www.wikidata.de-de.nina.az
Pitzling ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pemfling im Oberpfalzer Landkreis Cham PitzlingGemeinde PemflingKoordinaten 49 15 N 12 36 O 49 250047260556 12 602605819722 382 Koordinaten 49 15 0 N 12 36 9 OHohe 382 m u NHNFlache 52 5 haEingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 93482Vorwahl 09971 Pitzling auf der Apian Karte von 1568Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Dorfgeschichte 1 2 Geschichte der Einwohner 1 3 Ortsnamen im Wandel der Zeit 2 Besonderheiten des Ortes 2 1 Feldkapelle 2 2 Das Schwedenkreuz 2 3 Auengebiet 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDorfgeschichte Bearbeiten Aus einer Schenkungsurkunde vom 17 Juli 1135 1 welche von Markgraf Diepold von Vohburg ausgestellt wurde geht hervor dass Pitzling zusammen mit den Ortschaften Altenmarkt Wiltmaring und Wald an das Kloster Reichenbach abgetreten worden ist Dies ist darauf zuruckzufuhren dass Diepold von Vohburg das Kloster selbst gegrundet hat und fur die Grundversorgung der dort lebenden Monche sorgte Nach dem Tod Ludwigs des Bayern 1347 wurde Pitzling als Teil der Grafschaft Cham den Wittelsbachern als Pfand gegeben und gehorte fast 300 Jahre lang der Oberen Pfalz an Die Einwohner waren dadurch auch gezwungen den protestantischen Glauben der Landesherren anzunehmen Im Jahre 1625 wurde aufgrund der Ruckkehr zum Konigreich Bayern ein Glaubenswechsel der Bevolkerung zum katholischen Glauben erzwungen Da Pitzling als kleines Dorf unbedeutend war teilte es wahrend Kriegs aber auch Blutezeiten das Schicksal der umliegenden Stadte und Dorfer Besonders hart jedoch traf es Pitzling im Dreissigjahrigen Krieg weil nachdem Regensburg von den Schweden erobert worden war im November 1633 eine Abteilung unter Oberst Taupadell die Stadt Cham in ihren Besitz nahm und die Umgegend ausplundern liess Auch von der Pest und anderen Krankheitswellen blieb das Dorf nicht verschont sodass einige der Hofe leerstanden Im Jahre 1750 war Pitzling daher auch nur um drei Anwesen gewachsen namlich von ursprunglichen 20 auf 23 1795 wurden brachliegende Felder und Walder im Dorfgebiet auf die Bauern in Pitzling verteilt um zumindest hier die Ordnung wiederherzustellen Um 1809 wurde in der Kreisstadt Cham uber eine Aufteilung der Dorfer im Landkreis beratschlagt Nach langeren Diskussionen wurde am 24 Dezember 1828 die Gemeinde Pitzling mit den Ortschaften Grossbergerdorf und Frieding gegrundet Die Gemeinde zahlte zum Steuerdistrikt Loibling und wurde daher als Steuergemeinde bezeichnet Die Steuerverhaltnisse sind bis heute in einem Liquidationsprotokoll von 1842 erhalten geblieben und bestatigt auch den Bestand von 25 Hofen Insgesamt hatte die Gemeinde Pitzling eine Flache von 3063 Tagwerk 1041 ha welche auf 60 Besitzer aufgeteilt war 1848 wurden in ganz Bayern aufgrund der neuen Verfassung die Hofmarken die seit dem 14 Jahrhundert bestand hatten aufgelost und auch in Pitzling gab es nunmehr freie Bauern Nach der Abdankung von Konig Ludwig I plunderten die Bauern aus Pitzling und Umgebung die Guter des Schlosshofs einer Hofmark zur damaligen Zeit Wahrend der Weltkriege kehrten insgesamt 24 Manner nicht mehr nach Hause zuruck Zum Gedenken an die Opfer der Kriege wurde 1920 ein Denkmal fur 4000 Reichsmark errichtet welches aufgrund des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1946 mit neuem Text versehen worden ist Nach dem Ersten Weltkrieg wurde eine Telefonanlage im Dorf installiert die 10 Jahre spater zusammen mit dem Stromnetz auf das ganze Dorf erweitert wurde Am 1 Januar 1972 wurde Pitzling in die nun wieder eigenstandige Gemeinde Pemfling eingegliedert 2 Aufgrund der steigenden Einwohnerzahl wurde ein neues Siedlungsgebiet in Richtung Pemfling eingerichtet und 1982 wurden die Strassen und Hausnummern in Pitzling zugeteilt und neu geordnet Geschichte der Einwohner Bearbeiten Ein Adelsgeschlecht konnte in Pitzling nie nachgewiesen werden obwohl in einer Urkunde vom 15 Juni 1396 ein gewisser Cunrad der Groze zu Putzling benannt wird Allerdings konnte in mehreren Protokollen das Bauerngeschlecht der Familie Lausser gefunden werden welches im 15 und 16 Jahrhundert mehrere der Hofe in Pitzling in Besitz hatte Einige der Nachfahren dieser Familie leben noch heute in Pitzling und haben auch noch dieselben Grundstucke inne wie vor 500 Jahren Der fruheste Nachweis fand sich in einem Aufteilungsprotokoll von 1520 ein endgultiger Beweis fur den Bestand der Familie konnte erst durch eine Urkunde aus dem