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Franz Freiherr von der Trenck kroatisch Barun Franjo Trenk 1 Janner 1711 in Reggio Calabria Aragonisches Kronland Konigreich Sizilien Neapel 4 Oktober 1749 in Brunn Bohmisches Kronland Markgrafschaft Mahren HM HRR war ein kaiserlicher Offizier und Freischarler Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Trenck und war ein Vetter von Friedrich Freiherr von der Trenck Franz von der Trenck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Offizier der ungarischen Armee 1 2 Offizier der russischen Armee 1 3 Offizier der osterreichischen Armee 1 4 Letzte Jahre 2 Rezeption 3 Literatur 3 1 Primarliteratur 3 2 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Freiherr von der Trenck wurde am Neujahrstag 1711 in Reggio Calabria geboren Sein Vater Johann Heinrich von der Trenck war ein preussischer Adeliger aus Pommern und kampfte als kaiserlicher Oberstleutnant auf der osterreichischen Seite bei der Turkenbelagerung im Jahre 1683 und bei der Schlacht von Belgrad im Jahre 1717 bei der sein Sohn Franz die ersten kriegerischen Erfahrungen machte Nach dem Friedensvertrag von Passarowitz wurde Johann Heinrich von der Trenck das Kommando der Besatzungen von Suditalien und Ungarn ubertragen er lebte bis zu seinem Tod im Jahre 1740 in Levoca wo er in der Kirche des Heiligen Jakobus begraben wurde Als Sohn eines preussischen Offiziers wurde Franz in Jesuitenschulen in Odenburg und Pozega bei Slavonski Brod erzogen Offizier der ungarischen Armee Bearbeiten 1729 trat er in das ungarische Infanterieregiment des Grafen Nikolaus Palffy ein und erreichte den Rang eines Oberleutnants hier fiel er wegen seines ausschweifenden Lebens und seiner ausgepragten Streitlust auf und wurde entlassen Nach seiner Hochzeit im Jahre 1731 mit Josefa 1737 der Tochter des Feldmarschalls von Tillier liess er sich auf dem vom Vater gekauften Gut Brestovac in Slawonien nieder Sein Familiengluck dauerte aber nicht lange seine Sohne starben im Sauglingsalter auch die Ehefrau und die Tochter die 1735 beim Besuch des Vaters in Levoca geboren wurde starben Offizier der russischen Armee Bearbeiten Der Witwer Franz Trenck kehrte 1737 zum Militar zuruck Nach Ablehnung der osterreichischen Armee trat er in die Dienste der russischen Zarin Anna von Kiew als Rittmeister ins Husarenregiment ein Fur seine Tapferkeit im Kampf gegen die Turken wurde er zum Major befordert Erneut trieb ihn seine wilde Natur in Streitigkeiten mit seinen Vorgesetzten nach Insubordination eines Kommandeurs wurde er sogar zur Todesstrafe verurteilt erst am Richtplatz begnadigt degradiert und nach mehrmonatiger Strafarbeit auf der Festung Kiew aus Russland ausgewiesen Nach einem Aufenthalt in Levoca bei seinem Vater zog er sich wieder auf sein slawonisches Gut zuruck 1 nbsp Franz von der Trenck als Pandur in Waffen zeitgenossischer Kupferstich 1739 wurde ein gerichtliches Strafverfahren nach der Bestrafung einer brutalen Rauberbande gegen ihn gefuhrt Franz suchte unter dem Protektorat von Prinz Karl Alexander von Lothringen Asyl im Kapuzinerkloster Wien Offizier der osterreichischen Armee Bearbeiten Beim Ausbruch des osterreichischen Erbfolgekriegs 1740 erhielt er von der Kaiserin Maria Theresia die Erlaubnis ein Korps von 1000 Panduren auf eigene Kosten auszurusten und nach Schlesien zu fuhren Die junge Maria Theresia musste praktisch gleich nach ihrem Thronantritt 1740 dem Einfall des preussischen Konigs Friedrich II nach Schlesien standhalten Bayern wollte Bohmen und Oberosterreich vereinnahmen ihre Gebietsgewinne sollten zum Nachteil des Habsburgerhauses auch Sachsen Frankreich und Spanien beeintrachtigen Die unerfahrene Herrscherin suchte Militarhilfe und Unterstutzung wo es nur ging Trenck stellte sein voll ausgerustetes Freiwilligenkorps das bis auf 5000 Mann anwuchs der Herrscherin am 27 Mai 1741 in Wien vor Gleich danach schaltete sich das Panduren Freikorps in die Kampfe in Schlesien ein es bildete stets die Vorhut der Armee und fiel durch extreme Wagemut auf In seinen Einheiten herrschte Disziplin und eine eigene Militarordnung Vergehen gegen diese wurden schwer bestraft Von der Trenck stellte seine Truppe vorwiegend aus lokalen Bewohnern seiner Guter aus Pakrac Nustar Brestovac bei Pozega den Gebieten um Osijek und auch ehemaligen Verbrechern zusammen In