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Von der ehemaligen Krupp Hauptverwaltung im Essener Westviertel ist nur noch ein Gebaude an der Altendorfer Strasse 103 erhalten Das eigentliche Hauptgebaude mit Sitz der Friedrich Krupp AG auch Turmhaus genannt lag gegenuber nordlich der Altendorfer Strasse Es wurde nach schweren Kriegsschaden mit Vereinfachungen instand gesetzt und 1976 abgerissen Ein weiteres alteres Hauptverwaltungsgebaude aus dem Jahre 1874 wurde 2005 abgebrochen Erhaltenes Krupp Hauptverwaltungsgebaude errichtet 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Erhaltenes Gebaude 2 Turmhaus 1908 1976 2 1 Lage 2 2 Bau und Eroffnung 2 3 Nutzung 2 4 Zweiter Weltkrieg und die Folgen 3 Hauptverwaltungsgebaude 1874 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseErhaltenes Gebaude BearbeitenDas noch heute erhaltene Verwaltungsgebaude wurde 1938 errichtet und zahlt damit zu den jungsten Bauwerken inmitten der damaligen Krupp Gussstahlfabrik Ursprunglich befanden sich hier Buroraume der Artilleriekonstruktion Das Gebaude das heute zur Route der Industriekultur gehort war durch eine geschlossene Verbindungsbrucke an das sogenannte Turmhaus auf der gegenuberliegenden Strassenseite angeschlossen Bis zuletzt war das Gebaude im Besitz von ThyssenKrupp Im August 2022 beschloss der Rat der Stadt Essen es samt zugehoriger Grundstucke anzukaufen was wenig spater umgesetzt wurde Geplant ist dass die rund 13 000 Quadratmeter Buroflache des gesamten Gebaudes Anfang 2024 vom Amt fur Soziales und Wohnen bezogen wird Dazu bedarf es einer vorherigen Sanierung der Gebaudetechnik der WC Anlagen sowie den Hof und Aussengelanden 1 Turmhaus 1908 1976 BearbeitenAufgrund der stetigen Expansion der Gussstahlfabrik die zeitweise eine grossere Ausdehnung besass als das eigentliche Essener Stadtgebiet war auch fur deren Verwaltung mehr Raum erforderlich geworden Ein neuer Gebaudekomplex sollte ein zu klein gewordenes Verwaltungsgebaude das sich auch auf dem Werksgelande befand ersetzen Dieses 1912 offiziell eingeweihte Turmhaus Krupp 51 459361111111 6 9944444444444 wurde im Jahr 1976 abgerissen Lage Bearbeiten Das Turmhaus stand auf dem Grundstuck Altendorfer Strasse 100 an der heutigen Ecke zur Thyssen Krupp Allee die erst mit dem Bau des ThyssenKrupp Hauptquartiers angelegt wurde Hier befindet sich seit 2005 ein Autohaus bei dessen Bau Fundamentreste des Turmhauses freigelegt wurden Die aussere Grenze der Gebaudefront lag zwischen den beiden Fahrtrichtungen der heutigen Strassenbahntrasse in der Strassenmitte der damals deutlich schmaleren Altendorfer Strasse Der namensgebende etwa sechzig Meter hohe Turm befand sich etwa in der Mitte der heutigen Strassenkreuzung Die Strassenbahnhaltestelle vor der Hauptverwaltung auf der Altendorfer Strasse trug bis zur Fertigstellung des neuen ThyssenKrupp Hauptquartiers die Bezeichnung Krupp Hauptverwaltung davor bis 1991 Haupteingang Bau und Eroffnung Bearbeiten 1905 war mit der Planung eines neuen Hauptverwaltungsgebaudes begonnen worden Es sollte auf dem Grundstuck entstehen auf dem zuvor die Erste Mechanische Werkstatt stand Diese wurde bis 1908 abgetragen so dass im Mai des Jahres mit der Errichtung des Neubaus begonnen werden konnte Im Dezember 1910 wurden die ersten Buros bezogen Die Fertigstellung des gesamten Komplexes mit dem Turm der die aussere Bedeutung als Unternehmenszentrale hervorhob folgte im Jahr darauf Im Rahmen der Hundertjahrfeier des Unternehmens Fried Krupp fand am 8 August 1912 die offizielle Einweihung in der Ehrenhalle des sogenannten Turmhauses statt Unter den anwesenden Gasten befanden sich auch Kaiser Wilhelm II und Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg Das