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Dieser Artikel befasst sich mit der Fregatten Klasse Zu anderen Bedeutungen siehe F 123 Die Klasse 123 nach dem Typschiff auch Brandenburg Klasse genannt ist eine aus vier Fregatten bestehende Kriegsschiffklasse der Deutschen Marine Die Brandenburg wurde am 14 Oktober 1994 in Dienst gestellt Ihr folgten die Schleswig Holstein Indienststellung 24 November 1995 die Bayern Indienststellung 15 Juni 1996 und die Mecklenburg Vorpommern Indienststellung 6 Dezember 1996 Die Schiffe der Brandenburg Klasse ersetzten die Zerstorer der Klasse 101 101A im Verhaltnis 1 1 Brandenburg Klasse Die Bayern bei BALTOPS 2008 Die Bayern bei BALTOPS 2008SchiffsdatenLand Deutschland DeutschlandSchiffsart FregatteBauwerft B V HDW NSW VulkanBauzeitraum 1992 bis 1996Stapellauf des Typschiffes 28 August 1992Gebaute Einheiten 4Dienstzeit seit 1994Schiffsmasse und BesatzungLange 139 m Lua Breite 16 70 mTiefgang max 6 30 mVerdrangung 4900 t Besatzung 236 SoldatenMaschinenanlageMaschine 2 GE LM 2500 Gasturbine2 MTU 20V 956 TB92 DieselMaschinen leistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 38 000 kW 51 666 PS Hochst geschwindigkeit 29 kn 54 km h Bewaffnung1 76 62 Compact 2 4 RGM 84 Harpoon 16 Zellen Mk 41 VLS fur NSSM und ESSM 2 21 RIM 116 RAM 2 2 Mark 46 Leichtgewichtstorpedo 2 Revolverkanone MLG 27 4 Browning M2SensorenSMART S STIR 180 LW 08 Bugsonar DSQS 23BZ ECM ESM FL 1800 S IIBis 2014 lag der Schwerpunkt der Fregatten auf der U Jagd mit der Moglichkeit Seeziele anzugreifen Die Boden Luft Komponente war durch die NSSM Flugkorper nur wenig ausgepragt Seit 2014 werden ESSM Flugkorper nachgerustet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Entwicklung 3 Uberblick 4 Technik 4 1 Sensoren 4 1 1 SMART S 4 1 2 STIR 4 1 3 FL 1800 S 4 1 4 LW 08 4 1 5 DSQS 23BZ 4 2 Bewaffnung 4 2 1 Geschutzturm 4 2 2 Senkrechtstartanlage 4 2 3 Nahbereichsverteidigungssystem 4 2 4 Seezielflugkorper 4 2 5 Torpedorohre 4 3 Allgemein 4 3 1 Standkraft 4 3 2 Antriebsanlage 4 3 3 Bordhubschrauber 4 3 4 Modernisierung 5 Schiffsliste 6 Weblinks 7 FussnotenNamensgebung BearbeitenDer Name Brandenburg wurde erstmals von dem Panzerschiff der Kaiserlichen Marine der Brandenburg der gleichnamigen Klasse getragen Die Namen Bayern und Schleswig Holstein wurden von den Zerstorern der Klasse 101 101A ubernommen Neben der Brandenburg Klasse F123 sind Schiffe der Sachsen Klasse F124 und der Baden Wurttemberg Klasse F125 im Dienst der deutschen Marine Entwicklung BearbeitenDie Fregatten des Typs F123 wurden in den 1980er Jahren als Ersatz fur die veralteten Zerstorer der Klasse 101A Hamburg Klasse geplant Basierend auf den Erfahrungen mit der Bremen Klasse sowie dem aufgegebenen Projekt NFR 90 begann Blohm Voss mit der Entwicklung eines neuen Schiffstyps der auch die Vorteile des modularen MEKO Systems berucksichtigte 1989 wurde der Bau von vier Schiffen genehmigt Das erste Schiff die Brandenburg wurde 1992 bei Blohm Voss in Hamburg auf Kiel gelegt lief noch im gleichen Jahr vom Stapel und wurde 1994 bei der Deutschen Marine in Dienst gestellt Noch im gleichen Jahr wurde die von den Howaldtswerken in Kiel gebaute Schleswig Holstein in Dienst gestellt 1996 folgten dann die Bayern gebaut von den Nordseewerken in Emden und die von der Bremer Vulkan Werft gebaute Mecklenburg Vorpommern Fur die Fregatten des Typs F123 ist ein umfassendes Modernisierungsprogramm die sogenannte Fahigkeitsanpassung F123 vorgesehen Unter anderem sollen die Sea Sparrow Boden Luft Flugkorper ab 2014 im Rahmen eines Munitionstausches durch die Weiterentwicklung ESSM ersetzt werden 1 Als weitere Massnahme war geplant die F123 zwecks verbesserter Stabilitat zu verlangern Diese Massnahme wurde inzwischen aus Kostengrunden gestrichen stattdessen erfolgen stahlbauliche Veranderungen im Schiff um die Stabilitat zu verbessern Es ist auch geplant die noch analoge Steuerung der schiffstechnischen Systeme durch eine digitale zu ersetzen Die leichten 20 mm Geschutze Rh 202 wurden durch zwei 27 mm Marineleichtgeschutze ersetzt Als neues Fuhrungs und Waffeneinsatzsystem FuWES wird SABRINA 21 verwendet damit werden auch die Fahigkeiten des Systems insgesamt erweitert ausserdem wird die Feuerleitanlage ersetzt Nachdem die Fregatte F 216 Schleswig Holstein bereits im Dezember 2006 mit vier Tauschkorperwurfanlagen TKWA des Typs MASS von Rheinmetall ausgerustet worden war erhielten bis 2009 auch die anderen drei Fregatten des Typs F123 dieses System 2 Im Zeitraum 2009 2011 wurden alle Fregatten mit einer neuen Aussetzvorrichtung fur Speedboote versehen gleichzeitig erfolgt die Ausrustung mit neuen Speedbooten der Firma Boomeranger Testweise wird die Fregatte Bayern 2011 mit einem Marine Evakuierungssystem der Firma Viking Life Sea Systems ausgerustet nach erfolgreicher Erprobung