogerau bis 1945 heute Kolova ostlich von Konigsberg a d Eger gefuhrt haben 5 Urkundliches uber die Besitzverhaltnisse Bearbeiten Die Region um Kager gehorte ursprunglich ab 1009 zu den Besitzungen des Bistums Bamberg Vorher gehorte es zum Kollegiatstift zur Alten Kapelle in Regensburg 6 1413 erhalt Ruprecht Donnersteiner in dem Streit um den Nachlass eines Pemflingers dessen samtlichen Besitz ausgenommen daz dorff zu kager mit allem zugehoren daz lehen ist von dem hochwirdigen Bystump zu Babenperg 7 Um 1454 sind die Eyttenharter Eittenharter als Inhaber beglaubigt von denen sich Ruprecht zue der Kager nennt 8 Dieses Geschlecht war seit 1437 auch im Mitbesitz der Hofmark Pemfling Spatestens 1488 erfolgte die Erhebung Kagers zur Hofmark Es hatte eine Sonderstellung unter den Hofmarken dieser Gegend inne es war nicht immer vererbbar 6 1518 hatte der Landsasse Mertein Ziegler Zigler das Lehen inne der auch Burghuter zu Wetterfeld war Ab 1539 findet sich Jorg von Murach als Inhaber 9 Auf ihn folgt 1550 als Mit dann Alleinbesitzer Endress Georg von Murach dann 1584 dessen Stiefsohn Hans Christoph Fuchs der Jungere der Kager durch Testament von seinem Stiefvater erhalt Im Steuerbuch von 1590 ist der gesamte Besitz des Fuchs unter Kager zusammengefasst dabei wird Pemfling Darstein Dofering Grafenkirchen Lowendorf Engelsdorf Rhan Balbersdorf und Rackelsdorf erwahnt um nur die wichtigsten Dorfer zu nennen Fuchs verkauft Kager 1610 an den Obristen Georg Wolf Kolb von Raindorf womit die endgultige Losung aus dem Pemflinger Erbe erfolgte 10 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg kam Kager an die Familie Schwenck Nach ihrem Vater Georg Andreas Mathias von Schwenck bewohnten 1726 das Gut Rittmeister Matthias von Schwenck der auch Stadtkammerer in Cham war und sein Bruder Johann Friedrich Spater lebte auf Kager auch ein Zweig der Freiherrn von Vieregg bevor es 1755 durch Heirat des Karl Josef Anton von Drechsel 1723 1785 und Marie Anna Franziska von Vieregg an die Familie Drechsel kam Auch deren Sohn Joseph Maria Freiherr v Drechsel 1754 1780 und der Enkel Karl Joseph Graf v D nannten sich von bzw auf Kager nbsp Wappen derer von MoroAndreas von Moro 1769 1829 kaufte 1800 von Baron von Drechsel fur 28 000 Gulden das Landsassengut Kager 11 Das Innenministerium erteilt diesem 1820 die Genehmigung ein Patrimonialgericht II Klasse zu bilden 6 nbsp Wappen der von Moro Edle aus Venedig 1815 in den Bayerischen Adel aufgenommenPfarreizugehorigkeit Bearbeiten Kager gehorte ursprunglich zur Pfarrei Pemfling schloss sich aber Mitte des 16 Jh der Pfarrei Stamsried an da sich Pemfling zur Lehre Luthers bekannte und blieb dadurch katholisch Am 12 Juli 1867 wurde Kager wieder in die Pfarrei Pemfling gepfarrt 12 Entstehung des Dorfes Kager heute Bearbeiten nbsp Ortsblatt von Kager 1831Ursprunglich umgaben das Gut das bis ins 18 Jh auch mit Auf der Kager bezeichnet wurde nur die zu ihm gehorigen Selden und Taglohnerwohnungen Durch die Aufteilung des Acker und Wiesenlandes entstand aus der ehem Hofmark Kager der kleinsten geschlossenen Hofmark des Landgerichts Cham das heutige Dorf Im Jahre 1946 wurde die Gemeinde Kager aufgelost und kam zu Pemfling 13 Damit