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Der Gedenkstein an der Walkmuhle im Essener Stadtteil Vogelheim erinnert seit 1926 an das einst an dieser Stelle erste errichtete Hammerwerk des Firmengrunders Friedrich Krupp und damit an den Ursprung der Firma Krupp Sein Sohn Alfred Krupp baute die Krupp Gussstahlfabrik spater am neuen Standort im Westviertel zum zwischenzeitlich grossten Industrieunternehmen Europas der Friedrich Krupp AG aus das 1999 in der heutigen ThyssenKrupp AG aufgegangen ist Gedenkstein nahe dem Standort einer ehemaligen Walkmuhle dort wo Friedrich Krupp seinen ersten Reckhammer errichtete Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Walkmuhle 1 2 Erste Kruppsche Fabrik 1 3 Ubergang zu einem neuen Standort 1 4 Ende der Zweiteilung der Fabrik 2 Heutiger Zustand 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Walkmuhle Bearbeiten Die Walkmuhle die von der Berne angetrieben worden war wird bereits 1446 von der Wollenweberzunft urkundlich erwahnt Die Muhle konnte auch bereits zum Schmieden verwendet worden sein denn in einer Urkunde des Borbecker Pfarrarchivs von 1687 ist ein Meister Johan Kappert genannt der einen eisernen Anker zwecks einer Reparatur durch den Schornstein gefuhrt hat 1797 kam die Muhle mit dem etwa einen Hektar grossen Grundstuck durch Kauf in den Besitz von Friedrich Krupps Grossmutter Helene Amalie geb Ascherfeld Sie vererbte sie als sie 1810 verstarb an ihren Enkel Friedrich und seine Schwester Helene Erste Kruppsche Fabrik Bearbeiten nbsp Essener Anzeiger 1933Auf diesem Areal nordlich der Essener Stadtmauer in der sumpfigen Emscherniederung an der Berne errichtete Friedrich Krupp ab 1812 mit dem geerbten Vermogen seiner Grossmutter Helene Amalie ein Hammergebaude fur einen Reck und Schmiedehammer und ein Fabrikgebaude Am 20 November 1811 grundete er bereits mit zwei Teilhabern von denen Krupp sich 1813 wegen Unvermogen wieder trennte die Firma Friedrich Krupp zur Verfertigung des Englischen Gussstahls und aller daraus resultierenden Fabrikationen Das zweistockige Fabrikationsgebaude das uber einen Schmelzraum mit sechs Schmelzofen eine Tiegelkammer und Lagerraume verfugte beherbergte im Obergeschoss Wohnraume ebenso das Hammergebaude Mithilfe des Zementierofens konnte zunachst nur Zementstahl erzeugt werden der sich ab Ende 1812 verkaufen liess 1818 folgte die Installation des Reckhammers fur grossere Schmiedeprodukte In diesem Jahr waren hier zehn Arbeiter beschaftigt Ursprungliches Ziel war englischen Gussstahl zu erzeugen der aufgrund der Kontinentalsperre Napoleons seit 1806 nicht mehr auf das europaische Festland gelangte Die ersten Produktionsversuche fanden erst 1818 statt als die Kontinentalsperre langst aufgehoben war so dass sich zunachst Draht dann Werkzeuge sowie Munzstempel und walzen verkaufen liessen Ubergang zu einem neuen Standort Bearbeiten Der Standort an der Berne erwies sich als ungunstig da nur schlecht erschlossen Beispielsweise musste die benotigte Kohle vom Floz Rottgersbank der Zeche Salzer und Neuack mit Pferdewagen von der damaligen Kleinstadt Essen uber teils morastige Eselswege zur Fabrik transportiert werden Hinzu kam der schwankende und oft zu niedrige Wasserstand der Berne die fur einen steten Antrieb der Schmiedehammer nicht geeignet war So wurde 1819 ein Schmelzbau auf dem Grund Friedrich Krupps Mutter westlich von Essen errichtet Da es dort aber keinen Wasserlauf gab musste das Hammerwerk an der Berne zunachst bestehen bleiben 1823 gelang es Krupp schliesslich erstmals den damals hochwertigen Tiegelstahl zu erzeugen jedoch blieben wichtige metallurgische Zusammenhange noch nicht erklarbar Nachdem Friedrich Krupp durch hohe Investitionen stark verschuldet 1826 im Alter von 39 Jahren starb nutzte sein erst 14 Jahre alter Sohn Alfred die Fabrik an der