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Aalen Dillingen Donau Kursbuchstrecke DB 324k 1958 Streckenlange 55 49 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Maximale Neigung 1 36 28 Minimaler Radius 80 mHochstgeschwindigkeit 40 km hLegende von Nordlingen0 000 0 000 Aalen Hartsf Pbf 430 mnach Stuttgart Bad Cannstatt0 149 0 000 erstes UbergabegleisDreischienengleis0 716 0 000 zweites Ubergabegleis0 780 0 000 Aalen Hartsf GbfStadtische Industriebahn Aalennach Ulm2 600 0 000 Pflaumbach4 500 0 000 Unterkochen Hartsfeldbf 520 m5 700 0 000 Unterkochen Viadukt 85 m 7 100 0 000 Kocherburg Tunnel 96 m 7 360 0 000 Waldhausen Glashutte 586 m10 380 0 000 Hollhau 649 m12 320 0 000 Ebnat Hartsfeld 615 m16 000 0 000 Brunstholz 556 m19 970 0 000 Elchingen 590 m22 100 0 000 Barenloh 553 m24 130 0 000 Dossingen 519 m28 050 0 000 Neresheim 504 m29 450 1 452 Steinmuhle29 900 1 900 Egau 14 m 30 100 2 100 Hartsfeldwerke Neresheim30 860 2 865 Sagmuhle32 380 4 300 Iggenhausen32 808 4 777 Egau 9 m 32 880 4 860 Flutdurchlass33 600 5 600 Katzenstein35 900 7 900 Dischingen Reaktivierung geplant 37 420 0 000 Guldesmuhle38 950 0 000 Ballmertshofen 457 m40 250 0 000 Landesgrenze Baden Wurttemberg Bayern40 500 0 000 Lohgraben40 900 0 000 Reistingen42 480 0 000 Ziertheim46 530 0 000 Wittislingen48 100 0 000 Zoschlingsweiler48 300 0 000 Egau51 600 0 000 Zwergbach51 830 0 000 Lauingen Hartsfeldbf53 980 0 000 Hausen b Dillingen Donau von Neuoffingen55 490 0 000 Dillingen Donau 433 mnach IngolstadtQuellen 1 2 3 4 5 6 Die Hartsfeldbahn im Volksmund Schattere 7 genannt war eine Schmalspurbahn uber das im Osten Baden Wurttembergs gelegene Hartsfeld mit Weiterfuhrung nach Bayern Ausgangspunkt der meterspurigen Nebenbahn war Aalen uber Neresheim und Ballmertshofen erreichte sie nach 55 49 Kilometern Dillingen an der Donau Der Personenverkehr endete am 30 September 1972 der Guterverkehr zwei Monate spater Die Gleisanlagen wurden danach demontiert Zwei Abschnitte wurden von einem Verein als Museumsbahn wieder aufgebaut und 2001 bzw 2021 fertiggestellt 8 Die Museumsstrecke von Neresheim bis zum Bahnhof Katzenstein am Hartsfeldsee misst 5 5 km Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 1 1 Albaufstieg Aalen Ebnat 1 2 Hartsfeldhochebene Ebnat Neresheim 1 3 Egautal und Donauniederungen Neresheim Dillingen 2 Geschichte 2 1 Vorarbeiten und Bau 2 2 Eroffnung und anfanglicher Betrieb 2 3 Weiterbau nach Dillingen 2 4 Der Betrieb von 1906 bis 1953 2 5 Modernisierung und Stilllegung 3 Museumsbahn 3 1 Verein Wiederaufbau und Betrieb 3 2 Fahrzeugpark 4 Zukunft 5 Literatur 6 Film und Fernsehen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVerlauf Bearbeiten nbsp Albaufstieg Aalen Ebnat Bearbeiten Die Strecke begann mit dem Personenbahnhof Aalen Er lag an der dem Empfangsgebaude gegenuber liegenden Seite des Bahnhofes Aalen des Verknupfungspunktes der Bahnstrecke Stuttgart Bad Cannstatt Nordlingen mit der Brenzbahn nach Ulm Heute befindet sich hier ein Parkplatz am ostlichen Ausgang der Hirschbachunterfuhrung die mit dem Bau der Hartsfeldbahn errichtet wurde nbsp Ehemaliges Gebaude des Aalener GuterbahnhofsMit der Einmundung eines normalspurigen Ubergabegleises begann ein Abschnitt mit Dreischienengleis Auf den Normalspurschienen wurden Guterwagen zwischen dem Normalspurnetz und dem 800 Meter hinter dem Personenbahnhof liegenden Guterbahnhof ausgetauscht Dort befanden sich Anlagen zur Verladung der Normalspurwaggons auf Rollbocke sogenannte Rollbockgruben Am Guterbahnhof hielten auch Personenzuge hier befand sich ein einstandiger Lokschuppen mitsamt Wasserturm nbsp Viadukt bei UnterkochenDie bis hierher parallel zur Brenzbahn verlaufende Strecke stieg nun aus dem Tal des Kochers auf Zur Uberwindung des Hohenunterschiedes zum Bahnhof Unterkochen nutzte die Bahn eine Schleife im Himmlinger Tal mit einem Radius von 80 m um anschliessend am Hang entlang bis zum Bahnhof Unterkochen zu steigen Nach 4 5 km erreichte die Bahn anschliessend den Bahnhof Unterkochen der nur ein Ausweichgleis besass Hinter dem Bahnhof Unterkochen stieg die Bahn weiter am Hang entlang hier befand sich der bekannte Albaufstieg Mit einem Radius von 80 m wurde auf dem grossten Kunstbau der Hartsfeldbahn dem Unterkochener Viadukt ein Seitental des Weissen Kochers uberquert Kurz vor dem Bahnhof Waldhausen Glashutte durchfuhr die Bahn den 96 Meter langen Kocherburg Tunnel auch Wallenhau Tunnel genannt Dieser wurde zugemauert 9 und dient Fledermausen als Unterschlupf Fledermausschutz in der Region Ostalb Der Schattereweg auf dem Streckenverlauf fuhrt bis zum Tunnel der unter der Bezeichnung Hartsfeldbahntunnel als Naturdenkmal ausgewiesen wurde Der Bahnhof Waldhausen Glashutte bestand aus dem durchgehenden Streckengleis einem Ausweichgleis sowie einem Stumpfgleis mit Prellbock Hinter Waldhausen Glashutte fuhrte die Strecke weiter durch den Wald und beschrieb zwei 180 Kehren um den Hohenunterschied bis Ebnat zu bewaltigen Im Wald vor Ebnat befand sich noch die Holzverladestelle Hollhau hier finden sich noch Schwellen und vor allem Schotterreste An dieser Stelle uberquerte die Strecke die Europaische Wasserscheide zwischen Rhein und Donau und erreichte mit 649 m Meereshohe ihren hochsten Punkt Der Streckenverlauf kann bis zum Waldrand noch gut nachvollzogen werden im freien Feld bis Ebnat ist durch die Flurbereinigung nach der Stilllegung der