www.wikidata.de-de.nina.az
Hetzbach BeerfeldenStreckenlange 5 12 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Maximale Neigung 20 Legende von Hanau0 0 Hetzbach ehem Bf nach EberbachBundesstrasse 454 8 Anst Sagewerk Weber5 1 BeerfeldenQuellen 1 Die Bahnstrecke Hetzbach Beerfelden regional auch Schellekattel genannt war eine nichtbundeseigene Nebenbahn in Hessen Sie verlief von Hetzbach nach Beerfelden im Odenwald In einer langgezogenen S Kurve verband sie den Bahnhof Hetzbach der Odenwaldbahn Darmstadt Hanau Eberbach mit der 75 Meter hoher gelegenen Kleinstadt Beerfelden wobei die beiden Endbahnhofe in Luftlinie nur ca 2 5 km voneinander entfernt lagen Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 3 Lokomotiven 4 Spuren 5 Literatur 6 Film und Tondokumente 7 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Schellekattel stammt von der betrieblichen Besonderheit dass auf der kurzen uber zwei Kehrschleifen verlaufenden Strecke zahlreiche Bahnubergange gequert wurden sodass die Lok auf fast der gesamten Strecke die Signalglocke lauten lassen musste Eine Glocke nennt man im Odenwald Schelle eine Kattel ist eine alte Dame Geschichte BearbeitenDie eingleisige Strecke wurde am 1 Mai 1904 durch die Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft SEG eroffnet Gleichzeitig wurde der bisherige Bahnhof Hetzbach Beerfelden in Hetzbach umbenannt 2 Aufgrund von Artikel 95 der Weimarer Verfassung ging durch das Gesetz betreffend den Staatsvertrag uber den Ubergang der Staatseisenbahnen auf das Reich vom 30 April 1920 3 die Eisenbahnaufsicht zum 1 August 1922 vom Volksstaat Hessen auf das Deutsche Reich uber faktisch vom Hessischen Finanzministerium auf die Eisenbahndirektion Mainz 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg verursachte die Hetzbach Beerfeldener Bahn wie alle anderen SEG Nebenbahnbetriebe nach der Wahrungsreform teilweise hohe Defizite Mit Inkrafttreten der Hessischen Verfassung von 1946 wurde in Hessen das an Schienen oder Oberleitungen gebundene Verkehrswesen in Gemeineigentum uberfuhrt verstaatlicht was auch die beiden hessischen SEG Strecken Hetzbach Beerfelden und die Gersprenztalbahn betraf Aufgrund der unklaren Rechtslage unterblieb zunachst die Verstaatlichung da der Essener Hauptsitz der SEG nicht im Land Hessen lag und die Anwendbarkeit von Artikel 41 der Hessischen Verfassung strittig blieb Erst am 6 Juni 1952 urteilte der Hessische Staatsgerichtshof dass beide Bahnen ruckwirkend zum 1 Dezember 1946 dem Land Hessen zugesprochen wurden Die Betriebsfuhrung verblieb jedoch im Auftrag und auf Rechnung des Landes Hessen bis zum Ablauf der Konzession bei der SEG Da die SEG keinen Verlangerungsantrag stellte endete der offentliche Verkehr nach Konzessionsablauf am 31 Mai 1954 Die Stadt Beerfelden erwarb die Bahnstrecke als Anschlussgleis und liess durch die Deutsche Bundesbahn Guterverkehr durchfuhren Da keine Unterhaltung der Strecke erfolgte verfiel diese Am 23 Juni 1964 kam es zu einer Entgleisung worauf die Strecke gesperrt und der Anschlussvertrag mit der Deutschen Bundesbahn gekundigt wurde Anschliessend wurde die Strecke abgebaut Der Verkehr war immer bescheiden Es war immer nur ein Zug auf der Strecke unterwegs Fur den Personenverkehr reichten 1 2 Wagen vollkommen aus Die Beforderungsleistungen wiesen nahezu durchgehend weniger als 50 000 Reisende pro Jahr aus Das waren bei 8 Zugpaaren pro Tag weniger als 10 Reisende pro Zug Der Guterverkehr erfolgte mit gemischten Zugen reine Guterzuge wurden nicht gefahren Letzter Bahnverwalter im Bahnhof Beerfelden war Max Kamprath 20 Marz 1901 Weissenfels 4 September 1986 Waldbrunn Lokomotiven BearbeitenAnhand von Fotos sind folgende T 3 Dampflokomotiven bekannt die auf dieser Strecke eingesetzt wurden Nr 339 Baujahr 1904 Fabrik Nr 6513 von Henschel Verschrottet 1955 in Endingen Nr 342 Baujahr 1905 Fabrik Nr 6843 von Henschel Verschrottet 1967 Nr 347 Baujahr 1885 Fabrik Nr 1921 von Henschel Verschrottet 1955 in Endingen Die Lokomotiven wurden in der Betriebswerkstatt in Reichelsheim der Gersprenztalbahn gewartet Quelle Die Nebenbahn Hetzbach Beerfelden Eisenbahngeschichte der Stadt am Berge Georg Dascher 1994 Spuren BearbeitenHeute erinnert nur noch wenig an diese Bahn Beispiele dafur sind das Empfangsgebaude in Beerfelden die Stelle des Bahnubergangs an der B 45 inzwischen im Zuge einer Baumassnahme entfernt sowie der Bahndamm unterhalb dieser Stelle Es sind noch Schienenreste am Bahnubergang der B 45 zu sehen zwei weitere Meter der Gleise schauen noch aus dem Feldweg heraus der sich heute auf der alten Trasse befindet Die Bahntrasse wird im unteren Teil als Rad und Feldweg genutzt Damme Einschnitte die moderate Steigung und die grossen Kurvenradien zeigen dass es sich hierbei um eine ehemalige Bahnlinie handelt Auch im oberen Abschnitt zwischen dem ehemaligen Bahnubergang an der B45 und dem Anschluss zum Sagewerk ist die Trasse noch zu erkennen Sie wird jedoch nur teilweise als Feldweg genutzt Literatur BearbeitenGerd Wolff und Andreas Christopher Deutsche Klein und Privatbahnen Band 8 Hessen Freiburg 2004 S 16 f Georg Dascher Die Nebenbahn Hetzbach Beerfelden Reinheim 1994 Topographische Karten eigene Begehungen der ehemaligen Trasse Film und Tondokumente BearbeitenEs gibt in Privatbesitz Filmaufnahmen Normal 8 Schwarzweiss und Farbe von der Abschiedsfahrt am 31 Mai 1954 und dem Betrieb davor Der Hessische Rundfunk berichtete durch seinen Reporter Gottfried Hoster von der Abschiedsfahrt 1954 mit einer Tonreportage in der Sendung Die Zeit im Funk Einzelnachweise Bearbeiten Eisenbahnatlas Deutschland 9 Auflage Schweers Wall Aachen 2014 ISBN 978 3 89494 145 1 Eisenbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Koniglich Preussischen und Grossherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 23 April 1904 Nr 21 Bekanntmachung Nr 188 S 300 RGBl 1922 S 773 Reichsbahndirektion in Mainz Hg Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz vom 19 August 1922 Nr 49 Bekanntmachung Nr 919 S 558 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Hetzbach Beerfelden amp oldid 199396352