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Das Kloster Nimbschen Marienthron ist eine ehemalige Zisterzienserinnenabtei unmittelbar sudlich von Grimma im sachsischen Landkreis Leipzig an der Mulde gelegen Es bestand zwischen 1243 und 1536 42 und gehorte nach dessen Auflosung zwischen 1550 und 1948 als Landesschulgut zum Besitz der Furstenschule in Grimma bzw des Gymnasiums St Augustin in Grimma Aus dem Material des nach der Auflosung verfallenen Klosters entstand im Jahr 1810 das neue Klostergut das heute als Hotel genutzt wird Neben dem Kloster entstand am benachbarten Klosterholz die Siedlung Nimbschen Klosterruine Nimbschen von Suden 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Geschichte des Klosters bis zur Sakularisation 1 2 Zeit nach der Sakularisation des Klosters 1 3 Heutige Nutzung 2 Abtissinnen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGeschichte des Klosters bis zur Sakularisation Bearbeiten nbsp Ruine des Klosters Nimbschen um 1835 Im Jahr 1243 grundete der Wettiner Markgraf Heinrich der Erlauchte 1221 1288 wohl bei Torgau das Nonnenkloster Marienthron als Seelstiftung seiner kurz zuvor verstorbenen Ehefrau Constantia von Osterreich Das Kloster erhielt eine umfangreiche Erstausstattung Grundbesitz die beiden Pfarreien Altbelgern und Wessnig und die Torgauer Kirche u a aus wettinischem Besitz der einmal 1119 fur das Benediktinerkloster Reinhardsbrunn vorgesehen gewesen war Neben der materiellen Absicherung gelang es dem Markgrafen das Nonnenkloster rechtlich zu verankern Dies geschah durch Inkorporation in den Zisterzienserorden 1244 wobei als Mutterkloster fur die Nonnen das Mannerkloster Zisterzienserabtei Pforta bestimmt wurde Die Monche dieser Abtei sollten in den folgenden Jahrhunderten Beichtvater der Marienthroner Nonnen werden den Abten von Pforta wurde das Visitationsrecht in der Frauenabtei ubertragen zudem oblag ihnen dort die Seelsorge und die Unterstutzung in wirtschaftlichen Fragen Im Jahr 1250 erhielten die Nonnen von Papst Innozenz IV 1243 1254 das privilegium commune des Zisterzienserordens doch erlangten die Nonnen keine Exemtion vom Merseburger Diozesanbischof Dies ist z B einer Urkunde des Bischofs vom Jahr 1279 zu entnehmen die die Zugehorigkeit Marienthrons zum Zisterzienserorden bestatigte vorbehaltlich jedoch der bischoflichen Rechte Das Nonnenkloster ist zweimal umgezogen Um 1250 siedelten die Sanktimonialen in die Stadt Grimma der wettinischen Grundung aus der Zeit um die Wende zum 13 Jahrhundert und wurden dort mit der Pfarrei und dem Hospital ausgestattet Die Hospitalgebaude dienten den Nonnen wohl zum Aufenthalt und wurden zwischen 1250 und 1270 um und ausgebaut Noch vor 1291 bezogen die Zisterzienserinnen indes ein neu errichtetes Kloster bei Nimbschen und starkten damit in diesem Gebiet auch die Stellung ihres wettinisch markgraflichen Territorialherren Die Kirche des Klosters wurde im Jahre 1291 geweiht Die Zisterze Nimbschen besass im spaten Mittelalter umfangreichen Besitz an Elbe und Mulde doch stagnierte der Aufbau der klosterlichen Grundherrschaft seit dem 14 Jahrhundert gegen Ende des 15 Jahrhunderts werden finanzielle Schwierigkeiten erkennbar Die Wettiner als sachsische Kurfursten und Landesherren und die Abte von Pforta bemuhten sich um Reformen die nur insofern gelangen dass die Gemeinschaft der Nonnen trotz umfangreicher Umbauarbeiten der Klostergebaude am Beginn des 16 Jahrhunderts in den 1520er Jahren wirtschaftlich gesundet dastand Das geistlich religiose Leben der Nonnen blieb aber von den Reformen wohl nicht unberuhrt Nur so ist das Eindringen von reformatorischem Gedankengut in Nimbschen erklarbar Die Flucht von neun Klosterfrauen aus der Abtei im Jahr 1523 darunter von Katharina von Bora der spateren Ehefrau Martin Luthers und von Magdalena von Staupitz gehort zu den bekannten Ereignissen aus der Endphase der Klostergemeinschaft Von 40 Frauen waren noch neun Nonnen im Kloster ubrig als mit Margaretha II 1509 1536 die letzte Marienthroner Abtissin starb Das Kloster als geistliches Institut wurde daraufhin aufgelost 1536 