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Die Schwedenschanze ist eine ehemalige Wallanlage auf der Erhebung des Hohbeck im Landkreis Luchow Dannenberg Schwedenschanze Hohbeck Wall der Schwedenschanze mit Infotafeln rechts der im Jahre 2008 vorgenommene und wieder verfullte Grabungsschnitt durch den WallWall der Schwedenschanze mit Infotafeln rechts der im Jahre 2008 vorgenommene und wieder verfullte Grabungsschnitt durch den WallStaat DeutschlandOrt HohbeckEntstehungszeit 8 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand WallStandische Stellung UnbekanntGeographische Lage 53 4 N 11 26 O 53 0722 11 43627 Koordinaten 53 4 19 9 N 11 26 10 6 OSchwedenschanze Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Archaologische Ausgrabungen 3 Beschreibung 4 Tourismus 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenBei der Schwedenschanze am Hohbeck handelt es sich um eine Befestigung aus der Zeit um oder nach 730 die nur fur eine kurze Zeit genutzt worden war Die ethnische Zugehorigkeit der Erbauer ist bislang ungeklart da das wenige Fundmaterial zu unspezifisch ist Schneeweiss stellt die Hypothese in den Raum dass es sich bei der Anlage um eines der beiden Kastelle handelt die laut den Annales regni Francorum 808 durch Karl dem Grossen an der Elbe erbaut wurden Die Befestigung erfuhr in mittelslawischer Zeit eine Nachnutzung wie die wenigen bei den Ausgrabungen Keramikscherben der Menkendorfer Gruppe aus dem 10 Jahrhundert zeigen Allerdings sind keine Anzeichen fur Umbauten oder Erneuerungen am Wall bekannt Archaologische Ausgrabungen BearbeitenBei einer Baustellenbeobachtung wurde 1920 slawische Keramik geborgen 1956 wurde von Wolf Dieter Asmus ein Wallschnitt angelegt Weitere kleine Untersuchungen fanden 1965 unter der Leitung von Ernst Sprockhoff 1975 und 1985 statt Bei einem erneuten im Jahr 2008 durch Jens Schneeweiss durchgefuhrten Wallschnitt wurde dessen Aufbau geklart und aus dem Wallkorper Holzkohle geborgen die dendrochronologisch in die Zeit um nach 730 n Chr datiert werden konnte Beschreibung BearbeitenDie Schwedenschanze befindet sich auf dem Hohbeck der die Talaue der Elbe um rund 60 Meter uberragt Fruher war der Bereich der Schwedenschanze ein sagenumwobener Platz dessen alte Namen Hexenberg und Sonnenberg fur eine vorchristliche Nutzung dieses Ortes sprechen Die Benennung als Schwedenschanze beruht wahrscheinlich auf dem haufigen Irrtum dass es sich um Ringwalle handelte die die Bevolkerung wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs als Fliehburg zum Schutz vor den schwedischen Truppen errichtet hatte oder die von den schwedischen Truppen selbst als Schanze angelegt wurden Bei der Schwedenschanze handelt es sich um eine halbkreisformige Wallanlage des 8 bis 9 Jahrhunderts mit einer Flache von 1 75 ha Der Wall hat eine Basisbreite von knapp 13 Meter und weist noch eine Hohe von 3 1 Meter auf Ein 6 m breiter Spitzgraben ist dieser Befestigung vorgelagert 200 m ostlich befindet sich ein kleinerer Wall der vermutlich als Annaherungshindernis diente An der dem Strom zugewandten Seite boten die Steilabhange zur Elbe ausreichend Schutz Im Jahre 2008 erfolgte eine Ausgrabung die als Schnitt durch den Wall erfolgte Sie ergab dass es sich bei der Bauweise um ubereinander geschichtete Lehm und Sandpackungen handelte Im Gegensatz dazu war das Hohbeck Kastell eine Holz Erde Konstruktion Bei der Schwedenschanze fanden sich auf der Innenseite des Walls