Trassenverlauf nicht mehr erkennbar Bei Kilometer 12 4 wurde der Bahnhof Ebnat Hartsfeld ehemals Ebnat Wurtt 10 erreicht hier befand sich ebenfalls ein Ausweichgleis sowie ein Kopfladegleis Heutzutage ist hier noch ein Verladeschuppen am ehemaligen Bahngelande erkennbar welcher sich am nordlichen Ortsrand sudlich der Durchgangsstrasse befindet und zu Wohnzwecken genutzt wird Hartsfeldhochebene Ebnat Neresheim Bearbeiten Im weiteren Verlauf nach dem Bahnhof Ebnat fuhrte die Bahn mit einer Geraden durch den Ort heutzutage durch Neubauhauser belegt um dann am Ortsrand in ostliche Richtung nach Elchingen einzuschwenken Ab dem Ortsrand ist der Trassenverlauf aufgrund von Flurbereinigung nicht mehr erkennbar Hinter der Autobahn A 7 die erst nach Stilllegung der Bahn an dieser Stelle gebaut wurde ging die Trasse in sudostlicher Richtung durch den Wald hier findet sich eine lange Schneise Nach einer Weile ist der Bahndamm wieder erkennbar und bei km 16 0 wurde die Holzverladestelle Brunstholz erreicht Hinter Brunstholz ist der Damm noch ein Stuck weit erhalten Von der anschliessenden aufgrund von Flurbereinigung fehlenden Trasse bis in Richtung des Flugplatzes Elchingen existiert heute noch ein steinerner Dammdurchlass Lage 48 785044 10 240438 der verhindern sollte dass sich dort nordlich des inzwischen abgetragenen Damms Niederschlagswasser aufstaute Nordlich des Flugplatzes im Bereich des Hauses Bahnhofstrasse 52 befand sich der Bahnhof Elchingen das Gebaude der ehemaligen Bahnhofsgaststatte existiert noch Von dort fuhrte die Strecke dann in ostlicher Richtung wieder in Richtung eines Waldstuckes welches relativ gerade durchfahren wurde Am Waldausgang gelangte die Strecke ins Dossinger Tal hier ist durch Bewuchs auf der ehemaligen Trasse der Verlauf wieder eindeutig erkennbar Es finden sich noch drei asphaltierte Feldwegubergange in denen die Schienen vorhanden sind Sudwestlich der Ortschaft Dossingen findet sich ein Einschnitt in welchem der Haltepunkt Dossingen bei km 24 1 lag Nach diesem Einschnitt fuhrte die Trasse entlang mehrerer Acker durch das Dossinger Tal auf Luftbildern noch durch die Ackerrander erkennbar Das Tal schwenkt kurz vor Neresheim in Richtung Suden hier befand sich ein Damm mit einer Brucke uber die Strasse die mittlerweile leicht versetzt verlauft der Damm wurde abgetragen Am Hang entlang ging es um einen Berg in Richtung Suden bevor die Bahntrasse wieder Richtung Osten einschwenkte Oberhalb des heutigen Hartsfeldcenters verlief der Damm oberhalb des Gelandes der Firma Seelig amp Co wurde eine Strasse gekreuzt In den 1960er Jahren war hier der Haltepunkt Neresheim West projektiert Bedarfshalte fur Fahrgaste des damaligen Neubaugebiets oberhalb der Bahntrasse fanden hier schon auf dem Bahnubergang statt Der Bahndamm durch den Ort ist noch weitestgehend erhalten allerdings ist er heutzutage Teil von Grundstucken und teils bebaut An der B 466 nach Nordlingen befand sich ein Bahnubergang anschliessend ging es uber das Gelande einer Autowerkstatt wieder auf einen Damm an der inzwischen abgerissenen BAG Lagerhaus einer Bauerlichen Genossenschaft 2006 abgerissen inzwischen durch das Samariterstift am Ulrichsberg neu bebaut zum Bahnhof Neresheim Der Bahnhof Neresheim liegt an Streckenkilometer 28 1 und somit in etwa in der Streckenmitte zwischen Aalen und Dillingen Er wurde als Centralstation bezeichnet da sich dort die Verwaltung der Bahn befand Die beiden Gleise 1 und 2 mit ihren Bahnsteigen befanden sich direkt vor dem Empfangsgebaude wo sich heute die Zufahrt zum Bahnhofsplatz befindet An einem noch erhaltenen Holzschuppen befand sich eine Bekohlung Wasserkrane gab es auch an den Bahnsteigen In dem vom Verein genutzten Holzschuppen befand sich fruher eine Werkstatt ein Gleis gab es allerdings nicht Im sudlichen Teil des Bahnhofs gab es Gleise fur die Guterverladung ein Kopfgleis fuhrte zum Guterschuppen am Empfangsgebaude Im ostlichen Teil des Bahnhofs befand sich der zweistandige Lokschuppen mit Wasserturm in einem Gebaude nordlich davon eine Werkstatt die uber ein Gleis verfugte Zwischen Lokschuppen und Werkstatt befand sich ein Abstellgleis hier fuhrt heute das Streckengleis der Hartsfeld Museumsbahn hindurch Neben der Werkstatt war noch das Gebaude der Gleisbaurotte zu finden welches noch heute seine Funktion erfullt Das Streckengleis der Hartsfeldbahn fuhrte sudwestlich des Lokschuppens geradeaus auf den Klosteracker Sudlich des Streckengleises war noch ein Schrotthandler ansassig der auch Hartsfeldbahnfahrzeuge verschrottete Egautal und Donauniederungen Neresheim Dillingen Bearbeiten In einer langen Geraden fuhrt der Bahndamm uber den Klosteracker Bei einer Baumgruppe an der L 2033 schwenkt die Bahn etwas ein um anschliessend die Strasse mit einem Bahnubergang zu queren und weiter in Richtung Egau abzusteigen An der ehemaligen Steinmuhle befindet sich noch ein Haltepunkt an dem fruher bei Bedarf auf dem Bahnubergang gehalten wurde Der Streckenverlauf geht weiter entlang der Egau um diese dann bei km 30 0 mit Hilfe einer Stahlbrucke zu uberqueren Nach der Brucke folgt ein Bogen und anschliessend eine lange Gerade Hier befand sich von 1905 bis 1965 der wichtigste Guterverkehrskunde der Hartsfeldbahn die Ulmer Weisskalkwerke Kurt Muhlen amp Co Niederlassung Hartsfeldwerke Neresheim Der Bahnhof verfugte uber mehrere Gleise zur Zugkreuzung und zur Beladung von Wagen In den