www.wikidata.de-de.nina.az
Grunlichtenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Kriebstein im Landkreis Mittelsachsen Freistaat Sachsen Er entstand aus den Orten Grunberg und Lichtenberg die im 19 Jahrhundert vereinigt wurden Die Gemeinde Grunlichtenberg mit ihrem Ortsteil Hockendorf wurde am 1 Januar 1999 nach Kriebstein eingemeindet GrunlichtenbergGemeinde KriebsteinKoordinaten 51 2 N 13 4 O 51 040806 13 062274 299 Koordinaten 51 2 27 N 13 3 44 OHohe 299 m u NNEinwohner 620Eingemeindung 1 Januar 1999Postleitzahl 09648Vorwahl 034327Grunlichtenberg Sachsen Lage von Grunlichtenberg in SachsenDorfkircheDorfkircheGrunlichtenberg Postkarte von 1913 Schulhaus und Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Ev Luth St Nikolai Kirche 3 1 Allgemeines 3 2 Orgel Kirchenmusik 3 3 Glocken 3 4 Kunst aus Grun lichten berg 3 5 Organisation 3 6 Pfarrer 4 Grundschule Grunlichtenberg 5 Rittergut Lichtenberg 6 Gasthofe 7 Parks 8 Freiwillige Feuerwehr 9 Personlichkeiten 10 Weitere Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Das Waldhufendorf erstreckt sich uber vier Kilometer entlang des Tales des Mortelbaches eines rechten Zuflusses der Zschopau Das Dorf liegt ca 300 Meter uber dem Meeresspiegel im Erzgebirgsvorland und gehort administrativ zum Landkreis Mittelsachsen Grunberg bildet den nordwestlichen Teil Lichtenberg den sudostlichen Teil Nachbarorte Bearbeiten MassaneiEhrenberg nbsp ReichenbachHockendorf Oberrossau GreifendorfGeschichte BearbeitenGrunlichtenberg entstand im 19 Jahrhundert aus den beiden unmittelbar benachbarten Siedlungen Grunberg und Lichtenberg Grunberg wurde im Jahr 1324 erstmals erwahnt Lichtenberg im Jahr 1396 Grunberg und ein Teil von Lichtenberg unterstanden im 16 Jahrhundert der Gerichtsbarkeit des Ritterguts Kriebstein Nachdem sie im Jahr 1588 mit der Herrschaft Kriebstein in das kursachsische Amt Rochlitz 1 integriert wurden war Grunberg der Gerichtsbarkeit des Ritterguts Ehrenberg unterstellt wahrend der Rochlitzer Amtsanteil von Lichtenberg Amtsdorf war Der andere Anteil von Lichtenberg unterstand dem Kloster Altzella aus dessen Besitz nach der Sakularisation im Jahr 1540 das kursachsische Amt Nossen gebildet wurde In Lichtenberg existierte ein Vorwerk das im Jahr 1858 den Status eines Ritterguts erhielt 2 Ab 1856 gehorte der inzwischen vereinigte Ort Grunlichtenberg zum Gerichtsamt Waldheim und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Dobeln 3 Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Grunlichtenberg im Jahr 1952 zum Kreis Hainichen im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt der ab 1990 als sachsischer Landkreis Hainichen fortgefuhrt wurde und 1994 im Landkreis Mittweida aufging Am 1 Marz 1994 wurde Hockendorf eingemeindet Am 1 Januar 1999 wurden Grunlichtenberg und sein Ortsteil Hockendorf in die Gemeinde Kriebstein eingemeindet 4 Ev Luth St Nikolai Kirche BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Die Dorfkirche von Grunlichtenberg ist ein schlichter Bau mit einem Ostturm Die Kirche wurde in heutiger Form am 6 Januar 1864 geweiht Der untere Teil des Kirchturms ist noch romanisch Von 1708 bis 1711 