war die selbstandige Geschichte des alten Edelsitzes abgeschlossen 6 Obwohl der naturliche Mittelpunkt eines Ortes die Kirche fehlt macht der alte Teil des Dorfes noch heute einen selten geschlossenen Eindruck Der einheitliche Ursprung aus dem alten Gutshof ist eindeutig In jungerer Zeit ist eine Siedlung von den Einwohnern auch Strasskager genannt an der Strasse etwas ausserhalb des alten Dorfes entstanden Burg Kager Hofmarkschloss Kager Bearbeiten Lage Bearbeiten Die Burg Kager liegt auf dem hochsten Punkt eines ca 20 m hohen nach drei Seiten deutlich abfallenden Spornauslaufers auf ca 407 m u NN Bauentwicklung Bearbeiten nbsp Kager auf der Apian Karte von 1568Die ursprungliche Wohnburg durfte in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts erbaut worden sein als Wohnburg und Hofmark der Eyttenharter bis 1518 dann wechselnde Besitzer Auf der Apiankarte von 1568 sind die Gebaude beinahe so gross wie die bedeutenden Orte Runding und Arnschwang dargestellt und zeigen einen grossen zweigeschossigen Bau mit Treppengiebel zwischen zwei Turmen Mauern mit Schiessscharten stellen die Verbindung dar Vermutlich im Dreissigjahrigen Krieg wurde es zerstort die Wehranlagen wurden aufgegeben und nur das Hauptgebaude unter Verwendung alterer Teile nur zweckmassig wieder aufgebaut M Wening bezeichnet es 1726 als Hauss 14 Andreas von Moro kauft 1800 von Baron von Drechsel fur 28000 Gulden das Landsassengut von Kager 15 Andreas von Moro wurde 1768 in Hof bei Cham als Neffe des dortigen Hofmarkbesitzers Johann Franz Sinzl geboren der Vater von Andreas von Moro Heinrich von Moro war mit der Schwester des Hofmarkbesitzers verheiratet Am 10 Mai 1815 wurde Andreas Franz Heinrich von Moro quittierter Hauptmann und Inhaber des Sitzes Kager samt seinen Geschwistern und Abkommlingen beiderlei Geschlechts bei der Adelsklasse Lit M Fol 237 Act No 4475 in das Adelsregister des Konigreiches Bayern eingetragen Sein Vater Heinrich von Moro 1730 1786 Hauptmann in bayerischen Diensten und sein Grossvater Johann Peter Franz Anton von Moro 1682 1778 Generalmajor und Stadt Commandant von Landshut waren Edle aus Venedig und in bayerischen Diensten 16 1820 erteilt das Innenministerium dem Andreas von Moro aus dem Adelsgeschlecht Moro die Genehmigung zur Errichtung eines Patrimonialgerichts II Klasse 17 1805 nimmt Andreas von Moro zusammen mit seiner Frau Antonia von Moro geborene von Gleissenthal geb 1764 in Schachendorf und getauft in Cham Peter Moro als Pflegekind an Peter Moro geboren 1805 in Straubing gestorben 1853 in Cham ist der uneheliche Sohn des Johann Peter Joseph von Moro bayerischer Hauptmann und Bruder von Andreas von Moro 1824 schenken Andreas und Antonia von Moro von ihrem 240 Tagwerk umfassenden Landsassengut Hausnummer 1 heute Nr 18 knapp 5 Tagwerk und das Wohnhaus fur einen Oekonomen mit einer Stallung und einem Stadel ihrem Pflegesohn Hausnummer 34 heute 20 18 1826 beantragt Peter Moro in den Akten auch Schlosstoni genannt den Neubau eines neuen Hauses damals Hausnummer 33 heute Nr 111 19 Andreas von Moro stirbt am 25 November 1829 20 Nun wurde die Witwe Antonia von Moro als Besitzerin von Kager gefuhrt Sie beschenkte Anton Moro im Marz und Juni 