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Ernst Sprockhoff 6 August 1892 in Berlin 1 Oktober 1967 in Kiel war ein deutscher Prahistorischer Archaologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sprockhoff Katalog 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSprockhoff war vor dem Ersten Weltkrieg zunachst Lehrer und machte sein Abitur in Kriegsgefangenschaft 1 Ab 1920 studierte er neben dem Schuldienst Vorgeschichte mittelalterliche Geschichte und Geologie Seit 1922 war Sprockhoff Mitglied des Reichsbundes fur Deutsche Vorgeschichte Er wurde 1924 an der Universitat Konigsberg promoviert Von 1926 bis 1928 arbeitete er am Provinzialmuseum Hannover von 1928 bis 1935 am Romisch Germanischen Zentralmuseum Mainz Ab 1931 war Sprockhoff korrespondierendes und ab 1934 ordentliches Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts Nachdem 1935 Gerhard Bersu aus dem Amt als erster Direktor der Romisch Germanischen Kommission in Frankfurt am Main gedrangt worden war folgte Sprockhoff ihm 1935 zunachst als zweiter und ab 1937 als erster Direktor bis 1945 2 Zugleich erhielt er 1936 eine Professor fur Ur und Fruhgeschichte an der Universitat in Marburg 1942 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1 Sprockhoff trat bereits 1920 dem Stahlhelm bei den er jedoch 1923 bereits wieder verliess 3 Schon vor der Machtergreifung 1933 gehorte er der SA an 1933 wurde er Mitglied im Nationalsozialistischen Lehrerbund und 1937 nach Lockerung der Aufnahmesperre auch Mitglied der NSDAP Von 1943 bis 1945 war er wahrend der Besetzung Norwegens als Oberstleutnant Regimentskommandeur 4 des zwischen Karmoy und Vanse auf der Halbinsel Lista stationierten Heeres Kusten Artillerie Regimentes 978 3 Als beim Bau des Kustenforts Marka im Rahmen der Arbeiten am Atlantikwall durch die Deutsche Wehrmacht auf der Sudwestspitze von Lista der Gronhaug genannte Grabhugel angeschnitten wurde ubernahm Sprockhoff die Untersuchung dieser wikingerzeitlichen Doppelbestattung und ubergab die Funde dem Universitatsmuseum Oslo dem heutigen Kulturhistorisk Museum 3 Weitere Grabhugel aus der Gemarkung Marka wie der Engelshaug und der Tuptehaug einige der grossten vorgeschichtlichen Monumente Norwegens wurden dagegen unbeobachtet zerstort 3 5 Wahrend seines Kommandos schrieb er ein Buch uber norwegische Ur und Fruhgeschichte wobei er vor allem Quellen aus der Region seines Kommandos nutzte 3 Das Buch mit dem Titel und zeugen von einem stolzen Geschlecht wurde noch kurz vor Kriegsende 1945 veroffentlicht Nach Kriegsende verbrachte Sprockhoff uber zwei Jahre in britischer Kriegsgefangenschaft Direkt nach seiner Ruckkehr im Herbst 1947 wurde Sprockhoff zum ordentlichen Professor fur Vor und Fruhgeschichte an der Universitat Kiel ernannt 3 und arbeitete dort bis zu seiner Emeritierung 1958 In dieser Zeit wurde er 1955 zum korrespondierenden Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewahlt 2 Sprockhoff starb am 1 Oktober 1967 in Kiel Zu seinen wichtigsten Kieler Schulern gehorten Johanna und Karl Heinz Brandt Sprockhoff Katalog BearbeitenDer heute uberholte Begriff Nordische Riesensteingraber geht auf Sprockhoff zuruck Sprockhoff erfasste systematisch etwa 900 deutsche Megalithanlagen in einem durchnummerierten Katalog Die so genannte Sprockhoff Nummer wird bis heute verwendet um die Anlagen zu identifizieren Siehe auch Liste der norddeutschen Megalithanlagen nach Sprockhoff NummerVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie germanischen Griffzungenschwerter Romisch Germanische Forschungen 5 de Gruyter Berlin Leipzig 1931 Die germanischen Vollgriffschwerter der jungeren Bronzezeit Romisch Germanische Forschungen 9 de Gruyter Berlin Leipzig 1934 Jungbronzezeitliche Hortfunde Norddeutschlands Periode IV Mainz 1937 Die nordische Megalithkultur Handbuch der Urgeschichte Deutschlands Band 3 de Gruyter Berlin Leipzig 1938 und zeugen von einem stolzen Geschlecht Herausgegeben vom Reichskommissar f d besetzten norw Gebiete Germanische Leitstelle Norwegen Germanischer Wissenschaftseinsatz Oslo 1945 Jungbronzezeitliche Hortfunde der Sudzone des nordischen Kreises Periode V Mainz 1956 Atlas der Megalithgraber Teil 1 3 Rudolf Habelt Verlag Bonn 1966 1975 Literatur BearbeitenKurt Bohner Zur Erinnerung an Ernst Sprockhoff In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums 14 1967 S IX XXVIII Friedrich Wagner Ernst Sprockhoff 6 August 1892 1 Oktober 1967 In Bayerische Akademie der Wissenschaften Jahrbuch 1968 S 192 200 C Misamer Ernst Sprockhoff In Studien zum Kulturbegriff in der Vor und Fruhgeschichtforschung Bonn 1987 S 87 99 Wolfgang Pape Zehn Prahistoriker aus Deutschland In Heiko Steuer Hrsg Eine hervorragend nationale Wissenschaft Erganzungsbande zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 29 de Gruyter Berlin 2001 ISBN 3 11 017184 8 S 55 88 Karl Heinz Willroth Ernst Sprockhoff und die nordische Bronzezeit In Heiko Steuer Hrsg Eine hervorragend nationale Wissenschaft Erganzungsbande zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 29 de Gruyter Berlin 2001 ISBN 3 11 017184 8 S 109 149 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 581 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Sprockhoff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ernst Sprockhoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sprockhoff Ernst Hessische Biografie Stand 20 November 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b Ernst Sprockhoff Nachruf im Jahrbuch 1968 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften PDF Datei a b Mitglieder der Vorgangerakademien Ernst Sprockhoff Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 19 Juni 2015 a b c d e f Frans Arne Stylegar und zeugen von einem stolzen Geschlecht Ausstellungsbegleitbuch zur Ausstellung uber die Festung Lista und die Archaologie Vest Agder 2009 Karl Heinz Willroth s v Sprockhoff Ernst In Heinrich Beck Dieter Geuenich und Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 vollig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage 29 Skirnismal Stiklestad De Gruyter Berlin 2005 ISBN 3 11 018360 9 S 405 406 Frans Arne Stylegar farmers mariners and lords of long ago Archaeology and prehistory in the Agder region Vest Agder County Council Vest Agder 2007 S 56 waughfamily ca PDF Normdaten Person GND 118752308 lobid OGND AKS VIAF 272330504 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sprockhoff ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher PrahistorikerGEBURTSDATUM 6 August 1892GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 Oktober 1967STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Sprockhoff amp oldid 232329244