www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Gemeinde im Landkreis Landsberg am Lech Bayern Zu weiteren Bedeutungen siehe Fuchstal Begriffsklarung Fuchstal ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech etwa 75 Kilometer sudwestlich von Munchen Sie bildet mit der Gemeinde Unterdiessen die Verwaltungsgemeinschaft Fuchstal Sitz der Gemeindeverwaltung ist der Hauptort Leeder Einen Gemeindeteil namens Fuchstal gibt es nicht Wappen Deutschlandkarte47 933333333333 10 816666666667 680 Koordinaten 47 56 N 10 49 OBasisdatenBundesland BayernRegierungsbezirk OberbayernLandkreis Landsberg am LechVerwaltungs gemeinschaft FuchstalHohe 680 m u NHNFlache 39 74 km2Einwohner 4129 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 104 Einwohner je km2Postleitzahl 86925Vorwahl 08243Kfz Kennzeichen LLGemeindeschlussel 09 1 81 121Gemeindegliederung 19 GemeindeteileAdresse der Verbandsverwaltung Bahnhofstrasse 186925 Fuchstal LeederWebsite www fuchstal deErster Burgermeister Erwin Karg Freie Wahlergemeinschaft Asch Leeder Lage der Gemeinde Fuchstal im Landkreis Landsberg am LechKarteHugelgraber im Wald bei Maria StockDer Lech bei SeestallDer Herrschaftliche Stadel an der Hauptstrasse in LeederPfarrkirche Mariae Verkundigung in LeederPfarrkirche St Johannes der Taufer in AschBunker des ehemaligen Munitionslagers bei Engratshofen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Gemeindeteile 2 Geschichte 2 1 Geschichte des Gemeindeteils Leeder 2 2 Geschichte des Gemeindeteils Asch 2 3 Geschichte des Gemeindeteils Seestall 2 4 Neuere Geschichte der Gemeinde 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Burgermeister und Gemeinderat 3 2 Wappen 4 Baudenkmaler 5 Bodendenkmaler 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas gleichnamige Tal zieht sich als Tal des Wiesbachs von Erpfting uber Ellighofen Unterdiessen Asch Seestall Leeder bis hin nach Denklingen Als Ursprung des Namens Fuchstal gilt die Talform die an einen Fuchs erinnert Eine andere Version besagt der Name leite sich ab von der braunroten Farbe der Wiesen im Sommer die an die Farbe eines Fuchses erinnere Der niedrigste Punkt der Gemeinde befindet sich auf 601 m u NHN am Lech der hochste mit 788 m u NHN im Kingholz Geografische Lage Bearbeiten Markt Leeder und Asch liegen etwa zwei Kilometer westlich des Lechs auf einer breiten Schotterterrasse die im Osten von einem Altmoranenzug begrenzt wird Seestall liegt direkt am Lech der obere Dorfteil liegt etwas erhoht auf einer Schotterterrasse In romischer Zeit lief die Via Claudia Augusta durch das Gemeindegebiet die heute als Fahrradweg ausgebaut und beschildert ist Auch fuhrt die Romantische Strasse durch Asch und Leeder Zwischen Seestall und Leeder durchschneidet die Bundesstrasse 17 das Gemeindegebiet auf unbewohnter Flache Gemeindeteile Bearbeiten Es gibt 19 Gemeindeteile in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben 2 3 Asch Pfarrdorf Aschthal Einode Engratshofen Dorf Grasmuhle Einode Hohenwart Weiler Lechmuhlen Dorf Lechsberg Weiler Lechstufe 12 Einode Lechstufe 13 Weiler Leeder Moosmuhle Einode Romerkessel Dorf Sagmuhle Einode Schafmoos Einode Seestall Kirchdorf Stock Einode Welden Kirchdorf Weldermuhle Einode Wildbad Einode Geschichte BearbeitenDie Besiedelung der Gegend ist bis in die Latenezeit