Jahre 1589 erbracht werden Ortsnamen im Wandel der Zeit Bearbeiten Jahr Name1135 Putzling1240 Puzhelingen1642 PutzlingDie wiederholte Anderung der Ortsnamen in Urkunden ist zum einen auf die immer unterschiedliche Schreibweise im Mittelalter und zum anderen auf die unterschiedliche Aussprache des Ortsnamens zuruckzufuhren Der Eigentliche Ortsname setzt sich zusammen aus den Wortern Buzili oder Buzelin was mit grosser Wahrscheinlichkeit der Name des Sippenaltesten war und aus der Endungssilbe ng welche auf einen Ort hinweist Das Dorf wurde also nach einem der Sippenaltesten die vor 1135 in Pitzling lebten benannt Besonderheiten des Ortes BearbeitenFeldkapelle Bearbeiten Am 16 Februar 1846 stellte die Dorfgemeinschaft in Pitzling den Antrag zum Bau einer Kapelle beim koniglichen Landgericht Cham Da keine Einwande vom bischoflichen Ordinariat vorhanden waren und auch das konigliche Innenministerium am 26 Mai 1846 die Zusage zum Bau der Kapelle gab wurde schliesslich am 17 Juni 1847 mit der Arbeit an der Kapelle begonnen Allerdings gab es wahrend des Baus Probleme da bereits 10 Tage nach Baubeginn die Ausfuhrung der Kapelle zu weit von den Planen abwich Der Bau wurde daher 1848 schliesslich bis auf weiteres eingestellt Ein Jahr spater gelang es dem Landgericht Cham einen neuen Plan gemass der bereits gebauten Elemente durchzusetzen Der Bau konnte nun fertiggestellt werden und im Jahre 1851 wurde die Feldkapelle zu Pitzling geweiht Am 19 August 1892 brach ein grosser Brand in einem der Anwesen nahe der Kapelle aus Der Funkenflug sorgte dafur dass die Kapelle bis auf die Grundmauern niederbrannte Zwei Jahre spater wurde eine neue Kapelle gebaut und 1895 erneut eingeweiht Der Deckenanstrich uber dem Altar war im neuromantischen Stil ausgemalt worden und verfiel aber zusehends aufgrund des feuchten Mauerwerkes Die Kapelle konnte 1978 fur 63381 DM renoviert werden und die Bemalung sowie Isolierung und Dachstrukturen wurden komplett erneuert Das Schwedenkreuz Bearbeiten Wie auch in vielen anderen Dorfern gibt es auch in Pitzling zahlreiche Wegkreuze und kleine Denkmaler Eines dieser Denkmaler ist das Schwedenkreuz Es ist ein etwa 105 cm hohes und 51 cm breites verwittertes Steinkreuz ohne Inschrift Ob es sich dabei um ein Suhnekreuz also eine Wiedergutmachung fur eine begangene Straftat oder ein Kennzeichen fur ein Massengrab aus dem Dreissigjahrigen Krieg handelt ist unbekannt obwohl das Steinkreuz wohl aus dieser Zeit stammt Auengebiet Bearbeiten Im Nordwesten des Dorfes befindet sich ein von Feldern umgebenes Waldgebiet mit 26 kleinen Seen Das Gebiet wird von der Dorfbevolkerung zur Forst und Fischereiwirtschaft und auch zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt Ein teilweise asphaltierter Weg fuhrt durch das Wasserschutzgebiet Es beinhaltet auch einen kleinen Bach der seinen Ursprung in einem See in der Nahe von Pemfling hat Die Gegend wird von den Einheimischen auch Viecht bayr ʼfe ɪct genannt Dieser Name taucht zum ersten Mal in einem Vermarchungsprotokoll von 1795 auf als eine Waldlandschaft im Viecht neu zugeteilt wurde Der Name konnte auf ehemalige Tierweiden in diesem Gebiet hinweisen was bedeutet dass der Name wahrscheinlich schon vor 1795 benutzt wurde da an dieser Stelle schon lange keine Viehzucht mehr betrieben wird Literatur BearbeitenKarl Bosl Oberpfalz und Oberpfalzer Lassleben 1978 ISBN 3 7847 1129 4 H Muggenthaler F X Gsellhofer Unser Cham Kurzgefasste Darstellung der Chamer Stadtgeschichte von ihren Anfangen bis zur Gegenwart 2 unverand Auflage Cham 1975 DNB 790615878 H Wolf Die alten Steinkreuze im Landkreis Cham Nurnberg 1973 DNB 730505367 G Hager Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Band 2 Die Kunstdenkmaler von Oberpfalz amp Regensburg BZA Cham Max Piendl Landgericht Cham In Historischer Atlas von Bayern Band 8 Weblinks BearbeitenPitzling in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 29 Mai 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Urkundensammlung Hauptstadtarchiv Munchen Urkundensammlung Nr CCX 1135 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 439 Gemeindeteile der Gemeinde Pemfling Albersdorf Au Aumuhle Beutelsbach Bierlhof Birkmuhle Buchermuhle Elsing Engelsdorf Fichthof Frieding Grafenkirchen Grossbergerdorf Haid bei Pitzling Hofenmuhle Hollmuhle Kager Kreuth Lowendorf Oberdeschenried Pemfling Pitzling Rackelsdorf Rannersdorf Ried Schiltlmuhle Schmitzdorf Wohrhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pitzling Pemfling amp oldid 234134978