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Kossern ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Grossen Kreisstadt Grimma im Landkreis Leipzig in Sachsen Die einstige Gemeinde Kossern mit ihrem Ortsteil Forstgen wurde am 1 Januar 1994 nach Grossbothen eingemeindet Mit der Auflosung der Gemeinde Grossbothen kamen am 1 Januar 2011 die funf nordlichen Ortsteile zur Stadt Grimma Seitdem bilden Kossern und Forstgen die Ortschaft Kossern KossernGrosse Kreisstadt GrimmaKoordinaten 51 11 N 12 47 O 51 181388888889 12 785833333333 148 Koordinaten 51 10 53 N 12 47 9 OHohe 148 mFlache 3 39 km Einwohner 479 31 Dez 2007 1 Bevolkerungsdichte 141 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Eingemeindet nach GrossbothenPostleitzahl 04668Vorwahl 034384Kossern Sachsen Lage von Kossern in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Entwicklung der Einwohnerzahl 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Strassenbrucke Kossern uber die Mulde nbsp Eisenbahnbrucke Kossern uber die MuldeGeographische Lage und Verkehr Bearbeiten Kossern befindet sich sudostlich von Grimma zwischen dem Ufer der Mulde im Westen und Suden und dem Thummlitzwald im Osten Der aus diesem Forstgebiet kommende Schmelzbach mundet ostlich des Orts in die Mulde Zu Kossern gehort das Forsthaus Pielitzberg welches sich sudlich der am Thummlitzsee liegenden Bungalowsiedlung Amalienburg bereits in der Flur von Forstgen befindet Kossern ist durch eine Strassenbrucke uber die Mulde direkt mit Grossbothen und dem Bahnhof Grossbothen verbunden Wahrend die Bahnstrecke Borsdorf Coswig noch in Betrieb ist wurde die Bahnstrecke Glauchau Wurzen Muldentalbahn stillgelegt Beide Bahnstrecken trennen sich sudlich von Kossern auf dem anderen Muldenufer in einem Gleisdreieck voneinander Die Bahnstrecke Borsdorf Coswig uberquert anschliessend auf einem Viadukt die Mulde und verlauft danach in der sudlichen Kosserner Flur Nachbarorte Bearbeiten Kleinbothen Forstgen nbsp KeiselwitzLeisenau SermuthGeschichte Bearbeiten nbsp Herrenhaus des Ritterguts Kossern nbsp Jagdhaus Kossern nbsp Kapelle Kossern mit GlockenturmIm Jahr 1300 wurde der Rundweiler Kossern als usque ad obstaculum quod dicitur Kozzerwer das erste Mal erwahnt Bezuglich der Grundherrschaft gehorte Kossern zum Rittergut Kossern 2 welches im Jahr 1348 als Herrensitz eines Apez von Kozzer und im Jahr 1548 als Rittergut genannt ist Zu dessen Gerichtsbarkeit gehorten neben Kossern auch Teile des Nachbarorts Forstgen und das Vorwerk Pielitzberg welches auch den Namen Amalienburg trug 3 Das ursprungliche Herrenhaus von Kossern entstand im Jahr 1541 durch Nikol von Techwitz Als Besitzer des Ritterguts Kossern folgte im 17 Jahrhundert die Familie Haugwitz welche das Anwesen im Jahr 1693 an die Familie von Erdmannsdorff verkaufte Um 1709 erfolgte der Bau des Jagdhauses Kossern unter Wolf Dietrich von Erdmannsdorff 1646 1723 dem Oberhofjagermeister und Altestenminister am Hofe Augusts des Starken fur herrschaftliche Jagdgesellschaften Baumeister des barocken Jagdschlosses war nicht wie vielfach erwahnt Matthaus Daniel Poppelmann sondern Wolf Dietrich von Erdmannsdorf selbst Poppelmann lieferte jedoch den Entwurf der Fassade des Jagdhauses im Stil des Dresdner Barock Die Fassade wurde reich bemalt der Festsaal mit Kaminen und Deckengemalden prachtig gestaltet 4 Weiterhin liess von Erdmannsdorff das Kavalierhaus ab 1849 als Schule genutzt und das Rittergut erbauen Letzteres diente seinen eigenen Wohnzwecken 5 Zwischen 1695 und 1781 entstanden in Kossern eine Schenke