Steinbruchen gab es mehrere Feldbahnen die teilweise um den ganzen Berg herumfuhrten und deren Trasse schon vom Haltepunkt Steinmuhle aus der Ferne erkannt werden kann nbsp T 33 an den Hartsfeldwerken800 m hinter dem Bahnhof Hartsfeldwerke befindet sich der heutige Bahnhof Sagmuhle bei km 30 9 fruher eine Holzverladestelle und bis 2021 Endpunkt der Hartsfeld Museumsbahn Nach dem Bahnhof folgt die Trasse dem Waldrand in Richtung Iggenhausen bei Iggenhausen geht es anschliessend an einer Felsformation mit einem Radius von 100 m zum Haltepunkt Iggenhausen bei km 32 4 Hinter dem Haltepunkt fuhrt die Trasse erst am Hang entlang und wechselt dann uber einen hoheren Damm in dessen Verlauf sich eine Brucke uber die Egau bei km 32 81 11 und ein Flutdurchlass 12 befinden die Talseite und gelangt bei km 33 6 zum Bahnhof Katzenstein Dieser ist der neue vorlaufige Endpunkt der Hartsfeld Museumsbahn nach dem jetzigen Weiterbau Direkt am Bahnhof Katzenstein befindet sich seit 1970 der kunstlich angelegte Hartsfeldsee der als Hochwasserruckhaltebecken dient Nach dem Bahnhof Katzenstein der aus einem Ausweichgleis und einem Kopfgleis mit Laderampe bestand beschrieb die Trasse einen 90 Bogen um sich in Richtung Dischingen zu wenden Der Bahndamm verlief anschliessend weitgehend gerade nach Dischingen etwa in Lage der heutigen L 2033 Diese wurde dann vor Dischingen mit einem Bahnubergang gequert Der Bahnhof Dischingen bei km 35 9 bestand ebenfalls aus einem Ausweichgleis und einem Stumpfgleis mit Kopfladerampe hier befindet sich noch das letzte original erhaltene Empfangsgebaude aus der Zeit der Wurttembergischen Nebenbahnen AG Der Hartsfeld Museumsbahn e V ist im Besitz des Gebaudes und renoviert dieses schrittweise seit dem Erwerb spater soll Dischingen einmal den Endpunkt der Hartsfeld Museumsbahn bilden Die Bahntrasse fuhrte vom Bahnhof Dischingen in sudlicher Richtung weiter Richtung Dillingen die Strecke stieg langsam in das Tal hinab um dann am Talgrund entlang in sudostlicher Richtung nach Ballmertshofen zu verlaufen Hier verlauft heute ein Radweg auf der Trasse Der Bahnhof Ballmertshofen wurde bei km 38 9 erreicht Bis zum 3 April 1906 bildete er den Endpunkt der Strecke von Aalen her und war die sogenannte Centralstation der Hartsfeldbahn Mit der Eroffnung des Streckenteils nach Dillingen wurde die Werkstatt abgebaut und in Neresheim neben dem Lokschuppen wieder aufgebaut Durch das Tal der Egau fuhrte die Strecke weiter uber die bayerische Landesgrenze hinweg nach Reistingen welches bei km 40 9 erreicht wurde Die Trasse beschrieb danach einen Bogen in sudliche Richtung und erreichte bei km 42 4 Ziertheim Nach weiteren 4 2 km in sudliche Richtung im Tal erreichte die Bahn anschliessend Wittislingen wo es eine Verladestelle eines Steinbruchs am Bahnhof gab Die Trasse erreichte das Donautal bei km 48 2 wurde der Haltepunkt Zoschlingsweiler erreicht bei Lauingen schwenkte die Bahn dann in ostliche Richtung ein um parallel zur Bahnstrecke Ingolstadt Neuoffingen nach Dillingen zu gelangen Bei km 51 9 befand sich der Bahnhof Lauingen bei km 54 1 wurde der Bahnhof Hausen erreicht bei km 55 5 erreichte die Hartsfeldbahn dann in Dillingen Donau ihren Endpunkt Hier befanden sich wieder Rollbockanlagen zur Verladung von normalspurigen Guterwagen auf Rollbocke zum Transport aufs Hartsfeld Fahrgaste konnten in Dillingen in die normalspurigen Zuge in Richtung Ulm und Donauworth umsteigen Die Gebaude in Dillingen sind teilweise noch erhalten Geschichte BearbeitenVorarbeiten und Bau Bearbeiten Das Hartsfeld lag Ende des 19 Jahrhunderts abseits mehrerer Bahnlinien die als Hauptbahnen in Wurttemberg und Bayern entstanden waren Wirtschaftlich war das Hartsfeld zu jener Zeit in Richtung Aalen orientiert Industrie gab es jedoch nicht Forst und Landwirtschaft dominierten Ende der 1880er Jahre wurde daher in Neresheim ein Eisenbahnkomitee gebildet welches den Bau einer Bahnlinie von dort aus aufs Hartsfeld zum Ziel hatte um der wirtschaftlichen Perspektivlosigkeit entgegenzuwirken In dessen Auftrag erstellt der Stuttgarter Professor W Sapper bis 1892 eine Denkschrift uber eine Schmalspurbahn 75 cm W von Aalen uber Neresheim nach Dischingen a E beziehungsweise von Unterkochen uber Neresheim nach Dischingen Die 2te Linie soll theilweise als Zahnradbahn erstellt werden Darin waren neben einer Begrundung uber die Notwendigkeit einer Bahnlinie auch bereits Trassenvarianten und Wirtschaftlichkeitsberechnungen enthalten Es bildete die Grundlage fur eine Bittschrift an das wurttembergische Aussenministerium im November 1892 und eine Petition an den wurttembergischen Landtag im Februar 1893 Die Koniglich Wurttembergischen Staats Eisenbahnen welche das Projekt weiter untersuchten standen ihm aus betriebswirtschaftlichen Grunden ablehnend gegenuber Sie rechneten mit hoheren Bau und Betriebskosten und geringeren Einnahmen und sahen gegenuber Sapper welcher Einnahmen von 21 000 Mark pro Jahr prognostizierte ein jahrliches Defizit von 45 000 Mark Eine zweite Bittschrift welche 1895 eingereicht wurde hob den Aspekt des wirtschaftlichen Notstandes auf dem Hartsfeld starker hervor Es dauerte jedoch noch bis 1897 bevor weitere Schritte im Landtag erfolgten Dieser zog danach die Moglichkeiten von Privatbahnen in Erwagung Zu jener Zeit tauchte ein weiteres Projekt fur eine Hartsfeldbahn von Heidenheim an der Brenz nach Neresheim und Dischingen