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Die Burg Kriebstein ist eine im 14 Jahrhundert entstandene Burg in der gleichnamigen Gemeinde Kriebstein in der Nahe der Stadt Waldheim in Sachsen Die Anlage befindet sich auf einem Felssporn oberhalb der Zschopau und wird durch die gotische Architektur des Spatmittelalter gepragt die sich trotz einer kontinuierlichen Nutzung bis heute erhalten hat Burg KriebsteinBurg KriebsteinStaat DeutschlandOrt KriebsteinEntstehungszeit nach 1384Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand ErhaltenGeographische Lage 51 3 N 13 1 O 51 042355555556 13 01755 Koordinaten 51 2 32 5 N 13 1 3 2 Op3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 In den Medien 5 Literatur 6 Weblinks 7 QuellenLage BearbeitenDie Burg erhebt sich auf einem steilen Felsen uber der Zschopau in Kriebstein Innerhalb der topographischen Gruppe der Hohenburgen verkorpert sie den Typ der Spornburg Sie liegt auf dem aussersten Auslaufer eines von drei Seiten von der Zschopau in weitem Bogen umflossenen Bergsporns Beschreibung Bearbeiten Burg Kriebstein Im Zentrum der Wohnturm von 1399 Burgzugang uber den Halsgraben Nordseite Vom ansteigenden Hinterland ist der Felsen der die Burg tragt durch einen kunstlich eingetieften Halsgraben abgetrennt Typologisch stellt Kriebstein die Kombination einer Turmburg mit einer Ringburg von ovalem Grundriss dar Als Dominante erhebt sich auf der hochsten Felsenklippe der monumentale Wohnturm aus der Zeit um 1399 Bei einer Kantenlange von 22 m 12 m erreicht der Turm bis zur Wetterfahne eine Hohe von 45 Metern Seine noch spatmittelalterlichen Erkerturmchen und der Dachreiter bestimmen das reizvolle Bild der Burg mit der unverwechselbaren Dachsilhouette Um den Wohnturm gruppieren sich das turmartige Torhaus die Ringmauer mit dem Wirtschaftsflugel dem Kuchenbau und weiteren Anbauten einschliesslich des Kapellenflugels Ostlich an den Kapellenflugel schliessen sich die zweijochige kreuzrippengewolbte gotische Halle sowie das hintere Schloss an Dieser Gebaudekomplex unmittelbar uber dem Steilhang der Zschopau ist durch ein durchgehendes Obergeschoss aus dem 17 Jahrhundert zusammengefasst Unmittelbar an den Wohnturm fugt sich im Mittelpunkt der Burg der spatgotische Kuchenbau an Geschlossen wird die Gesamtanlage durch einen Wirtschaftsflugel der unter anderem den Festsaal jetzt als Konzert und Veranstaltungssaal genutzt auch Trauungen finden auf der Burg statt und die Brunnenstube enthalt sowie die nordliche Wehrmauer die wieder an das Torhaus stosst Zur Innenausstattung gehoren Wandmalereien von der Spatgotik bis zum Historismus Das Erscheinungsbild der Nutzungszeit haben insbesondere die farbig gefasste Bohlenstube und das Kriebsteinzimmer erhalten Geschichte Bearbeiten Carl Friedrich Lessing Burg Kriebstein um 1840 1890 1900 Bevor die Herren von Beerwalde im 14 Jahrhundert die Burg Kriebstein grundeten lebten sie auf einer Turmhugelburg dem Waal die sich im Dorf Beerwalde befand und noch heute in Resten zu besichtigen ist Mit ihrer Grundung wurde die Burg Kriebstein Wohn und Herrschaftssitz der Familie von Beerwalde deren Besitz bereits vor 1400 die Stadte Waldheim und Hartha einschloss Aufgrund der ersten urkundlichen Erwahnung der Burg wonach Dietrich von Beerwalde sich im Jahre 1384 verpflichtete den krywenstein zu bauen auf dem sein Vater gesessen kann die heute stehende Burg zu wesentlichen Teilen als einheitlicher Bau Dietrichs angesehen werden Dazu gehoren vor allem der Wohnturm 1399 Dachwerk die baueinheitlich mit diesem errichtete Kapelle und die Ringmauer mit dem Torhaus Von der Vorgangeranlage seines Vaters haben sich nur geringe Reste erhalten 1407 wurde Dietrich von Beerwalde aufs Neue mit Kriebstein belehnt Nach dem Tod Dietrichs im Jahre 1408 fiel die Herrschaft Kriebstein an seine Witwe Elisabeth und nach deren Tod an die