Walkmuhle weiter 1830 konnte er mit selbst installierter Drehbank und Schleifmaschine qualitativ gute Stahlwalzen verkaufen Ende der Zweiteilung der Fabrik Bearbeiten Schliesslich wurden 1834 drei Schwanzhammer und ein Reckhammer nun mit einer Dampfmaschine angetrieben am neuen Standort im Essener Westen errichtet Damit waren die Schmiedehammer an der Berne uberflussig und die dortige zunachst verpachtete Fabrik 1839 verkauft worden Der Schmiedebetrieb war bereits seit 1836 eingestellt Der Reckhammer ging an einen Schmied aus Hagen Heutiger Zustand BearbeitenAls einzige Erinnerung befindet sich in der Nahe des Gelandes der ehemaligen Walkmuhle der am 24 September 1926 aufgestellte Gedenkstein Von den einstigen Werkstatten sind keinerlei Uberreste mehr sichtbar 1908 fiel das Grundstuck an der ehemaligen Walkmuhle an die Zeche Anna Um 1910 gingen vermutlich die meisten Relikte der vergangenen Fabrik verloren als die Berne kanalisiert und das gesamte Areal umgestaltet wurde Nach 1960 wurde das ehemalige Fabrikgelande mit neuen Werkhallen uberbaut und der Gedenkstein etwas abseits an seinen heutigen Standort versetzt Die heutige Strasse An der Walkmuhle erhielt ihren Namen 1915 genau wie ihre Verlangerung die Walkmuhlenstrasse Diese trug zuvor seit 1891 den Namen Grenzstrasse 1 Literatur BearbeitenDetlef Hopp 200 Jahre Krupp Die Walkmuhle in Essen Vogelheim Die Friedrich Krupp Gussstahlfabrik zur Verfertigung des englischen Gussstahls und aller daraus resultierenden Fabrikate Berichte aus der Essener Denkmalpflege Band 4 Stadt Essen Institut fur Denkmalschutz und Denkmalpflege Stadtarchaologie Essen 2011 PDF Weblinks BearbeitenBeschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der Industriekultur Archaologische Ruhrzeiten Die Walkmuhle Wiege der Firma Krupp in Essen Vogelheim abgerufen am 29 Juni 2017Einzelnachweise Bearbeiten Erwin Dickhoff Essener Strassen Hrsg Stadt Essen Historischer Verein fur Stadt und Stift Essen Klartext Verlag Essen 2015 ISBN 978 3 8375 1231 1 Route der Industriekultur Besucherzentren Ankerpunkte Themenrouten Besucherzentrum und Ankerpunkte von West nach Ost Zechenpark Friedrich Heinrich Museum der Deutschen Binnenschifffahrt Innenhafen Duisburg LVR Industriemuseum Oberhausen Landschaftspark Duisburg Nord Gasometer Oberhausen Aquarius Wassermuseum St Antony Hutte Villa Hugel Nordsternpark Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein Zeche Ewald Chemiepark Marl Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen Henrichshutte Jahrhunderthalle Bochum Umspannwerk Recklinghausen Deutsches Bergbau Museum Zeche Nachtigall Schiffshebewerk Henrichenburg DASA Kokerei Hansa Zeche Zollern II IV Hohenhof Freilichtmuseum Hagen Lindenbrauerei Unna Maximilianpark HammThemenrouten aufsteigend nach Nummern 1 Duisburg Stadt und Hafen 2 Industrielle Kulturlandschaft Zollverein 3 Duisburg Industriekultur am Rhein 4 Oberhausen Industrie macht Stadt 5 Krupp und die Stadt Essen 6 Dortmund Dreiklang Kohle Stahl und Bier 7 Industriekultur an der Lippe 8 Erzbahn Emscherbruch 9 Industriekultur an Volme und Ennepe 10 Sole Dampf und Kohle 11 Fruhe Industrialisierung 12 Geschichte und Gegenwart der Ruhr 13 Auf dem Weg zur blauen Emscher 14 Kanale und Schifffahrt 15 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West Friedrichsbad Ehemalige Bierhalle Siedlung Kronenberg Zeche Vereinigte Helene Amalie Lokomotivfabrik und Werksbahn Krupp Gedenkstein Walkmuhle Achte Mechanische Werkstatt heute Colosseum Theater Press und Hammerwerk Ost Alfred Krupp Denkmal an der Marktkirche WIDIA Fabrik ehemalige Kruppsche Hauptverwaltung Tiegelgussdenkmal Stammhaus Krupp Thyssenkrupp Quartier 51 486719444444 6 9886805555556 Koordinaten 51 29 12 2 N 6 59 19 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gedenkstein Walkmuhle amp oldid 232633092