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Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft AGBasisinformationenUnternehmenssitz Darmstadt EssenEigentumer Stadt Essen 66 1933 Die Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft AG SEG wurde am 11 Februar 1895 in Darmstadt gegrundet Sie entstand durch den Zusammenschluss verschiedener Strassenbahnen und Nebenbahnen die samtlich der Centralverwaltung fur Secundairbahnen Herrmann Bachstein des Eisenbahnunternehmers Herrmann Bachstein 1834 1908 unterstanden Zunachst ubernahm die SEG Strecken in den heutigen Landern Nordrhein Westfalen Thuringen Rheinland Pfalz und Hessen am 8 Dezember 1897 folgte die Erweiterung nach Baden Bis auf die Essener Strassenbahn die sich zum wirtschaftlich starksten SEG Betrieb entwickelte wurden alle Strassenbahnunternehmen nach und nach abgestossen Nach Verstaatlichung der Thuringer Betriebe 1949 sowie nach Abgabe aller restlichen Strecken in Rheinland Pfalz Hessen und Baden von 1952 bis 1954 firmiert das verbliebene Unternehmen am 29 September 1954 zur Essener Verkehrs AG EVAG um die wiederum am 1 September 2017 in Ruhrbahn umfirmierte Aktie uber 1000 Mark der Suddeutschen Eisenbahn Gesellschaft in Darmstadt vom 11 Februar 1895Der 1891 gebaute und 1950 modernisierte meterspurige Personenwagen C4 Nr 171 der SEG hier 2010 bei der Museumsbahn Blonay Chamby Die Form der Beschriftung ist unhistorischDie SEG beschaffte 1926 eine Serie von 23 Personenwagen 3 Klasse bei der Waggonfabrik Gastell von denen u a EFB Ci 38 beim Museumsdampfzug Rebenbummler auf der Kaiserstuhlbahn erhalten bliebSiegelmarke der Suddeutsche EisenbahngesellschaftQuittung 1909 Inhaltsverzeichnis 1 Von den Bachstein Bahnen zur SEG 2 Die Essener Strassenbahn dominiert 3 Das SEG Gesetz und der Niedergang der Nebenbahnbetriebe 4 Verbleib der SEG Bahnen nach 1945 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksVon den Bachstein Bahnen zur SEG BearbeitenDer Eisenbahnunternehmer Herrmann Bachstein war als Betreiber Eigentumer oder Teilhaber an Eisenbahnkonsortien an einer Reihe einzelner Strassenbahn und Nebenbahnbetriebe beteiligt in deren Konzessionen bereits die zukunftige Einbringung in Aktiengesellschaften vorgesehen war Die Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft AG wurde am 11 Februar 1895 in Darmstadt durch Ubernahme dieser Bahnen mit Wirkung zum 1 April 1895 gegrundet Grunder waren die Bank fur Handel und Industrie in Darmstadt Herrmann Bachstein der Bankier Karl Friedrich Hedderich Johannes Kaempf und Baudirektor Karl Parcus Die Aktienmehrheit ubernahm die Bank fur Handel und Industrie Die Betriebsfuhrung der eingebrachten Bahnen erfolgte ruckwirkend zum 1 April 1894 auf Rechnung der SEG Vom Konsortium Bank fur Handel und Industrie Herrmann Bachstein wurden eingebracht Strassen und Vorortbahnen Spurweite 1000 mm Darmstadter Dampfstrassenbahnen Eroffnung 1886 1890 Mainzer Dampfstrassenbahn Eroffnung 1891 1892 Mainzer Pferdebahn Eroffnung 1883 1889 Ubernahme durch Eisenbahnkonsortium Bachstein Dampfstrassenbahn Wiesbaden Eroffnung 1889 Pferdebahn Wiesbaden Eroffnung 1889 Nerobergbahn Wiesbaden Zahnstangenstandseilbahn Eroffnung 1888 Essener Strassenbahn Eroffnung 1893 Normalspurige Nebenbahnen Spurweite 1435 mm Osthofen Westhofener Eisenbahn Eroffnung 1888 Reinheim Reichelsheimer Eisenbahn Eroffnung 1887 Bahnstrecke Sprendlingen Wollstein Furfeld Eroffnung 1888 1898 Bahnstrecke Worms Offstein Eroffnung 1886 Arnstadt Ichtershausener Eisenbahn Eroffnung 1885 Betriebsfuhrung bis 1921 durch