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Grossbardau ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Grossen Kreisstadt Grimma im Landkreis Leipzig in Sachsen Die Gemeinde Grossbardau wurde am 1 Januar 2006 nach Grimma eingemeindet Seitdem bilden Grossbardau und seine ehemaligen Ortsteile Waldbardau Kleinbardau und Bernbruch die Ortschaft Grossbardau GrossbardauGrosse Kreisstadt GrimmaKoordinaten 51 12 N 12 42 O 51 204719 12 697449 Koordinaten 51 12 17 N 12 41 51 OFlache 15 14 km Einwohner 1025 Dez 2009 1 Bevolkerungsdichte 68 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2006Postleitzahl 04668Vorwahl 03437Grossbardau Sachsen Lage von Grossbardau in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Entstehung und Fruhgeschichte von Grossbardau 2 2 Grossbardau unter dem Kloster Nimbschen bzw dem Schulamt Grimma 2 3 Geschichte von Grossbardau von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zur Gegenwart 2 4 Eingemeindungen 3 Fussball 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter von Grossbardau 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage und Verkehr Bearbeiten Die Ortschaft Grossbardau befindet sich sudwestlich von Grimma im Sachsischen Burgen und Heideland Grossbardau ist der zweitgrosste dorfliche Ortsteil von Grimma und liegt wie der Nachbarort Kleinbardau am namensgebenden Flusschen Parthe In der nordostlichen Gemarkung des Ortsteils Grossbardau befindet sich die Siedlung Waldbardau Die weiteren zur Ortschaft Grossbardau gehorigen Ortsteile Bernbruch und Kleinbardau befinden sich sudwestlich bzw sudlich von Grossbardau Die Ortschaft Grossbardau ist umgeben von mehreren nicht zusammenhangenden Waldgebieten Dies ist ostlich von Waldbardau das Klosterholz sudlich von Kleinbardau der Glastener Forst und nordlich Bernbruch das Frauenholz Die Staatsstrasse 11 fuhrt durch Grossbardau und Kleinbardau Zwischen Grossbardau und Waldbardau verlauft die Bahnstrecke Borsdorf Coswig an der Grossbardau zwischen 1879 und 1899 bzw um 1930 eine Ladestelle mit Anschlussgleis fur den Schwemmteichbruch bzw fur das Pflastersteinwerk Grimma besass 2 Weiterhin existiert an dieser Bahnstrecke die Blockstelle Grossbardau Von 1937 bis 1947 hatte der Ortsteil Kleinbardau einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Borna Grossbothen Nachbarorte Bearbeiten Grethen Grimma WaldbardauGrossbuch nbsp SchaddelBernbruch Kleinbardau GrossbothenGeschichte Bearbeiten nbsp Kirche in Grossbardau nbsp Grossbardau auf einer Karte von 1836 39 nbsp Windmuhle in Grossbardau nbsp Fachwerkhaus in Grossbardau nbsp Rathausaussenstelle in GrossbardauEntstehung und Fruhgeschichte von Grossbardau Bearbeiten Der Flussname Parthe von dem Grossbardau seinen Namen ableitet wird teils germanisch teils slawisch hergeleitet stinkende hier in ihrem Oberlauf ist sie allerdings sehr sauber die Existenz von Krebsen beweist das Auf der Endmorane am Schnellbach nordwestlich von Grossbardau wurden beim Aufschluss einer Sandgrube Reste einer slawischen Siedlung gefunden Auch trug die etwa in diese Richtung fuhrende Bornaische Strasse im Mittelalter den Namen Windgasse was auf wendische also sorbische Besiedlung hinweist Um die Zeit der Jahrtausendwende setzte allmahlich eine deutsche Besiedelung der Region ein nachdem Kaiser Otto II das Gebiet an der Parthe im Jahr 974 dem Bistum Merseburg uberliess Vermutlich wollte Konig Heinrich II kurz nach der ersten Jahrtausendwende in einem Teil links der Mulde ein kirchliches Mittelzentrum errichten Wegen seiner gunstigen Lage auf einem Felsen an einer Furt durch die damals versumpfte Parthen Aue war Grossbardau wahrend des gesamten fruhen Mittelalters bedeutende Geleit Station an der Alten Salzstrasse Dieser historische Handelsweg verband den damals deutschen Siedlungsraum Leipzig Magdeburg mit dem salzarmen Bohmen Anfangs war Grossbardau der letzte deutsche Stutzpunkt vor der Durchquerung des grossen Erzgebirgs Urwaldes in dem es nur entlang der oft unwegsamen Gebirgstaler eine slawische