sollen alle Fregatten des Typs F123 mit diesem System ausgerustet werden Uberblick BearbeitenEin moglicher Konflikt mit dem Warschauer Pakt im Nordatlantik der GIUK Lucke und im Europaischen Nordmeer wurde von der NATO bereits 1957 in der Operation Strikeback geubt Operation Strikeback war mit 200 Kriegsschiffen 650 Flugzeugen und 75 000 Personen die grosste Marineoperation zu Friedenszeiten und versammelte die grosste Flotte seit dem Zweiten Weltkrieg Zusammen mit zeitgleich laufenden NATO Ubungen wurden 250 000 Personen 300 Schiffe und 1 500 Flugzeuge auf einer Front von Norwegen bis zur Turkei in Bewegung gesetzt um den Krieg gegen die Sowjetunion zu simulieren Um die REFORGER Konvois zu simulieren wurden uber 200 Handelsschiffe in die Ubung eingebunden darunter auch die Queen Mary und Ile de France die beide als Zielschiffe markiert wurden Nach einer fulminanten Seeschlacht in die auch die beiden Atom U Boote Seawolf und Nautilus auf gegnerischer Seite eingebunden waren und 8 000 Marines die nach einem simulierten taktischen Kernwaffeneinsatz in den Dardanellen angelandet wurden um diese zuruckzuerobern Operation Deep Water belegte die NATO die durch die gegnerische Seite okkupierten norwegischen Stutzpunkte mit simulierten taktischen Kernwaffen und konnte so den Krieg fur sich entscheiden Der Warschauer Pakt revanchierte sich 1970 in der Ubung Okean die die grosste Marineubung der Welt seit dem Zweiten Weltkrieg war Uber 200 Schiffe und mehrere hundert Flugzeuge simulierten in der Ostsee Barentssee im Atlantik Mittelmeer Nordmeer und im Pazifik in der Philippinensee und dem Japanischen Meer den Krieg gegen die NATO Bomber flogen simulierte Angriffe gegen sowjetische Einsatzgruppen im Atlantik und Pazifik die US Flugzeugtragerkampfgruppen darstellten 1981 wurde zusammen mit Syrien amphibische Kriegsfuhrung mit der Anlandung von Truppen geprobt 1983 wurde in einer grossen Marineubung neben den ublichen Angriffen auf US Tragerkampfgruppen auch mit 40 sowjetischen Handelsschiffen der Kampf mit Konvois geubt 3 nbsp Die Mecklenburg VorpommernDie Schiffe der Brandenburg Klasse wurden letztlich dafur konzipiert zusammen mit den Kriegsmarinen der NATO Lander REFORGER Konvois uber den Atlantik zu eskortieren Die Rote Flotte hatte dabei versucht durch Backfire Angriffe und U Boote diese Konvois zu versenken 3 Folglich wurde Wert auf eine kombinierte Luft und U Boot Abwehr gelegt wobei das Hauptaugenmerk der Brandenburg Klasse auf die Uboot Jagd gelegt wurde Seit der Auslieferung wurden folgende Kampfwertsteigerungen nur ansatzweise oder uberhaupt nicht umgesetzt die angedacht moglich oder notig waren Die U Jagd kann durch Einrustung eines Schleppsonars verbessert werden um entweder passiv im Niedrigfrequenzbereich zu lauschen oder im Mittelfrequenzbereich mit den U Booten der Klasse 212A eine bistatische Anordnung zu bilden um deren Lagebild zu verbessern Die Senkrechtstartanlage Mk 41 Mod 4 kann auch mit Anti U Boot Raketen wie der RUM 139 VL ASROC beladen werden die von der Bundeswehr nicht beschafft wurden Die Verbandsflugabwehr kann durch Hochrustung der Senkrechtstartanlage von 16 auf 32 Zellen deutlich verbessert werden Das Mk 41 Mod 4 kann auch die Standard Missile 2 und ESSM aufnehmen welche durch das STIR ins Ziel gefuhrt werden konnen Letztlich entschied sich die Bundeswehr nur ab 2014 die NSSM durch weiter reichende ESSM zu ersetzen um die NSSM fur die Fregatten der Bremen Klasse vorzuhalten 1 Die verwendeten Exocet MM38 Seezielflugkorper erreichen 2015 ihr Nutzungsende Zukunftig wird die Einrustung des Seeziel LFK vom Typ RGM 84 Harpoon auch an Bord der Fregatten Klasse 123 als Exocet Ersatz erfolgen 1 Die Sachsen Klasse ist fur ein identisches Aufgabenspektrum konzipiert allerdings liegt der Schwerpunkt hier auf der Verbandsflugabwehr Folglich wurden weitreichende SM 2 Lenkwaffen und modernste Radartechnik eingerustet Das TASS 6 3 Schleppsonar kann auch in die Schiffe der Sachsen Klasse eingerustet werden 4 Technik BearbeitenSensoren Bearbeiten Ursprunglich verfugte die Brandenburg Klasse uber keine Sensorfusion Das Fuhrungssystem SATIR III mit AN UYK 43 und 14 Konsolen von Atlas Elektronik besass lediglich das Norden Track Management System TMS zur Trackfusion Die Datenverarbeitung war in Ada programmiert 1997 wurden in die Operationszentrale OPZ noch SATCOM Terminals vom Typ SCOT 3 von Matra Marconi nachgerustet Um Kontakt zu getauchten Ubooten zu halten verfugt die Klasse uber ein Unterwassertelefon des Typs Honeywell ELAC UT 2000 Die Torpedokonsolen wurden von den Zerstorern der Klasse 101 101A kannibalisiert Spater wurde noch eine stabilisierte Multi Sensor Plattform MSP 500 eingerustet 4 Die Fregatten Schleswig Holstein und Bayern sind zusatzlich mit dem MAIGRET von EADS ausgerustet um feindliche Kommunikation abhoren zu