der Wirtschaftsbetrieb noch von dem Klosterverwalter fortgefuhrt bis im Jahr 1542 der Kurfurst Johann Friedrich von Sachsen 1525 1554 das Klostergut verpachtete Zeit nach der Sakularisation des Klosters Bearbeiten Von 1550 bis 1948 gehorte das Kloster Nimbschen ebenso wie das Kloster Buch als Landesschulgut zum Besitz der Furstenschule in Grimma 1 von den Pachterlosen wurden Freistellen an der Schule fur begabte Schuler aus allen sozialen Schichten finanziert Der Besitz des sakularisierten Klosters Nimbschen wurde im Schulamt Grimma zusammengefasst das fur die Verwaltung des Besitzes und der wirtschaftlichen Unterhaltung der Furstenschule Grimma zustandig war Mit der Zeit verfielen die Klostergebaude und wurden zur Gewinnung von Baumaterial genutzt Aus dem noch vorhandenen Material der Klosteranlage entstand im Jahr 1810 das neue Klostergut welches ab 1901 als Vorwerk durch die Grimmaer Fursten und Landesschule genutzt wurde 2 nbsp Ruine des Klosters Nimbschen von Westen 2022 nbsp Neuzeitliche Kapelle nahe der Klosterruine 2017 nbsp Kugelpanorama der Klosterruine 2023 Als Kugelpanorama anzeigenHeutige Nutzung Bearbeiten nbsp Skulpturen vor dem Hotel 2012 Neben der Klosterruine befindet sich das Hotel Kloster Nimbschen mit Tagungsmoglichkeiten und einer Kulturscheune Der Hotelkomplex hat unter der Jahrhundertflut im Jahr 2002 gelitten Zum Reformationstag 2010 wurde der Grundstein fur die Kapelle neben der Klosterruine gelegt Der Lutherweg fuhrt durch Nimbschen Abtissinnen BearbeitenBeatrix Abtissin 1252 1253 Margarethe von Kirchberg nach 1257 vor 1282 Hedwig 1282 1308 1310 3 Jutta 1314 Gertrud 1322 Elisabeth I 1339 1355 Mechthild 1357 1372 Margaretha I von Leisnig 1378 1387 Hippe Truchsessen 1390 1394 Mechthild von Landsberg 1397 1402 Elisabeth II 1409 1410 Sophia von Prausitz 1423 1427 Margaretha 1436 1456 Elisabeth Grauschwitz 1456 1461 Dorothea von Behr 1461 1481 Ursula von Lausick 1484 1495 Katherina von Schonberg 1498 1509 Margaretha II von Haubitz 1509 1536 Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Nimpschen In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 20 Heft Amtshauptmannschaft Grimma 2 Halfte C C Meinhold Dresden 1898 S 192 Hermann Koestler Kloster Nimbschen In Mitteilungen des Landesverein Sachsischer Heimatschutz Band XXV Heft 9 12 1936 Dresden 1936 S 214 224 Anne Katrin Kohler Geschichte des Klosters Nimbschen Von der Grundung 1243 bis zu seinem Ende 1536 1542 Arbeiten zur Kirchen und Theologiegeschichte Bd 7 Leipzig 2003 Christian Gottlob Lorenz Einige Bemerkungen uber das Kloster Nimtschen bei Grimma und uber Katharina von Bora In Sachsengrun 1 1861 S 81ff Digitalisat Christian Gottlob Lorenz Urkundenbuch der Stadt Grimma und des Klosters Nimbschen CDS II 15 Rudolf Priemer et al Kloster Nimbschen und Katharina von Bora Sax Verlag Beucha Markkleeberg 1993 ISBN 978 3 930076 00 0 Kloster Nimbschen In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 7 Band Schumann Zwickau 1820 S 375 380 Kloster Nimbschen In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 18 Band Schumann Zwickau 1833 S 354 f Kurt Seidel Der Besitzstand des Klosters Nimbschen in und um Torgau Diss Leipzig 1911 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Nimbschen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Kloster Nimbschen auf www historisches sachsen net Michael Buhlmann Kloster Nimbschen Marienthron In Biographia Cistercienis 22 November 2014 abgerufen am 6 November 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Kurt Schwabe Das Archiv der Fursten und Landesschule St Augustin zu Grimma und sein Schicksal nach 1945 S 151 In Friedrich Wermuth Karl Irmscher u a Von der kurfurstlichen Landesschule zum Gymnasium St Augustin zu Grimma 1550 2000 Beucha 2000 240 Seiten ISBN 3 930076 99 3 Das Herrenhaus Nimbschen auf www sachsens schloesser de C D II 15 S 218 Z 2651 215 12 742777777778 Koordinaten 51 12 54 N 12 44 34 O Normdaten Korperschaft GND 4353171 4 lobid OGND AKS LCCN no00070367 VIAF 239621716 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Nimbschen amp oldid 236140375