Fundament wurde unter Berucksichtigung moglicher Bergschaden durch den Steinkohlenbergbau konzipiert Eine Stahlkonstruktion trug das gesamte Gebaude inklusive aller Decken und Dacher Das Mauerwerk hatte fur sich selbst tragende Wirkung Im Fundament verbarg man im sogenannten Rohrkeller das Leitungsnetz fur Frisch und Abwasser Heizung und Frischluft Ein Frischluftsystem mit Filteranlage fuhrte den Raumen mithilfe von Ventilatoren frische Luft zu und saugte verbrauchte Luft ab Das war notig da die umliegende Gussstahlfabrik einen enormen Schadstoffausstoss verursachte und deshalb ein Offnen der Fenster kaum den gewunschten Erfolg brachte nbsp Vorn Baustelle des Turmhauses auf dem Gelande der abgetragenen Ersten Mechanischen Werkstatt dahinter das Stammhaus und der Schmelzbau nbsp Turmhaus um 1913 von Sudosten nbsp Turmhaus um 1913 von Osten nbsp Turmhaus um 1913 von WestenNutzung Bearbeiten Das bis zu siebengeschossige Turmhaus bot Buroflachen fur alle kaufmannischen Abteilungen wie der Hauptkasse der Buchhaltung und dem Rechnungsrevisionsburo Hinzu kam das Zentralburo die Zentralregistratur und Buros des gesamten technischen Bereichs sowie die Direktion In den 1940er Jahren arbeiteten rund 2 000 Angestellte im Turmhaus Das gesamte Gebaude wurde durch je ein Treppenhaus in jeder der vier Ecken des Baukorpers erschlossen Dazu gab es Paternosteraufzuge Aktenaufzuge und einen Lastenaufzug der Lebensmittel in die im sechsten Obergeschoss befindliche Kuche beforderte an die ein Speisesaal angrenzte Zugang zu den Treppen gab es von aussen oder dem grossen Innenhof Dieser und ein uberdachter Lichthof in dem sich Terrassen der Kuche und des Speisesaals befanden wurden zur besseren Belichtung der Buroraume angelegt Zweiter Weltkrieg und die Folgen Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebaude durch Luftangriffe erhebliche Schaden Erst nach 1950 wurde es teilweise wiederaufgebaut Einige Teile wie die einsturzgefahrdete Ehrenhalle wurden nie wieder genutzt Einen kompletten Wiederaufbau gab es bis zuletzt nicht da die alte Gussstahlfabrik in grossen Teilen im Krieg zerstort oder danach zu Reparationsleistungen demontiert worden war nbsp Skulptur Allegorie der Arbeit von Hugo Lederer einst im Turmhaus heute an der Villa HugelZuletzt gab es in der Krupp Hauptverwaltung noch etwa 300 Beschaftigte Da Unterhalts und Instandsetzungskosten nicht mehr tragbar waren wurden die letzten Angestellten auf andere Gebaude verteilt so dass das Turmhaus uberflussig wurde Im Mai 1976 wandten sich Essener Hochschullehrer um Lutz Niethammer in einem Brief an den Essener Oberburgermeister Horst Katzor um den bevorstehenden Abriss des Turmhauses noch zu verhindern Sie schlugen vor das zu klein gewordene Ruhrlandmuseum das sich damals an der Bismarckstrasse befand im Gebaudekomplex des Turmhauses unterzubringen Die Akademiker sprachen in dem Brief von unverzeihlicher Vernichtung eines besonders wichtigen historischen Denkmals und es sei unverstandlich wie das wertvolle Gebaude das zum Inbegriff der Firma Krupp geworden sei ohne Wissen des Landeskonservators zum Abbruch freigegeben werden konnte 2 Schliesslich wurde im Mai 1976 mit den Abrissarbeiten des Turmhauses begonnen Dabei beendete man die Arbeiten an der Erdoberflache so dass zunachst Reste des Kellergeschosses samt dem darunter befindlichen Rohrkeller im Boden erhalten blieben Aus der Ehrenhalle wurden die Skulptur Allegorie der Arbeit von Bildhauer Hugo Lederer aus dem Jahr 1936 und diverse Wandtafeln vor dem Abriss in Sicherheit gebracht Die Skulptur von Lederer steht heute bei der Villa Hugel Sie tragt die Inschrift Zum Andenken an Friedrich Krupp den Begrunder der Gussstahlfabrik 1812 Geb 17 Juli 1787 Gest 