konnen 4 Das System verwendet eine Reihe von zusatzlichen Antennen um Signale von 1 bis 1000 MHz abzufangen und anzupeilen Eine Emitterdatenbank ermoglicht die automatische Identifikation Das System kann im V UHF Band 3 300 Kanale pro Sekunde abscannen linear d h ohne Frequenzsprungverfahren bzw bis zu eine Milliarde pro Sekunde im Adaptivmodus d h bei Frequenzsprungverfahren Die Richtungspeilung kann auf einem PPI oder A Scan angezeigt werden Die charakteristischen Eigenschaften eingehender Signale werden statistisch erfasst und ausgewertet 5 Ab 2011 wird als neues Fuhrungs und Waffeneinsatzsystem FuWES SABRINA 21 verwendet Damit werden auch die Fahigkeiten des Systems insgesamt erweitert ausserdem wird die Feuerleitanlage ersetzt SABRINA basiert wie das CDS der Sachsen Klasse auf dem TACTICOS von Thales und vernetzt ausnahmslos alle Sensoren und Effektoren des Schiffes uber Ethernet mit verteilten Rechnerschranken und modernen Mehrzweckkonsolen die mit offenen Gateways und missionsspezifischer Software arbeiten 6 Das System kann auch mit kommerzieller Software und speziellen Programmen wie Datenbankmanagementsystemen Expertensystemen Blackboards und Kunstlichen Neuronalen Netzen arbeiten Jede Konsole verfugt dabei uber die gesamte Anwendungssoftware in ihrem Massenspeicher sodass der Bediener schnell zwischen verschiedenen Aufgaben wechseln kann Uber die Netzwerkknoten werden Programme und Rechenleistung bei Ausfallen automatisch verschoben funktionale und Datenbank Informationen werden auf Basis semantischer Verknupfungen laufend automatisch verschoben 7 SMART S Bearbeiten nbsp Zwei Fregatten der Brandenburg Klasse mit SMART S auf den Mastspitzen Auf dem Vorsprung darunter das STIR Die Kasten des FL 1800 befinden sich an den Ecken der Mastspitze unter dem SMART S Das SMART S von Thales Naval Nederland ist ein passiv phasengesteuertes rotierendes Radar Die rechteckige Antenne befindet sich auf dem hochsten Mast Das Radar wurde explizit zur Ortung von tieffliegenden Mach 3 schnellen Seezielflugkorpern mit einem Radarquerschnitt von 0 1 m entwickelt kann aber auch Flugkorper im Sturzflug mit 60 Sinkwinkel orten Die Signalverarbeitung kann bis zu 160 Luft und 40 Schiffsziele gleichzeitig verfolgen 5 7 Das S Band 2 4 GHz wurde als Kompromiss zwischen Reichweite Clutter und Antennendimensionen gewahlt Die 4 8 2 05 m grosse Antenne rotiert mit 27 Umdrehungen pro Minute und wiegt 1 2 Tonnen Die Radarenergie wird durch eine Wanderfeldrohre mit einer Spitzenleistung von 145 kW erzeugt die Sendekeule wird dann durch einen Hornstrahler mit 23 dB breit abgestrahlt Die empfangenen Signale werden von 16 horizontalen Streifen aufgefasst die durch die Signalverarbeitung 12 ubereinander gestapelte virtuelle Signalkeulen mit 2 horizontalem und 9 vertikalem Offnungswinkel bzw 31 5 dB erzeugen die von 0 bis 90 alle Elevationsbereiche abdecken Das Rollen und Stampfen des Schiffs wird durch die Signalverarbeitung eliminiert 5 7 Das Radar ermoglicht die direkte Zielzuweisung an den Beleuchter Das SMART S besitzt Festzeichenunterdruckung durch schnelle Fourier Transformation und Koharenz Im Normalfall wird mit einer Impulsfolgefrequenz von 3800 s und 0 6 µs Pulsbreite gesendet bei EloGM andert sich diese sukzessive Die Sendefrequenz wechselt dann ebenfalls von Puls zu Puls 5 7 Das Radar hat weder Freund Feind Erkennung noch die Fahigkeit zur nichtkooperativen Zielidentifizierung STIR Bearbeiten Das Zielbeleuchtungsradar STIR 180 dient der Beleuchtung von Zielen damit die NSSM bzw ESSM Flugkorper die Radarreflexionen ansteuern konnen um das Ziel zu treffen Die beiden STIR befinden sich auf dem Zwischendeck vor und unter dem SMART S sowie hinter dem LW 08 4 Die dreh und nickbare Antenne mit einem Gesamtgewicht von 1 7 Tonnen und einem Durchmesser von 1 8 m ist der Flaschenhals der Boden Luft Fahigkeit der Fregatte da stets nur ein Ziel pro Beleuchter bekampft werden kann 5 7 Das STIR dient auch der Feuerleitung des Geschutzturmes Die Cassegrain Monopulsantenne arbeitet im X und Ku Band und sendet einen Radarstrahl mit einem Offnungswinkel von 1 4 0 3 Ku Band in Richtung Ziel Das Magnetron erzeugt eine Pulsleistung von 220 kW bzw 20 kW im Ku Band Ist das Objekt aufgeschaltet kann es mit bis zu 170 s in Azimut und 115 s in Elevation verfolgt werden Die Impulsfolgefrequenz kann 1800 pps oder 3600 pps mit einer Pulsbreite von 0 29 bzw 0 14 µs betragen 5 7 Seit Sommer 2002 bietet der Hersteller eine Kampfwertsteigerung an Dabei wurden der Schutz vor Duppel sowie die Trefferabschatzung verbessert Deutschland hatte bis Marz 2003 eine Aufrustoption nahm diese im Gegensatz zu Kanada und den Niederlanden aber nicht wahr Das STIR kann ein Ziel mit einem Radarquerschnitt von 1 m in uber 140 km verfolgen die angezeigte Reichweite betragt 60 km 5 7 FL 1800 S Bearbeiten