Centralverwaltung fur Secundarbahnen Herrmann Bachstein Von Herrmann Bachstein wurden eingebracht Ilmenau Grossbreitenbacher Eisenbahn Eroffnung 1881 1883 Betriebsfuhrung bis 1921 durch Centralverwaltung fur Secundairbahnen Herrmann Bachstein Hohenebra Ebelebener Eisenbahn Eroffnung 1883 Betriebsfuhrung durch Centralverwaltung fur Secundairbahnen Herrmann Bachstein Am 8 Dezember 1897 folgte die Erweiterung der SEG durch funf Strecken im Grossherzogtum Baden die vom Badischen Eisenbahnkonsortium Bank fur Handel und Industrie W H Ladenburg und Sohne Rheinische Kreditbank und Herrmann Bachstein stammten Mit Wirkung zum 1 April 1897 wurden ubernommen Dreiecksbahn Mannheim Heidelberg Weinheim Eroffnung 1887 1890 1891 1892 Karlsruher Lokalbahn Eroffnung 1890 1891 1913 Bregtalbahn Donaueschingen Furtwangen Eroffnung 1892 1893 Kaiserstuhlbahn Gottenheim Riegel am Kaiserstuhl Breisach Eroffnung 1894 1895 Obere Wiesentalbahn Eisenbahn Zell Todtnau Eroffnung 1889 Dazu erwarb die SEG acht Strassenbahnstrecken im Stadt und Landkreis Essen sowie im Landkreis Recklinghausen Nachdem die Mainzer Strassenbahn AG 1904 an die Stadt verkauft worden war blieben noch die elektrischen Strassenbahnnetze in Essen und Wiesbaden bei der SEG Im gleichen Jahr wuchs das Schienennetz noch um die von der SEG selbst gebauten normalspurigen Nebenbahnen Hetzbach Beerfeldener Eisenbahn Eroffnung 1904 Selztalbahn Ingelheim Jugenheim Partenheim Eroffnung 1904 Die Essener Strassenbahn dominiert BearbeitenNach dem Tod von Herrmann Bachstein 1908 ubernahm der Grossindustrielle Hugo Stinnes die SEG mit dem Ziel uber die von ihm kontrollierte RWE Rheinisch Westfalische Elektrizitatswerk AG die elektrischen Strassenbahnen des Ruhrgebiets und anderer Grossstadte sowie damit verbunden die gesamte westdeutsche Stromversorgung in die Hand zu bekommen Im Jahre 1909 wurde die Rheinisch Westfalische Bahn GmbH RWB gegrundet die zahlreiche Strassenbahnbetriebe des Ruhrgebietes zusammenfasste und an der die Stadt Essen mit 48 der Kreis Essen mit 27 sowie das Rheinisch Westfalische Elektrizitatswerk RWE mit 25 beteiligt waren Die RWB ubernahm als Holdinggesellschaft die SEG Aktienmehrheit und Hugo Stinnes wurde bis zu seinem Tod 1924 Aufsichtsratsvorsitzender Durch die Konzentration auf elektrische Strassenbahnen wurden in den folgenden Jahren einige Bahnen aus der SEG ausgegliedert und in neu gegrundete Gesellschaften uberfuhrt 1911 ging die Dreiecksbahn Mannheim Heidelberg Weinheim an die Oberrheinische Eisenbahn Gesellschaft OEG an der die SEG mit 26 beteiligt war 1912 wurde die Darmstadter Dampfstrassenbahnen mit den stadtischen Strassenbahnen in die Hessische Eisenbahn Aktiengesellschaft HEAG eingegliedert an der die SEG mit 38 beteiligt war 1914 wurde die Karlsruher Lokalbahn an die Stadt Karlsruhe verkauft nachdem die Grundung eines gemeinsamen Unternehmens gescheitert war 1915 gab die Centralverwaltung ihre Beteiligung an der SEG auf und Herrmann Bachstein jun schied aus dem Aufsichtsrat aus Am 1 April 1916 umfasste der SEG Konzern Nebenbahnen mit 216 km Lange davon 37 km in Schmalspur Ferner besass er zwei bedeutende Strassenbahnbetriebe in Essen 71 km und Wiesbaden 48 km mit insgesamt 119 km meterspurigen Strecken 1919 ging die Mainzer Dampfstrassenbahn an die Stadt Mainz uber Im Jahre 1929 begann die SEG aufgrund von Differenzen mit der Stadt Wiesbaden ihre Wiesbadener Strassenbahnlinien schrittweise stillzulegen die schliesslich 1943 an die Stadt Wiesbaden ubergingen So wurde die Essener Strassenbahn zum Kern der SEG an