nachweisbar in Asch und Leeder finden sich Hugelgraber und mehrere keltische Viereckschanzen Geschichte des Gemeindeteils Leeder Bearbeiten Altester Gemeindeteil ist Leeder das von Franken vermutlich im 8 Jahrhundert als Wehrdorf zum Schutz des schwabischen Hinterlandes vor bayrischen Angriffen gegrundet wurde Man nimmt an dass sich der Ortsname aus dem flamischen Lethe Lede d h kunstlicher Wasserlauf ableitet Besiedelt war Leeder zunachst von Flamen die den Schmiedbach durch den Ort leiteten Im Jahre 1401 kaufte Friedrich von Freyberg Leeder dessen Nachkommen bis 1497 Ortsherren waren und das Dorf an den Augsburger Handler und Burgermeister Sigmund Gossembrot verausserten Nach dessen Tod im Jahr 1508 ging Leeder in den Besitz seines Schwiegersohnes Ulrich Rehlinger uber der ebenfalls Burgermeister in Augsburg war Rehlinger fuhrte 1527 in Leeder den evangelischen Glauben ein 1595 kaufte Jakob Fugger den Ort fur 62 000 Gulden setzte wieder einen katholischen Pfarrer ein und liess die Kirche von Neuem katholisch weihen Im Jahre 1661 kaufte das Hochstift Augsburg den Ort von den Fuggern und richtet das Pflegamt Leeder ein das die Orte Denklingen Welden Lengenfeld und die Weiler Krahmoos Hohenwart und Lechmuhlen umfasst Oberhalb der heutigen Kirche bestand eine Burg die zusammen mit dem am heutigen Dreiweiherweg gelegenen schon 1552 erwahnten Lustschloss Martinsbrunn und dem Amtshaus nach der Sakularisation verfielen und auf Abbruch versteigert wurden 1905 wurden zwischen dem neuen Friedhof und der Almhutte am ehemaligen Sportplatz Mauerreste aus mortelverbundenen Feldsteinen gefunden die der damaligen Burgbefestigung zugeordnet werden Das Marktrecht der Gemeinde ist 1568 erstmals erwahnt und 1807 urkundlich verbrieft Es erlaubt der Gemeinde jahrlich zwei Kramer und Viehmarkte Die Kramermarkte werden noch heute jeweils sonntags im Mai und im Herbst entlang der Hauptstrasse des Ortes abgehalten Geschichte des Gemeindeteils Asch Bearbeiten Die erste Erwahnung des Ortes datiert 1126 als die Grafen von Ronsberg aus Irsee Besitzungen in Asch beliehen Im Jahre 1401 ging Asch an die Herren von Freyberg uber die den Besitz 1636 bzw 1740 an das Augsburger Kloster St Stephan vererbten Geschichte des Gemeindeteils Seestall Bearbeiten Anders als die seit jeher schwabischen Orte Leeder und Asch war der Flosserort Seestall als Teil des Lechrain seit jeher bayrisches Gebiet Die erste Erwahnung des Ortes als Seestall erfolgte bei der Weihe der ortlichen St Johannes Kirche durch Bischof Hartmann von Brixen am 27 September 1150 4 Eine weitere Nennung findet sich 1275 im bayerischen Steuerverzeichnis dem Saalbuch von Herzog Ludwig dem Strengen Im Zweiten Weltkrieg bestand von Herbst 1944 bis Marz 1945 im Ort das Aussenlager Kaufering VIII Seestall des KZ Aussenlagerkomplexes Kaufering in welchem mehrere hundert judische Haftlinge Zwangsarbeit verrichten mussten 5 Im Jahre 1950 liess die Bayerische Staatsregierung einen Gedenkstein am Lechufer ostlich von Seestall errichten welcher an die mindestens 22 der bis 1945 verstorbenen Haftlinge aus dem Konzentrationslager erinnert die hier begraben wurden Ein Wegweiser an der B 17 weist auf die KZ Gedenkstatte hin Neuere Geschichte der Gemeinde Bearbeiten Seit dem Reichsdeputationshauptschluss und der Sakularisation