Streubesiedlung gab Spatestens um 1160 vermuten die Historiker den Bau einer Holzkirche im Ort Diese war in der Folgezeit durch den Merseburger Bischof mit ansehnlicher Macht ausgestattet denn die Grimmaer Kirchgemeinde war zu dieser Zeit der Kirche von Bardau untergeordnet Dorf und Kirche Parde Grossbardau mussen somit bereits lange vor ihrer urkundlichen Ersterwahnung 1218 bestanden haben Immerhin ging es in dieser Ersterwahnung um das Recht des Sachsischen Markgrafen Dietrich des Bedrangten in seinem Grimmaer Schloss eine Kapelle ausserhalb der Bardauer Pfarrgemeinde zu betreiben Im selben Jahr erhielt Grimma Marktrecht und im Jahr 1220 Stadtrecht In diesem damals schnell wachsenden Marktflecken Grimma entstand 1220 die grosse Frauenkirche Damit war die Zeit Grossbardaus als regionales Zentrum beendet und zur Parochie Grossbardau gehorten nach 1240 nur noch Kleinbardau 1243 als Zweigsiedlung errichtet Bernbruch Otterwisch Grethen und Hohnstadt In der Gilsenburg an der Ecke Parthenstr Alte Schulstr war einst das Geleitshaus fur die Salzstrasse untergebracht 3 Zusammen mit dem Friedhof und der wehrhaften Kirche befindet sich dieser Komplex auf einem Hugel der zum grossten Teil von einer zwei bis funf Meter hohen mauerbekronten Felskante umgeben ist Hier im alten Ortskern findet man auch die Namen Badergasse und Schmiedeteich es wird 1308 ein Conradus Sutor de Parda Konrad der Schuster aus Bardau in einer Urkunde genannt das war damals fur landliche Siedlungen untypisch und lasst eher die Planung einer Kleinstadt vermuten Grossbardau unter dem Kloster Nimbschen bzw dem Schulamt Grimma Bearbeiten Markgraf Heinrich der Erlauchte schenkte das Dorf Maior Parda 1241 dem Hospital zu Grimma 1251 wurde beides von dem aus Torgau nach Grimma bzw vor 1291 nach Nimbschen umgezogenen Zisterzienserkloster ubernommen Dahin hatten die Bauern und die 2 Wassermuhlen also nun ihre Abgaben zu liefern die Abtissin sprach Recht und aufgelassenes Land fiel automatisch dem Kloster zu 1355 gab es einen spektakularen Gerichtsprozess in dem die Abtissin den Grossbardauer Bauern Recht gab in der Forderung nach preiswerteren Muhlengebuhren Gunstig war dass durch die Macht des Klosters hier keine Bauern zu Leibeigenen wurden Auseinandersetzungen zwischen Feudalherren und dem Kloster zogen sich aber noch jahrhundertelang hin Noch uber 200 Jahre spater mussten sich die Grossbardauer vor einem hohen sachsischen Gericht aufwandig ihr altes Recht bestatigen lassen ihre Kinder nicht zu Fron und Gesindediensten schicken zu mussen Noch heute kann man erkennen dass es im Dorf nur ein recht schlichtes um 1820 erwahntes Vorwerk 4 und keinerlei Schloss gibt dafur aber viele ausgesprochen grosse Bauerngehofte Infolge der Einfuhrung der Reformation und der Sakularisation wurde das Kloster Nimbschen als geistliches Institut im Jahr 1536 aufgelost Anschliessend wurde der Wirtschaftsbetrieb und die dazugehorigen Besitzungen vorerst von dem Klosterverwalter fortgefuhrt bis im Jahr 1542 der Kurfurst Johann Friedrich von Sachsen 1525 1554 das Klostergut verpachtete Als Teil des einstigen Besitzes des sakularisierten Klosters Nimbschen bildete Grossbardau zwischen 1550 und 1856 das westlichste Amtsdorf des kurfurstlich sachsischen bzw koniglich sachsischen Schulamts Grimma 5 welches fur die Verwaltung des Besitzes und der wirtschaftlichen Unterhaltung der Furstenschule Grimma zustandig war Das Schulamt Grimma wurde ab 1829 schrittweise mit dem Erbamt Grimma zusammengefuhrt Geschichte von Grossbardau von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zur Gegenwart Bearbeiten Bei den im 19 Jahrhundert im Konigreich Sachsen durchgefuhrten Verwaltungsreformen wurden die Amter aufgelost Dadurch kam Grossbardau im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Grimma und 1875 an die neu gegrundete Amtshauptmannschaft Grimma 6 Am 27 Oktober 1867 erfolgte die Eroffnung des Teilstucks Grimma Leisnig der Bahnstrecke Borsdorf Coswig uber Grossbardauer Flur An dieser besass