der die Stadt Essen 1933 nunmehr 66 der Aktien innehatte Das SEG Gesetz und der Niedergang der Nebenbahnbetriebe Bearbeiten nbsp Innenansicht des meterspurigen Dritte Klasse Personenwagens Nr 171 der SEG mit Kohleheizung Kanonenofen Zur Rationalisierung des Betriebes fuhrte die SEG auf mehreren schwacher frequentierten Strecken bereits ab 1925 den Triebwagenverkehr ein und zahlt damit zu den Pionieren im Einsatz von Triebwagen mit Verbrennungsmotoren in Deutschland Ebenfalls wurden schon fruh Omnibusse im Schienenersatzverkehr und als Erganzung der Nebenbahnen eingesetzt Da die Nebenbahnbetriebe gegenuber den Strassenbahnen nur sparliche Einnahmen erzielten oder auch Verluste brachten war die SEG bestrebt die stets auf 50 Jahre befristeten Konzessionen der einzelnen Strecken nicht mehr zu verlangern Sie bot dem Deutschen Reich die Ubernahme der Worms Offsteiner Bahn an da deren Konzession als erste im Dezember 1936 auslaufen sollte Dieses Angebot wurde mit dem Gesetz uber die Verlangerung zeitlich begrenzter Genehmigungen von Eisenbahnen des offentlichen Verkehrs vom 26 Juni 1936 beantwortet nach dem der Weiterbetrieb durch Erlass vom Reichsverkehrsminister uber das Ende der Konzessionsdauer angeordnet werden konnte Dieses willkurliche und speziell gegen die SEG gerichtete Gesetz wird inoffiziell auch als SEG Gesetz oder Lex SEG bezeichnet Auf Grundlage dieses Gesetzes wurden per Erlass nach und nach die Konzessionen der einzelnen Nebenbahnen auf unbestimmte Zeit verlangert sodass die SEG gezwungen war alle Strecken weiter zu betreiben und gegebenenfalls deren Verluste selbst zu finanzieren die durch Zuschusse aus den Einnahmen der Essener Strassenbahn ausgeglichen werden mussten Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der damalige Essener Oberburgermeister und spatere Bundesprasident Gustav Heinemann von 1945 bis 1949 Aufsichtsratsvorsitzender der SEG und blieb bis 1952 Aufsichtsratsmitglied 1 Als Folge der Wahrungsreform begannen die Nebenbahnbetriebe durch deutlich gestiegene Ausgaben teilweise hohe Verluste einzufahren Ein weiterer Schlag gegen die SEG war die Enteignung und Verstaatlichung ihrer drei Thuringer Strecken Arnstadt Ichtershausener Eisenbahn Hohenebra Ebelebener Eisenbahn und Ilmenau Grossbreitenbacher Eisenbahn in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahre 1949 die ohne Entschadigung an die Deutsche Reichsbahn ubergingen Im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland setzte das Allgemeine Eisenbahngesetz vom 29 Marz 1951 gemass 9 das SEG Gesetz von 1936 ausser Kraft und bestimmte dass die auf Grundlage dieses Gesetzes ausgesprochene Konzessionsverlangerungen am 31 Dezember 1952 erloschen In Hessen wurde mit Inkrafttreten der Hessischen Verfassung von 1946 das an Schienen oder Oberleitungen gebundene Verkehrswesen in Gemeineigentum uberfuhrt verstaatlicht was auch die beiden hessischen SEG Strecken Reinheim Reichelsheim und Hetzbach Beerfelden betraf Da jedoch der Essener Hauptsitz der SEG nicht im Land Hessen lag unterblieb aufgrund der unklaren Rechtslage zunachst die Verstaatlichung Am 6 Juni 1952 urteilte der Hessische Staatsgerichtshof dass beide Bahnen ruckwirkend zum 1 Dezember 1946 dem Land Hessen zugesprochen wurden 2 Schliesslich wurde die Reinheim Reichelsheimer Strecke 1953 an das Land Hessen verkauft Die Betriebsfuhrung der beiden hessischen Strecken verblieb im Auftrag und auf Rechnung des Landes Hessen bis 1954 bei der SEG Die SEG verzichtete auf die Verlangerungen ihrer Konzessionen und konnte sich damit