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Der Hohbeck ist ein bis zu 76 Meter uber Normalnull hoher Berg im Nordosten von Niedersachsen Bei der etwa 2 4 Kilometer grossen Erhebung handelt es sich um eine Geestinsel im Urstromtal der Elbe die die umliegende Landschaft um etwa 60 Meter uberragt Der Hohbeck liegt in der Gemeinde Hohbeck innerhalb des Landkreises Luchow Dannenberg und befindet sich im Biospharenreservat Niedersachsische Elbtalaue Bewaldete Nordostseite des Hohbeck mit dem Sender HohbeckElbe und Hohbeck bei Vietze Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 2 1 Boden 3 Besiedlung 3 1 Befestigungsanlagen 4 Flora und Fauna 5 Literatur 6 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Wendlandrundweg am Steilhang des Hohbeck zur ElbeMit seiner erhohten Lage ragt der Hohbeck inselartig aus der Umgebung heraus und stellt eine Landmarke dar An der Nord und Ostseite bildete sich durch die Verlagerung der Elbe ein Steilufer dessen Hange mit Wald bestanden sind An der West und Sudseite lauft die Erhebung flach aus Charakteristisch ist aolisch bewegter Sand mit zum Teil starkem Auftreten von Flugsand Auf dem hochsten Punkt des Hohbeck befindet sich der 344 Meter hohe Richtfunkturm des Senders Hohbeck Die Dorfer wie Brunkendorf Pevestorf und Vietze liegen auf der Erhebung des Hohbeck oder an seinem Rand im hochwassersicheren Bereich Im Westen und Suden des Hohbeck befindet sich der rund 3 Kilometer lange und nur 150 Meter breite Laascher See Im Suden liegt der ebenso schmale Restorfer See Geologie Bearbeiten nbsp Aussichtsturm nahe der SchwedenschanzeBeim Hohbeck handelt es sich grosstenteils um eine Stauchendmorane die wahrend des ersten Drenthe Stadiums der Saaleeiszeit vor etwa 230 000 Jahren entstanden ist In Teilbereichen wie bei Brunkendorf gibt es noch altere Sedimente aus dem Tertiar und der Elster Eiszeit Wahrscheinlich wurde der Hohbeck wahrend der Weichsel Eiszeit die durch Schmelzwasser das Elbtal ausbildete durch die Erosion der Ur Elbe von der Geest abgetrennt Dadurch entstand die Geestinsel des Hohbeck als markante Platte Sie ist aus pleistozanem Kies Sand und Geschiebemergel aufgebaut und liegt innerhalb der holozanen Elbtalniederung Bis in fruhgeschichtliche Zeit war der Hohbeck eine Flussinsel die von der Elbe und der Seege als fruherem Elbarm umflossen wurde Boden Bearbeiten Auf dem Hohbeck uberwiegt unter den Bodentypen die Braunerde Ebenso kommen Podsol und Rankerboden in verschiedenen Auspragungen vor Pseudogleye treten nur selten auf In einigen Bereichen gibt es extrem arme Boden die heute nicht mehr in Nutzung sind und nur bis zu 20 Bodenpunkte aufweisen Besiedlung BearbeitenErste Siedlungsaktivitaten auf dem Hohbeck sind fur die Altsteinzeit nachweisbar Die Erhebung war eine Siedlungskammer die von der Jungsteinzeit bis zur fruhen Eisenzeit intensiv als Siedlungs und Begrabnisplatz genutzt wurde Dies ergaben Ausgrabungen des Niedersachsischen Landesmuseums auf dem Fundplatz Pevestorf in den 1960er Jahren Die Entstehung der Dorfer Brunkendorf und Pevestorf wird dem elbgermanischen Stamm der Langobarden zugeschrieben Auch slawische Siedlungen sind am und auf dem Hohbeck nachweisbar wie die Wustungen Klein Pevestorf und Klein Vietze Als weitere Wustungen werden in mittelalterlichen Urkunden die Orte Vire und Terzichow erwahnt Befestigungsanlagen Bearbeiten nbsp Lageskizze der Vietzer Schanze Ende des 19 JahrhundertsAuf dem Hohbeck sind zwei historische Befestigungsanlagen bekannt bei denen es sich um Burgwalle handelte die an strategisch gunstiger Stelle am Steilhang zur Elbe errichtet wurden Es handelt sich um die Vietzer Schanze die als das im Jahre 811 in den Frankischen Annalen uberlieferte Kastell Hohbeck castellum hohbuoki der Franken angesehen wird sie erhebt sich etwa 30 m uber dem Elbtal Eine weitere Wallanlage auf dem Hohbeck ist die 800 m entfernte Schwedenschanze aus dem 8 bis 9 Jahrhundert die sich fast 50 m uber dem Flusstal erhebt Flora und Fauna BearbeitenDer Hohbeck weist wegen seiner biogeografischen Lage im Ubergang zwischen der atlantischen und der kontinentalen Region Mitteleuropas eine besonders grosse Artenvielfalt an Flora und Fauna auf Es finden sich zahlreiche Tier und Pflanzenarten der Roten Liste und national sowie international geschutzte Arten Pflanzengesellschaften und Biotoptypen Mager und Sandtrockenrasen bilden einen vielgestaltigen Kontrast mit Waldern Feldern und den gewasserreichen Niederungen der Elbe und des Nebenflusses Seege Das Vorkommen des Wanderfalken und der Sperbergrasmucke stellen eine Besonderheit dar Bedeutsam ist ebenso das Vorkommen von Rotbauchunke Zauneidechse sowie zahlreichen Fledermausarten nbsp Der Hohbeck auf der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1776Das Landschaftsbild des Hohbecks ist seit langem vom Menschen gestaltet und verandert worden In der heutigen Vegetation finden sich noch Reste der fruheren Kulturlandschaft und ihrer Wirtschaftsformen Dazu zahlen Relikte von Heide Trockenrasen Niederwald und Eichen Hainbuchen Walder Der Hohbeck war laut einer Karte von 1695 zu jener Zeit nahezu waldfrei Seine Oberflache wird als sandige Weyde Sandacker unbrauchbarer Sandacker und Trifft beschrieben Eine Karte der Kurhannoverschen Landesaufnahme aus dem Jahr 1776 zeigt verschiedene als Heidehugel bezeichnete Offenflachen Es handelte sich um Flugsanddunen die zur bauerlichen Nutzung mit Trockenrasen Borstgras und Zwergstrauchheiden bestanden waren Rund 100 Jahre spater wird der grosste Teil des Hohbeck auf einer Karte von 1881 weiterhin als offene Landschaft dargestellt Literatur BearbeitenHartmut Christier Der Hohbeck Vegetationskundliche faunistische und biogeographische Bedeutung einer glazialen Geestinsel im Mittleren Elbetal Hamburg 2008 Dissertation Online 7 2 MB Jens Schneeweiss Archaologische Streiflichter vom Hohbeck Hohbeck Brunkendorf 2010 ISBN 978 3 00 031553 4 Buchtitel Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hohbeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbeschreibung des Hohbeck53 0657 11 439 Koordinaten 53 4 N 11 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohbeck Berg amp oldid 196451826