diesem Teil Kroatiens war erst wenige Jahre vorher die 150 Jahre dauernde osmanische Herrschaft zu Ende gegangen 2 Nach Eroberung der sudbohmischen Stadte Tyn nad Vltavou und Budweis wurde er 1742 zum Oberstleutnant befordert Er erzwang die Kapitulation eines Regiments beim Schloss Hluboka und wandte sich zum Feldzug gegen Kolin Im November 1744 verletzte ihn eine preussische Geschutzkugel schwer am Bein Daraufhin zog er sich zur Genesung auf das Schloss Pasinka bei Kolin und spater nach Caslav zuruck Fur seine Kriegsleistung unter anderem die Festnahme von 4500 Soldaten und 81 Offizieren sowie die Erbeutung von 22 Kanonen drei Morsern sieben Fahnen und drei Standarten 3 wurde Trenck im Februar 1745 mit hohen Ehren feierlich von Maria Theresia in Wien empfangen und zum Oberst befordert Schon im Mai 1745 kehrte er erfolgreich mit einem ordentlichen Infanterieregiment in die Kampfhandlungen durch die Eroberungen der Festungen Kozel Nove Mesto nad Metuji und die Zerschlagung einer preussischen Kolonne bei Jaromerice nad Rokytnou zuruck In fast allen historischen Darstellungen wird behauptet Trenck habe das preussische Lager wahrend der Schlacht bei Soor am 30 September 1745 vollig ausgeplundert Aus dem amtlichen Bericht uber Soor lasst sich derartiges nicht entnehmen Das Aktenwerk des k u k Generalstabs berichtet jedenfalls die leichten Verbanden Verbande hatten uberhaupt nicht in den Kampf eingegriffen da die Boten ihn erst viel zu spat erreichten Es hat eine Plunderung des preussischen Lagers gegeben jedoch nicht durch Trenck und seine Panduren sondern durch General Graf Nadasdy mit seinen ungarischen Husaren Letzte Jahre Bearbeiten nbsp Trencks Sarg in der Kapuzinergruft BrunnNach dem Frieden von Fussen zwischen Osterreich und Bayern im Jahre 1745 kamen Beschuldigungen gegen Trenck der sich im Laufe seines Lebens durch seine Direktheit und militarischen Erfolge viele Feinde und Neider im Militar und im Adel machte auf Diese warfen ihm die Veruntreuung von Regimentsgeldern Graueltaten gegen die eigene Mannschaft sowie die Offiziere Anstiftung zum Raub kirchlicher Schatze und weitere Delikte vor Die osterreichische Untersuchungskommission wies diese Beschuldigungen gegen Trenck zunachst zuruck Als er jedoch im April 1746 im Wiener Theater vor dem kaiserlichen Paar einen seiner Denunzianten beschimpfte wurde er durch Beschluss des Gerichtsvorsitzenden Generals inhaftiert und im Dezember 1746 zum Tode verurteilt Nach Fursprache von Kaiser Franz und des Prinzen Karl Alexander von Lothringen ordnete die Kaiserin die Wiederaufnahme des Strafprozesses an Die Gerichtsprozesse dauerten zwei Jahre Wahrend der Verhandlungen griff er den Vorsitzenden tatlich an 4 Zunachst wiederum zum Tode verurteilt begnadigte ihn Maria Theresia 1748 zu lebenslanger Haft auf der Burg Spielberg in Brunn Dort wurde er am 30 August 1748 interniert Im Februar des kommenden Jahres verschlechterte sich sein Gesundheitszustand Trenck begann sich auf den Tod vorzubereiten Geistliche Unterstutzung leisteten ihm die Brunner Kapuziner Von der Kaiserin bekam er im September die Erlaubnis sein Testament zu schreiben und sogar die Zustimmung zum Aufenthalt in der Stadt Er starb am 4 Oktober 1749 und wurde in der Kapuzinergruft in Brunn beigesetzt 5 Rezeption BearbeitenDer widerspruchliche Charakter von Franz Freiherr von der Trenck zeigt sich in seinem Leben als Abenteurer Frauenheld und Raufbold einerseits als gebildeter Mann mit musikalischem Talent und Kenntnis von sieben Sprachen als kuhner Soldat der im Stande war die Taktik des Kampfes der augenblicklichen Lage auf dem Schlachtfeld anzupassen und Freund der englischen Literatur andererseits 1883 veroffentlichte Karl May im Rahmen seiner Humoresken und historischen Erzahlungen die Geschichte Pandur und Grenadier uber Leopold I Furst von Anhalt Dessau und Franz von der Trenck In Karl Mays Gesammelten Werken bildet diese Geschichte zusammen mit weiteren den 1921 erschienenen Band 42 Der alte Dessauer 6 7 8 Im Kinofilm Trenck 1932 spielt Anton Pointner Franz von der Trenck der bei der Schlacht bei Soor 1745 auf seinen preussischen Vetter Friedrich von der Trenck stosst Im Kinofilm Trenck der Pandur 1940 spielt Hans Albers eine Dreifach Rolle Als Pandur Franz von der Trenck als dessen Vater Johann Heinrich von der Trenck und als Franz preussischer