auf welches von den Hartsfeldern allerdings abgelehnt wurde da hierin nur ein Versuch der Heidenheimer Industrie gesehen wurde billige Arbeitskrafte zu bekommen und keine wirtschaftliche Forderung des Hartsfelds Den Privatbahnplanen stand das Neresheimer Bahnkomitee nach einer negativ beantworteten Anfrage an die Munchner Lokalbahn Aktiengesellschaft skeptisch gegenuber Die Gewinnaussichten wurden als zu gering bewertet und das Engagement des Staates gefordert Trotzdem kam im Juli 1898 ein Kontakt zur Westdeutschen Eisenbahn Gesellschaft in Koln zustande welche in einer eigenen Untersuchung nur einer Bahnlinie Aalen Neresheim Dischingen ohne Zahnstangenabschnitt die Moglichkeit eines geringen Gewinns zusprach Diesen versprach sie sich durch einen flotten Personenverkehr weshalb sie die Bahn in Meterspur ausfuhren wollte Erstmals in Erwagung gezogen wurde eine Ausfuhrung bis Ballmertshofen und spater gar bis Dillingen Gegen einen Baukostenzuschuss von 900 000 Mark und eine kosten und lastenfreie Uberlassung von Grund und Boden erklarte sich das Unternehmen bereit die Strecke zu bauen Wenige Tage nach der ursprunglich durch die Gesellschaft gesetzten Frist stimmte der Landtag dem Projekt zu und stellte als erste Zuschussrate 250 000 Mark zur Verfugung insgesamt sollte die staatliche Beteiligung 840 000 Mark betragen bei geplanten Gesamtprojektkosten von 2 1 Mio Mark Die direkten Vorarbeiten fur die Strecke begannen im September 1899 als in Aalen das Bauburo eroffnet wurde Die Grunderwerbungskommission nahm ihre Arbeit im April 1900 auf um die 537 notigen Kaufvertrage von welchen 16 mittels Enteignung zustande kamen auszuhandeln Die Konzession fur den Betrieb der Strecke wurde im Juli 1900 der Wurttembergischen Lokaleisenbahnen AG erteilt einer Tochter der Badischen Lokal Eisenbahnen AG die wiederum eine Tochter der Westdeutschen Eisenbahn Gesellschaft war Im Juli 1901 wurde durch den Landtag die zweite Rate von 590 000 Mark gebilligt Die Projektkosten lagen ohne den Grunderwerb bei 2 746 000 Mark Geplant wurde mit Minimalradien von 80 Metern einer Maximalsteigung von 28 Promille an Kunstbauten kamen ein Viadukt und ein Tunnel hinzu In 15 Monaten sollten 38 94 km Strecke gebaut werden Am 26 Mai 1901 begannen in Neresheim die ersten Bauarbeiten Bis zu 700 Personen neben einheimischen Arbeitern auch 300 Italiener und Osterreicher waren beim Streckenbau im Einsatz welcher von der Westdeutschen Eisenbahn Gesellschaft mit grossem Nachdruck betrieben wurde Am 18 Juli 1900 wurde mit den Fundamentarbeiten fur den Unterkochener Viadukt begonnen im August wurde am Wallenhau Tunnel zu arbeiten begonnen zehn Monate spater konnten Viadukt und Tunnel fertiggestellt werden Bis Juli 1901 waren die Erdarbeiten fur die Trasse beendet im Mai und Juni war bereits mit 100 Wagenladungen das Oberbaumaterial in Aalen angekommen Anfang Juli kamen drei Baulokomotiven mit Wagen an die Arbeiten konnten beginnen Ende des Monats war das Gleis bereits bis Ebnat verlegt am 20 September konnte das Streckenende in Ballmertshofen erreicht werden was einer Tagesleistung von 700 Metern entspricht Im Anschluss erfolgte die Streckenausstattung mit Signaltafeln und Telegraphenleitung bis Mitte Oktober standen alle Hochbauten Im September und Oktober wurde das Rollmaterial angeliefert Die angepeilte Bauzeit von 15 Monaten konnte eingehalten werden rechnerisch dauerte der Bau eines Kilometers elf Tage ein bis dahin nicht gekanntes Bautempo Die Schlussabrechnung kam auf Kosten von 2 5 Mio Mark fur die Betriebsmittel waren nochmals 300 000 Mark fallig Abzuglich der Zuschusse hatte die Westdeutsche Eisenbahn Gesellschaft 1 5 Mio Mark investieren mussen Eroffnung und anfanglicher Betrieb Bearbeiten Am 29 Oktober 1901 begannen die Eroffnungsfeierlichkeiten am 31 Oktober wurde schliesslich der regulare Zugbetrieb aufgenommen Vier Lokomotiven waren fur den Betrieb der Hartsfeldbahn vorgesehen wovon zur Inbetriebnahme drei Stuck zur Verfugung standen Geplant war der Einsatz schwerer Mallets die vollzahlig erst ab 1903 vorhanden waren Die Strecke wurde von den Enden in Aalen und Ballmertshofen aus betrieben wo sich jeweils ein Lokschuppen mit Platz fur zwei Lokomotiven befand In Aalen Hartsfeldguterbahnhof befanden sich zudem Bahnverwaltung und Betriebswerkstatte der Hartsfeldpersonenbahnhof konnte erst nach dem Ende der Umbauarbeiten des Aalener Bahnhofs und der Einweihung der Hirschbachunterfuhrung unter dem Bahnhof hindurch angefahren werden Der erste Fahrplan wies drei Zugpaare aus die uber die Gesamtstrecke verkehrten Grossere Guterkunden waren auf dem Hartsfeld seinerzeit keine vorhanden was den Generaldirektor der Westdeutschen Eisenbahn Gesellschaft Johannes Muhlen zur Grundung der Hartsfeldwerke Neresheim veranlasste Dieses Kalkwerk wurde im Egautal hinter Neresheim Richtung Dischingen angesiedelt und erhielt einen umfangreichen Werkbahnhof mit 11 Weichen und einer Gleislange von mehr als 1 000 Metern Weiterbau nach Dillingen Bearbeiten Bereits in den ursprunglichen Planungen der Westdeutschen Eisenbahn Gesellschaft war eine Weiterfuhrung der Strecke ins bayerische Dillingen an der Donau vorgesehen 1903 konnte der Streit zwischen den Stadten Lauingen und Dillingen um den Endpunkt der Strecke beigelegt werden so dass die genaueren Planungen beginnen konnten Die Trasse wurde bereits im Marz 1904 ausgesteckt und sollte nach der