Grossbardau zwischen 1879 und 1899 bzw um 1930 eine Ladestelle mit Anschlussgleis fur den Schwemmteichbruch bzw fur das Pflastersteinwerk Grimma 7 Im Jahr 1932 entstand die Siedlung Waldbardau in der nordostlichen Gemarkung von Grossbardau zwischen der Bahnstrecke Borsdorf Coswig und dem Klosterholz im Osten Sie war ursprunglich als Wochenendgebiet gedacht Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde die Gemeinde Grossbardau mit Waldbardau dem Kreis Grimma im Bezirk Leipzig angegliedert Am 1 Juli 1972 wurde Kleinbardau 8 und am 1 Januar 1974 Bernbruch nach Grossbardau eingemeindet 9 Die Gemeinde Grossbardau gehorte seit 1990 zum sachsischen Landkreis Grimma der 1994 im Muldentalkreis bzw 2008 im Landkreis Leipzig aufging Seit der Eingemeindung der Gemeinde Grossbardau nach Grimma am 1 Januar 2006 10 bildet Grossbardau mit seinen Ortsteilen Waldbardau Kleinbardau und Bernbruch die Ortschaft Grossbardau der Grossen Kreisstadt Grimma Eingemeindungen Bearbeiten nbsp Kirche Kleinbardau nbsp Kirche BernbruchZur Gemeinde Grossbardau mit den Ortsteilen Grossbardau ca 1000 Ew und Waldbardau ca 150 Ew gehorten seit dem 1 Juli 1972 Kleinbardau ca 350 Ew und seit dem 1 Januar 1974 auch Bernbruch ca 250 Ew Nach einigen Jahren Verwaltungsgemeinschaft erfolgte am 1 Januar 2006 die Eingemeindung nach Grimma Fussball BearbeitenDer SV Grossbardau spielt derzeit in der 2 Kreisklasse B Muldental Der Verein grundete sich 2009 neu da es vorher eine mehrjahrige Spielpause gab Das Stadion des SV Grossbardau heisst Pappelstadion und befindet sich in der Grossbothener Strasse Der Sportplatz verfugt uber einen Rasenplatz sowie Kabinen und ein Sportlerheim Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn der Liste der Kulturdenkmale in Grossbardau sind die Kulturdenkmale des Ortes aufgefuhrt Sohne und Tochter von Grossbardau BearbeitenCarl Christoph Traugott Tauchnitz 1761 1836 Pionier der Stereotypie des preiswerten Massendruckes von Buchern Berndt Keller 1946 deutscher Soziologe und Verwaltungswissenschaftler Oskar Karich 1895 1959 Bottchermeister und HeimatschriftstellerLiteratur BearbeitenHorst Naumann 750 Jahre Grossbardau Eine Festgabe Rat der Gemeinde Grossbardau 1968 87 Seiten 11 Cornelius Gurlitt Grossbardau In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 19 Heft Amtshauptmannschaft Grimma 1 Halfte C C Meinhold Dresden 1897 S 122 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grossbardau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grossbardau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Die Ortschaft Grossbardau mit Waldbardau Kleinbardau und Bernbruch auf der Webseite der Stadt Grimma Website des Heimatvereins Grossbardau e V Einzelnachweise Bearbeiten Die Ortschaft Grossbardau auf der Website der Stadt Grimma Die Ladestelle Grossbardau auf www sachsenschiene net Webseite des Heimatvereins Grossbardau Das Vorwerk Grossbardau auf www sachsens schloesser de Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 60 f Die Amtshauptmannschaft Grimma im Gemeindeverzeichnis 1900 Die Ladestelle Grossbardau auf www sachsenschiene net Kleinbardau auf gov genealogy net Bernbruch auf gov genealogy net Grossbardau auf gov genealogy net http d nb info 574758429Gemeindeteile der Stadt Grimma Bahren Beiersdorf Bernbruch Bohlen Brohsen Cannewitz Deditz Denkwitz Doben Dorna Draschwitz Durrweitzschen Forstgen Frauendorf Fremdiswalde Gastewitz Gaudichsroda Gottwitz Golzern Gornewitz Grechwitz Grimma Grossbardau Grossbothen Grottewitz Haubitz Hofgen Hohnstadt Jeesewitz Kaditzsch Keiselwitz Kleinbardau Kleinbothen Kollmichen Kossern Kuckeland Leipnitz Lobschutz Motterwitz Muschau Mutzschen Nauberg Naundorf Nerchau Neunitz Nimbschen Ostrau Papsdorf Pohsig Poischwitz Prositz Ragewitz Roda Schaddel Schkortitz Schmorditz Seidewitz Serka Thummlitz Waldbardau Wagelwitz Wetteritz Wurschwitz Zaschwitz Zeunitz Zschoppach Normdaten Geografikum GND 1045659584 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossbardau amp oldid 238031802