setzte man auf diesen alten Turm einen machtigen barocken Dachreiter Dieser in seiner Konstruktion einzigartige Turm ist 47 Meter hoch 1995 erfolgte die bisher letzte Neudeckung des Turmdachs in Kupfer 2014 feierte man das 150 Jubilaum dieser nunmehr fast komplett restaurierten Kirche Orgel Kirchenmusik Bearbeiten nbsp Orgel von Christian Friedrich Gothel in der St Nikolai Kirche Grunlichtenberg Aufnahme vom Juni 2015Auf der Westempore steht ein Orgelwerk des aus Borstendorf stammenden Orgelbauers Christian Friedrich Gothel 5 Zusammen mit seinem Gesellen und spateren Orgelbaumeister Guido Hermann Schaf baute Gothel das Instrument in den Jahren 1866 67 als sein Opus 21 mit 21 Registern und 1099 Orgelpfeifen 6 Derzeit Fruhjahr 2017 wird die Orgel restauriert Seit 1960 singt ein gemischter Kirchenchor 7 im Gottesdienst 8 Glocken Bearbeiten Im Kirchturm hangen vier Bronzeglocken Die alteste und grosste Glocke 1500 Kilogramm wurde 1483 gegossen Die drei kleinen wurden 1968 von der Glockengiesser Familie Schilling in Apolda gegossen 9 Kunst aus Grun lichten berg Bearbeiten nbsp Gasthof Grunlichtenberg um 1913In der alten Dorfkirche von Grunberg gab es mehrere sakrale Kunstwerke Bedeutsam ist ein vollplastisches Kruzifix aus dem 1 Viertel des 16 Jahrhunderts Die Hohe der Laubholzplastik betragt 175 cm Im Jahre 1901 wurde es von der Kirchgemeinde an das Altertumsmuseum Dobeln gegeben 1965 wurde es auf dem Dachboden des Dobelner Rathauses wiederentdeckt und in des Kreismuseum auf Burg Mildenstein in Leisnig gebracht Heute ist es in dort der Dauerausstellung zu besichtigen 10 Organisation Bearbeiten Die Ev Luth St Nikolai Kirchgemeinde Grunlichtenberg besteht aus den Dorfern Grunlichtenberg Reichenbach Hockendorf und Ehrenberg seit 1972 vorher Waldheim und gehort seit 1 Januar 2016 zum Ev Luth Kirchspiel Waldheim Geringswalde 11 Zum Kirchspiel gehoren ausserdem noch die Kirchgemeinden Waldheim Knobelsdorf Otzdorf Reinsdorf Beerwalde Tanneberg und Geringswalde Alle Kirchgemeinden gehoren zum Kirchenbezirk Leisnig Oschatz Regionalkirchenamt Leipzig Ev Luth Landeskirche Sachsens Pfarrer Bearbeiten Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde am 18 Oktober 1632 der Pfarrer Daniel Gregorius im Grunberger Pfarrhaus ermordet Uber diese Tat berichtet Pfarrer Johann Samuel Claussnitzer in einer 1727 gedruckten Chronik 12 Grundschule Grunlichtenberg BearbeitenDie Grundschule Grunlichtenberg ist die einzige Bildungseinrichtung der Gemeinde Kriebstein Gebaut wurde das Schulgebaude mit zwei grossen Klassenzimmern und zwei Lehrerwohnungen 1895 96 Die Einweihung fand am 4 November 1896 statt Im Jahre 1986 87 wurde dem Gebaude ein Anbau hinzugefugt 1988 erfolgte der Bau einer Turnhalle fur die Polytechnische Oberschule Grunlichtenberg Nach der politischen Wende und der Schulreform von 1992 wurde sie in eine Grundschule umgewandelt 13 Bis 1896 fand der Schulunterricht in der um 1700 erbauten Alten Schule statt die nur einen Klassenraum hatte 14 Rittergut Lichtenberg Bearbeiten nbsp Rittergut Lichtenberg 1913 Das Rittergut Lichtenberg bestand bis 1945 Die letzten Besitzer waren die Familien von Oehmichen