Erntezeit in den Bau gehen Verzogerungen im Staatsvertrag zwischen Wurttemberg und Bayern sorgten jedoch fur eine Verschiebung des Baubeginns in den April 1905 Eine nochmalige Verzogerung kam durch die ausstehende Genehmigung des Reichseisenbahnamtes in Berlin zustande welche erst am 25 Mai 1905 vorlag Fur die 15 km lange Strecke erhielt die Westdeutsche Eisenbahn Gesellschaft von der bayerischen Regierung einen Zuschuss von 300 000 Mark 300 bis 400 Arbeiter waren unter Hochdruck an der Strecke beschaftigt die angestrebte Inbetriebnahme im Dezember 1905 konnte jedoch nicht erreicht werden Die erste Probefahrt fand am 10 Dezember statt Die amtliche Abnahme erfolgte am 24 Marz 1906 eroffnet wurde die Strecke schliesslich am 3 April Der Betrieb von 1906 bis 1953 Bearbeiten nbsp Mallet Rimott Dampflokomotive der Hartsfeldbahn nbsp Zug der Hartsfeld Museumsbahn bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Neresheim mit Lokomotive 12 an der Spitze nbsp Heeresfeldbahnlokomotiven HK 82 93 HK 91 kam 1920 zur Hartsfeldbahn wurde 1958 ausgemustert und 1960 verschrottetDurch den neuen Streckenabschnitt hatte Neresheim einen Lokschuppen erhalten Das Betriebskonzept fur die Jahre 1906 und 1907 betrachtete den Streckenabschnitt Aalen Ballmertshofen weiterhin als eigenstandig und der Abschnitt Neresheim Dillingen wurde zusatzlich bedient Der gunstigeren Topographie genugten schwachere Maschinen so dass zwei Kastenlokomotiven von der Filderbahn kamen 1909 kam so der C Kuppler Echterdingen nach Neresheim Zum Fahrplanwechsel 1907 08 wurde der Betriebsmittelpunkt vollstandig nach Neresheim verlegt der Ballmertshofer Lokschuppen wurde abgerissen Teile davon fanden im neuen Werkstattgebaude in Neresheim Verwendung Die Betriebswerkstatte befand sich nun hier und 1908 zog die Bahnverwaltung um Eine weitere Neuerung mit der Eroffnung des bayerischen Streckenabschnitts war die Einfuhrung des Rollbockbetriebs der zwar bereits in der Konzession fur den Abschnitt Aalen Ballmertshofen vorhanden war jedoch aufgrund nicht ausreichend belastbarer Bremsanlagen fur den Abschnitt Aalen Hollhau nicht durchgefuhrt werden durfte Die Einsatze bahneigener Guterwagen gingen seither erheblich zuruck Erfreulich waren in den Anfangsjahren bis zum Ersten Weltkrieg die Erlose der Bahn die 1903 beispielsweise bei 21 225 Mark lagen 1907 bei 14 237 Mark Pro Jahr wurden etwa 200 000 Personen und 40 000 bis 50 000 Tonnen Guter befordert Als Ersatz fur die ehemaligen Kastenlokomotiven und zur Rationalisierung des Betriebs beschaffte die Wurttembergische Nebenbahnen AG welche nach mehreren geschaftlichen Veranderungen im Privatbahnwesen zum 1 Januar 1910 den Betrieb auf der Hartsfeldbahn ubernommen hatte zwei Heissdampftenderlokomotiven mit den Nummern 11 und 12 bei der Maschinenfabrik Esslingen Diese als Kleinloks bezeichneten Maschinen waren fur Einmannbetrieb zugelassen und erwiesen sich als ausserst sparsam und leistungsfahig Ursprunglich fur den Abschnitt Neresheim Dillingen vorgesehen kamen sie wahrend des Ersten Weltkriegs als zahlreiche Mitarbeiter zum Militar eingezogen wurden auch auf dem Abschnitt Aalen Neresheim zum Einsatz Die Malletlokomotiven kamen gegen Ende des Ersten Weltkriegs nur noch fur Sonderguterzuge zum Einsatz Lokomotive 3 musste zudem zu Kriegseinsatzen abgegeben werden und kehrte nicht wieder zuruck Trotz schlechter Kohlen sowie Lokomotiv und Personalmangel noch im Jahr 1919 verzeichnete die Hartsfeldbahn in jenem Jahr neue Rekorde bei Personen 380 000 Fahrgaste und Gutern 60 000 Tonnen Die Zahl im Personenverkehr ging danach wieder zuruck der Guterverkehr erreichte 1922 mit 73 000 Tonnen einen neuen Spitzenwert Als Ersatz fur Lokomotive 3 beschaffte die Wurttembergische Nebenbahnen AG im Jahr 1919 bei Krauss in Munchen eine Heeresfeldbahnlokomotive des Typs HK 91 die ab 1920 als Lokomotive 5 zur Verfugung stand Ab 1921 wurde der desolate Oberbau saniert was sich negativ im Ergebnis bemerkbar machte Zuruckgehende Fahrgastzahlen und Frachtmengen und die Weltwirtschaftskrise ab 1929 machten der Bahnverwaltung zu schaffen 1931 lag der Verlust bei 81 000 Mark weshalb die Gesellschaft die Bahnlinie im Jahr 1932 stilllegen wollte Nur eine durch die Lander Bayern und Wurttemberg sowie diverse Gemeinden organisierte Soforthilfe von 36 000 Mark sicherte den Weiterbetrieb zusatzlich wurde ein Notfahrplan eingefuhrt Steigende Frachtmengen der Hartsfeldwerke sorgten ab jenem Jahr wieder fur ein besseres Ergebnis Wahrend des Zweiten Weltkrieges erreichte die beforderte Fahrgastmenge einen neuen Rekord von 587 000 Personen im Jahr 1944 die Frachtmengen lagen jeweils von 1937 bis 1944 bei etwa 70 000 Tonnen Zwei Luftangriffe auf Zuge der Bahn 1945 kosteten 16 Menschen das Leben mehrere Wagen waren beschadigt und drei Lokomotiven nicht mehr einsatzfahig es standen noch die Lokomotiven 5 und 11 zur Verfugung Am 20 April wurde der Verkehr schliesslich vollends eingestellt nach der Normalisierung der Lage verkehrten Zuge wieder ab dem 13 Juni Die wirtschaftliche Lage der Bahn war wie nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund von Aufwendungen fur die Oberbauinstandsetzung zunehmend schlechter ebenso gingen Rucklagen durch die Wahrungsumstellung verloren Im Sommer 1952 kam es kurz vor Neresheim auf der eingleisigen Strecke zu einem Frontalzusammenstoss zweier Zuge 13 Ab 1948 hatte die Bahn nur noch Verluste