Ende 1952 von allen ubrigen Nebenbahnbetrieben in Rheinland Pfalz und Baden trennen Nur die Konzessionen der zwei Strecken Hetzbach Beerfelden sowie der Selztalbahn liefen regular erst 1954 ab und wurden im Auftrag der ubernehmenden Bundeslander bis zum Konzessionsablauf weiterhin von der SEG betrieben Der einzige ehemalige SEG Nebenbahnbetrieb der bis heute noch mit vollstandig erhaltener Strecke existiert und mit Guter und Personenverkehr voll im Betrieb blieb ist die Kaiserstuhlbahn Da nun nur noch die Strassenbahnen deren Netz zeitweise mehr als 100 Kilometer umfasste Omnibusse und seit 1949 auch Obusse in Essen zur SEG gehorten firmierte die SEG seit dem 29 September 1954 als Essener Verkehrs AG EVAG seit dem 1 September 2017 als Ruhrbahn Dieser Betrieb besteht als Rechtsnachfolger der SEG mit normal und meterspurigen Stadt und Strassenbahnstrecken von 74 km Lange bis auf den heutigen Tag Verbleib der SEG Bahnen nach 1945 BearbeitenThuringen Arnstadt Ichtershausener Eisenbahn 1949 Enteignung und Verstaatlichung der Strecke an DR Personenverkehr 1953 eingestellt letztes Reststuck 1996 eingestellt Hohenebra Ebelebener Eisenbahn 1949 Enteignung und Verstaatlichung der Strecke an DR Personenverkehr 1974 eingestellt Ilmenau Grossbreitenbacher Eisenbahn 1949 Enteignung und Verstaatlichung der Strecke an DR letztes Reststuck 1997 eingestelltRheinland Pfalz Osthofen Westhofener Eisenbahn Gickelche 1953 an Land Rheinland Pfalz DB Betrieb Einstellung 1958 Bahnstrecke Sprendlingen Furfeld 1953 an Land Rheinland Pfalz DB Betrieb 1959 an DB letztes Reststuck 1973 eingestellt Bahnstrecke Worms Offstein 1953 an Land Rheinland Pfalz DB Betrieb 1969 an DB Einstellung 1976 Selztalbahn Frei Weinheim Ingelheim Jugenheim Partenheim 1954 an Land Rheinland Pfalz DB 1955 eingestelltHessen Reinheim Reichelsheimer Eisenbahn 1953 an Land Hessen 1954 an DEG 1955 Hessische Landesbahn Einstellung des Personenverkehrs 1963 und Teilabriss 1965 Reststuck an Gross Bieberau Reinheimer Eisenbahn GmbH GBRE noch vereinzelter Verladeverkehr Hetzbach Beerfeldener Eisenbahn 1954 an Stadt Beerfelden DB Betrieb 1964 eingestelltBaden Kaiserstuhlbahn Gottenheim Riegel Breisach 1953 an MEG 1971 an SWEG Bregtalbahn Donaueschingen Furtwangen 1953 an MEG 1971 an SWEG Abschnitt Braunlingen Furtwangen 1972 eingestellt Obere Wiesentalbahn Zell Todtnauer Eisenbahn 1953 an MEG 1967 eingestelltNordrhein Westfalen Essener Strassenbahn 1954 Umfirmierung zur Essener Verkehrs AG EVAG 2017 Umfirmierung zur Ruhrbahn Literatur BearbeitenWalter Borchmeyer 40 Jahre Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft Essen 1935 Nachdruck Darmstadt 1995 Dirk Endisch Die Verkehrsbetriebe Bachstein Von der Centralverwaltung fur Secundairbahnen zum modernen Verkehrsunternehmen Dirk Endisch Leonberg 2004 ISBN 3 936893 10 1 Dieter Holtge Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 4 Ruhrgebiet EK Verlag Freiburg i Br 1994 ISBN 3 8825 5334 0 Einzelnachweise Bearbeiten Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft AG 51 53 Geschaftsbericht fur die ordentliche Hauptversammlung der Aktionare uber das Geschaftsjahr 1944 1945 und 1946 S 3 Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft AG 58 Geschaftsbericht fur die 56 ordentliche Hauptversammlung der Aktionare uber das Geschaftsjahr 1951 S 11Weblinks BearbeitenUbersicht auf amiche de Geschaftsbericht Generalversammlung Aktionare Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft 1894 1940 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft amp oldid 233329743