eine Muhle und eine regelmassige Handwerkersiedlung bestehend aus 45 nahezu identischen Hausern fur 35 Gewerke Im Jahr 1725 wurde an der Strasse nach Keiselwitz nordostlich von Kossern das Forsthaus Pielitzberg erbaut welches der Oberforstmeister Wagner aufgrund der Koniglichen Jagd im nahe gelegenen Thummlitzwald errichten liess Nordlich des Forsthauses Pielitzberg liess Oberforster Kermess im Jahr 1773 ein herrschaftliches Landgut mit grossem Aufwand errichten Die Besitzerin Amalie von Rango pragte fur dieses Vorwerk Pielitzberg ab 1821 den Begriff Amalienburg Ihr Ehemann grundete hier eine Privatschule fur hoher gebildete Jungen Von dem einstigen Vorwerk ist lediglich ein Wohnhaus erhalten geblieben 6 Als Besitzer des Ritterguts Kossern folgte ab 1772 die nachfolgend Silvester 1796 7 nobilitierte Familie von Abendroth 1871 wurde das Herrenhaus im Stil der Neorenaissance umgestaltet Kossern gehorte bis 1856 zum kurfurstlich sachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Colditz 8 Bei den im 19 Jahrhundert im Konigreich Sachsen durchgefuhrten Verwaltungsreformen wurden die Amter aufgelost Dadurch kam Kossern im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Grimma und 1875 an die neu gegrundete Amtshauptmannschaft Grimma 9 Kirchlich gehorte Kossern bis 1930 zu Leipnitz Aufgrund der grossen Entfernung zur Kirche Leipnitz legte die Gemeinde Kossern 1928 einen eigenen Friedhof mit Kapelle und einem holzernen freistehenden Glockenturm an Seit 1930 gehort Kossern kirchlich zu Grossbothen Im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945 wurde die Familie von Abendroth entschadigungslos enteignet Das betraf das Jagdhaus und das Rittergut mit 232 Hektar einschliesslich Herrenhaus und Wirtschaftsgebaude Eine Sanierung um 1970 bewahrte das Jagdhaus vor dem Verfall Heute ist es eine Kulturstatte betreut durch den im Jahre 2000 gegrundeten Verein DAS JAGDHAUS Dorfentwicklungs und Kulturverein Kossern Forstgen e V Das Herrenhaus des ehemaligen Ritterguts und seine noch erhaltenen Wirtschaftsgebaude befanden sich lange Zeit in beklagenswertem baulichem Zustand wurden aber in den Jahren 2012 bis 2015 restauriert 10 Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde die Gemeinde Kossern dem Kreis Grimma im Bezirk Leipzig angegliedert Am 1 Januar 1965 erfolgte die Eingemeindung von Forstgen 11 Auf dem Areal des einstigen Vorwerks Amalienburg in der Flur von Forstgen entstand ab 1969 ein Wochenendgebiet mit 130 Bungalows 12 Nordostlich dieser entstand im Jahr 1975 der Thummlitzsee durch Anstauung des Thummlitzbachs Die Gemeinde Kossern kam Jahr 1990 zum sachsischen Landkreis Grimma der 1994 im Muldentalkreis bzw 2008 im Landkreis Leipzig aufging Am 1 Januar 1994 schloss sich die Gemeinde Kossern mit ihrem Ortsteil Forstgen im Rahmen einer Gebietsreform mit den Gemeinden Grossbothen Leisenau und Sermuth Schonbach zur Grossgemeinde Grossbothen zusammen 13 Bei der Auflosung der Gemeinde Grossbothen kam Kossern am 1 Januar 2011 mit den vier weiteren nordlichen Ortsteilen Grossbothen Schaddel Kleinbothen und Forstgen zur Grossen Kreisstadt Grimma Seitdem bilden Kossern und Forstgen die Ortschaft Kossern 14 Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl1548 51 11 besessene Mann 20 Inwohner 5 1 8 Hufen1764 11 besessene Mann 57 Hausler 5 1 8 Hufen1834 5381871 546 Jahr Einwohnerzahl1890 5591910 4871925 5721939 578 Jahr Einwohnerzahl1946 7351950 8201964 64419901 6151 mit ForstgenSehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturdenkmale in Kossern Rittergut Kossern