verzeichnet zum 12 Juni 1953 sollte schliesslich die Stilllegung erfolgen Mit Hilfe eines vorlaufigen monatlichen Zuschusses des baden wurttembergischen Finanzministeriums von 15 000 bis 20 000 Mark konnte der Betrieb weitergefuhrt werden Modernisierung und Stilllegung Bearbeiten Unter Leitung des Stuttgarter Verkehrswissenschaftlers Carl Pirath entstand in der zweiten Jahreshalfte 1953 ein Gutachten welches die volkswirtschaftliche Bedeutung von Nebenbahnen am Beispiel der Hartsfeldbahn aufzeigte und Folgen einer Stilllegung fur die Region darstellte Es kam zu dem Schluss dass mit einer Rationalisierung des Betriebs gefordert durch das Land ein grosserer Nutzen zu erzielen war als mit einem teuren Ausbau des Strassennetzes 1954 wurde durch das Land Baden Wurttemberg eine Finanzhilfe von 950 000 Mark fur Oberbausanierung und Beschaffung neuer Triebfahrzeuge genehmigt Der Freistaat Bayern beteiligte sich Die Wurttembergische Nebenbahnen AG bestellte daraufhin bei der Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg zwei 600 PS starke Schlepptriebwagen T 30 und 31 die mit Normalspurzug und stosseinrichtungen fur den Rollbockverkehr versehen waren Gebraucht erworben wurden zudem zwei Triebwagen der stillgelegten Kleinbahn Bremen Tarmstedt T 32 und 33 Zum Sommerfahrplan 1956 konnte der verdieselte und auf 40 km h beschleunigte Betrieb mit den drei Triebwagen 30 31 und 32 aufgenommen werden die Dampflokomotiven 5 11 und 12 blieben als kalte Reserve vorhanden Zwei Personenwagen wurden zum Triebwagenanhanger mit neuem Aufbau modernisiert Die Fahrgastzahlen stiegen dank eines erweiterten Fahrplans auf bis zu 367 000 Personen 1957 sanken danach jedoch endgultig und bestandig 1963 passte sich das Angebot der Zuge dieser Tatsache an Fur einen erheblichen Ruckgang der Transportmenge im Guterverkehr sorgte im Jahr 1965 die Schliessung der Hartsfeldwerke Ein schwerer Unfall am 1 Mai 1964 mit den beiden Triebwagen 30 und 31 bei Katzenstein sorgte noch einmal fur die Ruckkehr der Dampfreserve Der in Modernisierung befindliche Triebwagen 33 wurde beschleunigt fertiggestellt Zur Aushilfe kam der durch die Wurttembergische Eisenbahngesellschaft ursprunglich fur die Strecke Amstetten Laichingen gebrauchte von der 1963 stillgelegten Schmalspurbahn Walkenried Braunlage Tanne beschaffte MAN Triebwagen T 37 aufs Hartsfeld Die Hartsfeldbahn war ab den 1950er Jahren Versuchsstrecke mehrerer Fahrzeughersteller auf der gelegentlich ins Ausland zu liefernde Meterspurfahrzeuge erprobt wurden Den Anfang machte 1954 eine Diesellokomotive fur Brasilien der Lokomotivfabrik Jung die als Museumsfahrzeug in Neresheim vorhanden ist Des Weiteren wurde eine Lokomotive der Firma Krupp fur Burma Triebwagen fur die griechischen Peloponnesbahnen der Maschinenfabrik Esslingen und Ferrostaal Triebwagen fur Indonesien getestet Im Jahr 1966 brachte die Schliessung der Neresheimer Abteikirche wegen Baufalligkeit ein weiteres Minus der Fahrgastzahlen insbesondere im Sonntagsverkehr Ab 1967 zahlten die Landkreise Aalen Heidenheim und Dillingen sowie die Stadt Dillingen einen jahrlichen Zuschuss von 50 000 bis 100 000 Mark zum Ausgleich des Defizits Die Fahrgastzahl lag im Jahr 1971 bei noch 114 172 Reisenden wobei die Wurttembergische Nebenbahnen GmbH selbst parallelen Busverkehr betrieb und werktags kein Zugpaar mehr zwischen Neresheim und Aalen anbot Die Weigerung des Landkreises Heidenheim Ende 1971 weitere Zuschusse zu leisten fuhrte zum 25 April 1972 zu einem Stilllegungsantrag seitens der Betreibergesellschaft Sie begrundete dies mit einem existenzgefahrdenden Defizit von rund 150 000 Mark welches sie fur 1972 erwartete Wie 1954 entspann sich eine grosse Diskussion und es wurde wiederum ein Gutachten erstellt diesmal jedoch aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht welches dem Stilllegungsgesuch zustimmte Ein Erhalt als Museumsbahn wurde zwar diskutiert kam jedoch nicht zustande Der Personenverkehr endete am 30 September der Guterverkehr musste fur die landwirtschaftlichen Betriebe noch bis zum 30 November fortgefuhrt werden Der Abbau der Strecke begann im Jahr 1973 und zog sich bis 1976 hin die meisten Fahrzeuge wurden zur Strecke Amstetten Laichingen abtransportiert Museumsbahn BearbeitenVerein Wiederaufbau und Betrieb Bearbeiten 1985 bildete sich der Verein Hartsfeld Museumsbahn e V HMB mit dem Ziel die Hartsfeldbahn auf dem Abschnitt Neresheim Dischingen 14 als Museumseisenbahn zu reaktivieren Der ursprunglich geplante Wiederaufbau des Albaufstiegs musste verworfen werden Von Neresheim ausgehend hat der Verein seit 1996 in Eigenarbeit den 2 865 km langen Abschnitt Neresheim Sagmuhle wieder aufgebaut Die Eroffnung fand am 20 Oktober 2001 statt Eine Verlangerung der Museumsbahn an den Hartsfeldsee wurde im September 2007 begonnen und im April 2021 fertiggestellt Vorlaufiger Endbahnhof ist Katzenstein bei km 5 6 Der Bahnhof befindet sich direkt am Ufer des Hartsfeldsees 15 16 Seit 1 Mai 2002 findet in den Sommermonaten Fahrbetrieb mit Dampfzugen und Dieseltriebwagen statt Fahrtage sind jeweils der erste Sonntag im Monat von Mai bis Oktober zusatzliche Termine sind der Saisonstart am 1 Mai der Tag der offenen Lokschuppentur an Christi Himmelfahrt Pfingstsonn und montag Fronleichnam das Stadtfest Neresheim am letzten Junisonntag die Neresheimer Bahnhofshocketse am zweiten Augustwochenende und der Tag des offenen