Das FL 1800 ist das Standard EloKa System der Deutschen Marine das entwickelt wurde um Massenangriffe mit Seezielflugkorpern im Baltikum oder der Nordsee abzuwehren Das System besteht aus vier ESM Kasten von denen jeder zwei zusammengefasste Antennenflachen enthalt Die Antennenflachen decken einen Frequenzbereich von 0 5 bis 18 GHz ab wobei fur jedes Band zehn Spiralantennen zur Verfugung stehen Das System kann durch die sieben Computer Racks unter Deck den Elevations und Azimutwinkel zu einem Emitter prazise bestimmen und den Mehrwegempfang herausrechnen Zur Storung der gegnerischen Radare existieren vier weitere Antennenflachen die durch passiv phasengesteuerte Signalkeulen mit acht Wanderfeldrohren im Frequenzbereich von 7 5 bis 18 GHz elektronische Gegenmassnahmen durchfuhren Jede Signalkeule kann ein Einzelziel storen oder im Verbund gemeinsam ein Radar Die effektive Strahlungsleistung ist ausreichend um den RCS der Fregatte zu uberdecken Die Variante S besitzt neben Hardwareverbesserungen und der Fahigkeit zu gepulsten Rauschstorungen noch ein Feature zur Entfernungsschatzung auf Basis der Amplitude um beispielsweise RAM Flugkorper im Anti Radar Schiff Luft Modus auf Seezielflugkorper und Flugzeuge abfeuern zu konnen 5 7 LW 08 Bearbeiten nbsp LW 08 auf dem hinteren Aufbau dahinter das achtere STIR 180 Hauptartikel LW 08 Das LW 08 ist ein L Band Radar zur Luftraumsuche und wurde von Thales produziert Das gegen Rollen und Stampfen des Schiffes stabilisierte 8 8 m 7 5 m grosse Radar erzeugt ein Cosecans Diagramm mit einem Seitenwinkel von 2 2 Der Sendepuls wird durch Pulskompression erzeugt und mit 150 kW und 30 dB abgestrahlt Zur Luftraumsuche rotiert die 1 5 Tonnen schwere Antenne 5 Tonnen Gesamtsystem mit 7 5 oder 15 Umdrehungen pro Minute um sich selbst Pulswiederholrate und breite konnen zwischen 1000 pps und 35 µs sowie 500 pps und 69 µs gewechselt werden Das Radar sendet zuerst einen 1 µs Puls zur Messung im Nahbereich gefolgt von einem Zirpen fur grossere Entfernungen Die Entfernungsauflosung liegt bei 100 m 7 Das stabformige Objekt uber dem Reflektor ist das Sekundarradar zur Freund Feind Erkennung 4 Das Radar kann zwar 64 Tracks gleichzeitig verfolgen allerdings verfugt das alte Radar uber keinen Autotracker d h die Verfolgung eines Luftziels von Positionspunkt zu Positionspunkt muss manuell initiiert werden Das System ist auch sehr anfallig fur gezielte und gepulste Rauschstorungen sowie Impulsantwortstorungen da nur sechs diskrete Frequenzen zwischen 1250 und 1350 MHz genutzt werden konnen Die geringe Bandbreite von nur 100 MHz macht das Radar auch anfallig fur breitbandige Rauschstorungen Die ungestorte Ortungsreichweite betragt 261 km gegen ein Ziel in 28 3 km Hohe mit einem Radarquerschnitt von 2 m wobei Zielgeschwindigkeiten bis Mach 5 geortet werden konnen Um den Einfluss von Seeclutter zu reduzieren ist die Antenne leicht nach hinten geneigt 7 was wiederum die Ortung von tieffliegenden Objekten erschwert DSQS 23BZ Bearbeiten Als Bugsonar ist das DSQS 23BZ von Atlas Elektronik eingebaut das firmenintern als ASO 96 bekannt und Teil der ASO 90 Familie ist 4 Moderne Bugsonare besitzen ublicherweise Schallwandler auf Piezobasis in Polyvinylfluorid die wie Active Electronically Scanned Arrays virtuelle Signalkeulen ausbilden und schwenken konnen Die Zylinderbasis des ASO 96 hat einen Durchmesser von 2 5 m und kann 32 bis 64 virtuelle Signalkeulen ausbilden die durch elektronische Strahlschwenkung gegen 25 Rollen und 8 Stampfen stabilisiert werden Die Antenne deckt die Frequenzbereiche von 2 bis 11 kHz im Passivmodus sowie von 6 bis 9 kHz im Aktivmodus ab wobei dann eine Bandbreite von 1 kHz fur den rein passiven Empfang genutzt wird Wahrend eines Pings konnen zwei verschiedene CW Frequenzen genutzt werden Das Senden findet noch analog statt Die Pulslange kann zwischen 5 50 oder 300 ms liegen Dabei kann entweder CW FM oder eine Kombination aus beidem gesendet werden beispielsweise 50 ms CW gefolgt von 50 ms FM Die Empfangsdaten von CW und FM werden parallel verarbeitet um schneller Ergebnisse zu erzielen Der CW Anteil dient der Errechnung des Dopplereffekts zur Bestimmung der Radialgeschwindigkeit des Ziels der FM Anteil profiliert das Ziel der Lange nach und gibt so Kurswinkel und Rumpflange des Ziels aus Der Rechner gibt basierend auf Kurswinkel und Doppler die Fahrgeschwindigkeit des Ziels aus und stuft ein ob der Kontakt ein Uboot ist Dafur sind mehrere CM50 FM50 Pulse oder ein CM300 FM300 Puls notig Die Sendemodi sind Omnidirektional ODT omnidirektional mit drei aktiven Signalkeulen TRDT mit jeweils beliebigen Kombinationen von 5 ms und 50 ms Pulsen omnidirektionale Suche in einem Sektor S ODT S TRDT als Kombination aus beiden und SDT als Sektorsuche fur Feuerleitlosungen wo nur 300 ms Pulse verwendet werden Je