Tochter Klara als Leibgedinge Mit dem Erwerb der Burg und Herrschaft Kriebstein durch Hugold III von Schleinitz im Jahre 1465 begann die zweite wesentliche Epoche in der Baugeschichte der Burg Schleinitz als Obermarschall von Kurfurst Ernst und Herzog Albrecht betraute ab 1471 Arnold von Westfalen den wettinischen Hofarchitekten und Entwerfer der Albrechtsburg zu Meissen mit grosseren Um und Erweiterungsbauten Das von diesem uberragenden Baumeister geschaffene Formengut findet sich auch in diesem Bauwerk Meister Arnold von Westfalen leitete den Um und Neubau des Wirtschaftsflugels mit dem neuen Tanzsaal und der Brunnenstube sowie des sogenannten hinteren Schlosses und den Neubau des Kuchenhauses deren typische Fensterformen Zeugnis von seiner Tatigkeit ablegen Mit der genannten Baumassnahme hatte die Burg Kriebstein ihre noch heute sichtbare Ausdehnung erhalten Sie konnte sich trotz spaterer Erweiterungen und baulichen Veranderungen ihren gotischen Charakter bis in die Gegenwart hinein bewahren Nach dem Tode Hugold von Schleinitz im Jahre 1490 folgten haufige Besitzerwechsel ohne grossere Bautatigkeit Unter Georg von Carlowitz 1544 1550 erreichte die Herrschaft Kriebstein mit Dorfern und den beiden Stadten Waldheim und Hartha ihre grosste territoriale Ausdehnung Das letzte Drittel des 17 Jahrhunderts war unter der Herrschaft der von Schonberg von einer regen Bautatigkeit bestimmt Es entstanden die Aufstockungen der sich dem Wohnturm anschliessenden Anbauten und des Torhauses sowie das zwischen diesen beiden Baukorpern eingespannte Treppenhaus An die bescheideneren baulichen Massnahmen der Herren von Milkau erinnern noch heute die Inschriften auf den Wetterfahnen der Dachreiter des Wohnturms und des Torhauses Im Jahre 1825 erwarb Hanscarl von Arnim aus dem Hause Planitz bei Zwickau Kriebstein das dann bis 1945 im Besitz der Familie von Arnim verblieb Unter Leitung des Hofbaumeisters Karl Moritz Haenel erfuhr die Burg in den Jahren 1866 1868 durchgreifende Anderungen nach nutzerpraktischen Gesichtspunkten in den Formen der Neogotik Diese letzten grosseren baulichen Veranderungen sind zwar gediegen in der Ausfuhrung bringen aber doch eine gewisse Unklarheit in das monumentale mittelalterliche Bauwerk Neben teilweiser Anderung der Raumaufteilung im Inneren wurden ein Gebaude des Wirtschaftsflugels um zwei Stockwerke reduziert und die nordliche Wehrmauer unter Verlust des holzernen Wehrgangs stufenformig abgetragen aber auch ein Bereich der Ringmauer durch stutzende Strebepfeiler gesichert Gravierend sind die Umbauten am Kuchenhaus Der ursprungliche Fachwerkbau mit einem Kruppelwalmdach wurde massiv ersetzt und auch der machtige Kaminschlot nebst Herdstelle abgerissen Bereits im Jahre 1930 wurden Teile der Burg Kriebstein zur Besichtigung fur die Offentlichkeit freigegeben Bemerkenswert ist dass die Burganlage durch die Familie von Arnim stets sorgsam instand gehalten wurde und auch aufwandige Restaurierungsarbeiten Kapelle ohne staatliche Zuschusse erfolgten Dieses Engagement trug wesentlich zum Ruf der schonsten Ritterburg Sachsens bei Nach der Enteignung der Familie von Arnim im September 1945 wurde die Burg nunmehr Volkseigentum zunachst zu Wohnzwecken und von der Forstverwaltung genutzt Das Museum konnte am 6 August 1949 neu eroffnet werden 1986 wurde im Wohnturm der Schatz von Kriebstein gefunden Er war ein Teil des Eigentums das Heinrich Graf von Lehndorff Steinort vor dem Einmarsch der Roten Armee aus seinem Schloss Steinort in Ostpreussen gerettet hatte Auch Kulturgut aus Dresdener Sammlungen war wegen der Luftangriffe auf Dresden auf die Burg Kriebstein ausgelagert worden Die Burg Kriebstein mit ihrem Museum ist seit dem 1 Januar 1993 Eigentum des Freistaates Sachsen und untersteht dem Staatsbetrieb Staatliche Schlosser Burgen und Garten Sachsen Am 12 Februar 2010 einigten sich