Denkmals im September Am 2 Advent werden inzwischen Nikolausfahrten angeboten Zusatzlich konnen jederzeit Sonderfahrten mit Dampfzug oder Triebwagen gebucht werden Fur 2022 sind 15 Tage mit Fahrbetrieb angesetzt 17 nbsp Rodungsarbeiten zwecks Weiterbaus der Strecke zwischen Sagmuhle und Katzenstein nbsp Vorlaufiger Endbahnhof KatzensteinDie Investitionen in die Museumsbahn im Jahr 2008 betrugen fast eine halbe Million Euro Die Finanzierung erfolgt durch Zuschussprogramme den Verein Spenden und symbolische Verkaufe von Gleismetern Die Bahnhofsgebaude von Neresheim und Dischingen wurden innen und aussen denkmalschutzgerecht renoviert Das Bahnhofsgebaude von Neresheim beherbergt ein Museum und ein Archiv die beide die Strecke zum Gegenstand haben Der 42 Meter lange und 10 Meter breite Lokschuppen wurde reaktiviert und wird fur den Museumsbahnbetrieb genutzt Ein Themenpfad mit Informationstafeln wurde zwischen Neresheim und Dischingen aufgebaut Das Gleisbauunternehmen Leonhard Weiss und der Lokhersteller Voith setzten Auszubildende im Rahmen ihrer Ausbildung beim Wiederaufbau der Strecke beziehungsweise der Aufarbeitung historischer Triebfahrzeuge ein Der ganzheitliche museale Ansatz der Hartsfeld Museumsbahn wurde von der Fachpresse als Musterbeispiel gelobt 18 Fahrzeugpark Bearbeiten Betriebsfahige Fahrzeuge Tenderlokomotiven Lokomotive 12 Maschinenfabrik Esslingen 1913 No 3711 bis 1963 im Einsatz bei der Hartsfeldbahn dann Kletterspielzeug in Heidenheim 1986 HMB seit 1994 betriebsfahig Triebwagen T 33 Waggonfabrik Wismar Typ Frankfurt 1934 an Kleinbahn Bremen Tarmstedt 1956 an Wurttembergische Nebenbahnen AG Hartsfeldbahn 1961 1964 neuer Aufbau durch Firma Auwarter 1973 an WEG Amstetten Laichingen 1985 HMB Neresheim Diesellokomotive D4 Jumbo Arnold Jung Lokomotivfabrik 1954 12022 Testfahrten 1954 auf der Hartsfeldbahn Zementwerk in Finnland 1972 Luzern Stans Engelberg Bahn 2005 HMB Personenwagen HMB 1 Maschinenfabrik Esslingen 1896 Zahnradbahn der Filderbahn Gesellschaft hiess ab 1906 WN 1920 SSB spater Nr 117 1982 abgestellt 1992 HMB Aufarbeitung 1994 2001 seit 2001 im Einsatz Personenwagen HMB 5 Waggonfabrik Herbrand Koln 1909 an Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft fur Strecke nach Kafertal OEG 1967 an DGEG 2000 an HMB Aufarbeitung 2000 2006 seit 2006 im Einsatz Personenwagen HMB 7 Schweizerische Industriegesellschaft Neuhausen 1888 an Brunigbahn 1949 von SBB an WEG Amstetten Laichingen 1978 DGEG 1998 Leihgabe an HMB Aufarbeitung bis 2001 seit 2001 im Einsatz Packwagen Gw 153 Waggonfabrik Kelsterbach 1901 ex WEG Amstetten Laichingen seit 2001 im Einsatz Pufferwagen Gw 155 Waggonfabrik Kelsterbach 1901 ex WEG Amstetten Laichingen seit 2008 im Einsatz Niederbordwagen Ow 301 Waggonfabrik Kelsterbach 1901 ex WEG Amstetten Laichingen seit 1998 im Einsatz u a zum Streckenbau und Fahrradtransport Niederbordwagen Ow 303 Waggonfabrik Kelsterbach 1901 ex WEG Amstetten Laichingen seit 2004 im Einsatz Triebwagenanhanger TA 101 1954 1956 neuer Aufbau von Auwarter auf Basis von altem Herbrand C4i Nr 1 der Hartsfeldbahn 1973 an WEG Amstetten Laichingen 1986 an HMB 1999 2004 Aufarbeitung seit 2004 im Einsatz nbsp Lokomotive 12 mit einem SonderzugWeitere vorhandene nicht betriebsfahige Regelfahrzeuge Tenderlokomotiven Lokomotive 11 Maschinenfabrik Esslingen 1913 No 3710 bis 1963 im Einsatz bei der Hartsfeldbahn dann Denkmal in Neresheim 2010 HMB seither in Aufarbeitung Triebwagen T 37 MAN 1960 VT 14 der Sudharz Eisenbahn Gesellschaft 1964 an Hartsfeldbahn 1973 an WEG Amstetten Laichingen 1987 HMB in Aufarbeitung Triebwagenanhanger TA 103 1954 1956 neuer Aufbau von Auwarter auf Basis von altem Herbrand C4i Nr 3 der Hartsfeldbahn 1973 an WEG Amstetten Laichingen Triebwagenanhanger TA 253 254 1962 neuer Aufbau von Auwarter auf Basis von altem SIG C3 Nr 11 12 der Hartsfeldbahn 1973 an WEG Amstetten Laichingen keine Einsatze 1976 an Inselbahn Langeoog Verschmalerung des Wagenkastens 1998 an Kleinbahnmuseum Jan Klein e V 2002 an HMB TA 254 betriebsfahige Aufarbeitung seit 2010 Personenwagen HMB 2 Maschinenfabrik Esslingen 1896 Zacke der Filderbahn Gesellschaft hiess ab 1906 WN 1920 SSB spater Nr 116 1982 abgestellt 2000 HMB Personenwagen HMB 4 Maschinenfabrik Esslingen 1896 Zacke der Filderbahn Gesellschaft hiess ab 1906 WN 1920 SSB spater Nr 119 1978 an Strassenbahnmuseum Hannover 2009 HMB Personenwagen HMB 6 Schweizerische Industriegesellschaft Neuhausen 1889 an Brunigbahn 1949 von SBB an WEG Amstetten Laichingen 1986 HMB Hilfspackwagen PW 154 Waggonfabrik Kelsterbach 1901 ex WEG Amstetten Laichingen Guterwagen Gw 156 Waggonfabrik Kelsterbach 1901 ex WEG Amstetten Laichingen Rungenwagen Rw 322 Waggonfabrik Herbrand Koln 1899 Denkmal in Neresheim betriebsfahige Aufarbeitung seit 2008 Die Lokomotive 11 ist eine der wenigen unter Denkmalschutz stehenden Lokomotiven in Deutschland Sie wird aufgearbeitet um ihre Fahrbereitschaft wiederherzustellen 18 Im Fruhjahr 2011 konnten die Arbeiten am Rahmen mit einer Neulackierung abgeschlossen werden die Arbeiten fanden ihre Fortsetzung am Kessel und am Fuhrerhaus Zukunft BearbeitenDer Abschnitt Neresheim Dischingen liegt an touristisch interessanten Zielen im Hartsfeld wie dem Kloster Neresheim dem Naturschutzgebiet Zwing diversen Karsthohlen dem Hartsfeldsee der Burg Katzenstein dem Englischen Wald mit Schloss Taxis und der Burg Knollenburg Sollte