bestehend aus dem Herrenhaus Nebengebauden Gutspark Garten im Stil der Neorenaissance Jagdhaus Kossern Kavaliershaus Forsthaus Kossern Pielitzberg Fahrhaus mit Bootsschuppen und Bergkeller Ehemaliges BruckenzollhausPersonlichkeiten BearbeitenHermann von Abendroth 1807 in Kossern 1884 in Grimma nach Jurastudium Rittergutsbesitzer in Kossern und Abgeordneter im Sachsischen Landtag Ferdinand von Abendroth 1916 in Kossern 1944 bei Lemberg Major der Wehrmacht und Ritterkreuztrager gefallen 1944 in der Ukraine 15 Manfred Berger 1921 in Leipzig 2009 Architekt Hochschullehrer und Denkmalpfleger ansassig in Kossern Verdienste um die Erhaltung und Restaurierung des JagdhausesLiteratur BearbeitenKossern In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 5 Band Schumann Zwickau 1818 S 25 Cornelius Gurlitt Kossern In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 19 Heft Amtshauptmannschaft Grimma 1 Halfte C C Meinhold Dresden 1897 S 148 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kossern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Kossern Quellen und Volltexte Kossern im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Die Ortschaft Kossern mit Forstgen auf der Webseite der Stadt Grimma Kossern auf historisches sachsen net Abgerufen am 29 Januar 2017 Kossern Dorf der Baumeister Abgerufen am 29 Januar 2017 Informationen zum Jagdhaus Kossern auf der Website des Fordervereins Abgerufen am 31 Januar 2021 Informationen zum Rittergut Kossern auf dessen Website Abgerufen am 31 Januar 2021 Webseite uber Kossern dem Dorf der BaumeisterEinzelnachweise Bearbeiten Landkreis Leipzig Nahverkehrsplan PDF 3 2 MB Landkreis Leipzig S 10 abgerufen am 17 November 2023 Das Rittergut Kossern auf www sachsens schloesser de Das Rittergut Kossern im Sachsischen Staatsarchiv Das Jagdhaus Kossern auf www architektur blicklicht de Das Rittergut Kossern auf www architektur blicklicht de Das Vorwerk Amalienburg auf www architektur blicklicht de Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1911 Briefadelige Hauser nach alphabetischer Ordnung A In Der Gotha GGT 5 Auflage Abendroth Stammfolge Justus Perthes Gotha 1910 S 1 ff uni duesseldorf de abgerufen am 5 Marz 2023 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 58 f Die Amtshauptmannschaft Grimma im Gemeindeverzeichnis 1900 Das Rittergut Kossern auf www sachsens schloesser de Forstgen auf gov genealogy net Touristische Broschure uber Kossern Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Vereinbarung uber die Eingliederung Stand 13 09 2010 Grossbothen Grimma Memento vom 20 Marz 2014 im Internet Archive PDF 86 kB abgerufen am 16 Januar 2021 Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser B Briefadel Band I Band 9 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee 1954 S 1 4 ISSN 0435 2408Gemeindeteile der Stadt Grimma Bahren Beiersdorf Bernbruch Bohlen Brohsen Cannewitz Deditz Denkwitz Doben Dorna Draschwitz Durrweitzschen Forstgen Frauendorf Fremdiswalde Gastewitz Gaudichsroda Gottwitz Golzern Gornewitz Grechwitz Grimma Grossbardau Grossbothen Grottewitz Haubitz Hofgen Hohnstadt Jeesewitz Kaditzsch Keiselwitz Kleinbardau Kleinbothen Kollmichen Kossern Kuckeland Leipnitz Lobschutz Motterwitz Muschau Mutzschen Nauberg Naundorf Nerchau Neunitz Nimbschen Ostrau Papsdorf Pohsig Poischwitz Prositz Ragewitz Roda Schaddel Schkortitz Schmorditz Seidewitz Serka Thummlitz Waldbardau Wagelwitz Wetteritz Wurschwitz Zaschwitz Zeunitz Zschoppach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kossern amp oldid 239217714