nach Zielgrosse geforderter Auflosung und Ortungsreichweite werden verschiedene Frequenzen benutzt 5 7 Das integrierte Intercept Sonar arbeitet passiv im Frequenzbereich von 1 bis 100 kHz und kann das Pingen von Ultraschall Torpedosuchern horen Im Zeitraum von 1996 bis 1997 wurden die Sonare noch mit einer Minensuchmoglichkeit ausgerustet Ursprunglich sollte 1997 noch das niederfrequente 15 Hz bis 1 2 kHz Schleppsonar TAS 6 3 eingebaut werden um Uboote auf annehmbare Entfernungen passiv orten zu konnen Dies unterblieb aber stattdessen wurde die Einrustung des Low Frequency Towed Active Sonar Schleppsonars LFTAS angedacht Beim LFTAS handelt es sich um ein Sonar mit variabler Tiefe VDS das im Frequenzbereich von 2 3 kHz senden sollte 4 5 Das System sollte nicht nur monostatisch Uboote in etwa 50 km orten konnen sondern auch als bistatisches Sonar in Zusammenarbeit mit den U Booten der Klasse 212 A arbeiten konnen um deren Sonar etwa 80 km passive Ortungsreichweite zu geben Dabei wertet das CSU 90 der Uboote die Winkel und Zeitdifferenz zwischen dem LFTAS Ping und dem Echo desselben am Ziel aus 8 Die Einrustung ist bis heute nicht erfolgt Bewaffnung Bearbeiten Neben der aufgefuhrten Hauptbewaffnung fuhren die Schiffe der Brandenburg Klasse noch zwei MLG 27 Revolverkanonen zur Speedboatabwehr fruher Rh 202 sowie eine Reihe von Handfeuerwaffen mit Die Fregatten besassen ursprunglich zwei Oto Melara SCLAR Tauschkorperwerfer fur Duppel und Fackeln Diese wurden bis 2009 durch vier Wurfanlagen des Typs MASS von Rheinmetall ersetzt Geschutzturm Bearbeiten nbsp 76 mm Geschutzturm der Mecklenburg Vorpommern Hauptartikel 76 62 Compact Das 76 mm Geschutz von Oto Melara befindet sich auf dem Vorderdeck vor dem RAM Werfer Die Waffe mit 62 Kaliberlangen verschiesst eine breite Munitionspalette mit einer Kadenz von bis zu 85 min und einer Mundungsgeschwindigkeit von 925 m s Die effektive Reichweite gegen Bodenziele betragt 8 000 m gegen Luftziele als Flak bis zu 5 000 m Das Geschutzrohr kann um 35 s in der Elevation in einem Bereich von 85 15 bewegt werden Die Drehgeschwindigkeit des Turmes betragt 60 s Die Masse wird durch die Verwendung von Leichtmetall reduziert das Gehause besteht aus GFK Die kleine Mundungsbremse reduziert den Ruckstoss um 35 5 Das Geschutz arbeitet wie folgt Unter Deck befindet sich der Doppelbeladekranz mit einer Aufnahmekapazitat von 70 Granaten die durch die Drehbewegung der Beladeinrichtung von dem ausseren in den inneren Kranz befordert werden Auf der linken Seite befindet sich daruber eine Trommel mit sechs Schuss die das Zwischenmagazin bildet Dieses futtert eine Forderschnecke in der Drehachse des Turmes der die Munition senkrecht nach oben fuhrt Oben angekommen werden die Geschosse von Ladehebeln entgegengenommen Diese zwei Ladehebel schwenken alternierend das heisst wenn einer sich nach oben bewegt schwenkt der andere nach unten hinter den Verschluss und setzen die Granaten an Fallt der Schuss und die Waffenanlage lauft zuruck fangt der Ladearm die ausgeworfene Hulse auf und der andere setzt eine neue Granate beim Ruckholen an Die Hulsen werden nach vorn aus dem Geschutzturm ausgeworfen 5 Als scharfe Munitionsart wurden Hochexplosivgeschosse mit Einschlag oder Annaherungszunder beschafft Senkrechtstartanlage Bearbeiten nbsp Luftaufnahme der Fregatte Bayern aufgenommen wahrend der Ubung ANNULEX 2021 Hauptartikel Mk 41 Vertical Launching System Als Senkrechtstartanlage Vertical Launching System wurde das Mark 41 Mod 4 von Raytheon gewahlt Das System befindet sich hinter dem RAM Werfer vor der Brucke und besteht aus 2 8 16 Zellen mit der Moglichkeit auf 32 Zellen aufzurusten 4 Die Zellen bestehen praktisch nur aus einem Gestell mit Plenum am Ende und Deckel am Kopf Zwischen den zwei Viererreihen einer Einheit befindet sich der Gaskanal der ebenfalls zum Schutz vor Wasser abgedeckt ist An dem Gestell das mehr als zwei Decks benotigt befinden sich drei Gerate Auf dem obersten Deck ein Launch Sequencer LSEQ der eine Verbindung zwischen Schiff und Flugkorper herstellt und den Systemstatus uberwacht Auf dem Deck darunter befindet sich das Motor Control Panel MCP das uber Ethernet an das LSEQ angebunden ist Das MCP steuert die Klappen und Ventile sowie das Entwassern des Plenums Ein Deck tiefer befinden sich am unteren Ende des Mk 41 die zwei Programmable Power Supply Einheiten PPS die das VLS mit Energie versorgen und uber Ethernet vom LSEQ angesteuert werden 9 Die Waffen werden in eckigen Kanistern angeliefert die von oben in die Senkrechtstartanlage eingefuhrt und uber 145 Pin Standardstecker mit dem System verbunden werden Die Kanister schutzen den Flugkorper vor Umwelteinflussen und ermoglichen dem LSEQ den Typ der Waffe zu erkennen Die Startsequenz lauft wie folgt ab Der Deckel der Zelle und des Gaskanals Uptake werden