der letzte Streckenteil bis nach Dischingen fertiggestellt werden ware neben dem Museumsverkehr auch ein touristischer Regelverkehr an allen Wochenenden und Feiertagen denkbar Insbesondere anlasslich der Heimattage 2024 auf dem Hartsfeld konnte die Bahnstrecke fur den Tourismus in der Region wertvolle Dienste leisten Aber auch fur den Schienenpersonennahverkehr konnte die Strecke Neresheim Dischingen attraktiv sein Die Burgermeister aus Neresheim und Dischingen halten einen alltaglichen Regelbetrieb im Stundentakt fur sinnvoll In Neresheim konnte ein Anschluss zur geplanten Schnellbuslinie nach Aalen entstehen in Dischingen ware dies in Richtung Heidenheim moglich um auch das VARTA Batterienwerk in Dischingen und das SRH Fachkrankenhaus Neresheim mit dem Personennahverkehr zu verbinden Die Kosten der Fertigstellung der letzten 2 4 km werden auf 1 5 Millionen Euro geschatzt und konnten uber GVFG Mittel finanziert werden Der Regelbetrieb konnte mit einem noch zu beschaffenden modernen Eisenbahntriebwagen durchgefuhrt werden 15 Literatur BearbeitenKurt Seidel Die Hartsfeldbahn Aalen Neresheim Dillingen Eine schwabische Schmalspurbahn und ihre wechselvolle Geschichte von 1901 1972 2 Auflage Horst Werner Dumjahn Verlag Mainz 1979 ISBN 3 921426 12 X Erstausgabe Brucke zum Hartsfeld Eine verkehrsgeschichtliche Studie zur Hartsfeldbahn Aalen Neresheim Dillingen Selbstverlag Schwabisch Gmund 1962 DNB 454643322 Andreas M Rantzsch Die Hartsfeldbahn einst und jetzt Geschichte des Schienenweges vom Kocher zur Donau Verlag Wolfgang Bleiweis Schweinfurt 2001 ISBN 3 928786 84 9 Erstausgabe Schmalspurig uber s Hartsfeld Geschichte der Meterspurbahn von Aalen uber Neresheim nach Dillingen Verlag Wolfgang Bleiweis Schweinfurt 1994 ISBN 3 928786 26 1 Marcus Benz Die Hartsfeld Museumsbahn wieder unter Dampf In Eisenbahn Kurier Nr 263 EK Verlag 1994 ISSN 0170 5288 S 34 36 Volker Wollny Die Hartsfeld Museumsbahn Eine Eisenbahn fur eine arme Gegend In Eisenbahn Kurier Nr 322 EK Verlag 1999 ISSN 0170 5288 S 66 69 Peter Michael Mihailescu Matthias Michalke Vergessene Bahnen in Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 8062 0413 6 S 214 218 Anne Karrer Wanderfreuden auf dem Hartsfeld Der Schattere Weg von Aalen bis Dillingen und 30 Rundwanderungen 4 10 km Aalen 2023 aalen wanderungen de Film und Fernsehen BearbeitenSWR Eisenbahn Romantik 100 Jahre Hartsfeldbahn Folge 432 Erstausstrahlung 4 November 2001 SWR Eisenbahn Romantik Ortloffs Ferientipps Folge 609 Erstausstrahlung 16 Juli 2006 Hartsfeldbahn siehe 24 45 bis 25 50 SWR Eisenbahn Romantik Hartsfeld Museumsbahn Folge 917 Erstausstrahlung 25 November 2017Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hartsfeldbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hartsfeld Museumsbahn Fahrplan aus Kursbuch von 1944 als Bild Trassenverlauf der Hartsfeldbahn als Relation auf Openstreetmap org Informationen zum Viadukt PDF 378 kB Vergessene Bahnen Darstellung der Museumsbahnstrecke auf der OpenRailwayMapEinzelnachweise Bearbeiten Der Streckenverlauf der alten Hartsfeldbahn Hartsfeld Museumsbahn abgerufen am 22 Juni 2022 Blatt 62 Aalen In Topographische Karte von Wurttemberg im Massstab 1 25 000 Wurttembergisches Statistisches Landesamt Stuttgart 1934 deutschefotothek de abgerufen am 30 April 2022 Blatt 63 Lauchheim In Topographische Karte von Wurttemberg im Massstab 1 25 000 Wurttembergisches Statistisches Landesamt Stuttgart 1935 deutschefotothek de abgerufen am 30 April 2022 Blatt 76 Elchingen In Topographische Karte von Wurttemberg im Massstab 1 25 000 Wurttembergisches Statistisches Landesamt Stuttgart 1930 deutschefotothek de abgerufen am 30 April 2022 Der Streckenverlauf Museumsbahn Hartsfeld Museumsbahn abgerufen am 30 April 2022 Gerald Stempel Hrsg Die im Bau befindliche und geplante Museumsstrecke In Geralds Bahnseiten 27 Januar 2002 abgerufen am 30 April 2022 Der Spitzname Schattere bezieht sich primar auf die Dampflokomotiven und die Zuge Er ist abgeleitet von dem lautmalenden Verb schattern und bedeutet so viel wie Krachmacherin die schwabische Endung e entspricht hochdeutsch in Hartsfeld Museumsbahn Spendenaufruf Neubaustrecke Abgerufen am 27 April 2021 Bilder der Strecke 94002 Hartsfeldbahn Stillgelegt KBS 324h Abgerufen am 26 Juni 2022 Hendschels Telegraph Mai 1914 Abgerufen am 6 Juni 2022 Gerald Stempel Hrsg Der Abschnitt Iggenhausen Katzenstein Gleisbau bis Sommer 2013 In Geralds Bahnseiten 14 August 2012 abgerufen am 30 April 2022 Gerald Stempel Hrsg Die Egaubrucke zwischen Iggenhausen und Katzenstein In Geralds Bahnseiten 8 August 2013 abgerufen am 30 April 2022 Ernst Kern Sehen Denken Handeln eines Chirurgen im 20 Jahrhundert ecomed Landsberg am Lech 2000 ISBN 3 609 20149 5 S 181 Gerald Stempel Hrsg Eine langst verschwundene Bahn entsteht wieder neu In Geralds Bahnseiten 28 Juli 2021 abgerufen am 26 Juni 2022 a b Streckenschluss Hartsfeldbahn In Schwabische Post 22 Januar 2021 abgerufen am 23 Januar 2021 Bernhard Foos Eisenbahn Romantik Reizvolle Strecken im Sudwesten Belser Verlag Stuttgart 2017 S 126 131 Hartsfeld Museumsbahn 2022 PDF 6 05 MB Abgerufen am 26 Juni 2022 a b Redaktion des LOK Report Deutschland Museumsbetrieb In LOK Report August 2009 S 31 34 Normdaten Geografikum GND 4353735 2 lobid OGND AKS LCCN n2009055977 VIAF 135103377 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hartsfeldbahn amp oldid 239344213