1831 und verkaufte 1831 Teile der Hofmark an das Konigreich Bayern 21 1833 und 1840 beschenkte Antonia von Moro nun als vormalige Gutsbesitzerin zu Kager erneut ihren Pflegesohn Anton Moro 22 Antonia von Moro stirbt 1844 23 nbsp Schloss Nr 1 heute Nr 18 Okonomiegebaude Nr 34 heute Nr 20 Neubau 1824 Nr 33 heute Nr 111 Heutiger Zustand Bearbeiten Von den alten Hofmarksgebauden sind sparliche Mauerreste nur am Wohnhaus Nr 20 zu erkennen Mauern aus Bruchstein die im unteren Geschoss bis 1 2 m dick sind sich aber im 1 Stock auf 80 cm verjungen Zudem haben sich unter diesem noch spatmittelalterliche tonnengewolbte Keller erhalten Das Gebaude ist stark modern uberformt und verbaut Weitere Mauerreste und ein Gewolbe wurden bei Baumassnahmen in den 1960er Jahren in der Nachbarschaft angeschnitten Wirtschaft Einwohnerentwicklung BearbeitenUm 1800 gehorte das Landsassengut Kager zu den Orten mit den zahlreichsten Leinwebern des Pfleggerichts Cham 24 Die abseitige Lage des Dorfes war dessen wirtschaftlicher Entwicklung jedoch nicht zutraglich Heute bestehen nur noch wenige landwirtschaftliche Betriebe Die Einwohnerzahl nahm bereits im 19 Jh ab Es wird berichtet dass im Jahre 1865 in Kager und im benachbarten Engelsdorf die Ruhrkrankheit in epidemischem Grade herrschte und kein Tag verging an dem nicht Menschen an dieser Krankheit starben 25 Jahr Einwohner1831 200 26 1861 183 27 1867 165 28 Personlichkeiten BearbeitenAlbert Behaim von Kager auch Albertus Bohemus um 1190 1195 wohl 1260 Bekannt geworden ist der Archidiakon Domdekan von Passau und papstliche Legat als fanatischer Gegner des Kaisers Friedrich II Ob er tatsachlich aus Kager stammte wird allerdings kontrovers diskutiert 29 Hans Jakob Kolb von Kager genannt der junge Kolb 1604 1670 Kurbayerischer Obristleutnant und 1643 Fuhrer des Arkebusier Regiments Jung Kolb das Johann von Werths Leibregiment war 1644 wurde er zum Obristen befordert und erhielt das Kurassierregiment Kurnreiter Nach der siegreichen Schlacht bei Herbsthausen empfing er von Maximilian I eine goldene Ehrenkette 30 1646 und 1647 wurde er wegen des guten Verhaltens seines Regiments und seiner Treue mit churfurstlichen Lobschreiben ausgezeichnet Zum 19 Juli 1647 bekam Kolb fur seine Loyalitat nach der Flucht Werths ins kaiserliche Lager dessen beruhmtes Dragoner Regiment Es hiess nun ebenfalls Jung Kolb Sein bisheriges Arkebusier Regiment loste man auf 1649 nahm er Abschied aus bayerischen Diensten und trat in wurttembergische Dienste im Rang eines Generalmajors uber Am 25 Sept 1649 vermahlte er sich mit Anna von Herda und kam dadurch in den Besitz der Guter Domeneck Assumstadt und Zuttlingen Weiterhin war er wurtt Kriegsrat und Obervogt von Urach Seine Grabstatte befindet sich in der Grabkapelle der Freiherren von Ellrichshausen Sein Bruder war der beruhmte bayerische Reiterfuhrer Feldmarschallleutnant Andreas Kolb von Raindorf 1595 1666 Baudenkmal BearbeitenHaus Nr 7 Waldlerhaus eingeschossiger und giebelstandiger Blockbau mit Flachsatteldach gemauerter Eckstube und Giebelschrot 18 19 Jh nbsp Kager WaldlerhausHaus Nr 20 Ehemaliges Nebengebaude des abgegangenen Hofmarkschlosses nbsp KellergewolbeSiehe auch Liste der Baudenkmaler