und nach dem Tod des Robert von Oehmichen seine Witwe Erna von Oehmichen geb Mummert und ihr neuer Ehemann Walter Zehl Das Herrenhaus wurde 1945 in der Mitte geteilt um zwei Neubauernstellen zu schaffen Heute ist nur noch eine Ruine vorhanden 15 Gasthofe Bearbeiten nbsp Staatliche Arztpraxis Grunlichtenberg 1973 Bis Mitte des 20 Jahrhunderts gab es vier Gasthofe und Schankwirtschaften in Grunlichtenberg Der erste Gasthof in Grunlichtenberg befand sich nicht im Ortskern sondern ca 2 Kilometer ausserhalb auf der halben Strecke nach Hockendorf Ein zweiter Gasthof stand bzw steht in der Nahe der Kirche Im sogenannten Oberdorf befand sich Herrmanns Restauration spater als Nathers Gaststatte bekannt und im Unterdorf in der Nahe der Schmiede Clara Ulbrichts Bierausschank 16 Parks BearbeitenIn Grunlichtenberg gab es bis 1945 zwei Parkanlagen Beide waren nur bedingt offentlich zuganglich Der erste und altere Park gehorte zum Rittergut Lichtenberg In diesem sudlich des Herrenhauses gelegen stand eine ungewohnlich stattliche Robinie mit einem Stammumfang von 4 Metern 17 1945 wurde der Park abgeholzt Die zweite Parkanlage wurde 1914 von Gemeindevorstand Woldemar Schneider angelegt Sein 1826 erbautes Gehoft konnte man schon damals uber die sogenannte Lindenallee erreichen Heute tragt die Zufahrtsstrasse zum Park ebenfalls den Namen Lindenallee In diesem Park wird alljahrlich das Parkfest vom Heimatverein Grunlichtenberg e V organisiert gefeiert Freiwillige Feuerwehr BearbeitenDie Freiwillige Feuerwehr wurde am 17 September 1924 18 von 55 Grunlichtenbergern gegrundet Zuvor gab es im Ort eine Pflichtfeuerwehr 19 Heute gehort die Feuerwehr zur Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Kriebstein Personlichkeiten BearbeitenKarl Mehnert sachsischer Politiker Klaus Dieter Ludwig GermanistWeitere Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Amtshauptmannschaft Dobeln In K Sachsisches Ministerium des Innern Hrsg Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Unter Mitwirkung des K Sachsischen Alterthumsvereins Funfundzwanzigstes Heft Dresden 1903 S 68 71 SLUB Dresden Johann Friedrich Berthold Lunderstadt Die Parochie Grunlichtenberg In Georg Buchwald Hrsg Neue Sachsische Kirchengalerie Unter Mitwirkung der sachsischen Geistlichen Ephorie Leisnig Strauch Leipzig 1900 S 359 388 SLUB Dresden Carl Friedrich Hunger Grunberg In Sachsens Kirchen Galerie Zehnter Band Die Inspektionen Penig Rochlitz Colditz und Waldheim Hermann Schmidt Dresden 1840 S 58 60 SLUB Dresden Werner H Wegner Bevor ich es vergesse Erinnerungen Friesens Corporation Manitoba Canada 2008 Grunlichtenberg In Georg Dehio Hrsg Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 377 Reinhold Herrmann Die alten Baume der Amtshauptmannschaft Dobeln Dresden 1937 S 27 u Abb auf S 30 31 Wolfgang Schwabenicky Die altere Geschichte unserer Heimat Zur Ur und Fruhgeschichte des Kreises Hainichen In Historische Serie des Kreises Hainichen Band 2 Rat d Kreises Hainichen Abt Kultur 1980 S 4 7 Woldemar Schneider Brande und Brandschaden in alter und neuer Zeit in der Kirchfahrt Grunlichtenberg Grunlichtenberg 1938 