geoffnet und die Entwasserungsventile des Plenums geschlossen Dann zundet der Raketenmotor wodurch die Heckklappe des Kanisters durchstossen wird Der Flugkorper beschleunigt und durchstosst die Frontkappe des Kanisters Anschliessend werden die Klappen geschlossen und das Entwasserungsventil des Plenums wieder geoffnet 9 Obwohl das Mk 41 Mod 4 auch RUM 139 VL ASROC und SM 2 abfeuern kann wurden von der Bundeswehr nur NSSM Flugkorper RIM 7M beschafft Diese Boden Luft Lenkflugkorper haben etwa 18 km Reichweite gegen Luftziele 10 Ab 2014 wird mit der Einrustung von ESSM begonnen 1 von denen vier pro Zelle maximal 4 16 64 Flugkorper mitgefuhrt werden konnen Durch die Reichweite der Flugkorper von 50 km und eine Geschwindigkeit von Mach 4 kann die Verbandsflugabwehr erheblich verbessert werden Nahbereichsverteidigungssystem Bearbeiten nbsp RAM Starter der Mecklenburg Vorpommern Hauptartikel RIM 116 Rolling Airframe Missile Das Nahbereichsverteidigungssystem Close In Weapon System Mark 31 besteht aus den Flugkorpern RIM 116 Rolling Airframe Missile die in Transportkanistern vom Typ EX 8 stecken Die Kombination wird wiederum als EX 44 bezeichnet Der drehbare Werfer mit 21 Zellen vom Typ Mark 49 besteht aus der Startbox und einer Lafette die vom Phalanx CIWS ubernommen wurde und als Mark 144 bekannt ist 11 Der Einfachheit wegen wird das Gesamtsystem schlicht als RAM bezeichnet nach dem Flugkorper Rolling Airframe Missile Die Brandenburg Klasse besitzt zwei RAM Starter einer zwischen dem Geschutzturm und der Senkrechtstartanlage und einer auf dem Hangar 10 Hauptaufgabe des Nahbereichsverteidigungssystems ist das Abfangen feindlicher Seezielflugkorper Der RIM 116 Flugkorper basiert auf einer alten AIM 9 Sidewinder der Sucher wurde von der FIM 92 Stinger ubernommen Vorteil sind die geringen Kosten der Nachteil die typisch geringe Reichweite alterer Sidewinder Versionen die bei der RIM 116 nur 9 km betragt Der Mach 3 schnelle Flugkorper besitzt einen RF IR Dualsucher wodurch das Ziel als Anti Radar Boden Luft Rakete angesteuert werden kann Der RF Teil ist in Form von vier Antennen von denen zwei nach vorn gerichtete Horner bilden neben dem abbildenden IR Sucher integriert Der IR Sucher in der Spitze besteht aus einem linearen 80 Pixel Array das aufgrund der Rollbewegung des Flugkorpers eine Rosettenabtastung im Flug vollfuhrt In der Nahe des Ziels erfolgt die zusatzliche Fuhrung durch die intelligente Bildverarbeitung des Suchers allerdings ist auch ein Abschuss nur durch RF Lenkung moglich 11 Der RAM Flugkorper kann sowohl gegen Luft als auch gegen Bodenziele eingesetzt werden 10 Vorteil ist dass das Schiff rein passiv uber das FL 1800 S Emitter beschiessen kann 5 Der Fire and Forget Flugkorper sucht nach dem Abfeuern selbststandig das Ziel eine Heranfuhrung ist nicht notig 11 Seezielflugkorper Bearbeiten Hauptartikel Exocet Es sind zwei Doppelstarter fur Seezielflugkorper des Typs Exocet MM 38 eingerustet Die Doppelstarter befinden sich zwischen Hauptmast und Schornsteinen Einer ist nach Backbord der andere nach Steuerbord ausgerichtet Bei der Entwicklung der Exocet waren sich die Konstrukteure im Klaren dass ein Seezielflugkorper der ein Schiff mit einem Treffer vernichten konnte so schwer ware dass er nur von sehr grossen Plattformen transportiert werden konnte Es wurde argumentiert dass ein 160 kg Gefechtskopf einer vergleichsweise kleinen Rakete mit 700 bis 800 kg Abflugmasse der mit Mach 0 9 einschlagt die Wirkung einer panzerbrechenden 34 cm Granate eines Grosskampfschiffes hatte was verheerende Zerstorungen anrichten wurde Letztlich erwies sich aber der ausbrennende Raketentreibstoff unbeabsichtigt als wirkungsvollster Effekt Die vergleichsweise kleine Reichweite von nur 40 km entspricht dem Radarhorizont der elektronischen Unterstutzungsmassnahmen eines Kriegsschiffes Nach dem Abfeuern geht die Rakete auf 9 15 m Marschflughohe um 12 15 km vor dem Ziel auf die Angriffshohe von 2 5 8 m je nach Seegang abzusinken Das Magnetron des Bordradars wird aktiviert 60 Sekunden Vorwarmzeit wahrend der Radarhohenmesser weiter die Hohe misst 7 Die Waffe ist sehr einfach aufgebaut es gibt weder ein Tragheitsnavigationssystem noch konnen Wegpunkte eingegeben werden Der Fire and Forget Waffe werden vor dem Start lediglich der Kurs der Abschussplattform der Kurs des Ziels Entfernung und Winkel zum Ziel Sucherwinkel und aktivierungsentfernung die Angriffshohe und der Zundmodus ubermittelt Beim Zundmodus kann zwischen Einschlag und Pseudo Annaherungszunder 0 015 Sekunden Verzogerung gewahlt werden Wird der Pseudo Annaherungszunder gewahlt zundet die Exocet im Tiefflug in einer Duppelwolke anstatt sie zu durchstossen oder uber dem Schiff wenn eine grosse Angriffshohe eingestellt wurde 7 Es ist geplant die Seezielflugkorper Exocet im Rahmen einer Fahigkeitsanpassung