von 1803 gehort das gesamte Gebiet der jetzigen Gemeinde Fuchstal zu Bayern bis zur Gebietsreform gehorten Asch und Leeder zum Landkreis Kaufbeuren und damit zum bayerischen Regierungsbezirk Schwaben Die heutige Gemeinde Fuchstal entstand am 1 Juli 1972 im Rahmen der Gebietsreform aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Asch und Seestall und der Marktgemeinde Leeder jedoch ohne Kramoos was an Oberostendorf ging 6 Seit 1978 besteht die Verwaltungsgemeinschaft Fuchstal mit den Mitgliedsgemeinden Fuchstal und Unterdiessen Ab 1966 produzierte die weltbekannte Firma Uher in Leeder mit fast 300 Mitarbeitern unter raumlich ungunstigen Umstanden im ehemaligen Schulgebaude Tonbandgerate 1971 wurde in Asch ein Neubau eroffnet in dem bis zu 450 Mitarbeiter beschaftigt waren Allerdings sturzte die japanische Konkurrenz die deutsche Unterhaltungselektronikindustrie ab den 1970er Jahren in eine schwere Krise auch Uher das nacheinander seine Werke schliessen musste am 31 Juli 1977 auch das Zweigwerk Asch Leeder 7 8 Bis 1984 hatte die Gemeinde einige hundert Meter ostlich der Dorfer Asch und Leeder einen eigenen Bahnhof an der 1886 eroffneten Fuchstalbahn von Landsberg nach Schongau Heute findet dort nur noch Guterumschlag fur die Holzwerke Probstl statt Die US Army betrieb zusammen mit der Bundeswehr nahe dem Weiler Engratshofen das Sondermunitionslager Landsberg Leeder Es ist inzwischen entmilitarisiert Einwohnerentwicklung Bearbeiten Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Gemeinde von 2762 auf 3990 um 1228 Einwohner bzw um 44 5 Politik BearbeitenBurgermeister und Gemeinderat Bearbeiten Erster Burgermeister ist seit Mai 2002 Erwin Karg Freie Wahlergemeinschaft Leeder sowie Wahlergemeinschaften Asch und Seestall er wurde am 15 Marz 2020 mit 63 2 der Stimmen fur weitere sechs Jahre im Amt bestatigt 9 Der Gemeinderat besteht aus 16 Mitgliedern Sitzverteilung im Gemeinderat Jahr FWGL FWGA FWGS ELfF NLF gesamt Wahlbeteiligung in 2020 10 5 4 2 5 16 69 02014 7 3 3 3 16 61 32008 7 3 3 3 16 65 5ELfF Eine Liste fur Fuchstal FWGA Freie Wahlergemeinschaft Asch FWGL Freie Wahlergemeinschaft Leeder FWGS Freie Wahlergemeinschaft Seestall NLF Neue Liste Fuchstal Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung Uber silbernem Schildfuss darin ein aus dem rechten Schildrand wachsendes rotes Ruder gespalten vorne in Blau ein silberner Wellenschragbalken hinten in Gold ein grunes Eschenblatt 11 Wappenbegrundung Das heutige Wappen loste die aus den 1950er Jahren stammenden Wappen von Asch und Leeder ab Das Ruder verweist auf den ehemaligen Flosserort Seestall der Schragbalken symbolisiert den durch Leeder laufenden Schmiedbach das Eschenblatt verweist auf den Gemeindeteil Asch 11 Dieses Wappen wird seit 2000 gefuhrt 11 Ein fruherer Wappenentwurf des Landrats Bernhard Muller Hahl aus dem Jahr 1977 In Blau auf einem silbernen Wellenbalken eine goldene Esche mit drei Zweigen im Schildfuss drei goldene Kugeln war zwar in der Literatur vgl Heimatbuch fur den Landkreis Landsberg am Lech S 463 als Gemeindewappen zu finden es erlangte jedoch keine Rechtsgultigkeit 11 nbsp Wappen der ehemaligen Gemeinde Asch nbsp Wappen der ehemaligen Gemeinde LeederBaudenkmaler Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmaler in Fuchstal In Leeder sind