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grunlichtenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grunlichtenberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Lichtenberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Grunberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Historische Ansichten des Ortes GrunlichtenbergEinzelnachweise Bearbeiten Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 58 f Das Rittergut Lichtenberg auf www sachsens schlosser de Die Amtshauptmannschaft Dobeln im Gemeindeverzeichnis 1900 Michael Kreskowsky Multimedia Vortrag Vom Waldhufendorf zum Forderdorf Zeitreise Grunlichtenberg 2003 Klaus Walter Der sachsische Orgelbauer Christian Friedrich Gothel 1804 1873 In Alfred Reichling Hrsg Acta Organologica Band 20 Merseburger 1988 S 202 249 251 Mehr zur Orgel Rene Michael Roder Die Christian Friedrich Gothel Orgel in Grunlichtenberg PDF EvLKS de Zeitschrift Klanggut 2 2018 pdf S 32 35 Abgerufen am 30 Juni 2019 Michael Kreskowsky Kirchenchor Jubilaum Goldene Tone In Ev Luth Kirchenvorstand Grunlichtenberg Hrsg Festschrift 50 Jahre Kirchenchor Grunlichtenberg 1960 2010 Grunlichtenberg 2010 S 28 30 Michael Kreskowsky Sternstunden 150 Jahre Ev Luth St Nikolai Kirche Grunlichtenberg 2014 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelisch Lutherisches Landeskirchenamt Sachsens Evangelische Verlagsanstalt Leipzig Leipzig 2011 ISBN 978 3 374 02871 9 S 305 Annette Horig Kruzifix aus Grunlichtenberg 2 49 In Judith Oexle Markus Bauer und Marius Winzeler Hrsg Zeit und Ewigkeit 128 Tage in St Marienstern Katalog zur 1 sachsischen Landesausstellung Janos Stekovics Halle a d Saale 1998 ISBN 3 929330 95 4 S 129 Kirchenblatt des Ev Luth Kirchspiels Waldheim Geringswalde Ausgabe Februar Marz 2016 Johann Samuel Claussnitzer Grunberg dencke dran Daniel Gregorius Leichenpredigt und Chronik Hrsg Pfarrer zu Grunberg Freiberg 1727 S 32 38 Michael Kreskowsky Grunlichtenberger Schulheft Eine kleine Schulchronik zum 110 jahrigen Schuljubilaum Grunlichtenberg 2008 Werner Burckhardt Schul und Heimatfest der Schulgemeinde Grunlichtenberg Vom 31 Mai bis zum 2 Juni 1958 In Rat der Gemeinde Grunlichtenberg Hrsg mit Beitragen von Karl Wagner Kurt Ludwig Friedrich Wilhelm Meister und Arno Heidemann Grunlichtenberg 1958 S 17 18 Matthias Donath Die Erfindung des Junkers Die Bodenreform 1945 in Sachsen Seidels Adressbuch der Stadt Waldheim und der benachbarten Landgemeinden Waldheim 1913 S 151 153 Herrmann Reinhold Baumbuch der Amtshauptmannschaft Dobeln Hrsg Landesverein Sachsischer Heimatschutz Dresden 1937 S 27 Kurt Ludwig 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Grunlichtenberg 1924 1974 Hrsg Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr Grunlichtenberg Grunlichtenberg 1974 S 2 3 Michael Kreskowsky 80 Jahre Freiwillige Feuerwehr Grunlichtenberg 1924 2004 Grunlichtenberg 2004 S 11 Gemeindeteile der Gemeinde Kriebstein Ehrenberg Erlebach Grunlichtenberg Hockendorf Hofchen Kriebstein Kriebethal Reichenbach Normdaten Geografikum GND 16171480 8 lobid OGND AKS VIAF 184511423 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grunlichtenberg amp oldid 228871936