das Land Sachsen und die Lehndorff Erbengemeinschaft dass im Jahr 2011 423 Kunstgegenstande zuruckgegeben werden Die Burg ist Station des Lutherweges In den Medien Bearbeiten Briefmarke der Deutschen Post der DDR aus der Serie Burgen Die Burg Kriebstein diente bereits als Drehort einiger Filme Serien Auswahl Grand Budapest Hotel Die Grafin Kunz von Kaufungen Der Prinzenrauber von Altenburg Lasko Die Faust Gottes Das Geheimnis von Black Rose Castle 2001 Schneewittchen 2009 Der Eisenhans Die sechs Schwane Der susse Brei 2018 Sie wurde auch im Rahmen einer Briefmarkenserie der Deutschen Post in der DDR abgebildet siehe Bild Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Kgr Sachsen Heft 25 Ah Dobeln Dresden 1903 S 87 104 Otto Eduard Schmidt Burg Kriebstein Ein Denkmal mitteldeutscher Geschichte und Kultur In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Band 23 Heft 9 12 1934 S 193 232 Otto Eduard Schmidt Die mittelalterlichen Fresken der Burgkapelle zu Kriebstein In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Band 27 Heft 1 4 1938 S 43 51 Jochen Pfob Wie alt ist Burg Kriebstein tatsachlich In Erzgebirgische Heimatblatter Nr 3 1980 ISSN 0232 6078 S 64 65 Wolfgang Schwabenicky Die hochmittelalterliche Wehranlage Waal in Beerwalde Kr Hainichen In Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege Heft 24 25 Berlin 1982 S 311 382 Bernd Wippert Zur Baugeschichte der Burg Kriebstein In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz e V Nr 2 1993 ISSN 0941 1151 S 11 15 Peter Petersen Dendrochronologische Untersuchungen auf der Burg Kriebstein Sachsen In Forschungen zu Burgen und Schlossern Band 1 Wartburg Gesellschaft Munchen Berlin 1994 ISBN 3 422 06136 3 S 95 103 Bernd Wippert Ein vergessenes Gewolbe zu neuem Leben erweckt Das Schatzgewolbe auf Burg Kriebstein In Sachsische Schlosserverwaltung Hrsg Jahrbuch 1995 der Staatlichen Schlosser Burgen und Garten in Sachsen Dresden o J S 179 183 Wolfgang Schwabenicky Die Anfange der Burg und Herrschaft Kriebstein In Schwabenicky Wolfgang Hrsg Archaologie und Baugeschichte Forschungsberichte aus dem Landkreis Hainichen Mittweida 1994 S 5 16 Bernd Wippert Gabriele Wippert Burg Kriebstein DKV Kunstfuhrer Nr 548 Munchen Berlin 2000 Bernd Wippert Gabriele Wippert Burg Kriebstein Edition Leipzig 2013 ISBN 978 3 361 00690 4 Bernd Wippert Das Kriebsteinzimmer auf Burg Kriebstein In Sachsische Schlosserverwaltung im Landesamt fur Finanzen Hrsg Jahrbuch der Staatlichen Schlosser Burgen und Garten in Sachsen Band 7 Dresden 2001 S 30 37 Peter Petersen Bernd Wippert Burg Kriebstein Ein Architekturfuhrer Leipzig 2004 ISBN 3 361 00560 4 Peter Petersen Bernd Wippert Burg Kriebstein Vom Wandel niederadliger Wohnvorstellungen im 15 Jahrhundert In Burgenbau im spaten Mittelalter II Forschungen zu Burgen und Schlossern Band 12 Wartburg Gesellschaft Munchen Berlin 2009 ISBN 978 3 422 06895 7 S 79 94 Annette Binninger Der Schatz von Kriebstein kehrt heim nach Ostpreussen In Sachsische Zeitung Ausgabe vom 13 14 Februar 2010 Francois Maher Presley Waldheim in Mittelsachsen in Cultura com Hamburg 2015 S 130 147 ISBN 978 3 930727 44 5 Francois Maher Presley Waldheim Top 25 in Cultura com Hamburg 2017 S 12 16 ISBN 978 3 930727 55 1 Weblinks Bearbeiten Commons Burg Kriebstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Burg Kriebstein Burg Kriebstein auf dem Wissensportal der Staatlichen Schlosser Burgen und Garten Sachsen Historische und neue Ansichten der Burg Kriebstein sowie ihre Geschichte Freundeskreis der Burg Kriebstein e V Quellen BearbeitenUrkundliche Ersterwahnung der Burg Kriebstein vom 4 Oktober 1384 Original im Hauptstaatsarchiv Dresden Finanzarchivurkunde Nr 44 65 Normdaten Korperschaft GND 1094885061 lobid OGND AKS LCCN n78021937 VIAF 239655364 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Kriebstein amp oldid 233006599