Vetter Friedrich von der Trenck Im Fernsehmehrteiler Maria Theresia 2019 verkorpert Philipp Hochmair den ambivalenten aufbrausenden Baron von der Trenck In Bayern gibt es zwei regelmassig stattfindende Buhnenstucke uber Franz von der Trenck In der oberpfalzischen Stadt Waldmunchen wird seit 1950 alljahrlich das Freilichttheater Trenck der Pandur vor Waldmunchen aufgefuhrt 9 10 und in der oberbayerischen Gemeinde Halsbach wird seit 1984 jedes Jahr im August September auf der Waldbuhne das Stuck Das schwarze Jahr aufgefuhrt welches vom Einzug und der Uberwinterung der Trenckschen Panduren in Halsbach erzahlt 11 12 Zum 250 Todestag von Trenck im Jahre 1999 widmete das Museum der Stadt Brunn sich dem Schicksal und der Epoche durch eine Ausstellung auf der Burg Spielberg Die sterblichen Uberreste des Pandurenbefehlshabers ruhen bis heute in der Nachbarschaft seiner letzten Ruhestatte bei den Kapuzinern Franz Freiherr von der Trenck gehort zu den bekannten Personlichkeiten des 18 Jahrhunderts Mit Brunn ist sein Schicksal eng verbunden die Festung Spilberk sowie die Kapuzinergruft gehoren zu den vielbesuchten Zielen der Brunn Besucher Literatur BearbeitenPrimarliteratur Bearbeiten Franz von der Trenck Merckwurdiges Leben und Thaten Des Weltberuhmten Herrn FRANCISCI Frey Herrns von der TRENCK Ihro Romisch Kayserl und Konigl Majestat in Ungarn und Bohmen et c et c wurcklichen Obristen und Inhaber eines Sclavonischen Banduren Regiments von den Herrschafften Vellika Prestovatz Pleterniza Pakratz und Nostar Von Ihm selbst bis zum Ende des Jahres 1747 fortgesetzt Autobiographie Frankfurt und Leipzig 1748 Faksimile Digitalisate gdz sub uni goettingen de reader digitale sammlungen de Sekundarliteratur Bearbeiten Eberhard Friedrich Hubner Franz von der Trenk Pandurenobrist Mantler 1790 Digitalisat in der Google Buchsuche Alfred Kosean Mokrau Der Streit um das Erbe des Pandurenobristen Franz von der Trenck In Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Bd 16 2012 Heft 43 S 48 61 Julian Pallua Gall Trenck Franz Freiherr von der In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 566 568 Nikolaus von Preradovich Das seltsam wilde Leben des Pandurenoberst Franz von der Trenck Stocker Graz u a 1984 ISBN 3 7020 0361 4 Wolfgang Rappel Trenck Franz von der In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biographie Pustet Regensburg 1983 ISBN 3 7917 0792 2 S 785 f Digitalisat Karlheinz Schropfer Obrist Trenck Chef der Panduren die schicksalsschweren Jahre 1741 1742 Mittelbayerische Druckerei und Verlags Gesellschaft Regensburg 1983 ISBN 3 921114 35 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz von der Trenck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Franz von der Trenck Quellen und Volltexte Literatur von und uber Franz von der Trenck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Franz von der Trenck im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Freiherr von der Trenck Franz Eintrag in der Datenbank des Oberpfalzer Kulturbundes derzeit nicht erreichbar Einzelnachweise Bearbeiten G amp B Ohm Der furchtbare Panduren Oberst Franz Seraph Freiherr von der Trenck Krausslich Urfahr Linz 1 Januar 1874 Kurt Sonntag Trenck der Pandur und die Brandschatzung Bayerns Nusser Munchen 1990 ISBN 978 3 88091 239 7 Lebensgeschichte des Franz Freiherrn von der Trenck Kaiserl Konigl Obersten Parteigangers und ersten Errichters und Anfuhrers eines Pandurencorps aus bewahrten Urkunden gesammelt Gedruckt bei Christian Friedrich Wappler Wien 1788 S 116 Digitalisat in der Google Buchsuche Trenck Ein Abenteurer endet auf dem Schafott Abgerufen am 7 November 2017 Mumien in Brunn II Baron Trenck und Wiener Pharaonen auf Radio Praha vom 11 Juni 2011 abgerufen am 14 Juni 2011 karl may wiki de karl may wiki de karl may wiki de trenckfestspiele de trenckfestspiele de regiowiki pnp de halsbach deNormdaten Person GND 118623788 lobid OGND AKS LCCN n50081844 VIAF 49511736 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trenck Franz von derALTERNATIVNAMEN Trenck Franz Freiherr von der vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Offizier und FreischarlerGEBURTSDATUM 1 Januar 1711GEBURTSORT Reggio Calabria ItalienSTERBEDATUM 4 Oktober 1749STERBEORT Brunn Mahren Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz von der Trenck amp oldid 237689834