in PemflingBodendenkmal BearbeitenAbgegangenes Hofmarkschloss zuvor mittelalterliche Burg 31 Vereine BearbeitenSchutzenverein Wildschutz Kager e V Freiwillige Feuerwehr KagerVeranstaltungen Bearbeiten Kagerer Kirta Kirchweihfest jahrlich im JuliWeblinks BearbeitenKager in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 29 Mai 2023 Einzelnachweise Bearbeiten E Schwarz Namenkundliche Grundlagen S 52 f Johann Michael Wilhelm von Prey Sammlung zur Genealogie des bayerischen Adels Band 16 S 21 ff Wiguleus Hund Bayrisch Stammen Buch Band 1 S 237 f Ein kleiner Ausflug in die Historie von Geigant auf geigant de Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg Band 88 1938 Seite 210 a b c d W Strasser Kager Eine 600 Jahre alte Hofmark in Die Oberpfalz 52 1964 S 224 ff Monumenta Boica Bd 26 S 314 Monumenta Boica Bd 26 S 479 Ambronn Landsassen 1982 S 104f Piendl Cham Historischer Atlas 1955 S 40 StA Amberg Hauser und Rustikalsteuerkataster der Steuergemeinde Pemfling 1808 Nr 65 Fassion 63 Bischofl Ordinariatskanzlei Oberhirtliches Verordnungsblatt fur das Bistum Regensburg 1867 S 72 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 439 M Wening Historico topographica descriptio Thail 4 Das Rennt Ambt Straubing S 18 StAAm Hauser und Rustikalsteuerkataster d Steuergem Pemfling 1808 Nr 65 Fassion 63 1 BayHStA Adelsmatrikel Adelige M 41 2 Moro Adelsgeschlecht 3 Wie kamen die Moro in den Landkreis Cham in Beitrage zur Geschichte im Landkreis Cham 39 Band 2022 S 73 90 StALandshut Regierung Unterdonaukreis A12364 KBRegBl 1807 S 195 198 Staatsjustiz Gewalt Patromonialgerichte Bedingungen Aufgaben Stellung 1 1 StAAm Hofmark Kager 2 Urkataster der Steuergemeinde Kager von 1841 Rentamt Finanzamt Cham Kataster 308 3 StA Amberg Bestand Hofmerk Kager Auftragsnummer 52 71 1 StAAm Hofmark Kager 2 StAAm Urkataster d Steuergemeinde Kager 1841 Rentamt Finanzamt Cham Kataster 308 1 BayHStA Adelsmatrikel Adelige M 41 1 StA Amberg Hofmark Kager 2 StA Amberg Regierung Kammer der Finanzen 304 1 StA Amberg Urkataster der Steuergemeinde Kager von 1841 Rentamt Finanzamt Cham Kataster 308 2 StA Amberg Hofmerk Kager Briefe vom 23 Marz 1831 und 18 Juni 1831 Traueranzeige Bay Volksfreund 1844 S 300 Markus A Denzel Professionen und Professionisten S 114 f Rothlauf Neuer bayerischer Kurier fur Stadt und Land 1865 S 1533 Joseph Anton Eisenmann Karl Friedrich Hohn Topo geographisch statistisches Lexicon vom Konigreiche Bayern S 876 Bayern Statistisches Bureau Verzeichniss der Gemeinden des Konigreichs Bayern 1863 S 86 Bayern Statistisches Bureau Verzeichniss der Gemeinden des Konigreichs Bayern 1869 S 101 so vor allem Freiherr v Lerchenfeld Aham Albert Behaim S 421 ff Lahrkamp Werth S 154 Anm 57 Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Gemeindeteile der Gemeinde Pemfling Albersdorf Au Aumuhle Beutelsbach Bierlhof Birkmuhle Buchermuhle Elsing Engelsdorf Fichthof Frieding Grafenkirchen Grossbergerdorf Haid bei Pitzling Hofenmuhle Hollmuhle Kager Kreuth Lowendorf Oberdeschenried Pemfling Pitzling Rackelsdorf Rannersdorf Ried Schiltlmuhle Schmitzdorf Wohrhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kager Pemfling amp oldid 239637062 Personlichkeiten