nur wenige alte Bauwerke erhalten das Schloss das etwas ausserhalb des Dorfes am heutigen Dreiweiherweg gelegene Lustschlosschen Martinsbrunn und weitere herrschaftliche Gebaude verfielen nach der Sakularisation und wurden spater auf Abbruch versteigert Erhalten geblieben sind die bereits im 16 Jahrhundert erwahnte Taverne Heute Gasthaus Luitpold und der herrschaftliche Stadel mit teilweise erhaltener Einfriedungsmauer gegenuber in dem heute Geschaftsraume sind Pfarrkirche Mariae Verkundigung im Gemeindeteil Leeder St Stephan Welden im Ortsteil Welden Rathaus Leeder Bodendenkmaler Bearbeiten Hauptartikel Liste der Bodendenkmaler in FuchstalPersonlichkeiten BearbeitenJohann Baptist Baader 1717 1780 Kirchenmaler wurde im Ortsteil Lechmuhlen geboren Literatur BearbeitenPhilipp Ludwig Hermann Roder Geographisches statistisch topographisches Lexikon von Schwaben Ulm 1791 92Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fuchstal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Fuchstal Fuchstal Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes fur StatistikEinzelnachweise Bearbeiten Genesis Online Datenbank des Bayerischen Landesamtes fur Statistik Tabelle 12411 003r Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Gemeinden Stichtag Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011 Hilfe dazu Gemeinde Fuchstal in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 8 September 2019 Gemeinde Fuchstal Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 14 Dezember 2021 Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Bd 2 1140 1200 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2012 ISBN 978 3 7030 0485 8 S 69 Nr 460 Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Eine Dokumentation Band 1 Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1995 ISBN 3 89331 208 0 S 139 Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25 Mai 1987 Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Anderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 Beitrage zur Statistik Bayerns Heft 451 Munchen 1991 DNB 920240593 OCLC 75242522 S 47 48 urn nbn de bvb 12 bsb00070717 7 Digitalisat Landkreis Landsberg a Lech Fussnote 6 Peter Remmers Die Geschichte der Uher Werke Munchen Hrsg Andreas Flader Funk Verlag Bernhard Hein e K Dessau 2008 ISBN 978 3 939197 19 5 2009 als E Book mit der ISBN 978 3 939197 46 1 Peter Remmers Die Geschichte der Uher Werke Munchen Hrsg Andreas Flader 2 Auflage Bilz Goldbach 2019 ISBN 978 3 00 062168 0 uberarbeitet und erganzt Burgermeister Gemeinde Fuchstal abgerufen am 7 Juli 2020 Wahl des Gemeinderats Gemeinde Fuchstal a b c d Eintrag zum Wappen von Fuchstal in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte Gemeinden im Landkreis Landsberg am Lech Apfeldorf Denklingen Diessen am Ammersee Eching am Ammersee Egling an der Paar Eresing Finning Fuchstal Geltendorf Greifenberg Hofstetten Hurlach Igling Kaufering Kinsau Landsberg am Lech Obermeitingen Penzing Prittriching Purgen Reichling Rott Scheuring Schondorf am Ammersee Schwifting Thaining Unterdiessen Utting am Ammersee Vilgertshofen Weil WindachGemeindefreie Gebiete Ammersee Normdaten Geografikum GND 4086558 7 lobid OGND AKS LCCN n92022604 VIAF 143208558 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fuchstal amp oldid 236347811