8 Okt 1826 sowie ein kleines Abbild des Stammhauses Krupp Nach dem Abriss wurde das Grundstuck teils begrunt und teils zur Verbreiterung der Altendorfer Strasse genutzt 2005 errichtete man auf der Grunflache ein Autohaus das am 7 Juli 2006 eroffnete 2009 legte man die angrenzende Thyssen Krupp Allee an Hauptverwaltungsgebaude 1874 BearbeitenVom alten Verwaltungsgebaude aus dem Jahr 1874 51 460305555556 6 9936388888889 wurde ein geschlossener Verbindungsgang zum Turmhaus angelegt Dieses Gebaude befand sich nordwestlich des Turmhauses und diente nach dessen Abriss noch bis Anfang der 1990er Jahre der in den 1970er Jahren errichteten nordlich angrenzenden Krupp Lehrwerkstatt als Verwaltung 2005 wurden auch dieses Verwaltungsgebaude und die Hallen der Lehrwerkstatt im Zuge des stadtebaulichen Projektes Krupp Gurtel niedergelegt Literatur BearbeitenDas neue Hauptverwaltungsgebaude In Kruppsche Mitteilungen Nr 8 vom 25 Februar 1911 S 29 f Exemplar im Historischen Archiv Krupp Krupp Turmhaus wird abgebrochen In Kruppsche Mitteilungen Heft 3 vom Juli 1976 S 38 f Exemplar im Historischen Archiv Krupp Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krupp Hauptverwaltung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der IndustriekulturEinzelnachweise Bearbeiten Planungen zur Sanierung der ehemaligen Krupp Zentrale sollen beauftragt werden In Pressemeldung der Stadt Essen vom 16 Marz 2023 Professoren wollen Krupp Turmhaus retten In Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 28 Mai 1976Route der Industriekultur Besucherzentren Ankerpunkte Themenrouten Besucherzentrum und Ankerpunkte von West nach Ost Zechenpark Friedrich Heinrich Museum der Deutschen Binnenschifffahrt Innenhafen Duisburg LVR Industriemuseum Oberhausen Landschaftspark Duisburg Nord Gasometer Oberhausen Aquarius Wassermuseum St Antony Hutte Villa Hugel Nordsternpark Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein Zeche Ewald Chemiepark Marl Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen Henrichshutte Jahrhunderthalle Bochum Umspannwerk Recklinghausen Deutsches Bergbau Museum Zeche Nachtigall Schiffshebewerk Henrichenburg DASA Kokerei Hansa Zeche Zollern II IV Hohenhof Freilichtmuseum Hagen Lindenbrauerei Unna Maximilianpark HammThemenrouten aufsteigend nach Nummern 1 Duisburg Stadt und Hafen 2 Industrielle Kulturlandschaft Zollverein 3 Duisburg Industriekultur am Rhein 4 Oberhausen Industrie macht Stadt 5 Krupp und die Stadt Essen 6 Dortmund Dreiklang Kohle Stahl und Bier 7 Industriekultur an der Lippe 8 Erzbahn Emscherbruch 9 Industriekultur an Volme und Ennepe 10 Sole Dampf und Kohle 11 Fruhe Industrialisierung 12 Geschichte und Gegenwart der Ruhr 13 Auf dem Weg zur blauen Emscher 14 Kanale und Schifffahrt 15 Bahnen im Revier 16 Westfalische Bergbauroute 17 Rheinische Bergbauroute 18 Chemie Glas und Energie 19 Arbeitersiedlungen 20 Unternehmervillen 21 Brot Korn und Bier 22 Mythos Ruhrgebiet 23 Parks und Garten 24 Industrienatur 25 Panoramen und Landmarken 26 Sakralbauten 27 Eisen amp Stahl 28 Wasser Werke Turme und Turbinen 29 Bochum Industriekultur im Herzen des Reviers 30 Gelsenkirchen 31 Route Industriekultur und Bauhaus per RadRoute der Industriekultur Themenroute 5 Krupp und die Stadt Essen Villa Hugel nbsp Hugelpark Siedlung Brandenbusch Bahnhof Hugel Parkhaus Hugel Wasserwerk Wolfsbachtal Evangelische Kirche Werden ETUF Familienfriedhof Krupp Siedlung Altenhof I Alfried Krupp Krankenhaus Altenhof Kapelle Pfrundnerhauser Siedlung Altenhof II nbsp Kruppsche Beamtenhauser Erloserkirche Siedlung Friedrichshof Margarethenhohe nbsp Halbachhammer Gedenktafel Humboldtstrasse Siedlung Heimaterde Siedlung 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