durch den Flugkorper AGM 84 Harpoon zu ersetzen die durch die Ausphasung der Bremen Klasse freiwerden 12 Torpedorohre Bearbeiten Die Torpedorohr Zwillinge vom Typ Mark 32 sind in einem festen Winkel von 45 nach aussen eingebaut und befinden sich in der kleinen seitlichen Rumpfoffnung hinter den Schornsteinen 4 Die Torpedos werden mit Druckluft ausgestossen Dies geschieht je nach Einstellung mit 10 126 bar Die Rohre des Werfers bestehen aus GFK die Masse einer Einheit betragt etwa eine Tonne 5 Die Brandenburg Klasse fuhrt den Torpedo Mk 46 mit der neben den Zwillingen auch vom Bordhubschrauber abgeworfen werden kann Der amerikanische Mark 46 Leichtgewichtstorpedo mit 324 mm Durchmesser und 2 6 m Lange wird von einem Kolbenmotor angetrieben in dem ein Monergol Energie freisetzt Der Motor treibt die gegenlaufigen Doppelschrauben direkt an Bei einer Hochstfahrt von 45 kn wird eine Reichweite von 7 3 km erzielt bei 40 kn etwa 11 km 10 Der Sucher kann sowohl aktiv peilen als auch passiv das Ziel verfolgen Die aktive Verfolgung kann erst ab einer Zielentfernung von etwa 1 3 km aufgenommen werden Dazu ist der Suchkopf mit 32 Schallwandlern in einer 6 6 Matrix ausgerustet 5 Der 230 kg schwere Torpedo enthalt einen massiven 44 kg Gefechtskopf aus PBXN 103 10 Mitte der 1990er Jahre stellte die Bundesregierung ein Exportgesuch an die USA fur den wesentlich besseren Mark 50 Torpedo das aber abgelehnt wurde 10 Die nachfolgende Schiffbaureihe F124 verwendet den europaischen MU90 Torpedo Allgemein Bearbeiten Standkraft Bearbeiten Mit einem Bundel von Massnahmen wurde die Standkraft der Brandenburg Klasse erhoht womit die Fahigkeit des Schiffes bezeichnet wird auch nach einer Beschadigung schwimmfahig zu bleiben und das Gefecht nach Moglichkeit fortzusetzen Schlussel dazu war eine drastische Reduzierung der Radarsignatur erstmals bei einem Schiff der Bundesmarine Ein Novum bei der Marine war auch das MEKO Prinzip Durch das Design konnte die Radarsignatur auf nur 10 der Signatur der Bremen Klasse F122 reduziert werden ferner wurde die Standkraft erhoht Auf das Prairie Masker System der F122 wurde verzichtet 4 Die strukturelle Standkraft wird durch sechs Doppel Querschotte und drei in Langsschiffsrichtung verlaufende Kastentrager deutlich verbessert Die Kastentrager gehen auf Hohe des Oberdecks vom VLS bis zum Helipad auf der Backbord und Steuerbordseite des Schiffes sowie in der Mitte des Rumpfes um 80 der Schiffslange zu erfassen Der Querschnitt der rechteckigen ausseren Kastentrager betragt 1 2 m 1 2 m der Querschnitt des mittleren 1 5 m 0 6 m 4 Diese zusatzlichen Aussteifungen und Kofferdamme bewirken dass sich der Gasschlag und die Splitterwolke nach einem Granat oder Flugkorpereinschlag nur begrenzt im Schiff ausdehnen konnen und die Langsfestigkeit erhalten bleibt Ein Auseinanderbrechen des Rumpfes kann auf diese Weise weitgehend verhindert werden 13 Das Schiff ist in zwolf grosse wasserdichte Abteilungen und vier Schadensabwehrbereiche unterteilt wobei jeder der vier einen eigenen Fuhrungsbereich fur das innere Gefecht besitzt Zwei dieselgetriebene und zehn elektrische Feuerloschpumpen sind im Schiff verteilt 4 Der grundsatzliche Aufbau der Brandenburg Klasse wurde fur die Sachsen Klasse in weiterentwickelter Form ubernommen 13 Antriebsanlage Bearbeiten Als Antrieb dient eine Kombination aus zwei Dieselmotoren und zwei Gasturbinen CODOG Antrieb Bei diesem wirken je eine Gasturbine mit 19 000 kW vom Typ LM 2500 SA ML von General Electric sowie je ein Antriebsdieselmotor 20V 956 TB92 mit 3 820 kW von MTU auf ein Getriebe von dem eine Welle mit Verstellpropeller abgeht Bei Volllast steht eine Gesamtleistung von 38 000 kW aus beiden Gasturbinen zur Verfugung 4 Der Antrieb arbeitet wie folgt Eine Hydrodynamische Kupplung dient zum Zuschalten des Dieselmotors auf das stehende Getriebe Die Kraft des Dieselmotors wird danach in das Renk Getriebe BGS 178 Lo eingefuhrt Dieses ist als einfaches Untersetzungs und Summiergetriebe aufgebaut Dieselmotor und Gasturbine konnen uber automatische Uberholkupplungen problemlos ihre Betriebszustande wechseln um abwechselnd das Schiff anzutreiben Die Gasturbine mit einer Nennleistung von 25 MW ohne Einlauf und Austrittsverluste erzeugt mit einem 16 stufigen Verdichter ein Druckverhaltnis von 18 1 Nach der Ringbrennkammer folgt eine zweistufige luftgekuhlte Turbine die den Verdichter antreibt Die nachgeschaltete sechsstufige Nutzleistungsturbine wird durch das so erzeugte Heissgas angetrieben und ubertragt ihr Drehmoment auf das Getriebe Die Turbine wiegt etwa 22 t inklusive Schallkapsel und elastischer Lagerung der Verbrauch liegt bei etwa 0 242 kg kWh 14 Das Summiergetriebe gibt die Leistung uber eine Welle an den Verstellpropeller von Sulzer Escher Wyss ab 4 13 Die akustische Signatur der Dieselmotoren