Brandspuren grosseren Ausmasses mit Resten verbrannter Walleinbauten Eine Innenbebauung der Wallanlage liess sich davon nicht ableiten Knapp 1 km westlich der Schwedenschanze liegt die Vietzer Schanze die Karl der Grosse den Frankischen Annalen zufolge als Hohbeck Kastell castellum hohbuoki im fruhen 9 Jahrhundert errichten liess Tourismus Bearbeiten nbsp Aussichtsturm nahe der SchwedenschanzeSeit 1920 befindet sich innerhalb der Wallanlage der Schwedenschanze eine gleichnamige Gaststatte mit Kaffeegarten bei der es sich um ein beliebtes Ausflugsziel handelt Zeitweise diente das Gebaude als Landschulheim einer Schule in Wittenberge und im Zweiten Weltkrieg als Flak Stellung Die Schwedenschanze bildet einen Knotenpunkt an dem sich der Elberadweg Radrouten von Naturschutzverbanden ausgeschilderte Wanderwege wie der Wendlandrundweg und mehrere Reitwegesysteme treffen Von einem in der Nahe befindlichen 22 Meter hohen Aussichtsturm aus Holz der 2009 als Nachfolger fur einen 18 Meter hohen holzernen Aussichtsturm errichtet wurde kann man weit uber die Elbe schauen In unmittelbarer Nahe befindet sich ein 344 Meter hoher Funkturm Sender Hohbeck der Ende der 1970er Jahre erstmals eine storungsfreie Nachrichtenverbindung zwischen West Berlin und Westdeutschland ermoglichte Literatur BearbeitenThomas Saile Fruhgeschichtliche Burgwalle am Hohbeck bei Lenzen In Mamoun Fansa Frank Both Henning Hassmann Herausgeber Archaologie Land Niedersachsen 400 000 Jahre Geschichte Landesmuseum fur Natur und Mensch Oldenburg 2004 Seite 562 565 Jens Schneeweiss Archaologische Streiflichter vom Hohbeck 2010 ISBN 978 3 00 031553 4 Buchtitel Online Jens Schneeweiss Das Kastell hohbuoki und der Ort Schezla an der Elbe In Rainer Maria Weiss Anne Klammt Hrsg Mythos Hammaburg Archaologische Entdeckungen zu den Anfangen Hamburgs Wachholtz Neumunster 2015 S 346 356 Jens Schneeweiss Sachsen Franken Slawen zur Geschichte einer Grenzregion an der Elbe Ein Vorbericht zu den Ausgrabungen des Gottinger Seminars fur Ur und Fruhgeschichte am Hohbeck In Karl Heinz Willroth Jens Schneeweiss Hrsg Slawen an der Elbe Gottinger Forschungen zur Ur und Fruhgeschichte 1 Schriftenreihe des Heimatkundlichen Arbeitskreises Luchow Dannenberg 19 Wachholtz Neumunster 2011 ISBN 978 3 529 01561 8 S 57 102 J Schneeweiss Slawenzeitliche Befestigungen am Hohbeck In Karl Heinz Willroth u a Hrsg Slawen an der unteren Mittelelbe Fruhmittelalterliche Archaologie zwischen Ostsee und Mittelmeer Band 4 Reichert Wiesbaden 2013 S 79 90 Jens Schneeweiss Archaologische Streiflichter vom Hohbeck Zum 1200 Jahrestag seiner Ersterwahnung Von den Anfangen bis ins Mittelalter Nordlanddruck Luneburg 2010 ISBN 978 3 00 031553 4 Thomas Saile Klaus Baade Vermessung slawischer Burgwalle im Hannoverschen Wendland In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 72 2003 S 65 74 Alfred Pudelko Zur slawischen Besiedlung des westlichen Elbufers zwischen Schnackenburg und Langendorf Kr Luchow Dannenberg In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 41 1972 S 103 126 hier S 117 120 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwedenschanze Hohbeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Sandy Bieler und Stefan Eismann zu Schwedenschanze in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Kurzbeschreibung der Schwedenschanze Aussichtsturm Hohbeck In Structurae Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwedenschanze Hohbeck amp oldid 238218006