wurde ebenfalls reduziert indem sie doppelelastisch gelagert und mit einer Schallkapsel umgeben wurden Zwischen den Wellen befinden sich hinter den Antriebsdieseln zwei weitere Dieselmotoren vom Typ Deutz MWM TBD 602 V16K mit je 750 kW fur die Stromerzeugung an Bord die durch zwei weitere vor den Gasturbinen erganzt werden 13 Die Brandenburg Klasse ist zur Seeversorgung befahigt Mit vollen Bunkern konnen uber 4 000 sm bei 18 kn zuruckgelegt werden 4 Bordhubschrauber Bearbeiten nbsp Flugdeck der BrandenburgEbenso wie bei den Fregatten der Bremen und Sachsen Klasse dienen die zwei Bordhubschrauber der Bekampfung von Seezielen die ausserhalb der Waffenreichweite der Fregatte selbst liegen und zur U Boot Jagd Es werden zwei Hubschrauber des Typs Sea Lynx mitgefuhrt Die Bordhubschrauber werden mit Hilfe einer Bordhubschrauber Verfahranlage automatisch vom Helipad in den Hangar und umgekehrt verfahren Die Bordhubschrauber konnen mit vier leistungsschwachen Seezielflugkorpern des Typs Sea Skua bewaffnet werden zur U Jagd konnen zwei Torpedos vom Typ Mark 46 mitgefuhrt werden Der MH90 der die seegestutzte Version des NH90 darstellt ist fur die Hangars der Brandenburg Klasse zu gross 15 Zur Aufnahme des Flugbetriebs muss die Flugdeckreling umgeklappt werden Bei der U Jagd fuhrt ein Sea Lynx das Tauchsonar mit Dipper wahrend der andere mit Torpedos bereitsteht Pony In der Anti Schiff Rolle gibt es kein festes Einsatzschema Modernisierung Bearbeiten Am 30 Juli 2021 schloss das Bundesamt fur Ausrustung Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr BAAINBw die ersten Vertrage zur Modernisierung der taktischen Radar und Feuerleitanlagen der Fregatten der Brandenburg Klasse F123 mit dem schwedischen Auftragnehmer Saab AB Konkret umfasst der Vertrag die Lieferung und Integration des Fuhrungs und Waffeneinsatzsystems Saab 9LV der Radare Sea Giraffe 4A und Sea Giraffe 1X der Feuerleitanlage Ceros 200 sowie weiterer Systeme von Drittanbietern einschliesslich IFF Fahigkeit Die Modifizierung des FuWES soll laut BAAINBw die Resilienz gegenuber modernen Cyber Bedrohungen erheblich starken und die Grundlage fur Modernisierung weiterer Fahigkeiten der Fregatten der Brandenburg Klasse bilden Noch 2021 wird der Vertragsschluss hinsichtlich der Modernisierung des Sensor Pakets erwartet der den Ersatz der bisher verwendeten Anlagen zur elektronischen Kampffuhrung unter Nutzung marktverfugbarer Produkte inklusive eines Laser Warn Systems sowie die Fahigkeitserweiterung im Bereich der taktischen Datenlinks beinhaltet veraltet Weitere Pakete fur Abwehrmassnahmen gegen Bedrohungen aus der Luft und Uber sowie Unterwasser sollen zeitnah folgen 16 Schiffsliste BearbeitenInsgesamt wurden vier Einheiten fur 2 42 Mrd DM beschafft Pro Schiff ergibt sich somit ein Preis von 605 Mio DM bzw 303 Mio Euro 17 Kennung Name Rufzeichen Werft Kiellegung Stapellauf Indienststellung HeimathafenF 215 Brandenburg DRAH Blohm Voss AG Hamburg 11 Februar 1992 28 August 1992 14 Oktober 1994 WilhelmshavenF 216 Schleswig Holstein DRAI Howaldtswerke Deutsche Werft AG Kiel 1 Juli 1993 8 Juni 1994 24 November 1995F 217 Bayern DRAJ Thyssen Nordseewerke GmbH Emden 16 Dezember 1993 30 Juni 1994 15 Juni 1996F 218 Mecklenburg Vorpommern DRAK Bremer Vulkan Bremen 23 November 1993 23 Februar 1995 6 Dezember 1996Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fregatten der Brandenburg Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien F123 bei naval technology com engl Bundeswehr Marine vor KapstadtFussnoten Bearbeiten a b c d e Harm Dirk Huisinga Lenkflugkorpersysteme der Deutschen Marine Sachstand und Nachfolgeplanung PDF Nicht mehr online verfugbar In Europaische Sicherheit amp Technik S 77 80 archiviert vom Original am 15 Januar 2014 abgerufen am 3 April 2017 F123 Brandenburg Class Frigate Type 123 Germany In Naval Technology Abgerufen am 21 Januar 2014 englisch a b Norman Polmar The Naval Institute Guide to the Soviet Navy Naval Institute Press 1991 ISBN 0 87021 241 9 S 29 40 41 347 a b c d e f g h i j k l m n o Eric Wertheim The Naval Institute Guide to Combat Fleets of the World Their Ships Aircraft and Systems US Naval Inst Pr 2007 ISBN 1 59114 955 X a b c d e f g h i j k l m n o Norman Friedman The Naval Institute Guide to World Naval 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631 59939 0 Lars Hoffmann Saab modernisiert Fregattenklasse F123 Abgerufen am 1 August 2021 Hans Walden Wie geschmiert Ruestungsproduktion und Waffenhandel im Raum Hamburg KOMZI Vlg 1997 ISBN 3 929522 49 7 S 58 Fregatten der Brandenburg Klasse Brandenburg F 215 Schleswig Holstein F 216 Bayern F 217 Mecklenburg Vorpommern F 218 Siehe auch Fregatte Fregatten der deutschen Marine und Liste der Schiffe der Bundeswehr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title F123 amp oldid 237380138